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Der große Mainboard-Test

Sie brauchen ein neues Mainboard für Ihren PC? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Wir haben jede Menge Maiboards sowohl für Intel- als auch AMD-Prozessoren getestet und stellen Sie in unseren Testtabellen vor.

Drei Mainboards vor weißem Hintergrund. Gezeigt werden starke Mainboards von Gigabyte, Asus und MSI.
Quelle: Gigabyte/Asus/MSI

Ob Intel oder AMD – in unserem Mainboard-Test haben wir sowohl für Intels Sockel 1700 als auch für AMDs Sockel AM4 und AM5 eine große Auswahl an Hauptplatinen getestet. Auch für Intel 1200 haben wir noch ein paar Mainboards aufgelistet. Unsere Testergebnisse finden Sie in unseren nach Sockel sortierten Tabellen, außerdem erklären wir weiter unten Wissenswertes rund um das Thema Mainboard.

(*PCI-E-Lane-Sharing **Shared mit SATA)

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Gigabyte B650E Aorus Master

Das B650E Master übernimmt nicht nur das Layout größerer Aorus-Modelle, bietet also Platz für sehr große Grafik- und zusätzliche Erweiterungskarten, sondern recycelt auch Platinenbereiche des großen Bruders X670E Xtreme. So erhalten Kunden den gleichen hochwertigen Onboard-Sound mit ALC1220 und DAC, aber leider auch genauso wenige analoge Anschlüsse, und die gleiche PCI-E-5.0-M.2-Implementierung. 

Während wir deren PCI-ERouting auf der X670E-Platine noch kritisierten, stört sie hier kaum: Ein dritter oder gar vierter schneller M.2-Slot ist auf B650-Boards sowieso nur mit Sharing möglich, man hätte sich allenfalls die Kosten sparen können. Ebenfalls wenig verändert übernommen wurden die hochwertigen Spannungswandler, deren Kühler sogar von Sparmaßnahmen profitiert: Die grob, aber reichlich gerippten Aluminiumprofile der B650E-Inkarnation eignen sich besser für schwache Luftströme als die feinen Lamellen des X670E-Pendants. 

Vor allem aber reckt sich die Kühloberfläche der günstigeren Lösung mit drei freien Seiten in den Luftstrom, statt unter Plastik im Wärmestau zu verschwinden.

Testsieger

Testsieger

Unsere Wertung 1,60

Gigabyte B650E AORUS Master

Vorteile
  • Kühl
  • 3 Slots nutzbar
  • Sehr gute Sound-Qualität
Nachteile
  • Nur Stereo
  • PCI-E-Sharing 3. + 4. M.2
Weitere Händler

(*PCI-E-Lane-Sharing **Shared mit SATA)

Asus Maximus Z690 Hero

Asus‘ ROG-Familie versucht meist die Vorzüge von Luxus-Platinen ähnlich Gigabyte und OC-Experten wie von EVGA zu kombinieren.  Die am wenigsten teuren Exemplare hören dabei auf den Namen  „Hero“. Hier gibt es umfangreiche OC-Optionen und Spannungswandler, denen wir in bisherigen Tests sehr gute Temperaturen bescheinigt haben, jetzt aber nur noch gute. Verdächtigerweise meldet das Z690 Hero im Prime95-Allcore-Lasttest eine ungewohnt hohe CPU-Taktfrequenz mit rund 100 MHz mehr auf den P-Kernen als EVGA sowie Gigabyte und verbraucht dabei 25 W mehr, obwohl weiterhin 241 W Package Power gemeldet werden und sich die neue Test-CPU im Schnitt minimal sparsamer gibt.

Falls Asus hier versucht hat, durch Manipulation der Packagepower-Messung das CPU-Turbo-Power-Limit etwas zu weiten, war das ein Schnitt ins eigene Fleisch – unsere Mainboards-Benchmark suchen nicht nach CPU-Kernleistung und ermitteln für das Z690 Hero eine Performance im DDR5-Durchschnitt, aber die erhöhte Wärmeentwicklung an der linken Spannungswandlerbank kostet einen spürbaren Viertel-Leistungsnotenpunkt. Eigentlich verlässt sich das Z690 Hero nämlich voll auf seine Performance, während die Ausstattung mit nur drei internen M.2-Slots (einer davon nur PCI-E 3.0 ×4), keinem rückseitigen USB 3.2 und nur einem Erweiterungsslot neben dem High-End-typischen ×16/×0<->×8/×8-PCI-Express-5.0-Arrangement eher mäßig ist.

