Ab auf die Couch und beim Zocken entspannen – was für den einen herausfordernde Games mit Bosskämpfen oder PvP sind, sind für andere eher ruhige Spiele. Das Genre der Cozy Games wird seit einer Weile immer beliebter und eignet sich für gestresste Erwachsene genauso wie für Kinder. Wir stellen unsere beliebtesten Cozy Games vor.
Was sind eigentlich Cozy Games?
Wer sollte schon etwas gegen Gemütlichkeit haben? Denn genau das drückt „Cozy“ aus, welches aus dem Englischen kommt. In der Sparte solcher Spiele steht meistens nicht ein herzzerreißender Bosskampf wie bei „Dark Souls“ auf dem Plan, sondern ruhige und idyllische Ortschaften. Hierbei kann man sich treiben lassen, ohne sich irgendwelche Gedanken machen zu müssen. Meistens sind ruhige Lokale, fantasievolle Märchenwälder oder wunderschöne Bauernhöfe die Gebiete, welche in einem Cozy-Game zu erwarten sind. Wer also ein Spiel sucht, wobei nicht viel Können vonnöten ist und nach einem harten Tag einfach nur abschalten möchte, macht mit einem Cozy-Game nichts verkehrt.
Die Nintendo Switch ist übrigens DIE Konsole für Cozy Games aller Art und bietet generell die größte Auswahl. Sie interessieren sich für Spielekonsolen? In unserem Konsolen-Test stellen wir Ihnen Switch, PS4, PS5 und Xbox vor.
Warum sind „Cozy-Games“ so beliebt?
Die Welt war schon immer im Wandel und steigerte sich enorm mit dem Fortschritt. Durch die ganzen Informationen entstehen viele Sorgen und Gedanken, die auf den Menschen einprasseln: Krieg, Krankheiten, Terror, Verbrechen, Umweltkatastrophen. Das ist noch nicht alles, auch private und berufliche Probleme können hinzukommen: Konflikt mit dem Chef, Streit mit der Familie oder Schulden. Das Leben war schon immer ein Kampf, und genau deswegen sind die Cozy-Games so beliebt, weil es dort nicht direkt ums Gewinnen geht. Cozy-Games sind angesichts dessen bestimmt nicht nur für Kinder toll, da sie sehr farbenfroh und kindlich wirken, sondern auch für Erwachsene, die gerne mal dem typischen Alltag entfliehen.
Für Kinder sind sie hauptsächlich gut, weil sie allgemein nicht überfordernd wirken und nur einfache Prozesse abgearbeitet werden. Für Erwachsene sind sie aus genau denselben Grund so attraktiv, weil manche Tage schon genug Stress verursachen und noch eine weitere Herausforderung, wie ein spannender Kampf in „Nioh“ oder „Elden Ring“ wohl eher unangebracht wäre. Im nächsten Abschnitt werden zehn „Cozy-Games“ vorgestellt, die vielleicht für den einen oder anderen etwas sind, um einfach mal abzuschalten und das Tempo drosseln, damit die Energiespeicher wieder vollgetankt werden.
Cozy Games: unsere Top-Tipps
Animal Crossing: New Horizons
Die Fortsetzung von den klassischen Vorgängern sollte hier nicht fehlen. Während die vorherigen Teile in einem abgeschiedenen Dorf spielten, erwartet den Spieler in Animal Crossing: New Horizons sogar eine eigene Insel. Für ältere Kenner müsste das ein Paradies sein, die schon die älteren Titel geliebt haben, weil man sich noch mehr austoben kann. Zwar hat sich das Konzept nicht grundlegend verändert: Mit geringen Mitteln startet der Spieler als neuer Bewohner und man beginnt, aus der Insel einen lebenswerten Ort zu machen.
Mehrere Aktivitäten stehen übrigens zur Auswahl: Obst sammeln, Insekten fangen, Angeln oder Fossilien ausbuddeln. Dieses Simulationsspiel bietet also viele Möglichkeiten, um den Kopf freizubekommen. Wie man es von „Cozy-Games“ kennt, steht hier auch wieder nicht irgendeine Handlung im Mittelpunkt, sondern nur entspannende Abläufe, wobei der Spieler seine eigene Priorität auslegen kann.
