Update mit neuer Referenz Noctua NH-D15 G2! Der Prozessor in Ihrem Gaming-PC läuft heiß, und um das zu verhindern, suchen Sie eine leistungsstarke und leise Kühlung? In unserer Testtabelle finden Sie die momentan besten, von PCGH getesteten CPU-Kühler. Darunter befinden sich auch unser neuer Testsieger, der Noctua NH-D15 G2. Den stellen wir Ihnen zusammen mit dem unschlagbar günstigen Arctic Freezer 36 sogar ausführlicher vor. Dazu versorgen wir Sie mit grundlegenden Informationen und Tipps rund um das Thema Kühlung für den Prozessor.
* (Umgebung/CPU) bei: 0,2 | 0,3 | 0,5 | 1,0 | 2,0 Sone | Volllast
Die Referenz: Noctua NH-D15 G2
Der Noctua NH-D15 G2 ist der Nachfolger des legendären NH-D15 und bietet für 150 Euro einige Innovationen in Kühlleistung und Ausstattung. Die neu designten Lüfterblätter verbessern die Luftzirkulation, während die Lamellenanzahl des Kühlkörpers um 20 Prozent erhöht wurde. Dadurch entsteht eine vergrößerte Kühlfläche, die zu einer effektiveren Wärmeabfuhr führt. Die Bodenplatte wurde für den Intel 1700 Sockel angepasst, um die Kühlung bei leicht verformten CPUs zu optimieren. Noctua bietet den Kühler in drei Varianten (LBC, Standard, HBC) mit jeweils unterschiedlich stark gewölbter Bodenplatte an, um die Wärmeabfuhr je nach CPU-Typ zu maximieren.
Zur Ausstattung gehören alle notwendigen Montagesets, ein hochwertiger Torx-Schraubendreher sowie eine Tube NT-H2-Wärmeleitpaste und Reinigungspads. Die neuen Lüfter erreichen eine maximale Drehzahl von 1.500 U/min und eine minimal einstellbare Drehzahl von 300 U/min. Durch die PWM-Steuerung sind sehr präzise Drehzahlanpassungen möglich, sogar bis zu einer Genauigkeit von 5 U/min. Um störende Geräuschpeaks zu vermeiden, hat Noctua den Lüftern ein leichtes Drehzahl-Offset verpasst, sodass diese nicht genau synchron arbeiten und dadurch Resonanzeffekte verhindern. Im Test zeigte sich, dass keine störenden Nebengeräusche oder Lagergeräusche auftreten.
Leistungstechnisch überzeugt der Noctua NH-D15 G2 auf ganzer Linie und erreicht im lautheitsnormierten Test den zweiten Platz. Bei hoher Belastung hält er mit einer Temperaturdifferenz von 31,95 Kelvin sehr gut mit und bleibt dabei mit 3,2 Sone Lautstärke noch angenehm leise. Obwohl er die besten Kompaktwasserkühlungen in der Kühlleistung nicht übertrifft, schneidet er im Vergleich zur Konkurrenz hervorragend ab.
Leise, leistungsstark, aber teuer
Der hohe Preis von 150 Euro ist allerdings ein klarer Wermutstropfen. Für diesen Preis bieten auch einige AiO-Kühlungen vergleichbare oder gar bessere Leistung, und selbst High-End-Luftkühler anderer Hersteller sind rund 50 Euro günstiger. Dennoch punktet der NH-D15 G2 in Ausstattung, Kühlleistung und Langlebigkeit. Wer bereit ist, den Preis zu zahlen, erhält mit dem NH-D15 G2 einen Spitzenkühler, der sich gegen die starke Konkurrenz behaupten kann und wohl eine ähnlich lange Lebensdauer wie das Vorgängermodell verspricht.
Der Preis-Leistungs-Tipp: Arctic Freezer 36
Der Arctic Freezer 36 ist ein leistungsstarker Single-Tower-Kühler und kostet nur rund 20 Euro. Er wird in verschiedenen Ausführungen angeboten: als Non-RGB-Modell in Schwarz oder mit blankem Metall und als RGB-Version mit transparenten Lüftern und ARGB-Beleuchtung. Zusätzlich gibt es Varianten mit langlebigen Kugellagern statt den üblichen Gleitlagern. Beim Freezer 36 handelt es sich um den Nachfolger des Freezer 34 Esports Duo. Der Turmkühler bietet zwei P12-120-mm-PWM-Lüfter, einen Kühlturm mit 13 Lamellen pro Zoll (FPI) und vier Heatpipes mit direktem CPU-Kontakt für optimale Wärmeübertragung.