Zwar erlaubt der einzelne, vom Z690 unabhängig versorgte Zusatzslot sowohl PCI-Express-4.0-×4-Geschwindigkeit als auch mit einer beiliegenden Spezialkarte den Einbau von zwei weiteren SSDs, aber zum Beispiel ein Z690 Aorus Master kann genau das eben schon onboard und zusätzlich noch eine Erweiterungskarte aufnehmen. Asus‘  Thunderbolt-Onboard-Controller interessiert dagegen kaum jemand, denn ohne entsprechende Peripherie liefert er nur zwei weitere USB-3.1-Ports, zusätzlich zu sieben nativen zwei 2.0ern. Zusammen mit dem hervorragenden Onboard-Sound und dem Preis von circa 400 Euro ist dieses Mainboard ein solides Gesamtpaket.

Testsieger

Testsieger

Unsere Wertung 1,85

ROG MAXIMUS Z690 HERO

Vorteile
  • PCI-E ×4 4.0
  • CPU Spezifikations- Hinweis
Weitere Händler

MSI MEG X570 Unify

Wer keine RGB-Beleuchtung möchte, ist hier genau richtig. Das X570 Unify wurde von MSI für all jene entworfen, die sich ein starkes Mainboard in schlichtem Design wünschen. Abgesehen von den fehlenden LEDs hat MSI hier im Gegensatz zum X570 Ace außerdem auf den sekundären Gigabit-LAN-Controller verzichtet. Gänzlich neu sind die Kühler, die für eine sehr niedrige Temperatur sorgen.

Das MSI MEG X570 Unify ist technisch fast identisch zu unserem bisherigen Testsieger X570 Ace, punktet aber durch schlichtes Design und kühle Temperaturen.

Testsieger

Testsieger

Unsere Wertung 1,83

MSI MEG X570 UNIFY

Vorteile
  • Lautlos
  • Gute Ausstattung
Nachteile
  • Keine

ASRock Z590 Extreme

Selbst wenn wir das 7-Zip-Ergebnis aus der Wertung nehmen, liegt Asrocks ausgewogene Kombination aus Ausstattung und Erweiterbarkeit vor anderen Z590-Boards. Einen M.2 für WLAN-Module sowie Antennendurchführungen am I/O-Panel und Kabelhalterungen bieten viele Asrock-Boards, die außerhalb Europas auch mit WiFi verkauft werden. Das Z590 Extreme hat zusätzlich drei M.2 m-Key für SSDs. Um trotz vieler M.2- und Erweiterungs-Slots weitestgehend ohne Sharing auszukommen, spart Asrock USB-Ressourcen ein. Hinten gibt es insgesamt nur sechs Ports, USB 3.2 nur vorn und die vier 3.0-Front-Header kommen von einem Hub. 

Die, gemessen an der Preisklasse, gute Ausstattung des Z590 Extreme lässt Sparmaßnahmen andernorts erwarten, aber die Spannungswandler bleiben im Test kühl und der ALC1220 plus Kopfhörerverstärker ist ebenfalls auf einem hohen Niveau.

Eines der günstigsten Mainboards im Test erobert souverän unsere Charts – und das nicht nur wegen eines exzellenten 7-Zip-Ergebnisses. 

Testsieger

Testsieger

Unsere Wertung 1,49

ASRock Z590 Extreme

Vorteile
  • Extreme 7-Zip-Leistung
Nachteile
  • Wenig Rear-USB


Der große Mainboard-Ratgeber

Das Mainboard, auch Hauptplatine oder Motherboard genannt, ist die Schaltzentrale in jedem PC. Hier sitzt der Prozessor, hier werden Komponenten wie RAM-Module (Arbeitsspeicher), SSDs (Speicherplatz) oder die Grafikkarte angeschlossen, am Motherboard sind auch die Schnittstellen „nach draußen“ zu den Peripherie-Geräten.

Die Anschlüsse (unter anderem USB-Ports, Audio, LAN, Monitor-Anschluss), die man auf der Rückseite des PCs findet, sind der nach außen sichtbare Teil der Hauptplatine, welche an der Seitenwand des PC-Gehäuses angebracht wird – das sogenannte I/0-Panel. Was der PC kann, hängt größtenteils von den Funktionen dieser Platine ab.

