Der Name deutet es an. Die Asus ROG Azoth Extreme, ist die extrem veredelte Version Asus ROG Azoth. Letztere ist eigentlich bereits ein Premiummodell, trotzdem macht Asus die Gaming-Tastatur nun noch mehr „Extreme“. Das gilt nicht nur für den Preis, den Asus von rund 300 für die ROG Azoth auf aktuell rund 570 Euro für die Asus ROG Azoth Extreme anhebt. Man spendiert dem Extreme-Modell auch einen bunten OLED-Bildschirm sowie viel neues Material und Extras, mit denen man eine luxuriöse Haptik und Geräuschkulisse realisieren möchte.
Die Frage, ob Zocker diese Luxusausstattung inklusive der besonders hohen Materialqualität wirklich benötigen, ist sicher rhetorisch. Dazu hängt die Antwort auf die Frage, ob der hohe Preis überhaupt gerechtfertigt ist, primär davon ab, wie viel man bereit ist, für ein solches Sondermodell und Sammlerstück auszugeben. Wen die Asus ROG Azoth Extreme wie mich im Test echt begeistert, der wird den ausgerufenen Preis zahlen, der für andere Gamer einfach nur jenseits aller Vernunft ist.
Asus ROG Azoth Extreme: die Luxusausstattung in Kurzform
Technik im Detail:
- Form-Faktor (Tastaturlayout): 75 Prozent (kein Ziffernblock/Mittelblock: 4 Tasten [Ins/Del/PgUp/PgDn] und 4 Cursortasten abgesetzt + 5 Fn-Belegungen)
- Anschlussart: Kabellos/2,4 GHz Empfänger und Bluetooth
- Beleuchtung (Effektumfang)/Effekte per Taste abrufbar: RGB-Einzeltastenbeleuchtung mit 10 Effekten inklusive Einstellungen zur Geschwindigkeit und Richtung. Ein individueller Modus per Aura Creator. Ja, alle 10 Effekte können per Tastenkombination (Fn + Cursor links/rechts) und Drei-Wege-Steuerknopf jedem Profile zugeordnet werden
- Tastenschalter (getestet): Asus ROG NX Snow (5 Pin, linear/44,1 cN [45 gf] Widerstand am Signalpunkt, 1,8 mm Auslöse- und 3,6 mm Anschlagsweg, halbtransparentes Gehäuse, geschmiert)
- Lebensdauer Tastenschalter: vermutlich 100 Mio. Betätigungen
- Handballenablage: Ja, modular (dicker Gummiblock mit Metallplatte als Basis)
- Makrofunktion: Makrofunktion mit Direktaufzeichnung oder Aufnahme, Zuordnung und Speicherung per Armoury Crate
- Speicher: Speicher für 6 Profile mit Makros und Beleuchtungseinstellungen
- Abmessungen (L × B × H)/Gewicht: 332,0 × 139,0 × 40,0 mm/ca. 2.200 g (mit Handballenablage)
- Sonderausstattung: Tastenschalter austauschbar (Hot Swap), OLED-Farb-Display, Drei-Wege-Schalter, Bluetooth-Verbindungen per Taste wechselbar (3 Geräte), Einstellbare Dichtungshalterung (federnder „Gasket Mount“ mit Gummielementen für das PCB wird aktiviert/deaktiviert), Positionierungsplatte für die Schalter aus Kohlefaser, dreifache Dämmung (Poron Dämpfungsschaum/Schaltkissen und Silikon-Pad). Stealth-Taste (Fn + F12, schließt alle Apps, schaltet Ton stumm), doppelt drahtlos (2,4 GHz und Bluetooth)
- Weitere Extras: Profilwahltasten (Fn + „1“ bis „6“), CMD-Taste (Mac-Layout), Knopf für Wechsel zwischen Windows und MacOS, Knopf zum Sperren der Windows-Taste, NKRO, 8.000 Hz Polling Rate per Polling-Rate-Booster-Dongle. PBT Doubleshot Keycaps, Gehäuse aus Aluminiumlegierung mit Metallrahmen
- Zubehör im Karton: Werkzeug zum Entfernen der Tastenkappen und 5-Pin-Switches, eine Ctrl-Tastenkappe, 2× ROG Snow-Tastenschalter, Silikon-Pins (4 × L, 6 × S), 8 × Sticker aus Schaumstoff für die Stabilisatoren der verstellbare Dichtungshalterung
Asus ROG Azoth Extreme: Das gab’s schon beim 300-Euro-Modell
Die Asus ROG Azoth fiel im Test schon mit ihrem prall gefüllten und mit einer Eins bewerteten Ausstattungspaket auf, das den Preis von 300 Euro weitestgehend rechtfertigt. Da wundert es nicht, dass Asus all die Extras für die Asus ROG Azoth Extreme übernimmt oder diese, wie im Falls des OLED-Displays, durch eine farbige Variante weiter veredelt.
