Nun ist die CES 2025 schon wieder über eine Woche her und ich blicke zurück auf etliche Innovationen und die beeindruckenden Messestände der Hersteller. Darunter befanden sich etwa Hisense, LG und Samsung, die wieder einmal eine große Palette an Fortschritten im Bereich TV- und Monitortechnologie präsentierten. Allerdings… gefühlt waren „bahnbrechende Innovationen“ auf Messen wie dieser früher häufiger. Ich denke etwa an die Einführung von OLED-Displays, die eine völlig neue Bildqualität bei weniger Verbrauch ermöglichten. Heute sind wir dagegen bereits auf seinem so hohen Niveau, dass es zunehmend schwerer wird, sich noch etwas wirklich Neues auszudenken. Warum sich ein Blick aber trotzdem lohnen kann, möchte ich in diesem TV-Recap über die CES 2025 erzählen.
Winter Sale bei Secretlab
Ab sofort ist bei Secretlab der Winter Sale am Start.Dabei gibt es unter anderem die höhenverstellbaren Tische MAGNUS und MAGNUS Pro im Bundle mit einer Magpad-Unterlage, die Gaming-Stühle TITAN Evo, TITAN Lite und Classic NAPA und Zubehör wie Stuhl-Skins, Rollen, Fußauflagen, coole Lendenkissen und vieles mehr mit Preisnachlässen von bis zu 200 Euro.
Was gab es auf der CES 2025 zu sehen?
Wie bereits gesagt, blieben die ganz großen Kracher, die „One more thing“s der Fernseher, dieses Mal (so gut wie) aus. Stattdessen konzentrierten sich die Hersteller eher auf Optimierung oder innovative Anwendungsfälle.
Ist größer gleich besser? Und was heißt eigentlich Micro-LED?
Ich korrigiere. Einen großen Kracher gab es, einen ziemlich großen – in etwas anderer Hinsicht. So stellte Hisense den gewaltigen 136MX Micro-LED mit einer Bildschirmdiagonale von 345 Zentimetern vor. Fernseher wie dieser sind jedoch noch so sündhaft teuer, was sie wenig attraktiv für den regulären Verbrauchermarkt macht. Das Spannende hieran ist allerdings das Wörtchen „Micro-LED“.
Denn obwohl man die Bezeichnung leicht mit „Mini-LED“ verwechseln könnte, handelt es sich dabei um völlig verschiedene Technologien, ähnlich wie im Fall von OLED und QLED. So ist die Mini-LED-Technik lediglich eine Weiterentwicklung der herkömmlichen LCD-Hintergrundbeleuchtung. Diese setzt, statt der früheren CCFL-Beleuchtung, auf die namensgebenden kleinen LEDs. Neben einer höheren Lebensdauer haben sie vor allem den Vorteil, dass durch ihre geringere Größe umso mehr davon im TV verbaut werden können. Daraus resultieren wiederum mehr Dimming-Zonen, was gerade bei HDR-Inhalten wichtig ist. Zeigt der Bildschirm etwa eine Lichtquelle vor schwarzem Hintergrund, können die kleineren LEDs präziser angesteuert werden und hell und dunkel deutlich besser voneinander abgrenzen.
Also ist Micro-LED das nächste große Ding der CES 2025?
Nicht so ganz. Micro-LED, was erstmals im Zuge von Samsungs „The Wall“ aufkam, beschreibt gegenüber Mini-LED den nächsten Schritt in der Bildschirmtechnologie. Anders als die kohlenstoffbasierten Dioden der OLED-TVs besteht ein Micro-LED-Display aus anorganischen, selbstleuchtenden Pixeln. Kurz gesagt, soll dadurch mehr Langlebigkeit erzielt, die Einbrenn-Gefahr ausgemerzt und das größte Problem der OLEDs gelöst werden: die Helligkeit. Zwar erreichen OLEDs nach wie vor die besten Schwarzwerte, weil die Dioden sich bei Bedarf einfach ausschalten. Allerdings konnten sie dadurch gleichermaßen nie so hell werden wie etwa ein QLED.
Pixelgroße Dioden herzustellen, ist aber ziemlich teuer. Und da sie sich damit eher für TV-Größen jenseits der 100 Zoll eignet, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis diese Technologie Einzug in unser aller Wohnzimmer hält. Dann lohnen sich jedoch vielleicht auch Auflösungen von 8K oder mehr. Denn offen gesagt sieht das menschliche Auge da ohnehin keinen wirklichen Unterschied mehr, wie wir in unserer 4K-Monitor-Kaufberatung erwähnt haben.
