Die Ferienzeit naht und damit viel Freizeit oder auch längere Fahrten in den Urlaub. Da wünscht sich der Nachwuchs oft auch digitale Beschäftigung. Also müssen Computerspiele für Kinder her! Aber welche Spiele sind für Kinder geeignet? Und worauf sollte ich achten? In unserem Ratgeber stellen wir schöne und beliebte Computerspiele für Kinder vor. Weiter unten erklären wir vieles rund um das Thema Zocken für Kinder, darunter USK-Wertungen und wie lange Kinder spielen sollten.
Details zu den Spielen finden Sie im nächsten Abschnitt. Die Tabelle enthält auch verschiedene Versionen und Bundles.
Unsere Spieletipps für Kinder im Detail:
Der Computerspiele-Markt ist voll mit Games, die für Kinder geeignet sind – oder das zumindest vorgeben. Deshalb haben wir ein paar Tipps herausgesucht, die einen Einstieg verschaffen sollten. Kombiniert mit den Ratschlägen zum Computerspiele-Kauf weiter unten, sollte die Suche nach dem nächsten Spiel kein großes Problem mehr sein.
Unter unseren Vorschlägen findet sich oft als Plattform Nintendos Switch. Warum ist das so? Nintendos Switch ist quasi DIE Familienkonsole. Nintendo achtet bei seinen vielen hauseigenen Spielen, beispielsweise den Super-Mario-Spielen, seit je her auf kindgerechte Inhalte und Designs. Zudem veröffentlichen viele für Kinder geeignete Marken, wie Pokémon und Disney ebenfalls sehr gern auf der Switch.
Die Unterschiede zwischen verschiedenen Konsolen erklären wir in unserem separaten Ratgeber.
Neueste Empfehlung: Ostwind – Remastered
Ganz neu von uns getestet ist „Ostwind“ in der Remastered Version. Die gibt’s bereits auf Steam für den PC, für Playstation 5 erscheint das Spiel am 23.8.24. Es handelt sich dabei um die überarbeitete Version von „Ostwind: Beginn einer wunderbaren Freundschaft“, das es bereits für die Playstation 4 gab.
Ostwind ist die Geschichte eines Mädchens, das Pferde auf besondere Weise versteht und Freundschaft mit dem Wildpferd Ostwind schließt. Es gibt dazu auch Bücher und Filme, auf denen das Spiel basiert. Im Spiel selbst gilt es, den Umgang mit Ostwind, also die Bedienung in aller Ruhe zu lernen, bevor man erste leichte Aufgaben erledigt. Natürlich wird nicht nur geritten, man muss das Pferd auch pflegen und streicheln. Ostwind Remastered ist ein wirklich sehr entspannendes Spiel für Kinder, die Pferde gern haben. Man kann das Spiel auch ohne lesen zu können verstehen, aber wir empfehlen Ostwind für Kinder ab dem Grundschulalter.
Am PC ist die Steuerung nicht schwierig, aber braucht etwas Übung, vor allem, wenn das Kind an die Nutzung von Tastatur und Maus noch nicht perfekt gewöhnt ist. Da das Tutorial aber wirklich Schritt für Schritt und mit Schaubildern erklärt, wie die Steuerung funktioniert, kann das schnell erlernt werden.
Sobald die Tutorials und ersten Aufgaben erledigt sind, kann man mit Ostwind die weitläufige Spielwelt erkunden oder weitere Quests erledigen. Ein gemütliches Spiel für viele Stunden Spaß also.
Im Test gesellte sich mein 10-jähriger Sohn dazu, der mich dann erstmal vom PC verdrängte und mit großer Freude Ostwinds Fell bürstete, Hufe auskratzte und dann die ersten Quests in Angriff nahm. Das ist Spiel ist damit auch „Testkind-zertifiziert“.