Das neue Farbdisplay kann aber mehr als nur die Luxusoptik der Asus ROG Azoth Extreme zu unterstreichen, indem es ablenkende Animationen und Bilder sowie die CPU-Temperatur, das Datum oder die Tastenanschläge pro Sekunde anzeigt. Es dient auch als nützliche Statusanzeige und assistiert Dir bei der Individualisierung Deiner Gaming-Tastatur mit Deiner eigenen Bildergalerie. Des Weiteren ist das OLED-Farbdisplay eine probate Hilfe beim Einrichten der Custom-Gaming-Tastatur ohne die Software. Mithilfe des Drei-Wege-Schalters steuerst Du Deine Medien, regelst Lautstärke und Helligkeit der Tastenbeleuchtung sowie des OLED-Displays und wählst die RGB-Effekte. Für den Menüpunkt „Customization“ stehen in der Asus-Armoury-Crate-Software 9 Funktionen wie Tastatur- und Mausfunktion, „Anwendung starten“ oder „Webseite öffnen“ bereit.
Allerdings bleibt Asus Software nach wie vor sperrig in der Anwendung und ist langsam. Sie hat viele unnötige Extrafunktionen wie den Ingame-Shop, den ich vollkommen überflüssig finde. Die Tastatureinstellungen werden zwar übersichtlich präsentiert, die Funktionsvielfalt ist für eine Luxustastatur jedoch einfach zu gering. Immerhin kann ich die Belegung der Fn-Ebene selbst programmieren. Eine weitere Ebene gibt es nicht und die Fn-Umschalttaste kann ich auch nicht umbelegen. Ein weiterer Kritikpunkt abseits der Software ist die Qualität des Drei-Wege-Tasters rechts des Farbdisplays. Aus Kunststoff gefertigt und mit Spiel bei seitlicher Betätigung passt der nicht zum Luxusanspruch der Asus ROG Azoth Extreme.
Viele nützliche Tastenkombis, erstaunliche Akkuleistung
Eine praktische Alternative zur Software-freien Einrichtung und Bedienung Deiner Asus ROG Azoth Extreme sind die vielen Tastenkombis auf der Fn-Ebene. Die Helligkeit der Tastenbeleuchtung und den Effektwechsel etwa kannst Du auch mit den Fn-Kombinationen Pfeiltaste hoch/runter (Helligkeit) Pfeiltaste links/rechts (Effektwechsel) ausführen. Mit weiteren auf der Vorderseite der Tastenkappe angezeigten Fn-Belegungen sperrst Du die Windows-Taste oder wechselst zwischen Windows und MacOS (Command-Taste ist vorhanden). Dazu führst Du den Pairingvorgang durch (Fn + F7) oder aktivierst den Stealth-Modus (Fn + F12). Weiterhin schaltest Du per Fn + „1“ bis „6“ durch sechs gespeicherte Profile und zeichnest Makros ohne Software mit Fn + Alt auf.
Das Umschalten zwischen den drei Betriebsmodi 2,4 GHz, Bluetooth und dem Kabelanschluss erfolgt dagegen per Schiebeschalter. Bei der Kabelverbindung wird gleichzeitig der Akku geladen, der mit langen Laufzeiten glänzt. Verzichtest Du auf RGB-Licht und schaltest das Farbdisplay aus, soll der Akku laut Asus bei aktiver Nutzung 1.600 Stunden durchhalten. Das sind fast 67 Tage, also mehr als 2 Monate. So lange können wir unseren Test nicht durchführen und in einem Stück tippen oder zocken. Die Angabe erscheint uns aber glaubwürdig. Mit eingeschalteter Beleuchtung und 2,4-GHz-Verbindung ist die Asus ROG Azoth Extreme nämlich rund 92 Stunden einsetzbar.
