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Der große Ergonomische-Tastaturen-Test

Die Logitech Ergo K860 ist eine sehr empfehlenswerte ergonomische Tastatur für das Büro oder Home-Office und bleibt unser Testsieger. In unserer aktualisierte Rangliste finden Sie noch weitere empfehlens- oder preiswerte Modelle. Wie gewohnt informieren wir Sie im Ratgeber über alles Wissenswerte zum Thema ergonomische Tastaturen.

Drei schwarze ergonomische Tastaturen vor weißem HIntergrund. Ergonomische Tastaturen erkennt man an ihrer geschwungenen Form.
Quelle: Microsoft/Cherry/Logitech

Sie schreiben im Büro oder Home-Office viel, lange und oft am PC? Dann ist eine ergonomische Tastatur das ideale Eingabegerät für Sie! Immer mehr Büroangestellte setzen auf diesen speziellen, und für Vielschreiber entwickelten Tastaturtyp. Ergonomisch gestaltete Keyboards sind nämlich darauf ausgelegt, auch bei längerem Arbeiten am Rechner eine schonende und gesunde Handhaltung zu garantieren. Wir stellen Ihnen in unserem ergonomische Tastatur-Test die besten Modelle in einer Rangliste vor, und liefern Ihnen alle wichtigen Informationen zum Thema ergonomisches Arbeiten.

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Der Testsieger: Logitech Ergo K860

Die Logitech Ergo K860 verfügt über den typischen Aufbau einer Tastatur mit weitgehenden Ergonomie-Optimierungen: Das Buchstabenfeld ist in der Mitte geteilt, die beiden Tastenblöcke sind leicht gedreht und der Mittelbereich ist leicht erhöht. Dadurch nehmen beide Hände ihre natürliche Haltung ein, ohne dass die Handgelenke einknicken. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal, das dafür sorgt, dass Ihre Gelenke geschont werden, sind die zwei Füßchen unter der fest mit der Tastatur verbundenen, angenehm gepolstert Handballenablage. Mit diesen stabilen und rutschfesten Füßen lässt sich die Logitech Ergo K860 in zwei Winkeln (4 Grad und 7 Grad) nach hinten abfallend aufstellen. 

Erfreulich für alle Zehnfinger- und Blindschreiber: Logitech verzichtet auf Änderungen am Tastenlayout, sodass sich alle 105 Standardtasten an der gewohnten Stelle befinden. Dazu kommen drei Tasten zur Steuerung der Mehrgerätenutzung oberhalb des Mittelblocks, mit denen Sie zwischen drei per Bluetooth 5.0 verbundenen Geräten hin- und herschalten. Vier weitere Extratasten sind am oberen Ende des Zahlenblocks positioniert, eine weitere Reihe mit Sondertasten fehlt. 

Funktionen wie die Regelung der Lautstärke oder das Abspielen von Medien sind als Doppelbelegung auf die 12 F-Tasten verteilt. Zusätzlich existiert ein Knopf, mit dem Sie dauerhaft eine der beiden Ebenen aktivieren, sowie eine andere Taste, mit der Sie kurzzeitig die Bedienebenen wechseln. Bei Bedarf können Sie die Sondertasten der Logitech Ergo K860 mit der Software neu belegen. Weitere Pluspunkte sammelt die zusätzlich mit einem 2,4-GHz Nano-Empfänger nutzbare ergonomische Tastatur mit ihren Chiclet-Tasten mit Gummidomschaltern. Die sorgen mit ihrem geringen Hubweg sowie ihrem klar definierten und leichtgängigen Druckpunkt für angenehmes, kraftsparendes Tippgefühl.

Testsieger

Testsieger

Unsere Wertung

ERGO K860

Vorteile
  • Apple-kompatibel, Standard-Tastenlayout
  • Aufstellfunktion Ausklappbaren Füße vorne mit Winkeln von 0°, -4° und -7°
  • Sehr gute Ergonomie (geteilte Leertaste/geteiltes Tastenfeld)
Nachteile
  • Zwei AAA-Batterie werden benötigt, keine Tastenbeleuchtung
Weitere Händler

Der Preis-Leistungs-Sieger: Microsoft Ergonomic Keyboard

Wie bei einer Tastatur mit weitgehenden Optimierungen der Ergonomie üblich, ist das Tastenfeld mit den Buchstaben zwei Hälften geteilt, die in einem festen Winkel zueinander angeordnet sind. Das unterstützt genauso die natürliche Haltung der Hände wie die Erhebung zwischen den beiden Teilen sowie die nicht geteilte Leertaste, die eine Bogen zwischen den beiden Tastenblöcken spannt. Zusammen mit der geschwungenen und angenehm weich gepolsterten Handballenauflage wird so verhindert, dass Ihre Handgelenke beim Schreiben mit der Kabeltastatur nicht abknicken. Perfekt ist die Ergonomie des Microsoft Ergonomic Keyboards allerdings nicht, denn anders als beispielsweise bei der Logitech Ergo K860 fehlen die Füßchen, mit denen die Tastatur nach hinten hin aufgestellt werden kann. 

Dafür hält sich Microsoft beim Tastenlayout an den Standard und positioniert lediglich eine Extrataste am oberen Ende des Mittelblocks sowie vier weitere oberhalb des Nummernblocks. Die restlichen Sondertasten (Medien- und Lautstärkensteuerung, Favoritentasten und Funktionsknöpfe u.a. zum Aufrufen des Rechners, des Snipping-Tools und aktiver Anwendungen) befinden sich in einer weiteren Tastenreihe oberhalb des gesamten Haupttastenfeldes.