Die wichtigsten Fragen beim Kauf eines Mainboards sind, ob Intel oder AMD und für welchen Sockel, denn jedes Mainboard kann nur die für den jeweiligen Sockel passenden CPUs aufnehmen.

AMD oder Intel? Welche CPUs passen in welchen Mainboard-Sockel?

Der Prozessoren-Markt ist klar aufgeteilt zwischen Intel und AMD. Da das Mainboard entweder für AMD oder für Intel geeignet ist, ist die wichtigste Frage, die Sie sich vor dem Kauf eines Mainboards stellen müssen: Welchen Prozessor möchte ich beziehungsweise welchen Prozessor habe ich und möchte ich in ein neues Mainboard einbauen? 

Ist die Frage nach Intel oder AMD geklärt, muss beim Kauf der Mainboards noch darauf geachtet werden, dass man den passenden Sockel zur gewünschten CPU wählt. Bei den gängigen Boards gibt es für AMD nach wie vor AM4 und das neue AM5, Intel setzt auf den Sockel 1700 – wir stellen oben in unseren Test-Tabellen Mainboards zu diesen drei Sockeln vor.

Mainboard-Sockel für Intel-Prozessoren

Der Sockel ist die Stelle, an welcher die CPU eingesetzt wird und muss entsprechend zur CPU passen. Während Intel in den vergangenen Jahren mit neuen CPU-Generationen von Sockel 1151 zu 1200 und jetzt zu 1700 wechselte, blieb AMD seit 2017 lange Zeit bei Sockel AM4, bevor dann vergangenes Jahr AM5 den alten Allrounder ablöste. Im Zusammenhang mit den Sockeln steht auch immer der passende Chipsatz des Mainboards, der Bezeichnungen trägt wie Z490, X570 oder Z690.

Grundsätzlich sollte man beim separaten Kauf von CPU und Mainboard darauf achten, dass die CPU mit dem Chipsatz kompatibel ist. Gerade bei AMD, wo es oft jahrelang denselben Sockel gibt, die Chipsätze jedoch mit jeder CPU-Generation verändert wurden, ist dies wichtig. Wenn eine Kompatibilität zwischen älterer CPU und neuerem Chipsatz gegeben ist, kann dennoch ein Update der Mainboard-Firmware (UEFI) vor Installation des Prozessors nötig sein. Das sind die aktuellen Sockel, die Sie auf Mainboards finden können: 

Intel:

  • Sockel 1700 (neueste Generation)
  • Sockel 1200 (Comet-Lake CPUs – Auslaufmodell)

AMD:

  • AM5 (neue Generation)
  • AM4 (Allrounder der vergangenen Jahre)

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Mehr Informationen

PCI-E-Schnittstellen, SATA, M.2, I/O-Hub und Co. – Wissenswertes rund ums Mainboard

Im Wesentlichen unterteilen sich die Mainboards auf dem Markt in die oben beschriebenen vier Sockel. Was darüber hinaus den Unterschied macht – sowohl bezüglich der Leistung als auch des Preises – hängt davon ab, welcher Hersteller welche Komponenten verbaut – und hier wieder in welcher Zahl und Qualität. Ein Augenmerk können Sie hier auf die PCI-E-Steckplätze, den Chip und die SATA- beziehungsweise NVME-Schnittstellen für die SSD legen.

Was macht der I/O-Hub?

Mainboard: I/O Panel
Das I/O-Panel stellt die nach außen sichtbaren Anschlüsse, wie beispielsweise USB-Ports oder Audio-Aus- und Eingänge.

Ein wichtiges Element auf dem Motherboard ist der I/O-Hub. Früher war dieses Teil des Mainboards bekannt als Chipsatz und steuerte den Großteil der Kommunikation zwischen den PC-Komponenten. Heutzutage ist der I/O-Hub so gesehen kein Chipsatz mehr, sondern ein einzelner Chip. Bei Intel nennt sich dieses Element PCH, bei AMD läuft der I/O-Hub unter der Bezeichnung Chipset. Welcher Chip auf dem jeweiligen Mainboard zum Einsatz kommt, erkennt man am jeweiligen Produktnamen an den vierstelligen Kürzeln, die aus einem Buchstaben und einer dreistelligen Zahl bestehen, beispielsweise Z690 oder X570.