Nutzt Du dagegen nur die bunte Tastenbeleuchtung und stellst die Helligkeit des 1,5-Zoll-Mini-Bildschirms auf 0 %, sollten ca. 245 Stunden Akkulaufzeit drin sein. Bei Einsatz des Polling-Rate-Booster-Dongles, der die Signalrate auf 8.000 Hz erhöht, wird sich dieser Wert allerdings noch deutlich verringern. Genaue Angaben macht Asus hier nicht. Die Information, wie sich der Stromverbrauch beim Verbindungswechsel von 2,4 GHz auf Bluetooth ändert, bleibt man uns ebenfalls schuldig.
Asus ROG Azoth Extreme: das ist neu bei der Luxusvariante
Zu den edlen Extras, mit denen Asus die Asus ROG Azoth Extreme zur Luxustastatur machen und letztlich den Preis rechtfertigen will, gehört zunächst das massive Gehäuse. Das ist aus einer Aluminiumlegierung und einem Metallrahmen gefertigt und wiegt weit über ein Kilogramm. Die Herstellung erfolgt in zwölf Fertigungsschritten. Unter anderem wird das mich optisch und haptisch gleichermaßen sehr ansprechende Designergehäuse sandgestrahlt, eloxiert und mit der CNC-Fräse bearbeitet. Scharfe Kanten oder Grat gibt es hier nicht und ich bekomme hier wirklich das Premiumgefühl vermittelt, das ich mit der Namenszusatz „Extreme“ verbinde.
Dazu kommen neckische, nicht immer unbedingt nützlich Details wie die Kreditkarten-ähnliche Abdeckung für den Nano-Empfänger oder dessen Magnethalterung. Auch die abschraubbare Abdeckung an der Hinterseite des Chassis fällt mit Ihrer Karbonoptik sowie der Plakette mit ROG-Schriftzug auf und wirkt luxuriös. Selbst das Design der Unterseite und der beiden gefrästen Seitenteilen ist echt gelungen und verstärkt für mich das Image von Luxus und Außergewöhnlichkeit.
Einen Eindruck von Luxus und Extravaganz vermitteln auch die spezielle Stellfüße aus Aluminium. Die haben eine besondere kegelförmige Form (siehe Bild unten) und haften magnetisch an der Hinterseite der Asus ROG Azoth Extreme. Es gibt zwei Paare mit unterschiedlicher Höhe und die Alu-Kegel verrichten ihren Dienst genauso gut wie eine reguläre Höhenverstellung. Sie sehen aber viel edler und wertig aus als die Kunststoffvariante.
Demontage ist möglich
Was die luxuriöse Gaming-Tastatur ebenfalls außergewöhnlich macht, ist die Tatsache, dass Du diese komplett demontieren kannst. Nachdem Du die 10 um den äußeren Rand der Gehäuseunterseite verteilten Inbusschrauben (S2H 1,5) gelöst hast, bekommst Du Zugriff auf das Innere der Custom-Gaming-Tastatur. Dort befindet sich weitere Luxusausstattung, die bei der regulären Asus ROG Azoth in der Form nicht zu finden ist.
Da wäre zuerst die Positionierungsplatte für die Switches, die anders als bei der reguläre Asus ROG Azoth nicht aus Metall, sondern aus Kohlefaser besteht. Die Kohlefaservariante bietet dieselbe Steifigkeit wie das Pendant aus Metall, vermittelt aber das später noch beschriebene besonders tolle Tippgefühl. Dazu ist die Elastizität der Kohlefaser und die sehr ordentliche Vibrationsdämpfung für das exzellente, luxuriöse Klangbild der Asus ROG Azoth Extreme verantwortlich. Zu letzterem trägt auch die dreifache Dämmung bei, die sich unter der die Switches stabilisierende der Kohlefaserplatte befindet.
Dämmung der Extraklasse mit einstellbarer Dichtungshalterung
Die luxuriöse Custom-Gaming-Tastatur verfügt über drei Dämpfungsschichten. Direkt unterhalb der Positionierungsplatte befindet sich Dämpfungsschaum aus Poron, gefolgt von einem Schaltkissen aus selbigem Material. Dazu kommt ein Silikon-Pad, das genauso wie die beiden anderen Dämmelemente dafür sorgen soll, dass Vibrationen absorbiert und das Federpingen sowie Echogeräusche eliminiert werden. Wie unser Praxistest später zeigt, verspricht Asus hier nicht zu viel. Das Trio garantiert tatsächlich eine grandiose Geräuschkulisse.