Die 12 F-Tasten verfügen dagegen über keine Funktionen, können aber per Software nach Ihrem Gusto belegt werden. Eine Neuzuweisung der Sondertasten ist ebenfalls möglich. Zwei weitere Tasten mit nützlichen Funktionen sind die Emoji- und die Office-Taste. Damit öffnen Sie unter Window 10 das Emoji-Panel, respektive rufen Funktion innerhalb der Office-Programme auf. Beim Schreiben mir Microsofts ergonomischer Tastatur ist uns der gute, knackige Druckpunkt, der angenehme Tastenanschlag sowie der kurze kraftsparende Hubweg der Tasten mit Gummidom-Switch sehr positiv aufgefallen.



Was ist der Unterschied zwischen einer Standardtastatur und einer ergonomischen Tastatur?

Das optisch auffälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen einer Standardtastatur und einer ergonomischen Tastatur ist das Layout des Tastenfelds respektive der Tasten. Letztere sind nicht zusammenhängend, sondern in einzelnen Blöcken angeordnet. Bei einem Großteil der ergonomischen Tastaturen kommt zur sichtbaren Lücke im Haupttastenfeld auch noch eine zweigeteilte Leertaste. Bei speziellen Modellen wie dem hier getesteten Kinesis Freestyle2 oder R-Go Tools Split, können Sie die beiden Tastenfelder sogar trennen und in einem von Ihnen gewünschten Winkel zueinander auf dem Schreibtisch platzieren. Dazu kommt, dass ein Großteil der Ergo-Tastaturen in der Mitte der beiden Tastenblöcke stark konvex gewölbt und gebogen ist.

Zusammen mit der Aufteilung des Tastenfeldes in zwei Blöcke sorgt das dafür, dass bei der Nutzung der Tastatur Ihre Handgelenke und Finger geschont werden, da Sie beim Schreiben die natürliche Handhaltung beibehalten (siehe Bild unten). Um die natürliche Haltung Ihrer Hände zu überprüfen, halten Sie diese einfach einmal vor Ihren Körper. Merken Sie sich die diejenige Haltung, in der am wenigsten Spannungen in den Händen auftreten und testen Sie diese an der ergonomischen Tastatur Ihrer Wahl. Nur wenn diese natürliche Haltung auch voll unterstützt wird, haben Sie das passende ergonomische Keyboard für stundenlange Schreibarbeiten gefunden. 

Handhaltung bei einer Standardtastatur und einer ergonomischen Tastatur im Vergleich

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Tastaturtypen sind die ausklappbaren Füßchen, die auf der Unterseite zu finden sind und mit denen die Tastatur aufgestellt werden kann. Bei normalen Office- oder Gaming-Tastaturen sind diese Aufstellfüße für die Höhenverstellung immer hinten am Keyboard platziert, sodass das Gerät dort angehoben und nach vorn geneigt werden kann. Bei einer Neigung von hinten nach vorn werden allerdings die Handgelenke abgeknickt (siehe Bild rechts, oben), was schnell zu Verspannungen führt. Da die Hände bei einer ergonomischen, natürlichen Schreibhaltung jedoch leicht nach unten geneigt sind, muss sich eine empfehlenswerte ergonomische Tastatur auch vorn anheben und von dort nach hinten neigen respektive kippen lassen (siehe Bild rechts, unten). 

Spannungen im Handgelenk bei unterschiedlichen Tastaturen mit und ohne Handballenauflage

Zu diesem Zweck sind einige Modelle am vorderen Ende des Chassis oder wie beim Testsieger der Logitech Ergo K860 unter der gepolsterten Handballenablage (siehe Bild links), mit zwei weiteren Füßchen respektive einer magnetischen Erhöhung (Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard) bestückt. Sollte sich die ergonomische Tastatur Ihrer Wahl allerdings nur hinten aufstellen aber nicht nach hinten kippen lassen, sollten Sie die am hinteren Ende angebrachten Aufstellfüße immer einklappen. Allerdings raten wir Ihnen dann zu einem Modell mit einer integrierten Handballenauflage.

Eine Handballenauflage dagegen ist schon längst nicht mehr das Alleinstellungsmerkmal einer ergonomischen Tastatur. Neben zahlreichen Office-Keyboards bekommen auch immer mehr Gaming-Tastaturen von den Herstellern eine Ablage für die beiden Handballen spendiert. Die ist ab und zu leicht gepolstert, in der Regel aber aus Hartplastik gefertigt und erfüllt einigermaßen ihren Zweck. Mit der im Hinblick auf die Entlastung von Handgelenken und Schultern gestalteten ergonomischen Variante kann diese eher simple Handauflage allerdings weder bei der Größe, der Haptik und der Polsterdicke, noch bei der Integration in die Höhe sowie die gebogene, konvex gewölbte Form des Tastaturgehäuses mithalten.

Sowohl das Microsoft Surface (vorn) als auch das Microsoft Sculpt (hinten) verfügen über alle Merkmale einer ergonomischen Tastatur. (Quelle: Microsoft)

Was sind die gesundheitlichen Vorteile einer ergonomischen Tastatur?

Als eine gesundheitlich orientierte Tastatur soll eine ergonomische Tastatur natürlich primär vorhandene gesundheitliche Beschwerden bessern. Sie muss allerdings auch von präventivem Nutzen sein und gegen die bekannten Probleme vorbeugend wirken, die bei der täglichen Büroarbeit, vorwiegend beim Schreiben über einen langen Zeitraum, auftreten. Dazu gehören einerseits Ermüdungserscheinungen und Verspannungen in den Fingern, der Hand, dem Handgelenk und dem Unterarm. Andererseits sinkt auch die Konzentration kontinuierlich, wenn Sie acht bis neun Stunden an ihrem Büro- oder Home-Office-Arbeitsplatz sitzen und fast ausschließlich mit Schreibarbeiten beschäftigt sind.    

