Neben dem CMF Phone 1 und der CMF Watch Pro 2 sind die CMF Buds Pro 2 das dritte wichtige Produkt im Bunde der neuen CMF by Nothing Linie. Genauso wie alle Geräte von CMF stehen die CMF Buds Pro 2 für große Technik zum kleinen Preis mit buntem Design. Wir haben die Buds Pro 2 getestet.
CMF Buds Pro 2: technische Details und Inbetriebnahme
Technische Details
- Bauweise: geschlossen, In-Ear
- Verbindungsart: Bluetooth 5.3
- Treiber: 11 mm
- Frequenzbereich: 20 Hz – 40 kHz
- Audio-Codecs: LE, AAC, LDAC
- Mikrofon: integriert; Clear Voice 2.0, Wind Noise Reduction 2.0
- Anschluss (Ladecase): USB-C
- Akku: Bis zu 11 Stunden (ohne ANC)
- Wasserfest: IP55
- Gewicht: 4,9 g (Buds), 46 g (Ladecase)
- Sonstiges: Smart Dial, ANC, Bass-Enhance-Algorithmus, High-Res-Audio, Schnellladefunktion, ChatGPT (mit Nothing Phone), Spatial Audio Effect
- Lieferumfang: CMF Buds Pro 2, Etui, Kabel (USB-A auf USB-C), 3x Silikonaufsätze
Inbetriebnahme
Eingerichtet sind die CMF Buds Pro 2 ziemlich schnell und einfach. Man klappt das Etui auf und drückt etwas länger auf den Button, bis der Kopplungsmodus anspringt. Den erkennt man am schnellen Blinken der kleinen LED-Lampe. In der Packung liegt ein QR-Code zur Nothing App. In der wird kurz erklärt, wohin man bei den In-Ear-Kopfhörern drücken muss, um sie zu bedienen. Dann folgt das Firmware-Update. Und damit war es das auch schon, man kann loslegen und sich den Sound der CMF Buds Pro 2 reinziehen.
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CMF Buds Pro 2: Soundqualität
Der Klang der CMF Buds Pro 2 ist gut, voluminös und liefert bei aktiviertem Ultra Bass Party-Klänge im Ohr. Man darf zwar keinen perfekt kristallklaren Sound erwarten, wie ihn In-Ear-Kopfhörer jenseits der 100-Euro-Grenze in den Gehörgang zaubern. Trotzdem ist der Klang sauber und wird erst bei hoher Lautstärke und mit der Aktivierung von allen Extras, die in der App möglich sind, verwaschen.
Um den Sound an persönliche Wünsche anzupassen oder zu perfektionieren, gibt es in der Nothing X App verschiedene Möglichkeiten. Unter „Equalizer“ kann man zum einen das ganz individuelle Klangprofil gestalten. Zum anderen gibt es vorgefertigte EQs wie Pop, Klassisch, oder Rock. Nothing geht dabei bei den CMF Buds Pro 2 bei der Bezeichnung der Presets einen anderen Weg, als bei den Nothing Ear und setzt auf die „üblichen“ Bezeichnungen.
Zu guter Letzt gibt’s dann noch das Klangprofil DIRAC Opteo, das den Sound automatisch anpasst und die Möglichkeit, dem Ganzen den Spatial Audio Effekt zu verpassen. Der Spatial Audio Effekt sorgt dafür, dass die Musik räumlicher wird. Der Effekt soll dafür sorgen, dass man ein Kino-Erlebnis im Ohr hat. Das klappt auch recht gut.
Für mich war die beste Einstellung mit aktiviertem Spatial Audio + DIRAC Opteo aber ausgeschaltetem Ultra Bass. Ich liebe Bass eigentlich sehr, aber in meinem Hörgefühl sorgten die zusätzlich verstärkten Tiefen für mehr Verwaschung. Die Songs waren ohne den Bass einfach klarer.
Wer eher neutrale Klänge wünscht, dem empfehle ich generell, alle Effekte auszuschalten und sich ein neutrales Profil anzulegen – auch das geht.
ANC bei den CMF Buds Pro 2
Bei der Geräuschregulierung gibt es dieselben drei Möglichkeiten wie bei den ebenfalls von mir getesteten Nothing Ear (a) und Nothing Ear: ANC an, ANC aus und Umgebungsmodus. ANC an kann man dann noch in der Intensität einstellen, am empfehlenswertesten ist „Adaptive“. Und auch bei den CMF Buds sind die Unterschiede zwischen den Optionen im Vergleich zum ANC-Effekt anderer von mir getesteter In-Ear-Kopfhörer, ziemlich klein.
Gerade das Active Noise Cancelling ist nicht wie erwartet. Es filtert durchaus Geräusche wie das Fahren der S-Bahn größtenteils heraus, nicht aber redende Menschen. Das weinende Baby in der Bahn geht glatt durch.