Das PCB wird auf Gummielementen, respektive der federnden, als „Gasket Mount“ bezeichneten Dichtungshalterung gelagert. Letztere kannst Du über einen Schiebeschalter verstellen, um das Tippgefühl der Asus ROG Azoth Extreme an Deine persönlichen Vorlieben anzupassen. Im „Hartes Tippen“-Modus hatte ich den Eindruck, dass die Tastenanschläge etwas härter, knackiger und direkter werden. Auch der Rückprall beim „Harten Tippen“ ist gefühlt schneller, das macht diesen Modus ideal für Spiele.
Im Gegenzug fällt der Tastendruck beim Soft-Modus flexibler, abgefederter und gedämpfter aus. Das bietet mehr Komfort bei längeren Schreibsessions. So die Theorie, die Asus auf der Webseite präsentiert. In der Realität ist der Unterschied zwischen den beiden sehr fein, aber für geübte Tipper wie mich schon spürbar. Daher bevorzuge ich die Variante, bei welcher der federnde „Gasket Mount“ aktiviert ist.
Asus ROG Azoth Extreme: sogar für Blindschreiber geeignet
Alleine schon die innovative Konstruktion der verstellbaren Dichtungshalterung (Gasket Mount) zeigt, dass Asus die Asus ROG Azoth Extreme für eine große Breite an Nutzern konzipiert hat. Daher liefert die Wireless-Tastatur auch beim Schreibeinsatz eine ganz vortreffliche Leistung ab. Dafür sind einerseits die luxuriöse Dämmung, andererseits die ab Werk geschmierten Asus ROG NX Snow verantwortlich (siehe nächster Abschnitt). Außerdem bleibt das Tastenlayout übersichtlich, obwohl es mit seinem 75-Prozent-Format vom Full-Size-ISO-Standard abweicht.
Mit ihrem 75-Prozent-Format nimmt Asus Luxus-Keyboard deutlich weniger Platz auf dem Gaming-Schreibtisch weg, wie eine Full-Size Tastatur. Das liegt daran, dass Asus die Zahl der Tasten von 105 auf 81 bei der Asus ROG Azoth Extreme verringert. Dazu verzichtet man auf den Nummernblock und reduziert den Mittelblock auf acht Tasten, zu denen auch die vier Cursortasten gehören.
Die fehlenden fünf Mittelblocktasten verteilt Asus als Fn-Belegungen auf die vorhandenen vier Tasten des Mittelblocks sowie die P-Taste (PrtSc). Da sich sowohl die vier Cursortasten als auch Mittelblocktasten optisch und haptisch vom Haupttastenfeld absetzen, kommt es beim Blindtippen eher selten zu Fehlgriffen. Letzteres wird auch dadurch begünstigt, dass Asus die Tasten des Haupttastenfeldes und der F-Tastenreihe so anordnet, dass ausreichend Platz zwischen den beiden Tastenblöcken bleibt.
Auch davon profitieren Blindschreiber. Schauen diese auch nicht auf die Tasten, sind sie dennoch in der Lage haptisch zu unterscheiden, ob sie eine Taste auf der obersten Reihe des Hauptfelds oder eine der mit ca. 10 mm Abstand positionierten F-Tasten erwischt haben. Ein weiterer Vorteil für alle, die blind tippen: es besteht ausreichend Abstand zwischen der Esc-Taste und Tilde-Taste. Hier läuft man nicht in die Gefahr, beide Tasten zu vertauschen, da die Lücke fühlbar ist.
Super Ergonomie und hochwertige Tastenkappen inklusive
Die Asus ROG Azoth Extreme überzeugt mich aber nicht nur mit Ihrem übersichtlichen, auch für Blindschreiber uneingeschränkt nutzbares 75-Prozent Tastenlayout. Sie punktet bei mir auch mit Ihrer exzellenten Ergonomie. Für letztere ist die luxuriös groß dimensionierte und damit als echte Auflage einsetzbare Handballenablage verantwortlich. Die dockt zwar nicht magnetisch an der vorderen Kante des Tastaturgehäuses an.