Cat Rescue Story (iPhone / Google Play Store)
Als das beste Mobile-Game 2023 mit dem Deutschen Computerspielepreis ausgezeichnet, stellte Cat Rescue Story den Spieler vor eine besonders flauschige Aufgabe. Als Inhaber eines verlassenen Hauses, muss er das Gebäude in ein Tierheim für Katzen umbauen und sich der Pflege der Tiere widmen. Das Besondere dabei: Die Katzen haben alle ihren eigenen Charakter, stellen also auch unterschiedliche Ansprüche an den Spieler. Allerdings: Obwohl das Spiel ab 4 Jahren freigegeben ist, sollten Eltern ein Auge darauf haben, was die Kids mit dem Spiel machen. Denn wie bei den meisten Mobile-Games ist auch Cat Rescue Story zunächst kostenlos, versucht den Spieler aber schon bald mit vielen In-App-Käufen zu locken. Die mögen zwar nett aussehen, das Spiel lässt sich aber auch gut ohne sie spielen.
Spells & Secrets (alle gängigen Konsolen und PC)
Es muss nicht immer Harry Potter sein, wenn es um Zauberlehrlinge geht. In Spells & Secrets übernimmt der Spieler die Rolle eines Zauberlehrlings an der Akademie Greifenstein. Die ist allerdings von allerlei seltsamen Kreaturen überrannt und es liegt jetzt am Spieler, sie einzufangen. Dazu gibt es viele Zaubersprüche und Strategien, auf die er zurückgreifen kann. Sehr nett: Der Spieler kann seinen Charakter individuell gestalten und es gibt einen lokalen Coop-Modus, der erlaubt, mit Freunden und Verwandten zu spielen.
Das Genre des Spiels wird als Rogue-lite bezeichet. Das heißt, dass der Spieler zwar seinen Fortschritt nicht speichern kann und wenn er besiegt, wird wieder von vorne anfangen muss, Zaubersprüche und ähnliches merkt sich das Spiel aber. So wird jeder Durchlauf durch Spells & Secrets ein bisschen einfacher. Das hat dem Spiel auch den Deutschen Computerspielpreis als bestes Familienspiel gebracht.
Sonic Superstars (alle gängigen Konsolen und PC)
Im Gegensatz zu seinem Kollegen Mario hat Rennigel Sonic eine recht durchwachsene Spielekarriere hingelegt. Zum Glück ist das Flitzeabenteuer Sonic Superstars wieder ein Hit. Inspiriert von klassischen Sonic-Abentuern verschlägt es den Titelhelden und seine Freunde auf die Northstar Islands, wo sie sich wieder mit Bösewicht Dr. Eggman herumschlagen müssen und eine neue Umgebung zu erkunden haben. Neben Jump-&-Run-Kenntnissen helfen dem Spieler dabei jede Menge Zusatzfähigkeiten, die sich freischalten lassen, zusätzlich hat jeder der Spielbaren Charaktere spezielle Eigenschaften. Das Spiel kann auch im Koop auf der heimischen Couch mit bis zu drei Freunden gespielt werden.
CubeQuest – A QB Game (iPhone / Google Play Store)
Aus der Hand des Spieleentwicklers Stephan Göbel stammt dieses Puzzlespiel, dessen Grundaufgabe eigentlich ganz einfach ist. Der Spieler soll einen Würfel durch verschiedene Karten bewegen. Allerdings stellen sich ihm viele Hindernisse in den Weg. Um diese zu bezwingen, bekommt der Würfel aber zum Glück immer wieder neue Fähigkeiten. Die Umgebung ist hübsch gemacht und die Rätsel werden von Level zu Level knackiger. So ist es auch kein Problem, wenn Eltern und Kinder die Level gemeinsam lösen. Auch sehr fair: Der Spieler kann seine Züge rückgängig machen, der Frustfaktor ist also gering. Die ersten Level von CubeQuest gibt es kostenlos, das vollständige Spiel kostet Geld.
Super Mario Bros: Wonder (Nintendo Switch)
In ihrem neuesten Abenteuer gehen Super Mario und seine Freunde zurück zu den Wurzeln der Seriel. Denn Super Mario Bros. Wonder ist ein 2D-Hüpftspiel, bei dem bis zu vier Spieler miteinander die Level erkunden können. Sehr schön für kleinere Spieler oder Anfänger: Die Level, die man benötigt, um weiterzukommen sind sehr einfach und nicht zu zahlreich. Wer anspruchsvollere Hüpfparcours sucht, kann diese abseits der üblichen Wege finden. Ansonsten ist alles wie bei Mario gehabt: Man hüpft durch bunte und verrückte Welten, stampft auf Gegner und holt sich Power-Ups, die einem das Leben einfacher machen, etwa den neuen Elefantenanzug. Zusätzlich kann der Spieler bis zu 24 Abzeichen freischalten, die ihm das Spiel erleichtern. Besonders überraschend sind die Wunderpflanzen, die sich in verschiedenen Leveln verstecken. Ist eine dieser Spezialblumen aufgesammelt, passieren die verrücktesten Dinge.