Genau diesen Konzentrationsabfällen können Sie mit einer ergonomischen Tastatur gezielt entgegenwirken. Als gesundheitlich orientiertes Eingabegerät beschleunigt die Ergo-Tastatur nämlich auch die konzentrierte Eingabe und somit Ihren gesamten Arbeitsprozess. Zusätzlich schont eine ergonomische Tastatur Ihre Gesundheit, da sie wie oben bereits beschrieben eine natürlichere Haltung der Hände mit ihrem Tastenlayout und ihrer Form unterstützt. So wird sie neben der ergonomischen Vertikalmaus (z. B. die Logitech MX Vertical) und dem ergonomischen Bürostuhl (z. B. Humanscale Freedom Headrest) zu einem wichtigen Element der Arbeitsplatzergonomie. Eine ergonomische Tastatur unterstützt aber nicht nur ein ermüdungsfreies, konzentriertes und gesundes Arbeiten. Dank ihrer gesundheitsorientierten Funktion wird sie auch mitunter von Ärzten empfohlen, um folgenden gesundheitlichen Schäden nachweislich vorzubeugen:

  • Schulter-Arm-Syndrom
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Karpaltunnelsyndrom
  • RSI-Syndrom

Für ausführliche Infos zu ergonomischen Bürostühlen sowie eine Kaufberatung empfehlen wir Ihnen: Gaming-Stuhl-Test: Die besten Stühle für Gamer.


Das RSI-Syndrom oder die Berufskrankheit der Büroarbeiter

Das Repetitive Strain Injury Syndrom (kurz: RSI-Syndrom), das umgangssprachlich oft als Sekretärinnenkrankheit oder Mausarm bezeichnet wird, tritt am häufigsten bei Menschen auf, die regelmäßig und wiederholt geringe, doch stets gleiche Bewegungen verrichten. Dazu gehören natürlich auch alle, die täglichen viele Stunden im Büro oder Home-Office am Computerarbeitsplatz verbringen und dort die Maus und die Tastatur als Haupteingabegeräte nutzen. Beim RSI-Syndrom treten Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Nerven auf. Die dabei entstehenden Mikroverletzungen des Unterarmgewebes machen sich dann mit abgeklemmte Nerven oder Blutgefäßen sowie einer Sehnenscheidenentzündung bemerkbar.

Das RSI-Sydrom tritt bei regelmäßigen, geringen, aber immer gleichen Bewegungen auf. Es sorgt für Schmerzen im Muskel, den Sehnen und den Nerven und kann Ursache für eine Sehnenscheidenentzündung sein. (Quelle: PCGH-Ratgeber)

Des Weiteren kommt es zu Verhärtungen in der Muskulatur, die zusätzlich Schmerzen in andere Bereiche des Körpers, beispielsweise die Schulter oder den Rücken ausstrahlen – Mediziner sprechen hier von myosfaszialen Triggerpunkten. Wer vom RSI-Sydrom betroffen ist, fühlt oft stechende oder diffuse Schmerzen, Taubheit, Kribbeln, Sensibilitätsstörungen, Verlust der Kraft oder auch Schwellungen im Bereich der Finger bis hoch zum Nacken.

Das RSI-Syndrom zu diagnostizieren fällt schwer, da Röntgen- oder MRT-Aufnahmen die Mikroverletzungen nicht sichtbar machen können. Mit fortlaufender Krankheit lässt sich weiterhin die Lokalisierung der Schmerzen nur noch schwer durchführen, da die Nervenzellen sich mit der Zeit verändern und letztendlich bereits der bei geringsten Belastungen Schmerzsignale aussenden.

Die häufigsten Ursachen für das RSI-Syndrom sind durch die Physis bedingt. Die wiederholten Bewegungen sorgen für eine erhöhte Belastung oder Überlastung der eingeschlossenen Muskeln, Sehnen und Gelenke. In diesen Bereichen macht sich mit der Zeit Verschleiß und mangelnde Durchblutung bemerkbar, die dann für die oben aufgeführten Beschwerden verantwortlich sind.

Unterarten des RSI-Syndroms wie das Ulnarisrinnen-Syndrom (Druckschädigung des Nerven am Ellbogen) oder das Karpaltunnelsyndrom (Druckschädigung des Nerven an der Handwurzel) können dagegen operativ behandelt werden – leider nicht immer erfolgreich. Weiterführende Infos zu den beiden Unterkategorien finden Sie im Wikipedia-Eintrag zum Ulnarisrinnen-Syndrom respektive zum Karpaltunnelsyndrom.


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Welche verschiedenen Typen ergonomischer Tastaturen gibt es auf dem Markt?

Wenn Sie sich aufgrund von gesundheitlichen Beschwerden oder zur Vorbeuge gegen das RSI-Syndrom oder einer Sehnenscheidenentzündung für eine ergonomische Tastatur entscheiden, sollten Sie sich Gedanken machen, wie hoch der Grad der Ergonomie-Optimierungen ausfallen soll. Brauchen Sie eine konvexe Wölbung in der Mitte des ergonomischen Keyboards? Benötigen Sie abgetrennte Tastenblöcke oder reicht Ihnen ein geschwungenes Haupttastenfeld ohne geteilte Leertaste? Gerade Neueinsteiger, sollten sich die Fragen vor dem Kauf stellen, denn der Umstieg von einer regulären zu einer ergonomischen Tastatur erfordert einiges an Gewöhnung. Dabei sollten dann nicht auch noch Probleme bei der Handhaltung oder mit der Form und Größe des Geräts sowie dessen Handballenablagen auftreten. In Großen und Ganze sind auf dem Markt zwei verschieden Typen von ergonomischen Tastaturen erhältlich:

Tastaturen mit dezenten Ergonomie-Optimierungen

Bei diesem Tastaturtyp versuchen die Hersteller die perfekte Mischung zwischen einem möglichst eleganten Äußeren und einer guten Ergonomie zu erzielen. Hier hält sich die Ergonomie-Optimierung in Grenzen, somit eignet sich eine Tastatur mit dezenten Ergonomie-Optimierungen besonders gut für Neueinsteiger. Die Umgewöhnung dauert weniger lang als bei Keyboards mit starker Ergonomie-Optimierung. Außerdem kann eine nur teilweise ergonomisch angepasste Tastatur ein sinnvoller Zwischenschritt bei Ihrem Umstieg auf das ergonomische Tippen sein. Ihre Schreibgeschwindigkeit bleibt so konstant, obwohl Sie sich bereits schrittweise an eine andere Hand- und Fingerhaltung gewöhnen.              