Mit ihrem Gewicht von 611 g und ihrer 3 mm dicken Metallplatte als Fundament vermittelt mir diese aber die hochqualitativen Eindruck, den ich von einer Custom-Gaming-Tastatur für fast 600 Euro erwarte. Dazu signalisiert mir die besonders wertige Fertigung ganz klar eine sehr hohe Haltbarkeit. Dazu fühlt sich der Gummiblock, auf dem die Handballen ruhen, für mich nicht nur sehr angenehm an. Ich merke auch, wie er mit beim selbst mit einer dank Sommertemperaturen leicht schwitzigen Hand noch optimalen Halt gibt.
Weitere Pluspunkte sammelt die Asus ROG Azoth Extreme mit ihren hochwertigen Doubleshot PBT Tastenkappen, die schon zur Ausstattung der regulären Asus ROG Azoth gehörten. Zum einen fällt deren Wandstärke mit einem Wert von ca. 1,3 mm hoch aus. Zum anderen vermitteln Asus’ ROG PBT-Doubleshot-Tastenkappen mit ihrer rauen Oberfläche ein besonderes und wertiges Tippgefühl. Zudem fallen diese sehr langlebig aus, da sich die Oberfläche der Key Caps nur geringfügig abnutzt. Daher ist dieser Tastenkappentyp die ideale Wahl für eine Custom Gaming-Tastatur mit Luxusambitionen.
Die Ausleuchtung der Tastenkappen ist nicht perfekt
Die Ausleuchtung der Tastenkappen dagegen sorgt dagegen bei mir nur bedingt für Begeisterung. Die Hot-Swap-Platine ist so konstruiert, dass sich die RGB-LED am oberen Ende des Einbauplatzes für die Pins des Schalters befindet (North LED). Das garantiert zunächst eine einwandfreie Ausleuchtung der Hauptbeschriftung respektive Hauptfunktion der Taste.
Durch den unteren Bereich der Tastenkappe mit der Sekundärbelegung und die Vorderseite mit den Fn-Belegungen dringt allerdings überhaupt kein Licht. Das liegt daran, dass alle Fn-/Sekundärbelegungen nur auf die Keycap gedruckt, aber nicht per Double-Shot-Verfahren eingearbeitet sind. Ergo sind diese nicht transluzent – heißt, sie lassen kein Licht durch. Zocken, Schreiben oder Chatten in einem stark abgedunkelten Raum wird dadurch deutlich erschwert. Hier hätte ich mir gerade im Hinblick auf den Preis und den Luxusanspruch etwas mehr erwartet.
Die Asus ROG Azoth Extreme: tolles Tippgefühl, grandiose Geräuschkulisse
Wie das von uns getestet Standardmodell verfügt natürlich auch die Asus ROG Azoth Extreme über eine Hot-Swap-Schalterplatine. Du kannst also die Tastenschalter gegen andere 3-Pin- oder 5-Pin-Varianten tauschen. Notwendig wird das vor allem, wenn Du mit den leichtgängigen (45 gf Betätigungskraft am Auslösepunkt) und linearen Asus ROG NX Snow Switches und deren auf 3,6 mm reduziertem Hub (Auslösepunkt nach 1,8 mm) nicht klarkommst.
Ich etwa habe die mit einer Lebensdauer von ca. 100 Betätigungen angegebenen linearen ROG NX Snow gegen die ebenfalls ab Werk geschmierten und haptisch taktilen Drop Holy Panda X getauscht. Die haben einerseits eine höhere Betätigungskraft von 60 gf. Andererseits bevorzuge ich gerade beim Tippen einen haptisch taktilen Tastenschalter, den ich nicht durchdrücken muss, weil er mir den Auslösepunkt fühlbar signalisiert. Zwingend notwendig ist dieser Tausch jedoch nicht. Hier entscheiden Deine eigenen Präferenzen.
Auch die geschmierten ROG-NX-Snow-Taster fühlen sich beim Tippen sehr linear, glatt, samtig-weich und wertig an. Dazu schaffte ich es auch bei dem mitgelieferten Taster nicht, die Feder durch eine sehr kräftige Betätigung zum Nachhallen zu forcieren. Dazu kommt ein hervorragender Sitz der Tastenkappen und das fast vollständig unterdrückte Spiel im Stempel. Im Gegenzug ist leider die Qualität der Schmierung des Stamms (Engl. Stem) und des Gehäuses nicht immer gleichmäßig, sodass einzelne Taster sich einen Tick weniger geschmeidig anfühlen.