Die Lüfter werden einfach per Schraubensystem montiert und sind dadurch mit allen Standard-Lüftern kompatibel. Der Kühler kann auf Intels 1700- sowie AMDs AM4- und AM5-Sockel installiert werden. Ein Contact Frame für den Intel-Sockel 1700 ersetzt den Standard-ILM und verhindert das Verziehen des CPU-Heatspreaders, was die Kühlleistung optimiert. Ein Nachteil des Frames: Die Kompatibilität mit älteren Intel-Systemen ist dadurch eingeschränkt.
Im Leistungstest zeigt der Arctic Freezer 36 eine starke Performance für seine Größe. Mit einer Temperaturdifferenz von 39,3 Kelvin bei nur 0,2 Sone Lautheit und einer Lüfterdrehzahl von 1.140 U/min überzeugt er durch hohe Kühlleistung und geringe Lautstärke. Selbst bei voller Leistung bleibt das Modell leise (2,3 Sone) und erreicht dabei ein niedriges Temperaturdelta von 33,9 Kelvin. Damit konkurriert der Freezer 36 erfolgreich mit deutlich teureren Kühlern wie Deepcools Assassin IV oder Noctuas NH-D15 G2, bleibt jedoch knapp hinter High-End-Modellen wie Coolers Masters MA824 und Be Quiets Dark Rock Elite. Seine Kombination aus kompaktem Kühler, leisen Lüftern und dem Contact Frame macht ihn außergewöhnlich leistungsfähig für sein Preissegment.
Ein Tipp für sparsame Spieler
Der Kühler bietet eine beeindruckende Preis-Leistungs-Bilanz, auch wenn wir einige kleine Kritikpunkte haben. Das Kunststoff-Klicksystem zur Lüftermontage könnte mit der Zeit an Stabilität verlieren; Klammern wären zwar weniger elegant, aber langlebiger. Die Bodenplatte mit Direkt-Heatpipe-Kontakt aus Aluminium verbessert die Leistung, ist jedoch nicht für Flüssigmetall geeignet. Durch das kompakte Single-Tower-Design sind die Kühlmöglichkeiten auf zwei Lüfter beschränkt, was bei einem Dual-Tower-Kühler mit zusätzlichem Lüfter eventuell noch stärkere Leistung ermöglichen würde.
Trotz seiner geringen Abmessungen und des günstigen Preises konkurriert der Arctic Freezer 36 auf hohem Niveau und schlägt sogar einige Kompaktwasserkühlungen. Die kleinen Einschränkungen, wie die fehlende Kompatibilität mit älteren Intel-Systemen, machen ihn dennoch zu einer äußerst lohnenden Wahl für preisbewusste Nutzer. Der Arctic Freezer 36 ist aktuell der klare Preis-Leistungs-Sieger unter den Luftkühlern und bietet beeindruckende Kühlleistung für kleines Geld.
Was macht der CPU-Kühler?
Der CPU-Kühler sorgt – wie der Name schon sagt – dafür, dass der Prozessor stets in einem ungefährlichen Temperaturbereich gehalten wird. Denn die CPU produziert, wenn sie arbeitet, Wärme. Je nachdem, wie stark sie beansprucht wird, kann sie ohne Kühlung so heiß werden, dass entweder die Leistung mittels Schutzschaltung herabgesetzt wird oder aber die Technik beschädigt wird.
Ist der Prozessor aufgrund von Hitze angeschmort, wird er kaum mehr zu retten sein und muss ersetzt werden. Schlimmstenfalls kann auch das Mainboard – vor allem der Sockel, in welchem der Prozessor sitzt, derart beschädigt werden, dass die komplette Hauptplatine im Eimer ist. Das möchte freilich niemand, also muss ein CPU-Kühler her.
Bei den hier thematisierten Luftkühlern unterscheidet man im Wesentlichen zwischen Tower- und Top-Blow-Kühler.
Wie funktioniert ein CPU-Kühler?