Story of Seasons
Hier steht die Bewirtschaftung eines eigenen Bauernhofes auf dem Programm, wobei der Spieler an einem klassischen Dorfgeschehen teilnimmt. Am Anfang des Spiels steht eine gravierende Lebensveränderung an, denn es geht von der Stadt direkt ins Landleben. Die gutherzige Oma Eda steht dem Spieler dabei zur Seite und erklärt gewisse Abläufe, die man erledigen kann. Immerhin gehört zu der Führung eines Hofes in erster Linie mehr dazu, als man glauben mag: Tierpflege, Felder bewirtschaften, Samen richtig aussähen.
Der Kontakt mit den Dorfbewohnern lohnt sich nicht nur wegen interessanten und vorteilhaften Interaktionen, denn vielleicht wartet dort auch die große Liebe, wodurch der Spieler sich nicht allein ein neues Heim aufbauen muss. Schließlich schadet Rückenwind im echten Leben auch nicht und gibt ein im Spiel ein immersives Gefühl von zusätzlicher Stärke, welches ein nettes Feature darstellt.
Außerdem ist es möglich, auf dem Marktplatz mit verschiedenen Produkten zu handeln. Natürlich eröffnen sich dem Spieler mit der Zeit neue Möglichkeiten, weswegen ein regelmäßiger Besuch der Handelsstände von Vorteil ist. Wenn man immer erfolgreicher wird, steigt natürlich die Konkurrenz der anderen Höfe, wodurch ein kleiner Wettbewerb entsteht. Aber ohne großen Druck kann der Spieler immer noch in „Cozy-Manier“ das Spiel genießen, ohne sich zu sehr überfordert zu fühlen. Immerhin bringt eine klitzekleine Herausforderung auch ein wenig Abwechslung und Spaß ins Geschehen.
Slime Rancher
Aus der Ego-Perspektive strahlt diese Farm mal etwas anderes aus. Es verschlägt den Spieler 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, wobei man aus einem Kälteschlaf erwacht und sich als Slim-Rancher ans Werk macht. Erinnern tut das Spiel „Slime Rancher“ an Titel wie Harvest Moon oder gar Pokémon. Natürlich ist es nicht ganz so einfach, sofort ein erfolgreicher Slim-Rancher zu werden. Dabei unterstützen ein befreundete Rancher per Mail, wodurch neue Möglichkeiten entstehen, wie man seinen finanziellen Status verbessert. Es mag seltsam klingen, aber indem der Spieler mit einer Art Staubsauger die verschiedenen Slimes fängt, kann er mit deren Kot Geld machen.
Sie werden ins Gehege gebracht und nebenbei kann man Nahrungsquellen für sie errichten: Hühnerstall, Obstgarten, Gemüsebeet. Je besser sie versorgt werden, umso mehr Credits kann man erlangen, indem deren Kot verkauft wird. Somit ist es möglich, dass der Spieler sein Unternehmen erweitert oder neue Areale freischaltet. In typischer „Cozy-Manier“ herrscht kein Zeitdruck und keine Gefahr von außen. Wer ein Design sucht, was ein paar Tendenzen zu Pokémon aufweist und sich von anderen Dingen ablenken möchte, macht mit „Slime Rancher“ nichts verkehrt.
The Wild at Heart
In dieser Welt schlüpft der Spieler in der Rolle vom jungen Wake, der sich mit seiner engsten Freundin Kirby auf eine spannende Reise begibt. The Wild at Heart ist zwar kein reines Cozy-Game, aber dennoch hat es den Charme, nicht zu herausfordernd zu sein und eine magische Welt zu erkunden. Vom alten Wächter Graumantel bekommt man schon am Anfang den Auftrag, seine Wächter zu finden. Natürlich willigt man als kleiner Held der Geschichte ein und lässt die anderen nicht im Stich. In der wundersamen Welt steckt doch mehr Dunkelheit als vielleicht zuerst angenommen, es tritt das Nimmer hervor, welches sowohl Angst als auch Vergessen bringt.
Als Spieler kann man nachts und auch am Tage unterwegs sein. Doch sollte man bedenken, dass die Nacht viel gefährlicher als der Tag ist, weil das Nimmer tödlich sein kann. Allerdings kann sich die Erkundung in der Nacht lohnen, um mehr zu entdecken. Auf der Reise wird man von kleinen Elflingen begleitet, die ein tatkräftig mit verschiedenen Elementen unterstützen. Nicht nur im Kampf sind sie eine Hilfe, sondern auch beim Lösen von Rätseln. The Wild at Heart ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene zu empfehlen. Zwar ist es kein typisches Cozy-Game, aber bietet dem Spieler dennoch Passagen zum Entspannen und wirkt nicht zu überladen.