Die wichtigsten Elemente einer Tastatur mit weniger stark optimierter Ergonomie

Logitech K350: Logitech ergonomische Tastatur ist einsteigerfreundlich, da die Ergonomie-Optimierungen insgesamt dezent ausfallen. (Quelle: Logitech)

1) Tastenfeld/Anordnung der Tasten: Bei einer Tastatur mit dezenter Ergonomie-Optimierung verzichtet man darauf, die Tasten in zwei große Blöcke aufzuteilen. Um sich an die natürliche Handhaltung anzupassen, ist das Tastenfeld nicht gerade, sondern geschwungen/gebogen und verfügt in der Mitte über eine sehr leicht konvexe Erhöhung.  

2) Einteilige Leertaste: Die Leertaste passt sich zwar mit ihrer konvexen Wölbung in der Mitte perfekt an die Form des Tastenfeldes an. Sie ist allerdings nicht zweigeteilt, damit Einsteiger schneller das ergonomische Tippen lernen können.  

3) Gepolsterte Handballenablage: Für einen hohen Grad an Komfort ist die Handballenauflage ausreichend groß dimensioniert und dazu noch dick gepolstert. Sie ist übergangslos und fix in die Tastatur integriert und liegt auf einer Ebene mit dem Chassis. Sie senkt sich zum Ende hin nicht ab, sodass die beiden Hände beim Schreiben eine annähernd natürliche Haltung einnehmen.

4) Multimedia- und andere Extratasten: Tasten, die es Ihnen ermöglichen, Ihren Mediaplayer ohne Maus zu steuern oder Office- und Multimediafunktionen ohne Mausklick aufzurufen, erleichtern Ihnen den Arbeitsalltag und schonen die Maushand. Sie sind nützlich und verbessern somit auch die Ergonomie.     

5) Mit Funktionen belegte F-Tasten: Die F-Tasten sind vorwiegend zur freien Programmierung gedacht. Trotzdem ist es von Vorteil, wenn diese mit zusätzlicher Office-Funktion oder der Browsersteuerung belegt sind. Auch das spart Mausklicks. 

6) Höhenverstellung (Aufstellfüße): Wie die meisten Standardtastaturen verfügt auch eine ergonomische Tastatur über eine Höhenverstellung in Form von ausklappbaren Füßen. Bei einem Modell mit einfachen Ergonomie-Optimierungen befinden sich diese mit wenigen Ausnahmen am hinteren Ende der Tastatur. Damit kann die ergonomische Tastatur lediglich nach vorn geneigt/gekippt werden. Dabei werden jedoch die Handgelenke abgeknickt, was schnell zu Verspannungen führt.       

Tastaturen mit weitgehenden Ergonomie-Optimierungen

Wer sich für eine ergonomische Tastatur mit der höchstmöglichen Ergonomie-Optimierung entscheidet, wird bei erster Benutzung feststellen, dass hier vieles anders ist als bei einer regulären Tastatur. Das Tastenfeld besteht aus zwei Blöcken, die Tastatur ist gebogen und die Höhenverstellung befindet sich am vorderen Ende oder ist unter der Handballenablage platziert.

Die wichtigsten Eigenschaften einer Tastatur mit weitgehenden Ergonomie-Optimierungen

Logitechs K860 hat alles, was man von einer empfehlenswerten Tastatur mit einer stark optimierten Ergonomie erwartet. Die Tasten sind sichtbar zweigeteilt, Gehäuse und Tastenfeld sind konvex gewölbt und die Höhenverstellung ist vorne angebracht. (Quelle: Logitech)

1) Tastenfeld/Anordnung der Tasten: Damit Sie mit einer für das ergonomische Arbeiten optimierten Tastatur wie die Logitech Ergo K860 mit Ihrer normalen Handhaltung schreiben können, ist das Tastenfeld in mindestens zwei Blöcke aufgeteilt. Zusätzlich sind die Tasten in einem bestimmten Winkel zueinander angeordnet, der dem Winkel zwischen Ihren Handgelenken bei der natürlichen Handhaltung entsprechen sollte. Die konvex gewölbte Form des Tastenfeldes sowie die geschwungene Anordnung der Tasten im Hauptfeld sind ebenfalls sehr gut an die Haltung Ihrer Hände beim Tippen angepasst. 

2) Zweigeteilte Leertaste: Die Leertaste besteht aus zwei Teilen und die genauso sind wie das Chassis und das Haupttastenfeld. An das Schreiben mit einer geteilten Leertaste müssen Sie sich sicher erst gewöhnen, werden aber schnell bemerken, dass zwei Leertasten den Vorteil bieten, dass beide Daumen die Leertaste gleich gut erreichen können. Außerdem muss die Positionierung der Hände nicht für die häufig genutzte Taste geändert werden.

3) Handballenablage mit Polster: Bei Tastatur mit weitgehenden Ergonomie-Optimierungen ist eine weich gepolsterte Handballenauflage unverzichtbar. Im Falle der Logitech Ergo K860 befindet diese sich nicht nur auf einer Ebene mit den flachen Chiclet-Tasten. Sie fällt auch nicht nach unten ab, ist sehr breit und passt sich perfekt an die gebogene Form des Gehäuses sowie an das in zwei Hälften aufgeteilten Tastenfeldes an.

4) Multimedia- und andere Extratasten: Für eine optimale Erreichbarkeit mit wenig Fingerbewegungen sind die Sondertasten der Logitech Ergo K860 nicht rund um die Tasten herum platziert, sondern oberhalb des Nummernblocks und des Mittelblocks angeordnet. Dazu kommen insgesamt 12 weitere Funktionstasten, die allerdings als Doppelbelegung auf den Tasten F1 bis F12 realisiert werden. So bleibt das Chassis angenehm schmal und die Finger müssen für die Betätigung der doppelt belegten Tasten nur minimal bewegt werden.   