Wenn der Prozessor Hitze produziert, erwärmt sich auch die Luft darüber. Hier setzt der mit Luft arbeitende CPU-Kühler an. Der Kühler sitzt so auf der CPU, dass zunächst die sich dort bildende Wärme über die sogenannten Heatpipes auf eine Vielzahl von metallenen Lamellen verteilt wird. Diese Lamellen bestehen meist aus Aluminium oder Kupfer, da diese Metalle Wärme besonders gut leiten.
Der seitlich an den Lamellen sitzende Propeller des Tower-Kühlers saugt die zwischen diesen Lamellen liegende warme Luft ab und bläst sie (im Regelfall auf der Rückseite des PCs) aus dem Gehäuse. Dadurch strömt kontinuierlich kühlere Luft aus dem Innenraum des Gehäuses nach und kühlt dadurch den Prozessor.
Der Top-Blow-Kühler sitzt oben auf den Lamellen. Er saugt die kühle Luft aus dem Luftstrom und bläst sie nach unten auf die Lamellen und den Prozessor.
Auf den Luftstrom kommt es an
Wenn dieses Prinzip des Ansaugens kühlerer Luft aus dem Gehäuse-Inneren funktionieren soll, ist es wichtig, dass die Luftströme innerhalb des PCs zueinanderpassen. Der Regelfall wird sein, dass an der Frontseite des Cases ein oder mehrere Lüfter frische Luft in den Computer hineinblasen und das entsprechende Pendant auf der Rückseite des PCs die warme Luft wieder hinausbefördert.
Weitere gekühlte Elemente wie CPU, Netzteil und Grafikkarte sollten an diesen Luftstrom angepasst sein, sodass gewährleistet ist, dass die jeweiligen Kühler möglichst kühle Luft ansaugen und sich nicht gegenseitig mit Hitze anpusten.
Natürlich gibt es auch kompliziertere Settings oder Gehäuse ohne Front- und Rückseiten-Lüfter. In diesen Fällen muss man sich explizit mit den Luftströmen auseinandersetzen und sein System entsprechend anpassen oder mit teureren Elementen – etwa einem passiv gekühlten Netzteil – arbeiten.
Die wichtigsten Bestandteile des CPU-Kühlers
Der CPU-Kühler setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Backplate
- Halterungen
- Kühlkörper mit Lamellen (meist aus Aluminium oder Kuper)
- Lüfter
- Heatpipes (meist aus Kupfer)
Die Backplate wird im Regelfall auf der Rückseite des Mainboards mit Schrauben angebracht, die zugleich auf der Vorderseite der Hauptplatine die Kühler-Halterungen um den Sockel herum fixieren. Auf diese Halterungen setzt man Kühlkörper und Heatpipes und montiert den Lüfter seitlich, sodass er die warme Luft nach hinten aus dem PC-Gehäuse blasen kann.
Am Lüfter wiederum befindet sich das Kabel zur Stromversorgung desselben, für welches es auf jedem Mainboard einen eigenen entsprechend benannten Anschluss gibt.
Wenn Sie eine Anleitung zum Einbau des CPU-Kühlers benötigen, finden Sie diese mitsamt Video bei der PC Games Hardware.
Benötige ich einen CPU-Kühler?
Wie bereits beschrieben, wird der Prozessor gänzlich ungekühlt über kurz oder lang heißlaufen. Besonders dann, wenn sie den Computer intensiv nutzen, also beispielsweise zum Spielen oder zur Bearbeitung größerer Datenvolumen (Stichwort Videoproduktion, Bildbearbeitung) oder mit mehreren Programmen gleichzeitig, würde der Prozessor schnell eine Temperatur erreichen, die ihm schaden kann. Also wird das System die Leistung der CPU drosseln. Reicht das nicht oder senkt die Drosselung die Temperatur nicht schnell genug, kann die Hitze die CPU beschädigen.
Gekühlt werden muss also. Am häufigsten fällt die Wahl dabei auf die hier thematisierten luftbasierten CPU-Kühler. Möglich sind auch vorgefüllte Kompakt- oder modulare Wasserkühlungen. Extrem engagierte PC-Bastler sind auch in der Lage, die Gehäuselüfter so einzubauen, dass sie damit eine ausreichende Kühlung bewerkstelligen – Nichtprofis sollten die Kühlung rein per Gehäuselüfter jedoch nur bei sehr sparsam genutzten Nicht-Spiele-PCs in Erwägung ziehen.