Mario Kart 8 Deluxe (Switch)
Mario hat im Laufe seiner Nintendo-Maskottchen-Karriere schon einiges gemacht, wenig hat die Spieler aber so nachhaltig begeistert wie die Mario-Kart-Reihe. In ihr flitzen Mario und seine Freunde in Go-Karts und auf Motorrädern über irrwitzige Kurse, damit sie am Ende auf dem Siegertreppchen stehen. Oder sie fahren gegeneinander und versuchen, Ballons am jeweils anderen Fahrzeug zum Platzen zu bringen. Im aktuellen Spiel Mario Kart 8 Deluxe gibt es hier von allem mehr: mehr Strecken, mehr witzige Powerups und mehr Auswahl an Fahrern und Fahrzeugen. 42 unterschiedliche Charaktere stehen zur Auswahl. Neben einem Online-Modus können die Spieler auch lokal Rennen gegeneinander fahren. Zusätzliche Inhalte sind vorhanden, müssen aber separat gekauft werden.
Osmo Kits (iPad / Fire Tabet)
Preisgekrönt sind die Lernspiele der Firma Osmo, die Kindern nicht nur Spaß machen, sondern auch einiges beibringen sollen: zum Beispiel Mathematik, Kreativität und die Fähigkeit zu Programmieren. Der Aufbau ist dabei immer ähnlich. Ein Teil des Spiels besteht aus Steinen oder anderen real existierenden Spielmaterialien, der andere befindet sich im Tablet. Je nach Set werden andere Fähigkeiten gefördert. Die unterschiedlichen Sets richten sich an Kinder zwischen 5 und 10 Jahren und kosten in der Regel zwischen 50 und 100 Euro.
Pokémon (alle Systeme)
Seit 25 Jahren begeistern die niedlichen Pokémon mittlerweile Kinder und Erwachsene. Entsprechend viele unterschiedliche Spiele gibt es, in denen der Spieler Pokémon trainieren kann, mit ihnen die Welt erkunden (Pokémon Karmesin und Purpur), Fotos machen (New Pokémon Snap) oder andere Dinge. Bis vor Kurzem war allein schon der Name Pokémon eine Garantie für kinderfreundliches Spielvergnügen, inzwischen hat Hersteller Nintendo bei einigen Titeln aber In-Game-Käufe eingeführt, die durchaus ins Geld gehen können, etwa beim Titel „Pokémon Unite“. Hier sollten Eltern auf jeden Fall ein Auge darauf haben.
Ältere Kids werden sich über Pokémon Legends: Arceus freuen. Das Spiel ist komplexer als die anderen Pokémon Titel, auch, weil es mehr Möglichkeiten gibt, die begehrten Pokémon einzufangen. Das und die erwachsenere Story sind Gründe, warum das Spiel erst ab 12 Jahren freigegeben ist.
Kirby und das vergessene Land (Nintendo Switch)
Knuddelblob Kirby macht schon seit vielen Jahren die Konsolen von Nintendo unsicher. Seine Abenteuer basieren dabei immer auf demselben Prinzip. Indem Kirby seine Gegner verschluckt, kann er deren Fähigkeiten benutzen und dadurch verschiedene Puzzle lösen. In seinem neuesten Abenteuer verschlägt es Kirby in einer verlassenen Welt, in der Natur und Technologie miteinander veschmolzen sind. Sehr fein: Neben Kirby kann noch ein weiterer Mitspieler jederzeit ins Spiel einsteigen, helfen oder um Punkte kämpfen. So können Erwachsene ihren Kindern auch in der einen oder anderen schwierigen Situation zur Seite stehen.