Der I/O-Hub stellt verschiedene Anschlüsse zur Verfügung, darunter auch die über das I/O-Panel nach außen sichtbaren, etwa die USB-Anschlüsse. Die wichtigsten Datenautobahnen des Motherboards, die sogenannten PCI-E-Lanes, fließen fast alle hier zusammen, Befehle und Daten laufen über den Chip zum Prozessor und umgekehrt. Entsprechend hat der auf dem Mainboard verbaute Chip Einfluss darauf, welche Komponenten verwendet werden können.

PCI-E-Slots – worauf muss ich achten?

PCI-Express-Slots, kurz PCI-E-Slots, sind bestimmte Schnittstellen auf dem Mainboard. Wie viele und welche auf der Hauptplatine sitzen, ist bei den Produktdaten leicht erkennbar, hier werden Sie auf PCI-E x16, x8, x4 und x1 stoßen. Die wichtigste Komponente, die einen solchen Slot benötigt, ist die Grafikkarte, die einen mechanischen ×16-Slot braucht. Meist sind auf dem Mainboard zwei x16-Slots verbaut – doch Vorsicht, weitere Slots gleicher mechanischer Größe müssen nicht zwingend für weitere Grafikkarten geeignet sein, da sie zwar in ihren physikalischen Ausmaßen einem x16 entsprechen, von ihnen jedoch nicht die benötigten 16 PCI-E-Lanes ausgehen.

PCI-E-Steckplätze – welche brauche ich?

Abgesehen vom zwingend für Grafikkarten nötigen x16-Slot sind zwei weitere ×1- oder ×4-Slots empfehlenswert, um eine Soundkarte und beispielsweise eine USB-Controller-Karte oder WLAN nachrüsten zu können. Die Slot-Position direkt unter dem Grafikkarten-×16 zählt üblicherweise nicht mit, weil sie vom GPU-Kühler blockiert wird.

Ein ×4 statt ×1 ist im Übrigen eine Investition in die Zukunft: Schnittstellen, die zum Kaufzeitpunkt noch gar nicht oder nur in der Luxus-Klasse verfügbar sind, können bei späterem Bedarf meist über ×4-Karten nachgerüstet werden. Aktuelle Kandidaten hierfür sind Thunderbolt, USB 3.2, USB 4 und 10-Gigabit-LAN, in der Vergangenheit waren es USB 3.1 und M.2, davor USB 3.0 und SATA 3. Wer einen ×4-Slot hatte, kaufte einfach eine Controller-Karte für 20 bis 50 Euro. Wer keinen hatte, entweder für 150 Euro ein altes Mainboard für die alte CPU und dazu die gleiche Controller-Karte oder gleich ein neues System für entsprechend größere Summen. Wenn man hier vorausschauend kauft, kann man sich in der Zukunft bares Geld sparen.

SATA und NVME für SSDs

Damit auf dem PC all Ihre Daten gespeichert werden können, brauchen Sie Speicherplatz. Der kommt mittlerweile meist in Form einer SSD (Solid State Drive). Diese werden ebenfalls mit dem Mainboard verbunden, und zwar über eine SATA– oder NVME-Schnittstelle.

SATA (kurz für Serial Advanced Technology Attachment) ist die ältere Variante und entsprechend ein Auslaufmodell. Wer SSDs aus seinem vorhergehenden PC übernimmt, sollte darauf achten, dass ausreichend Steckplätze vorhanden sind. Und: Oft teilen sich die SATA-Ports Ressourcen mit PCI-E-Slots. Hier sollte man aufpassen, dass man keiner Komponente, bei der es verstärkt auf Datengeschwindigkeit ankommt, die Kapazitäten kürzt.

NVME (Non-Volatile Memory Express) ist die Zukunft. Es gibt zwar nur wenig Praxisbeispiele, in denen sich die Unterschiede zu SATA messen, geschweige denn spüren lassen, aber bis zu siebenfache Leistung (natürlich nur bei guten Modellen) ist eine Hausnummer. NVME-SSDs findet man meist im M.2-Format. Ein zukunftssicheres Mainboard sollte daher zwei M.2-Steckplätze oder alternativ einen M.2- und einen ×4-Slot (für eine M.2-Adapterkarte), die gleichzeitig und ohne Abstriche bei der Grafikkarte genutzt werden können, aufweisen.


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