Das sollte bei einem Preis von fast 600 Euro nicht sein. Außerdem hat man nicht die Möglichkeit, die Schmierung der Schalter zu verbessern. Schmiermittel und passendes Werkzeug gehörten zwar zur Ausrüstung des Asus ROG Azoth, nicht aber nicht zu der des Luxusmodells. Dazu muss man jedoch anmerken, dass selbst die Fans von Custom-Gaming-Tastaturen das aufwendige Nachschmieren von Schaltern aufgrund des beträchtlichen Zweitaufwands scheuen. Ein Großteil greift zu in speziellen Shops angebotenen, in der Regel ebenfalls vorgeschmierten, teils sehr speziellen Tastenschaltern.
Grandiose Geräuschkulisse dank dreifacher Dämmung
Fest steht, auch ohne Nachbesserung bieten der Asus ROG NX Snow Switch ein sehr spezielles, geschmeidiges und super angenehmes Tippgefühl. Damit wird die Asus ROG Azoth Extreme nicht nur für Gamer zur ersten Wahl. Mit dem besonderen Tippgefühl der Asus ROG NX Snow eignet sich die Custom-Gaming-Tastatur auch als empfehlenswertes Schreibgerät. Durch die Schmierung ab Werk fühlt sich der Asus ROG NX Snow aber nicht nur sehr angenehm und geschmeidig an. In Kombination mit der oben bereits beschriebenen dreifachen Edeldämmung trumpft er auch mit einem exzellenten, sehr gefälligen Klangbild auf.
Die Betätigung des Schalters respektive der Taste führt zu einem dumpfen, hör- und fühlbar abgedämmten Klack-Geräusch, das nur dezent im Hintergrund hörbar ist. Asus spendiert auch der Leertaste und anderen große Tasten der ROG Azoth Extreme wieder Schaumstoffelemente. Das bringt den Klang effektiv auf ein Level, sodass Du größere Tasten beim Tippen nicht mehr heraushörst. Der gleichmäßige Klangteppich ist auf jeden Fall etwas, was voll in das Luxussegment passt. Dazu entspricht auch die angenehme und für eine mechanische Gaming-Tastatur dezent geringe Lautstärke dem Premium-Anspruch der Asus ROG Azoth Extreme.
Fazit Asus ROG Azoth Extreme:
Die kabellose Asus ROG Azoth Extreme ist das, was dabei herauskommt, wenn Tastaturdesigner sich austoben dürfen und der Preis nicht wirklich eine Rolle spielt. Die Ausstattung ist mehr als sehr gut, sie ist luxuriös, obgleich ein paar Extras den über den Status des Zierrats nicht hinauskommen. Egal, das gebotene ist edel, extravagant und leider geil – so meine Meinung! Dazu sieht die Luxustastatur stylish aus, ist ein echtes Designerstück und hat viele funktionale Features wie das OLED-Farbdisplay oder die Möglichkeit, die Taster zu tauschen im Gepäck. All das vermittelt mir erfolgreich ein Premiumgefühl.
Doch die Asus ROG Azoth Extreme kann nicht klasse aussehen und zum Blickfang auf dem Gaming-Schreibtisch werden. Auch ihre Materialanmutung, ihre Fertigungsqualität und luxuriöse Haptik machen die ROG Azoth zu meinem neuen Favoriten bei der Artikelproduktion und fürs Zocken. Weitere Gründe, dafür, dass Asus stimmiges Gesamtpaket zur neuen Referenz bei den Custom-Gaming-Tastaturen wird: Die Ergonomie ist dank der massiven Handballenablage perfekt. Das Klangbild der Tasten ist sensationell leise und gerade bei Schreibarbeiten angenehm und überhaupt nicht aufdringlich. Dazu kommt ein Tippgefühl, das ich aufgrund des Zusammenspiels zwischen den geschmierten ROG RX Snow, den Dämmschichten und der verstellbaren Dichtungshalterung schon als exzellent und edel bezeichnen würde.
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