Tower- oder Top-Blow-Kühler?
Es gibt zwei Varianten des luftbasierten CPU-Kühlers: Tower und Top-Blow. Der wesentliche Unterschied liegt in der Position des Lüfters, der sich beim Tower an der Seite des Kühlkörpers und beim Top-Blow auf der Oberseite desselben befindet. Die sich dadurch ergebenden verschiedenen Funktionsweisen erklären wir oben unter „Wie funktioniert ein CPU-Kühler?“.
Ein weiterer Unterschied ist, dass der Tower-Kühler größere Ausmaße hat als gängige Top-Blow-Kühler. Deshalb sind Letztere besonders dann eine Option, wenn das Gehäuse nur wenig Platz bietet. Dabei ist aber zu beachten, dass die Kühlleistung der Top-Blow-Kühler oftmals schwächer ist als die der Tower-Kühler.
Selbstverständlich gibt es auch hier Ausnahmen. Vergleicht man einen sehr guten Top-Blow-Kühler mit einem unterdurchschnittlich benoteten Tower-Kühler, kann Ersterer deutlich besser dastehen.
Letztlich sollten aber gerade jene, die auf ihrem PC mit Spielen Vollgas geben wollen oder das Gerät anderweitig öfter mal auf Volllast betreiben, lieber zu einem starken Tower-Kühler oder aber einer Wasserkühlung greifen.
Reicht der mitgelieferte Standard-CPU-Kühler?
Häufig liefern Hersteller den gewünschten Prozessor direkt inklusive eines CPU-Kühlers aus. Viele PC-Bastler stellen sich die Frage, ob dieser genügt, genauer gesagt, ob diese Standard-Kühler denn auch gut sind. Kurz gefasst lauten die Antworten hierauf „Ja, im Regelfall“ und „Es gibt Besseres“.
Genügen wird der Standard-Kühler bei nicht durchweg strapaziösem Gebrauch des PCs definitiv. Wie gut er seine Arbeit tut, steht dann aber auf einem anderen Blatt Papier. Im Vergleich zu separat erhältlichen CPU-Kühlern – und zwar auch solchen ab einem Preis um die 25 Euro – schneiden die meisten der Standard-Kühler im Hinblick auf die Temperatur des Prozessors und die Lautheit des Lüfters schlechter ab.
Wen ein hörbares Lüfter-Surren nicht stört und wer seinen Computer eher sparsam nutzt, der kann getrost mit dem Standard-Modell arbeiten.
Passt jeder Kühler zu jeder CPU?
Während Prozessoren und Mainboards sich strikt in AMD und Intel aufteilen, bleiben die CPU-Kühler ganz neutral. Sie können jeden aktuellen CPU-Kühler auf jedem gängigen Mainboard anbringen und die entsprechende CPU kühlen. In unserer Testtabelle haben wir für Sie aufgelistet, für welche AMD- und Intel-Sockel der jeweilige CPU-Kühler geeignet ist.
Laut oder leise – Lautheit bei CPU-Kühlern
Wenn ein Lüfter arbeitet, entstehen Geräusche. Das gilt auch für den Lüfter des CPU-Kühlers. Wie stark der Kühler zu hören ist, bestimmt einerseits schlichtweg das Produkt. Zum anderen hängt die Geräuschkulisse auch davon, wie hart er arbeiten muss. In unseren Testtabellen sehen Sie einen Wert zur Lautheit, gemessen in Sone. Dieser Wert verrät, wie laut der CPU-Kühler unter Volllast ist. Letzteres ist dann der Fall, wenn er am meisten rackern muss, um den Prozessor kühl zu halten.
Was sagt der Sone-Wert aus? Alles, was unter 1,0 Sone liegt, ist kaum hörbar. Bewegt der Wert sich oberhalb von 2,0 Sone, liegt die Geräusch-Emission in einem Bereich, den Menschen mit empfindlichen Ohren auf Dauer als störend empfinden. Soll der PC möglichst leise sein, sollte der Sone-Wert möglichst niedrig sein.
Das heißt, dass sich der Kauf eines ordentlichen Kühlers auch bei nicht strapaziös genutzten PCs lohnt, denn dann investiert man in eine leise Arbeits- oder Spielumgebung.
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