5) Mit Funktionen belegte F-Tasten: Separate Sondertasten zwingen den Schreiber meist dazu, die Hand von den Tasten zu nehmen und zu bewegen, da sie sich immer außerhalb des Tastenfeldes befinden. Die F-Tastenreihe dagegen lässt sich meist schon durch das Strecken der Finger erreichen. Daher wird beispielsweise bei der Logitech Ergo K860 die komplette F-Tastenreihe mit Funktionen wie der Medien- oder Lautstärkensteuerung belegt. Zusätzlich verfügt die Tastatur über einen Umschalter (Fn-Taste), mit dem Sie die alternative Funktion aktivieren. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung: Sie können die Tasten F1 bis F12 über die mitgelieferte Software auch mit alternativen Aktionen neu belegen und so Ihr ergonomisches Keyboard genau nach Ihren Bedürfnissen einrichten.

6) Höhenverstellung (Aufstellfüße): Eine Höhenverstellung in Form von Aufstellfüßen an der Vorderseite der Tastatur oder am vorderen Ende der Handballenablage ist für ein Keyboard mit einem sehr hohen Grad an Ergonomie-Optimierung Plicht. Nur so kann die ergonomische Tastatur auch vorn angehoben und nach hinten geneigt werden. Bei der natürlichen Haltung fallen die Hände ebenfalls nach vorne hin ab. Dadurch, dass die Tastatur nach vorne gekippt werden kann, werden die Hände beim Schreiben in dieser Haltung von der Tastatur unterstützt. Auf die Aufstellfüße hinten wird dagegen verzichtet, da sie die Ergonomie nicht weiter verbessern, sondern nur verschlechtern.      


Überlegungen vor dem Kauf: Achten Sie auf Ihre individuellen Präferenzen!

Da nicht alle Menschen gleich sind, und es beispielsweise bei der Körperanatomie (Größe des Oberkörpers, Schulterbreite, Länge und Form des Arms sowie der Finger) große Unterschiede gibt, wird es Ihnen sicher nicht leicht fallen, sofort eine optimale ergonomische Tastatur für sich zu finden. Gerade Logitech und Microsoft, die beiden Marktführer im Bereich der Ergo-Tastaturen, haben mehrere Modelle im Portfolio.

Die unterscheiden sich beim Grad der Ergonomie-Optimierungen, aber auch beim Umfang der Zusatzausstattung sowie teils auch bei der Zahl der Tasten und deren Anordnung (Tastenlayout) deutlich. Daher raten wir Ihnen vor Ihrer Kaufentscheidung verschiedene ergonomische Tastaturen zu testen, das geht natürlich am besten beim Fachhändler. Sollten Sie jedoch nur die Möglichkeit haben, die ergonomische Tastatur Ihrer Wahl im Onlinehandel zu erwerben, raten wir dazu, sich das Angebot dort sehr genau anzuschauen und sich folgende Punkte durch den Kopf gehen zu lassen:

Benötigen Sie zwingend den Nummernblock?

Der Nummernblock, also das äußere Tastenfeld rechts neben dem Mittelblock, wird vorwiegend für die Eingabe von Zahlenwerten in Listen und Excel-Tabellen verwendet. Besteht Ihre Bürotätigkeit jedoch fast ausschließlich aus Schreibarbeiten (Texte, Mails, Korrespondenz), können Sie problemlos zu einer schmaleren Tastatur greifen, bei welcher der Nummernblock fehlt (Tenkeyless-Tastatur).

Die hat den Vorteil, dass Sie, vorausgesetzt Sie sind Rechtshänder, Ihre Maus näher am Körper führen können, womit Sie zusätzlich Ihren Schulter- und Nackenbereich entlasten. Falls Sie bereits Schmerzen in den genannten Bereichen haben, sollten Sie auf jeden Fall zuerst eine Kompakttastatur ohne Nummernblock ausprobieren.

Das Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard ist mit einem separaten Tastenblock (Nummernblock) ausgestattet, der auch als eigenständiges Gerät genutzt werden kann. (Quelle: Microsoft)

Wie wichtig sind Ihnen Handballenauflage und Höhenverstellung?

Eine Handballenauflage verbessert nicht nur die Ergonomie, sondern auch den Komfort beim Tippen. Daher sind ergonomische Tastaturen auch mit wenigen Ausnahmen wie der Kinesis Freestyle 2 oder R-Go Tools Split mit einer Ablage für die Handballen ausgestattet, die in das Chassis integriert und an dessen Form sowie Höhe angepasst ist. 

Eine modulare Handballenauflage, die Sie abnehmen können, ist dagegen nur bei wenigen ergonomischen Tastaturen zu finden. Generell empfehlen wir Ihnen ein Modell mit integrierter Handballenablage, denn die verbessert nicht nur den Tippkomfort spürbar, sondern unterstützt auch die natürliche Haltung der Hände.

Ein weiterer Punkt, den Sie in diesem Zusammenhang beachten sollten, ist die Höheverstellung. Bei einer Tastatur mit vielen Ergonomie-Optimierungen befinden sich die Aufstellfüße in der Regel am vorderen Ende, damit sich das Keyboard nach hinten kippen lässt. Die Handhaltung an einer nach hinten geneigten ergonomischen Tastatur ist zwar optimal, aber nicht jeder empfindet das beim Schreiben als bequem und entspannend. Sollte Sie es also auch eher bevorzugen, die Tastatur flach auf den Schreibtisch zu legen, reicht ein Ergo-Keyboard mit einer Höhenverstellung an der Hinterseite. Deren Füßchen sollten Sie allerdings eingeklappt lassen.  