Die TVs der CES 2025 strotzen nur so vor Features
Abgesehen von Dolby Vision IQ, HDR10+ und über 90 % BT.2020-Farbraumabdeckung fielen bei Hisense auch die Bezeichnungen „RGB-Local Dimming“ und „bis zu 10.000 Nits“ Helligkeit. Da das gerade für Einsteiger sehr viel sein kann, will ich mich hier kurz halten. So passt Dolby Vision IQ etwa die Bildwiedergabe anhand dynamischer Metadaten an, um die Inhalte so wiederzugeben, wie es die Kreativen dahinter beabsichtigt haben. Zusätzlich berücksichtigt es aber auch die Umgebungslichtverhältnisse.
Der Begriff RGB Local Dimming ist dagegen neu. Anders als bei bisherigen Mini-LEDs, die blaues Licht durch Farbfilter leiten, nutzt diese Technik rote, grüne und blaue (RGB) LEDs als direkte Lichtquelle. Das ist nicht nur energieeffizienter, sondern reduziert zudem schädliches blaues Licht um 40 %. Das schont die Augen und erleichtert das Einschlafen nach der Nutzung. Vor allem aber ermöglicht diese Technologie die besagte hohe Farbraumabdeckung sowie noch mehr Helligkeit.
10.000 Nits um genau zu sein. Welche Helligkeitswerte ein Fernseher üblicherweise oder auch mit HDR erreicht, ist aufgrund verschiedener Skalen und Berechnungsarten schwer zu sagen. Solch hohe Werte wie die besagten 10.000 Nits geben aber ohnehin lediglich die Obergrenze des Spielraums an, den ein TV bewältigen kann. Das kommt etwa zum Tragen, wenn Highlights wie Sonnenstrahlen oder Lichtreflexionen realistisch dargestellt werden sollen. In einem abgedunkelten Raum können die bereits mit grob 1.000 Nits hervorragend aussehen. Steht der Fernseher dagegen im sonnendurchfluteten Wohnzimmer, lohnt es sich wiederum, ein wenig mehr zu investieren.
Was haben die TVs der CES 2025 noch drauf?
Im Gaming-Bereich hatten die TVs der CES 2025 zwar ebenfalls ein bisschen was zu bieten. Jedoch zeichnet sich auch hier ab, dass die Technik schon jetzt einfach sehr gut ist. So bieten LGs G5 und Samsungs S95F nun 165 Hz, was vor allem für Leute wichtig ist, die mit ihrem Gaming-PC am Fernseher zocken. Von den 480 Bildern pro Sekunde bei 4K, die dank des neuen HDMI 2.2 möglich sind, ist das aber noch weit entfernt. Das bringt mit 96 Gbit/s eine doppelt so schnelle Bandbreite wie der Vorgänger HDMI 2.1, was theoretisch auch 8, 12 oder 16K ermöglicht. Wie bei vielen bisher genannten Verbesserungen ist aber auch hier der Nutzen für reguläre Verbraucher eher gering. Dem HDMI Forum nach profitieren etwa große Werbeanzeigen oder virtuelle und medizinische Anwendungen von der erhöhten Bandbreite.
Ansonsten gab es unzählige – wie ich sie nennen würde – „Spielereien“. Darunter war unter anderem Samsungs verbesserter The Frame Pro, durch den das Wohnzimmer zur Vernissage wird. Von LG und Displace gab es dagegen kabellose Fernseher, wobei sich das Modell von Displace sogar mittels Saugnäpfen an verschiedenste Oberflächen hängen lässt.
Fazit: Kleine Schritte statt großer Sprünge
Die CES 2025 verdeutlichte, dass der TV-Markt mittlerweile ein Niveau erreicht hat, auf dem echte Innovationen immer seltener werden. Zwar gab es mit der Micro-LED- oder auch der RGB Local Dimming-Technologie spannende Aspekte. Gleichzeitig belaufen sich viele der Entwicklungen jedoch einfach auf mehr Helligkeit oder noch schnellere Übertragungsraten. Das ist bei Weitem nicht schlecht, aber eben auch kein starkes Verkaufsargument, wenn man bereits einen ähnlich guten Fernseher besitzt.
Und das ist auch den Herstellern klar, weswegen mit Saugnapf- oder Bilderrahmen-TVs neue Anwendungsbereiche erschaffen werden sollen. Wie und ob diese Ansätze nachhaltigen Erfolg haben werden, muss sich noch zeigen. Wer sich allerdings schon lange ein aktuelleres Modell anschaffen wollte, aber Angst hatte, dass dieses nach einem Jahr wieder veraltet ist, kann ganz beruhigt sein. Die Auswahl ist schon jetzt ausgezeichnet und zumal werden bei neuen Releases deren Vorgänger etwas günstiger. Oder man schaut sich etwas abseits des TV-Marktes um, wo es statt irrwitzig teuren 100 Zoll-Fernsehern immer beeindruckendere Projektoren gibt.