Ich möchte die Umgebungsmodi von Nothing/CMF-Kopfhörern so zusammenfassen: Mit dem Umgebungsmodus höre ich die Umgebung halbwegs deutlich. Mit dem ANC ist generell alles etwas besser abgeschirmt, wenn auch nicht so, wie man es von ANC erwartet. Der ANC aus-Modus ist irgendwo dazwischen und an sich ein bisschen obsolet. Ich selbst war letztlich dann maßgeblich mit dem ANC-on unterwegs, weil ich dann wenigstens Dauergeräusche wie den Zug oder Rasenmäher nur gedämpft im Ohr hatte.
Bei den CMF Buds Pro 2 merkt man genau am ANC, dass für den Preis irgendwo gespart werden musste.
CMF Buds Pro 2: App und Bedienung
Bei App und Bedienung hält Nothing das, was die Firma verspricht: kein fancy Schnickschnack, nichts, was einem den Weg zum Musikgenuss schwer macht. Die App ist übersichtlich gestaltet und erklärt gut verständlich und auf Deutsch alles, was man dort machen kann.
Die CMF Buds Pro 2 können neben der Bedienung per App auch an den Ohrhörern selbst UND über den Smart Dial am Case gesteuert werden. An den Ohrhörern selbst findet sich die gängige Touch-Steuerung. Ein typisches „Nothing-Gimmick“ ist dagegen der drehbare Regler, genannt „Smart Dial“ am Ladeetui. Den kann man über die App mit verschiedenen Funktionen belegen. Selbstverständlich kann man beispielsweise per Drehen die Lautstärke anpassen. Darüber hinaus können Aktionen wie einmal oder zweimal Drücken zum Beispiel für Wiedergabe/Pause oder für Vorwärts/Rückwärts genutzt werden.
Das Smart Dial ist eine witzige Sache und praktisch für alle, die mit Tap-Bedienung am Ohrhörer nicht so gut umgehen können. Außerdem ist das Ganze ein Hingucker.
CMF by Nothing Kopfhörer mit ChatGPT
Die CMF Buds Pro 2 können als Sprachassistent mit ChatGPT fungieren, wenn man das möchte. Damit das aber klappt, muss man ein Nothing Phone (Testbericht zum Nothing Phone 2a) oder CMF Phone 1 sein Eigen nennen. Die Nothing X App ist natürlich auf dem CMF/Nothing Phone bereits installiert. Sobald man In-Ear-Kopfhörer und Smartphone gekoppelt hat, wird man auch schon gefragt, ob man ChatGPT nutzen möchte. Bestätigt man dieses, wird man zu den Bedienelementen der Kopfhörer weitergeleitet. Empfohlen wird das Gedrückhalten des Stäbchens auf der linken Seite. Dort kann man als Funktion die Sprachfunktion mit KI auswählen.
Jedoch wird ChatGPT erstmal ausgegraut sein. Daneben steht „nicht installiert“. Was muss man also tun? Es gilt, die ChatGPT-App aus dem Google Playstore zu installieren und sich bei dieser anzumelden. Sobald das erledigt ist, kann man über die CMF Buds Pro 2 mit der KI plaudern und sich allerhand Dinge erklären lassen.
CMF Buds Pro 2: Design und Sitz
Das Design der Buds Pro 2 ist vor allem bunt und flippig. Vor allem die blauen oder orangen Buds leuchten direkt aus den Ohren und sind so ein ganz klarer Hingucker. Die schwarzen oder weißen CMF Buds Pro 2 sind dagegen auffällig unauffällig.
Der Clou an diesen In-Ear-Kopfhörern ist ganz klar das Etui mit dem Smart Dial. Da hat CMF by Nothing einfach wieder was ganz Eigenwilliges geschaffen.
Der Sitz ist angenehm und selbstverständlich liegen ingesamt drei Paar Silikonaufsätze in drei verschiedenen Größen bei. So sollte der Halt in jedem Ohr gewährleistet sein.
CMF Buds Pro 2: Testergebnis
Die CMF Buds Pro 2 kosten im UVP 59 Euro und liefern technisch ziemlich genau das, was man in diesem Preisbereich erwartet. Solider Sound mit sattem Bass und minimalen Schwächen, eine App mit wohlüberlegten Möglichkeiten und Effekten, eine ordentliche Leistung bei Telefonieren und eine gute Bedienbarkeit.
Weil es aber CMF by Nothing ist, wartet man ja doch auf irgendwas, wo man mehr fürs Geld bekommt, als woanders. Bei den Buds Pro 2 ist das vor allem das Etui mit dem Smart Dial. Das gibt den In-Ear-Kopfhörern das gewisse Etwas und in Summe mit den Farb-Versionen wieder dieses Gefühl von London-Style.
Die ChatGPT-Funktion in Kombination mit einem CMF/Nothing Phone ist auf jeden Fall ein interessantes Feature – aber eben an die eine Handy-Marke gekoppelt. Das ANC ist Geschmackssache. Wer von der Geräuschunterdrückung erwartet, dass er die Welt rundherum ausknipsen kann, der kommt mit diesen Kopfhörern nicht auf seine Kosten.