Minecraft (Alle Systeme)
Ein echter Spieleklassiker ist „Minecraft“. Seit mehr als zehn Jahren ermöglicht das Spiel, eigene Welten zu kreieren und darin herumzulaufen. Die Grafik, die aus quadratischen Blöcken besteht, ist bewusst einfach gehalten und erinnert nicht nur zufällig an Lego-Steine. Genügend Zeit und Kreativität vorausgesetzt, lassen sich in Minecraft atemberaubende Werke erschaffen. Alternativ kann man auch einfach so auf Ressourcenjagd gehen, sich eine Hütte bauen und die Spielewelt entdecken. „Minecraft“ verfügt über eine große Community, in der leider nicht alles kindgerecht zugeht. Deshalb sollten die Eltern darauf ein Auge haben.
Overcooked! All you can eat (PC und gängige Konsolen)
In einer Küche geht es oft hektisch zu, aber so chaotisch wie in Overcooked? Im Spiel übernehmen bis zu vier Spieler die Rolle von Köchen, die möglichst schnell ihre Bestellungen abarbeiten müssen. Das funktioniert nur, wenn sie einander helfen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Küche ist mit verschiedenen Hindernissen gefüllt, die Lebensmittel in jedem Level wo anders versteckt und die Gäste im Restaurant immer hungrig. Für den Fall, dass das Zusammenspielen langweilig wird, gibt es außerdem einen Modus, in dem zwei Koch-Teams gegeneinander antreten können.
Disney Illusion Island (Nintendo Switch)
Wie ein Cartoon sieht dieses Abenteuer von Mickey Mouse und seinen Freunden aus. Zusammen müssen sie die Insel Monoth erkunden, drei mystische Bücher finden und die Welt retten. Als Mickey, Donald, Minnie oder Goofy schalten die Spieler spezielle Sonderfähigkeiten frei, die ihnen das Abenteuer erleichtern. Neben klassischer Jump-&-Run-Action gibt es auch das eine oder andere Rätsel zu lösen. Damit die Cartoon-Stimmung noch etwas authentischer wird, haben die Entwickler dem Spiel einen Orchestersoundtrack spendiert und lassen. Sehr schön: Der Spieler muss das Abenteuer nicht alleine bestehen, sondern kann mit bis zu drei Freunden im lokalen Koop-Modus spielen.
Problemfall Roblox:
Vornehmlich für Kinder und Jugendliche ist die Plattform Roblox gedacht, auf der die Nutzer eigene kleine Spielwelten erschaffen können. Zusätzlich zum „Roblox Studio“ gibt es auf der Plattform Funktionen, die auch aus Sozialen Netzwerken bekannt sind, etwa einen Chat. Wer die Inhalte anderer spielen möchte, kann das auch tun. Allerdings ist die Plattform inzwischen in Kritik geraten, vor allem, weil die vermeintliche Zielgruppe, Kinder und Jugendliche, dort einigen Risiken ausgesetzt sind.
So gibt es in Roblox viele Inhalte, die echtes Geld kosten, außerdem stufte Stiftung Warentest den Datenschutz der Plattform 2019 als mangelhaft ein. Eltern können nur schlecht kontrollieren, welche Inhalte ihre Kinder sehen, da es ständig neue Angebote gibt, darunter auch einige, die rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte haben. Schließlich ist die Chatfunktion der Plattform in Kritik geraten, da sich dieser für Cybermobbing und Cybergrooming eignet. Damit Eltern die Spielerfahrung ihrer Kinder sicherer gestalten können, gibt es Einstellungsmöglichkeiten im Spieleaccount. Diese müssen sie aber erst selbst aktivieren.
Roblox kann kostenlos über Appstores wie den Apple Appstore oder Google Play Store geladen werden.
Computerspiele für Kinder: Ja oder nein?
Grundsätzlich ist dabei die Frage zu klären, ob und ab wann ein Kind überhaupt Zugriff auf Computerspiele haben sollte. Hier schlagen Wissenschaftler folgenden Zeitstrang vor:
- Ist das Kind unter fünf Jahre alt, sollte die Zeit vor Fernseher und Bildschirm auf maximal eine halbe Stunde täglich beschränkt werden. Spielen ist außerdem nur unter der Aufsicht der Eltern erlaubt, weil die Gefahr der Reizüberflutung besteht. Es gibt auch Meinungen, nachdem Kinder unter fünf Jahren generell keine Spiele vor dem Computer spielen sollten, vielleicht ausgenommen Lernspiele.