Stardew Valley
Stardew Valley ist eine Bauern-Simulation, wobei man als Spieler versucht, seinen Hof zu erweitern und mehr Ertrag zu erwirtschaften. Dieser pixelartige Retro-Look und entspannte Simulation unterstreicht das Cozy-Flair. Die Geschichte beginnt zwar wie ein Drama und erzählt anfangs die Geschichte eines Menschen, der lieber nach Karriere in der Großstadt strebt und auf das Vermächtnis seines verstorbenen Großvaters nichts gibt. Mit der Zeit wird aber auch dem Spielcharakter klar, dass der Stress in einer Konzernwelt nicht immer so rosig ist und man lieber auf die Bremse treten und was verändern sollte.
In dieser anfänglichen Geschichte steckt eine Botschaft, die viele Spieler zum Nachdenken bringen können. Also nimmt man das Vermächtnis seines Großvaters an und lässt sich auf ein Landleben ein. Dabei gibt es leider kein Tutorial, welches den Spieler an der Hand nimmt. Man muss auch Entscheidungen treffen, wie man sein Land bewirtschaftet und dadurch beeinflusst der Spieler seinen Ertrag. In dieser 60-stündigen Kampagne passiert zwar nicht so viel Aufregendes, aber dennoch gibt es kleine Geschichten und der Hauptfokus liegt eher auf eine entspannte Simulation.
Spiritfahrer
Spiritfahrer handelt von einem Thema, mit dem sich viele Menschen ungern beschäftigen, nämlich den Tod. Demzufolge ist es ein emotionales Spiel, weil man die Rolle des Spielcharakters Stella übernimmt, die verstorbene Seelen ins Jenseits führt. Bevor es auf Reisen geht, unterhält man sich mit den Geistern und kann ihnen ein paar letzte Wünsche erfüllen: Das Lieblingsessen zubereiten oder ein Haus bauen. Dabei wird eine ganz besondere Verbindung aufgebaut, denn schließlich erzählt jedes vergangene Leben seine eigene Geschichte. Im Spiel sammelt man gewisse Ressourcen: Holz, Früchte, Erze oder Dinge, die einen sentimentalen Wert haben.
Auch Jump & Run ist vorhanden und die Möglichkeit, sein eigenes Schiff aufzubauen. Man kann am Anfang nicht jeden Ort erreichen, sondern muss mehr Seelen ins Jenseits führen, um weitere Fähigkeiten dafür zu erlangen. Dies erhöht ein wenig die Motivation und in Verbindung mit den Geschichten verstorbener Personen, wird auch die Neugier für den Fortgang der Geschichte angeregt. Zwar sind die Handlungen nicht immer brisant ausgearbeitet, aber sie haben dennoch einen gewissen Wert und sind einzigartig. Das Spiel selber ist keine große Herausforderung und ist aufgrund der Thematik nicht nur für Erwachsene geeignet, sondern auch für Kinder, weil es die Konfrontation mit dem Tod nicht düster dargestellt wird und die emotionalen Etappen sich in Grenzen halten.
Endling – Extinction is Forever
Endling – Extinction is Forever handelt von einer düsteren Zukunft, worin die Welt nicht mehr zu erkennen ist. Der Grund dafür ist diesmal kein Krieg oder eine Seuche, sondern die starke Beschädigung der Umwelt. Als Fuchs durchstreift der Spieler eine zerstörte Welt und muss Nahrung für seine Nachkommen finden. Dabei sollte man aufpassen, nicht von anderen überlebenden Tieren gefressen zu werden. Es ist zwar kein reines Cozy-Game, weil das Spiel nicht nur aus Sammeln und Erweiterung gewisser Bestände besteht, aber es hat seinen Charme, um in einer dystopischen Welt abzuschalten. Denn alternative Welten, in denen die Postapokalypse wütet, haben häufig ihren Reiz und allgemein einen hohen Stellenwert in der Welt aller Spieler: Fallout, Metro, Last of Us.
Bei diesem Abenteuer trifft man nicht nur auf andere Tiere, sondern auch auf Menschen. Auch hier ist es interessant, wie die Schicksale anderer aussehen und wie sie auf einen reagieren. Leider ist die Kampagne recht klein und die meisten Spieler werden sie in vier bis fünf Stunden durchgespielt haben. Dennoch reicht es für einen Abend aus, um in einer zerstörten Welt abzuschalten und auch darin etwas Schönheit zu finden. Dieses Spiel ist eher für ältere Kinder geeignet und für Erwachsene, die sich immer wieder gern in postapokalyptische Welten begeben und deren Wunder und Abgründe entdecken wollen.
