Der UVP des Eufy X10 Pro Omni liegt bei 799 €, oftmals ist er sogar für 699 € zu haben. Das ist für einen Saugroboter mit vollumfänglicher Absaugstation inklusive Heißlufttrocknung, rotierende und sich hebende Wischplatten und KI-Navigation schon fast ein Kampfpreis im Vergleich zu anderen Herstellern. Wir stellen den X10 Pro Omni vor und klären, ob die Rechnung aufgeht.
Eufy X10 Pro Omni: technische Details und Inbetriebnahme
Technische Details
- Saugkraft: 8.000 Pa
- Akku: bis zu 180 Minuten Reinigungszeit
- Steuerung: Smartphone (App)
- Behältervolumen: 2,5 l Staub, 3 l Frischwasser
- Maße Roboter: 35,3 x 32,7 x 11,3 cm
- Maße Station: 36,6 x 46,0 x 48,0 cm
- Features: All-in-one-Station, AI.See Hinderniserkennnung, 12mm Moppanhebung, Kindersicherung, MopMaster 2.0
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des Eufy X10 Pro Omni ist ganz einfach. Die Aufbauanleitung ist groß und bebildert direkt auf den Deckel des Kartons gedruckt, mit dabei ist auch der QR-Code für die Eufy-App. ZUbehör gibt es keines, Sie finden den Saugroboter selbst, die Ladestation (Omni-Station) nebst Kabel, eine Auffahrrampe und eine Bedienungsanleitung. Auffahrrampe an der Station anbringen, Station aufstellen, mit dem Strom verbinden, nun den Saugroboter in die Nähe der Station stellen.
Dann laden Sie die Eufy-App auf Ihr Smartphone und legen flott den Account an. Wenn Sie nun den Eufy X10 Pro Omni mittels des Knopfes an der Oberseite einschalten, wird er sowieso direkt versuchen, sich zu koppeln – bei uns hat das auf Anhieb geklappt.
Ein wenig Akkuladung bringt der Eufy X10 Pro Omni direkt bei Lieferung mit, wenn Sie also mögen, können Sie ihn gleich noch eine erste Karte Ihrer Wohnung erstellen lassen, bevor er sich dann erstmal in Ruhe vollständig laden sollte.
Bevor Sie den Eufy X10 Pro Omni das erste Mal so richtig losschicken, müssen Sie noch den Frischwasserbehälter befüllen, damit er sich betanken kann.
Eufy X10 Pro Omni: Station, Saugen und Wischen
Der Eufy X10 Pro Omni holt sich vor dem Reinigungsvorgang über die Omni-Station eigenständig frisches Wasser (aus dem von Ihnen befüllten Tank) und befüllt damit seinen Wasserbehälter. Während des Reinigungsvorgangs kehrt der X10 Pro Omni regelmäßig zur Station zurück. Dort werden die beiden Wischplatten mit heißem Wasser gereinigt. So verhindert der Eufy-Saugroboter, dass aufgenommener Schmutz in der Wohnung herumgeschleppt wird. Das Ganze ist mittlerweile ein Feature, das bei Robos der gehobenen Klasse zum Standard gehört.
Am Ende wird alles nochmal gereinigt, Schmutzwasser landet im entsprechenden Behälter, der Staubbehälter in den in der Station befestigten Staubbeutel abgesaugt und die Wischmops werden mit Luft getrocknet. Für den Nutzer sind die Aufgaben recht überschaubar: Wasserbehälter befüllen oder entleeren und alle Zeitlang muss der Staubbeutel gewechselt werden. Gelegentlich sollte man auch den Boden der Station mal auswaschen – die Bodenschale ist hierzu leicht entnehmbar. Auch der Robo muss ab und an von Staub befreit werden.
Mithilfe der App können Sie den Eufy X10 Pro Omni saugen und wischen oder auch nur saugen oder nur wischen lassen. Standardmäßig macht der tapfere Helfer beides zugleich. Er geht dabei recht gründlich vor und hinterlässt eine ordentliche Wohnung.
Gutes Reinigungsergebnis
Zunächst werden die Ränder gereinigt, dann der restliche Raum in geraden Bahnen. Ab und an dotzt der X10 Pro Omni gegen die Einrichtung oder versucht, das flache Schreibtischbein zu erklimmen. Letztlich ist er aber auch in mehreren Testläufen nirgends hängen geblieben. Nur meine Teppiche hat er konsequent verschoben. Über die Schwelle ins Bad kam er ebenfalls ohne irgendwelche Probleme – ein Pluspunkt!
Die Ränder und Ecken werden übrigens sehr sauber. Der X10 Pro Omni schrubbt sowohl im Intelligenten Modus als auch manuell mit Eckenreinigung eingestellt sehr ordentlich an Kanten entlang. Da blieb tatsächlich nichts so liegen, dass man es mit bloßem Auge sehen hätte können.