- Im Alter von 7 bis 10 Jahren kann die tägliche Spielzeit auf 45 Minuten erhöht werden.
- Ist das Kind 11 bis 13 Jahre alt, kann es eine Stunde vor dem Computer spielen
- Ab 14 Jahren müssen keine strengen Regeln mehr gelten. Allerdings sollten die Eltern darauf achten, dass das Zocken in einem guten Verhältnis zu allen anderen Aktivitäten steht.
Diese Alterseinteilungen sind aber tatsächlich nichts anderes als Empfehlungen. Unabhängig vom Alter sei viel wichtiger, auf den Entwicklungsstand des Kindes und seine Interessen und Neugier zu achten, so die Experten.
Über einen eigenen PC oder eine eigene Konsole sollten die Eltern erst nachdenken, wenn das Kind 10 Jahre oder älter ist.
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PC, Konsole, Mobile: Das zeichnet die unterschiedlichen Plattformen aus
Computerspiele gibt es mittlerweile auf vielen Plattformen. Neben dem PC und verschiedenen Konsolen sind auch Tablets und Smartphones beliebte Geräte zum Zocken geworden. Gerade bei jungen Spielern sind Smartphones wesentlich beliebter als etwa der PC. Bei Vor- und Grundschulkindern wird das Angebot meist noch durch spezielle Spielerechner, Konsolen oder Spieletablets ergänzt, die ein begrenztes und auf das jeweilige Alter abgestimmtes Angebot an Spielen und Software vorinstalliert haben.
Computer: Für viele Eltern wohl das erste Gerät, das in den Sinn kommt, wenn man an Computerspiele denkt. Viele Studien belegen aber, dass der Computer als Spielegerät bei Kindern gar nicht so beliebt ist, wie etwa Konsolen oder Smartphones. Sein großer Vorteil: Sein Aufbau und seine Einstellungsmöglichkeiten erlauben eine große Kontrolle über Spielezeiten, Inhalte und Programme. Außerdem kann er zur Arbeit in der Schule verwendet werden. Bei der Frage, PC oder Laptop geben Experten zu bedenken, dass ein PC mit festem Platz leichter einzusehen ist und die Kontrollmöglichkeiten erhöht.
Konsolen: Drei große Hersteller teilen sich den Konsolenmarkt: Sony, Microsoft und Nintendo. Obwohl auch die Playstation- und die Xbox-Konsolen Spiele für Kinder haben, gilt die Nintendo Switch als familienfreundlichste Konsole. Das liegt auch an dem Image, das sich die Firma Nintendo gegeben hat. Erst seit ein paar Jahren lässt sie auch bewusst mehr Spiele für Erwachsene auf ihren Konsolen zu. Das hat dazu geführt, dass inzwischen nicht mehr jedes Switch-Spiel automatisch kinderfreundlich ist. Wie bei anderen Konsolen sollten Eltern auch hier auf die Alterskennzeichnung der Spiele achten. Sony und Microsoft richten ihre Produkte eher für ältere Spieler aus. Allerdings gibt es auch hier eine immer größer werdende Auswahl an Kinder- und Familienfreundlichen Spielen.
Mobile Geräte: Immer zeigen Umfragen, dass Smartphones und Tablets bei Kindern und Jugendlichen die beliebtesten Spieleplattformen sind. Von ihrer Leistung her können sie mit PCs und Konsolen durchaus mithalten, außerdem sind sie transportabel und spielen auch sonst im Alltag der Kinder eine große Rolle. Spiele aus den Appstores sind in der Regel kostenlos oder sehr billig. Leider verstecken sich die eigentlichen Kosten im Spiel selbst, etwa durch Zusatzinhalte oder Glücksspielmechaniken, die bares Geld kosten. Kontrollmöglichkeiten über Jugendschutzeinstellungen o. ä. bieten aber auch sie, auch, wenn sie oft nicht so groß sind wie bei Geräten mit festem Platz.