Bevorzugen Sie ein Standard-Tastenlayout oder ein ergonomisches?

Wenn Sie das Zehnfingerschreibsystem beherrschen und beim Schreiben nicht auf die Tasten schauen (Blindschreiben), sollten Sie vor Ihrem Kauf einen ganz genauen Blick auf die Anordnung aller Tasten werfen. Grundsätzlich müssen Sie sich zwischen einem durchgängigen und gebogenen Tastenlayout sowie einer Aufteilung des Tastenfeldes in mindestens zwei Blöcke entscheiden. An das letztgenannte ergonomische Tastenlayout, bei dem die Tastenblöcke in einem festgelegten Winkel zueinander stehen und die Leertaste zusätzlich geteilt ist, müssen Sie sich sogar als Viel- und Blindschreiber erst gewöhnen. 

Das komplett geteilte Tastaturlayout der Kinesis Freestyle 2 sorgt für eine sehr hohe Individualität. Einerseits ist ein reguläres Tastenlayout möglich. Andererseits können Sie das Tastenfeld in der Mitte teilen, eine Breite von 39-52 cm einstellen und den Winkel zwischen den beiden Teilen an Ihre Präferenzen anpassen. (Quelle: Kinsesis)

Noch schwieriger fällt Ihnen die Umgewöhnung, wenn Sie vorher auf einer schlichten Standardtastatur oder einer Gaming-Tastatur ohne System und mit ständigem Blick auf die Tasten getippt haben. In diesem Fall sollten Sie sogar überlegen, erst einmal als Zwischenschritt mit einer Tastatur zu üben, bei der die Leertaste durchgängig ist und das Haupttastenfeld nicht geteilt aber trotzdem leicht geschwungen und zur Mitte hin konvex gewölbt ausfällt. Egal, für welches Tastenlayout Sie sich auch entscheiden, wichtig ist, dass der Hersteller sich an Standards hält und nicht Tasten in den Tastenblöcken weglässt oder deren Position verändert, um die ergonomische Tastatur kompakter zu machen. Im Gegenzug sollten auch keine Tasten mit Sonderfunktionen zusätzlich im Hauptfeld oder dem Mittelblock platziert werden. Gerade beim Blindschreiben mit dem 10-Finger-System sorgen Abweichungen von der regulären Tastenanordnung für Fehlgriffe und verlängern so die Eingewöhnungszeit enorm.    

Wie viel Sondertasten sollen es sein und welche Funktionstastenbelegung ist für Sie optimal?

Zur empfehlenswerten Ausstattung einer ergonomischen Tastatur gehören immer auch Extratasten mit Funktionen. Mit diesen können Sie Ihre Medienprogramme steuern, die Lautstärke regeln oder Anwendungen wie den Browser, die Suchfunktion und das Mail-Programm aufrufen. Dazu kommen oft Doppelbelegungen auf den F-Tasten, die per Software mit neuen Funktionen belegt werden können sowie Favoritentasten zur individuellen Programmierung (Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000). Je mehr Extratasten rund um die einzelnen Tastenfelder platziert sind, desto weniger kompakt ist eine ergonomische Tastatur. Soll Ihre Wunschtastatur nur wenig Platz auf dem Schreibtisch wegnehmen und transportabel sein, raten wir Ihnen es sich genau zu überlegen, wie viele Tasten mit Sonderfunktion Sie unbedingt benötigen.

Microsofts Natural Ergonomic Keyboard 4000 ist schon seit einigen Jahren auf dem Markt, glänzt aber nach wie vor mit sehr vielen Zusatztasten. (Quelle: Microsoft)

Im Gegenzug finden Sie ergonomische Tastaturen auf dem Markt, bei denen der Hersteller-  wie Logitech bei unserem Testsieger Ergo K860 – für eine schlanke und kompakte Bauform auf einen Großteil der Zusatztasten verzichtet. Dafür ist die komplette F-Tastenreihe mit Funktionen doppelt belegt, dazu kommen nur ein paar Sondertasten oberhalb des Mittel- und Nummernblocks. Das optimiert zwar die Ergonomie, indem Fingerbewegungen auf ein Minimum reduziert werden. Es gefällt aber längst nicht jedem Nutzer, denn für die alternative Funktion muss dieser mit der F-Umschalttaste arbeiten, vor allem dann, wenn er auch für jede F-Taste zusätzlich eine Primärfunktion programmiert hat. Auch hier liegt die Entscheidung bei Ihnen, welches Sondertastensystem Ihnen eher zusagt. Die Modellvielfalt bei den ergonomischen Tastaturen ist auf jeden Fall groß genug, dass Sie nach Ihren eigenen Präferenzen fündig werden.       

Anschlusswahl: Funk, Bluetooth oder doch besser kabelgebunden?

Bevor wir Ihnen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Anschlussart vorstellen, eines gleich vorweg: Dank vieler Entwicklungen im Bereich der Drahtlosübertragungstechnik macht es keinen Unterschied, ob die Tastatur ihre Signale per USB-Kabel oder per 2,4-GHz-Funk (Dongle/Nano-Receiver) respektive Bluetooth an den PC überträgt. Selbst bei Gaming-Keyboards kommen mittlerweile besonders stromsparende, drahtlose Übertragungstechniken zum Einsatz.

Für eine ergonomische Tastatur, die den PC nicht per USB-Kabel kontaktiert, spricht die Freiheit, welche die drahtlose Verbindung ermöglicht. Sie können für das Ergo-Keyboard eine Position auf dem Schreibtisch suchen, die im Zusammenspiel mit Ihrer Maus eine ideale natürliche Handhaltung und somit maximale Ergonomie garantiert. 