My Universe: Green Adventure – Meine kleine Farm
Hier erwartet den Spieler wieder ein reines Cozy-Game, welches sich auf einer Farm abspielt und der Pfad eines Ökobauern beschritten wird.
Dabei kann man sich austoben und verschiedene Dinge ausprobieren, um seine Pflanzen naturfreundlich zu kultivieren und dafür zu sorgen, mit seinen Tieren die besten Bio-Produkte abzuliefern. In zahlreichen Minispielen ist es außerdem möglich, mit seinen Tieren zu interagieren und der Spieler kann neue Gebäude freischalten, um ihnen ein besseres Heim zu bieten.
Mit der Zeit ist es möglich, mehr Auswahl für neue Samen, Obst, Gemüse und Blumen zu erlangen. Zusätzlich kann man neue Rezepte für Marmelade oder Joghurt entwerfen, wodurch ein besserer Eindruck bei den Dorfbewohnern entsteht. Verschiedene Quests bringen ein wenig Abwechslung hinein, ob weitere Arbeit auf den Feldern ansteht oder die Tiere versorgt werden müssen. Wer nicht viel nachdenken möchte und das Flair eines Bauernhofes mag, kann sich ruhig in das idyllische Abenteuer eines Ökobauern stürzen und damit vielleicht ein wenig vom eigenen Alltag abschalten.
Little Friends: Dogs & Cats
Bei Little Friedens: Dogs & Cats kommt jeder Spieler auf seine Kosten, der nicht nur einfache Cozy-Games mag, sondern auch nicht genug von Tieren bekommen kann. Hierbei startet man am Anfang mit einem adoptierten Hund und gibt ihm einen Namen. Es sind mehrere Aktivitäten möglich, um mit seinem Tierfreund zu interagieren: streicheln, bürsten, Ball fangen. Mit so gut wie jeder Aktion baut der Spieler Freundschaftspunkte mit seinem Vierbeiner auf, wodurch es irgendwann zu einem Level-Up kommt.
Durch erhöhte Level schaltet der Spieler neue Modi, weitere Kleidungsstücke und irgendwann sogar einen Haustierpark frei, der aber erst ab Level 15 verfügbar ist. Dadurch ist es möglich, weitere Hunde zu halten und sogar Katzen zu adoptieren. Es kommen auch Frisbee-Wettbewerbe hinzu, die ein wenig Flair in dieses Spiel hineinbringen. Dem Spieler ist es auch möglich, seine Wohnung mit neuen Möbelstücken auszustatten. Wer nicht nur im echten Leben von seinen Tierfreunden beruhigt wird, sondern auch in der virtuellen Welt abschalten möchte oder gar von einer Freundschaft mit einem Vierbeiner träumt, macht mit diesem Cozy-Game wirklich nichts verkehrt.
Coffee Talk
Bei Coffee Talk, welches in einem alternativen Seattle im Jahre 2020 spielt, ist nicht nur das Servieren ein wichtiger Faktor im Spiel, sondern Gespräche, die sehr tief gehen können: Unterhaltungen über Träume, Ziele, das Leben, Rassismus. Während die Gäste von dem Spieler bedient werden und interessante Unterhaltungen diese Umgebungskulisse unterstreichen, existiert kein typischer Arbeitsdruck, wie es in der echten Gastronomie durchaus meistens vorkommen kann. Dieses Cozy-Game gibt euch eine richtige Wohlfühlatmosphäre und was ist dabei besser, als eine Tasse Kaffee und ein sinnhaftes Gespräch über das Leben?
Wer also typische Visual Novel mag und einfach nur entspannen möchte, macht mit Coffee Talk nichts verkehrt. Aufgrund von gesellschaftskritischen Themen, die auch mal ernster sein können, eignet sich dieses Spiel eher für Erwachsene. Zusätzlich ist das Spiel mit einem fantasiereichen Setting geschmückt, weil nicht nur Menschen den Laden besuchen, sondern auch: Aliens, Werwölfe, Vampire. Kurz zusammengefasst ist Coffee Talk ein Spiel, welches sich mit Themen auseinandersetzt, die auch in unserer Welt eine Rolle spielen, aber trotzdem gelegentlich ein wenig Humor ausstrahlt und der Laden den Charakteren und dem Spieler genau das geben soll, was wichtig im Leben ist – nämlich einfach abzuschalten, sich die Seele auszuschütten und wieder neue Energie zu tanken.
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