Generell gilt: Auch, wenn keine Spieleplattform mehr ohne Jugendschutzeinstellungen angeboten wird, hilft es – nicht nur bei Smartphones – auch unabhängig von allen Jugendschutzeinstellungen gemeinsame Regeln aufzustellen.
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Zeit und Zugriff kontrollieren
Das Bild vom ganz im Computerspiel versunkenen Kind, das darüber die Zeit vergisst, ist bekannt. An den Eltern liegt es deshalb meistens, für entsprechende Beschränkungen zu sorgen.
- Damit die Kinder gar nicht oder nur schwer an für sie ungeeignete Inhalte kommen, lohnt es sich, sich mit den Jugendschutzeinstellungen der jeweiligen Plattform zu beschäftigen.
- Spannende Computerspiele lassen die Stunden wie im Flug vergehen, deshalb ist es eine gute Idee, Bildschirmzeiten auszumachen. Hier geht es aber nicht nur darum, eine bestimmte Zeitspanne festzusetzen, sondern auch, Benimmregeln einzuhalten, etwa: „Beim Essen/im Bett hat das Smartphone nichts zu suchen.“
- Technische Hilfsmittel zur Zeitkontrolle können und sollen zumindest am Anfang eingesetzt werden, wichtig ist aber auch, dass Kinder ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie sie Medien konsumieren. Gefördert wird das durch den gemeinsamen Austausch und Absprachen
Oft ist die reine Zeit, die ein Kind vor dem Bildschirm spielt, aber nicht das wichtigste Kriterium. Viel wichtiger sind die Inhalte, die konsumiert werden. Hier liegt es an den Eltern, passende Computerspiele auszuwählen.
Auf das passende Siegel achten
Ein erster Schritt zu sehen, wie geeignet ein Spiel für Kinder ist, ist die USK-Auszeichnung. Sie wird von der Unterhaltungs Selbstkontrolle ausgegeben und ist eine freiwillige Auszeichnung. Hier wird zwischen fünf Altersstufen (Ab 0, 6, 12, 16 oder 18 Jahren) unterschieden, die einen guten ersten Hinweis geben, für wen ein Spiel geeignet ist. Wie die USK aufgebaut ist und wie sie ihre Computerspiele prüft, erfährt man auf der Homepage www.usk.de. Grob gesagt bezieht sich die USK-Freigabe maßgeblich darauf, ob die Inhalte des Spiels das Kind seelisch negativ beeinflussen können. Ein Computerspiel mit der Freigabe 0 Jahre kann selbstverständlich nicht von einem Baby bedient werden (sollte es auch nicht), es beinhaltet aber keinerlei Szenen oder Dinge, die einem Kleinkind in irgendeiner Weise Angst machen oder es verstören könnten.
Neben dem USK-Siegel gibt es auch noch die international gültige PEGI-Auszeichnung. Sie gibt nicht nur eine Altersempfehlung, sondern warnt auch vor gewaltverherrlichenden oder obszönen Inhalten. Die Prüfkataloge bei USK und PEGI sind unterschiedlich, weshalb auf beiden Siegeln nicht immer die gleiche Altersempfehlung ist.
USK-Siegel werden mittlerweile auch für Online-Spiele und Apps vergeben, die über das globale Bewertungsverfahren der International Age Rating Coalition (IARC) eingehen. Allerdings haben sich nicht alle Online-Plattformen dieser Initiative angeschlossen. Sie weisen eigene oder gar keine Altersbewertungen auf.
Einen weiteren Wegweiser durch den Dschungel an Computerspielen sollen Eltern diverse Gütesiegel und Preise geben, die in der Regel von Experten und Usern verliehen werden. Allerdings werden Projekte wie das „Pädi-Gütesiegel“ und die „Giga-Maus“ nicht mehr aktiv betrieben. Zu den Preisen und Gütesiegeln, die es auch 2021 noch gibt, gehören:
TOMMI (Deutscher Kindersoftwarepreis): Bei diesem Preis prämiert einmal im Jahr eine Kinderjury die besten Games für Kinder. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundesfamilienministeriums. Partner sind unter anderem der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv), Deutschlandfunk Kultur, Familie & Co, die Frankfurter Buchmesse, Google und jugendschutz.net.