Mit einer ergonomischen Tastatur können Sie Ihren Rechner auch auf größere Entfernung bedienen. Nutzen Sie beispielsweise Ihren PC oder Laptop als Multimedia-Center (HTPC) in Kombination mit Ihrem Fernseher, ist eine ergonomische Bluetooth- oder Funk-Tastatur eine sehr komfortable Wahl. Mit der hauptsächlich als Arbeitsgerät gedachten Tastatur lässt sich natürlich auch Ihr Multimedia-PC von der Couch aus sehr bequem bedienen. Ergonomische Tastaturen mit Bluetooth-Verbindung können Sie sogar im mobilen Office als Eingabegerät für ein iPad, ein Android-Tablet oder das Microsoft Surface nutzen.   

Ein Nachteil, an den Sie beim Kauf einer kabellosen ergonomischen Tastatur auf jeden Fall denken sollten ist, dass das Keyboard mit Batterien betrieben wird, die nach einer gewissen Zeit leer sein werden. Damit Sie Ihre Büro- und Schreibarbeiten nur ganz kurz unterbrechen und nicht komplett abbrechen müssen, sollten Sie zumindest stets die passenden Ersatzbatterien oder besser gleich einen zweiten Satz wieder aufladbarer Batterien parat haben. Ein Großteil der Hersteller verzichtet nämlich darauf, einer ergonomischen Tastatur einen Akku zu spendieren. Für den wäre auch oft in den schmalen Designergehäusen schlichtweg gar kein Platz. Darüber hinaus würde sich ein interner Akku als Ausstattungsextra auch auf den Preis auswirken.


Zusatzausstattung – was ist optional, was ist wichtig?

Obwohl eine ergonomische Tastatur primär für das Schreiben mit einer natürlichen Handhaltung konzipiert ist, spendieren viele Hersteller ihren Ergo-Keyboards viel Zusatzausstattung. Dazu gehören Sonder- und Favoritentasten, ein separater Nummernblock, ein Zoom-Regler für die optimierte Webseitenbetrachtung, ein Drehrad für die Laustärke oder ein Trackball oder Touchpad als Mausersatz. Doch brauchen Sie all diese Extras und zusätzlichen Elemente im regulären Office-Alltag überhaupt? Diese Frage beantworten wir Ihnen, indem wir deren Funktion vorstellen und deren Nutzen untersuchen. 

Das Periboard-507 II von Perixx ist eine ergonomische Tastatur, deren Zusatzausstattung aus zwei USB-Hubs und einem Touchpad besteht. Letzteres können Sie als Mausersatz nutzen. (Quelle: Perixx)

Extratasten für die Mediensteuerung

Zur Bedienung eines Medienprogramms wie dem Windows Media Player oder dem VLC-Player verfügen viele ergonomische Tastaturen über dedizierte Tasten. Damit lassen sich Musikstücke im jeweiligen Player oder Videos bei Youtube startenstoppen oder pausieren (Play/Pause/Stop) sowie vor- und zurückspulen (Zurück/Weiter). Dank dieser einzelnen Tasten entfällt die Steuerung der Medienabspielsoftware per Maus, denn das zweite Eingabegerät wird zum Öffnen des entsprechenden Fensters nicht mehr benötigt. So bleibt der Fokus auf der aktuellen Arbeit und die zweite Hand muss nicht von der Tastatur genommen werden. Daher sind diese funktionalen Extratasten ein Muss für alle, die eine Software zum Abspielen von Musik und Videos nutzen. Als Viel- und Blindschreiber sollten Sie allerdings bedenken, dass Sie  zur Bedienung der Medientastasten die Finger vom eigentlichen Tastenfeld nehmen und bewegen müssen.

Tasten oder Elemente zur Regelung der Lautstärke:

Ist ein ergonomisches Keyboard mit Sondertasten für die Mediensteuerung bestückt, sollte sich auch die Lautstärke über separate Extratasten oder doppelt belegte F-Tasten regeln lassen. Bei vielen Medienprogrammen oder der Lautstärkensteuerung von Windows können Sie zwar auch das Mausrad für die Einstellung Lauter/Leiser (Volume up/down) nutzen. Eine direkte Stummschaltung per Mausrad ist allerdings nicht möglich, so bleibt die ideale Lösung eine spezielle Taste, mit der Sie den Ton sofort abstellen können. Ein sehr seltenes aber äußerst praktisches Element für die Lautstärkeregulierung ist ein Drehrad oder eine Walze aus Metall. Beides ermöglicht eine sehr intuitive Kontrolle über die Lautstärke und vermeidet, wie auch die Lautstärkentasten, dass die rechte Hand zur Bedienung der Maus von der Tastatur genommen wird. Wie oben schon erwähnt, wäre für Blind- und Vielschreiber eine Lösung mit doppelt belegten F-Tasten ideal, da sich Ihre Finger so weniger bewegen müssen.

Tasten für die Browser-Steuerung und ein Zoom-Regler

Tasten, mit denen Sie beim Surfen im Web die Aktionen „Seite vor“, „Seite zurück“, „Favoriten“ oder „Startseite“ direkt und ohne Ihre Maus ausführen können, sind gängige Schnelltasten bei ergonomischen Tastaturen. Gerade Vor/Zurück ermöglicht ein schnelles Navigieren durch das Internet, ohne dass die Sie dabei die Hand von der Tastatur nehmen. Im Idealfall ist dieses Tastenpaar so platziert, dass Sie Ihre Finger und Ihre Hand für dessen Bedienung so wenig wie möglich zu bewegen brauchen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000 (siehe Bild) bei dem die Vor- neben der Zurück-Taste direkt unterhalb der Leertaste platziert ist. Die optimale Lösung für 10-Finger-Blindschreiber bleiben dagegen Tasten für die Browsersteuerung, die oberhalb des Mittel- oder Nummernblocks platziert oder als Doppelbelegung auf die F-Tasten verteilt werden.