Der Deutsche Computerspielpreis: Dieser Preis wird seit 2009 verliehen. Eine Jury zeichnet jedes Jahr die besten Games in unterschiedlichen Kategorien aus, unter anderem auch das beste Kinderspiel und das beste Jugendspiel. Herausgegeben wird der Preis von game – Verband der deutschen Gamesbranche und dem Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur.
Weitere Tipps, wie man ein kindgerechtes Spiel erkennt:
Die Plattform jugendschutz.net bietet Eltern noch ein paar weitere Hinweise, die ein gutes Spiel für Kinder ausmachen. Computerspiele, die für Kinder geeignet sein sollen:
- sind altersentsprechend und ohne ängstigende Inhalte
- sind leicht zu bedienen
- sind für Kinder ansprechend gestaltet
- haben einen Lerneffekt
- fragen nur die nötigsten Daten ab
- verlangen keine oder nur wenige Berechtigungen
- verzichten im Idealfall auf Werbung und In-App-Käufe
Besonders letzter Punkt ist wichtig, wenn man versteckte Kostenfallen vermeiden möchte. Denn viele Comuterspiele, die zunächst vorgeben, gratis zu sein, sind es nicht.
Versteckte Kosten bei Gratis-Spielen
Bei Smartphone- und Onlinespielen geht so gut wie nichts mehr ohne sie: Micropayments. Diese auf den ersten Blick harmlosen Beträge, die man für Gegenstände oder andere Dinge zahlen muss, sorgen dafür, dass sich auch vermeintlich kostenlose Spiele für den Entwickler lohnen. So entpuppen sich auch viele Spiele, die mit „Free to Play“, also kostenlosem Spiel, werben, schnell als Kostenfallen. Selten ist dabei sofort offensichtlich, wie viel Geld ein zusätzlicher Inhalt kostet, da die Währung, mit dem dieser gekauft wird, keine reale Entsprechung hat und der Spieler zuerst echtes Geld in sie umtauschen muss. Kinder, die die oft verschlungenen und bewusst komplizierten Arten, im Spiel Geld auszugeben, schlechter durchschauen als Erwachsene, sind hier besonders gefährdet.
Noch schlimmer, einige Spiele geben gegen Barzahlung nur die Möglichkeit, bestimmte Inhalte in einer virtuellen Lotterie zu gewinnen. Kritiker und Experten sehen diese „Loot Boxen“ oder „Zufallsmechaniken“ als möglichen Einstieg in eine Glücksspielsucht. Darauf hat 2021 auch der Gesetzgeber reagiert und „Loot Boxen“ in der Novelle des Jugendschutzgesetzes als so genanntes „Interaktionsrisiko“ definiert. Auf diese Risiken soll die USK bei der Altersfreigabe eines Spiels hinweisen. Wie genau diese Hinweise aussehen sollen, wird aber aktuell noch erarbeitet. Bevor das Kind also losspielt, lohnt es deshalb immer, den Titel selbst auszuprobieren und zu überprüfen, welche Kostenfallen versteckt sind. Eine Onlinerecherche zum Titel zeigt ebenfalls schnell, wie ernst es die Entwickler mit dem Begriff „Gratis“ nehmen.
Das Grundrezept – selber ausprobieren und spielen
Deshalb gilt der Tipp, potenzielle Spiele für die Kinder selbst auszuprobieren und sich mit ihnen zu beschäftigen nicht nur für Gratisspiele und Onlinespiele, sondern für alle Spiele und Plattformen. Neben einem unabhängigen eigenen Eindruck, hat man so auch gleich ein neues Gesprächsthema mit den Kindern und versteht die Faszination, die bestimmte Computerspiele ausüben, vielleicht besser. Außerdem freut sich jedes Kind, wenn die Eltern Interesse an seinen Hobbies zeigen. Das fördert wiederum sein Vertrauen.
Weitere Infos:
Wer einen tieferen Einblick in das Thema haben möchte und weitere Informationen sucht, wird unter anderem auf folgenden Seiten fündig:
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