Ein Zoom-Regler, der wie beim Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000 zwischen den beiden Tastenblöcken oder beim Logitech K350 links vom Haupttastenfeld angebracht ist, kann dagegen als optionales aber durchaus sinnvolles Zubehör gesehen werden. Bildbearbeiter können mit dem Schieberegler (Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000) oder dem Tastenpärchen (Logitech K350) Fotos oder Grafiken vergrößern/verkleinern, während der Office-Nutzer hiermit den Bildschirm-Zoom beispielsweise bei Excel, Word, Powerpoint oder dem verwendeten Browser bedient. Auch diese Funktionen könnten Sie theoretisch mit Ihrer Maus ausführen, schneller, einfacher und letztendlich auch ergonomischer ist aber klar die Benutzung von Tasten oder eines Schiebereglers.    

Trackball, Touchpad und USB-Hub:

Ergonomische Tastaturen, zu deren Zusatzausstattung, wie bei der hier getesteten Perixx Periboard-506 II, ein Trackball respektive wie beim Perixx Periboard-507 II ein Touchpad gehört, sind eher speziell und daher selten auf dem Markt zu finden. Trotzdem sind sie funktional und sehr nützlich, denn sie ersetzen die Maus als Eingabegerät.

Alle Aktionen, für die Sie sonst Ihre Maus benutzen, können Sie nun mit den Fingern ausführen, ohne dass sich Ihre Hand dabei von der Tastatur in Richtung Maus bewegt. Das macht die Büroarbeit ergonomischer und beugt Verspannungen im Handgelenk sowie in der Schulter vor. Zum Navigieren des Mauszeigers und zur Betätigung der linken und rechten Maustaste benötigen Sie dann nur noch den Zeigefinger und können die restlichen Finger sogar bequem auf der Handballenablage ablegen. 

Allerdings haben ergonomische Keyboards, die mit einem Touchpad oder Trackball bestückt sind, auch einen Nachteil. An diesen durchaus ergonomischen Mausersatz müssen Sie sich erst gewöhnen. Dazu kommt, dass weder das Touchpad noch der Trackball Ihre Fingerbewegungen so präzise und latenzfrei umsetzen können, wie der Hochleistungssensor einer Office-tauglichen Gaming-Maus die Bewegung Ihrer Hand. Arbeiten Sie allerdings auch oft am Laptop, sollten Sie auch mit der Sensitivität eines Touchpads zurechtkommen.

Mit einem, oder wie die Perixx Periboard-507 II sogar mit zwei USB-Hubs, sind dagegen nur sehr wenige ergonomische Tastaturen ausgestattet. Bei den drahtlosen Modellen ist dieses Ausstattungsextra generell nicht verfügbar, da an den Hub angeschlossene Geräte den Batterieverbrauch drastisch erhöhen würden oder die Batterieleistung (Stromstärke in Ampere) für den Betrieb von Zusatzgräten gar nicht ausreicht. Darüber hinaus besitz gerade die neueste Generation der ergonomischen Tastaturen sehr flache, gebogene und gewölbte Gehäuse, da ist kaum Platz für einen USB-Hub. Sollten an Ihrem PC die USB-Anschlüsse mal knapp werden, empfehlen wir einen Hub mit Stromversorgung aus dem PC-Zubehörhandel.      


Können Sie ergonomische Tastaturen im vollen Umfang auch am Mac nutzen?

Die meisten der in diesem Vergleich aufgeführten ergonomischen Tastaturen sind sowohl mit Microsoft Windows, als auch Mac OS X von Apple kompatibel. Dazu gehören unter anderem die Logitech Ergo K860, das Microsoft Surface Ergonomic Keyboard, das Microsoft Sulpt, das Perixx Perixboard-612 und die Logitech K350Linux erkennt generell alle Modelle problemlos und auch hier wird eine ergonomische Tastatur wie bei allen anderen Betriebssystemen als normale Tastatur angemeldet. Es kann allerdings vorkommen, dass die verschiedenen Betriebssysteme die Zusatztasten verschiedenartig ansprechen. So ist es möglich, dass eine Zusatztaste, die auf einem Rechner mit Windows-Betriebssystem frei belegbar ist, an einem Mac-System nur fest mit einer Funktion verknüpft ist.

Die regulären Tasten einer ergonomischen Tastatur, mit denen Sie schreiben (Buchstabentasten, Zahlentasten ohne Doppelbelegung sowie Tasten mit Grundfunktionen wie „Umschalten“, „Tabulator“ oder „Zurück“) funktionieren dagegen bei allen Betriebssystemen. In der Regel können Sie zusätzlich zumindest auch die F-Tasten mit Ihrem Betriebssystem neu belegen.

Zwei Besonderheiten bezüglich der Kompatibilität mit Windows und MacOS X haben Logitechs Ergo K860 und die Perixx Periboard-612 zu bieten. Logitechs ergonomischer Tastatur verfügt über ein Layout mit doppelt bedruckten Tasten, die das Schreiben sowohl unter MacOS X als auch unter Windows erleichtern. Perixx dagegen bestückt das per 2,4-GHz-Nano-Empfänger und Bluetooth mit dem PC Kontakt aufnehmende Periboard-612 mit einem Schalter, mit dem Sie zwischen dem Tastenlayout von Windows und MacOS X hin- und herschalten. Die für den Betrieb unter MacOS X benötigten Tastenkappen mit passender Beschriftung (Command/Option) inklusive Abziehwerkzeug liefert Perixx ebenfalls mit (siehe Bild unten).   

Das drahtlose (2,4 GHz und Bluetooth) Perixboard-612 ist nicht nur mit einem Umsachalter ausgestattet, der Ihnen den Wechsel des Tastenlayouts von Windows auf Mac OS X ermöglicht. Die passenden Tastenkappen mit dem aufgedruckten Mac-OS-X-Funktionssymbol (Command/Option) gehören zum Lieferumfang.

Unsere Kollegen von golem.de testen regelmäßig ergonomische Tastaturen – dort finden Sie interessante Einzeltests zu verschiedenen Produkten wie dem Microsoft Surface Ergonomic Keyboard, dem Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard, der Logitech Ergo K860 und dem Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000.


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