Wenn der Akku des Eufy X10 Pro Omni zur Neige geht, fährt er in die Station zurück, lädt sich auf und setzt seine Arbeit später wieder fort. Bei uns schaffte er in einem Durchlauf circa 100 Minuten und in dieser Zeit zwischen 55 und 89 Quadratmeter. Die laut Hersteller bis zu 180 Minuten Laufzeit werden also in einem normalen, für den Alltag sinnvollen Modus nicht erreicht.
Das Saug- und Wischergebnis ist gut. Normaler Alltags-Schmutz wird so beseitigt, dass man sich in einem angenehm sauberen Zuhause wiederfindet. Stärkere Krümelansammlungen (ausgeschüttete Semmelbröseln) werden zu 85% im ersten Anlauf beseitigt. Solche größeren/stärkeren Verschmutzungen lässt man Saugroboter generell lieber im Zonen-Modus speziell reinigen, dann ist auch alles weg.
MopMaster 2.0
Die Wischplatten rotieren mit 180 Umdrehungen pro Minute und arbeiten mit 1 kg Wischdruck (MopMaster 2.0, Angaben des Herstellers). Damit polieren sie glatte Böden schön sauber. Eingetrockneten Schmutz bekommt der Eufy X10 Pro Omni aber im ersten Anlauf genauso wenig komplett weg, wie alle anderen von uns getesteten Saugroboter. Das ist einfach nicht die Stärke dieser Geräte.
Dank der „selbstentwirrenden Rollbürste“, die mit Gummilamellen und Borsten versehen ist, verheddern sich auch lange Haare kaum. Zusätzlich sorgt ein Metallkamm dafür, dass Haare aus der Rolle gezogen werden.
Bei Teppichen lässt er sich auch von flauschigen Langhaar-Versionen nicht stoppen und reinigt diese sehr gründlich.
Teppicherkennung und Anheben der Wischmops
Wie fast alle Saug- und Wischroboter verfügt auch der Eufy X10 Pro Omni über eine Teppicherkennung. Diese führt zum einen dazu, dass er auf Teppichen die Saugleistung hochdreht und diese ordentlich ausbürstet. Auf dem oben bereits genannten Flausch-Teppich konnte man nach der Reinigung die nunmehr schön gekämmte Struktur genau erkennen.
Damit Saugen und Wischen der ganzen Wohnung in einem Durchgang klappt, hebt der X10 Pro Omni die Wischplatten um 1,2 Zentimeter an, sobald er auf einen Teppich trifft. So kann er sich dem Teppich widmen, ohne diesen nass zu machen.
Navigation, Hindernis- und Schmutzerkennung
Für eine möglichst präzise Navigation ist in Saugrobotern immer eine Menge innovativer Technik und künstliche Intelligenz verbaut. Auch der Eufy X10 Pro Omni wartet mit einigen solcher Dinge auf. Die Navigation erfolgt mithilfe des iPath-Lasers, der sich je Raum die perfekten Bahnen für die Reinigung sucht.
Zudem arbeitet er mit der AI.See Hinderniserkennung, die laut Eufy über 100 Hindernisse erkennt und umfährt.
Größere Hindernisse wie Schuhe, Kuscheltiere oder Spielzeugautos sind auch tatsächlich kein Problem. Für die bremst der Eufy X10 Pro Omni und fährt rundherum. Kleinere Teile sollte man lieber vom Boden entfernen. Meinen Lego Harry Potter und seinen Ninja-Kumpel hat der Saugroboter nicht gesehen. Die beiden wurden von ihm vor sich her geschoben, bis er den Harry überfahren und in die Bürste gezogen hat.
Damit die KI auch im Dunkeln oder unter dem Bett alles erkennt, verfügt der X10 Pro Omni über ein LED-Licht an der Vorderseite und erkennt eigenständig die Lichtverhältnisse.
Reinigung mit KI-Unterstützung
AI.See, also die verbaute künstliche Intelligenz, kann auch bei der Wahl des optimalen Reinigungsmodus für das jeweilige Zimmer helfen. Das kann man in der App aktivieren. Ist dieser Modus aktiv, erkennt AI.See die Räume eigenständig und passt Wassermenge und Saugkraft entsprechend an.
So wird beispielsweise die Intensität der Reinigung im Flur, Esszimmer oder in der Küche erhöht, da es sich hier um Räume handelt, die naturgemäß stärker verschmutzt werden. Ich fand die „Intelligente Reinigung“ im Test sehr angenehm. Jeder Raum war danach sauber, so fühlt man sich wohl in den eigenen vier Wänden.
Die Eufy-App
Die Eufy-App ist recht unkompliziert und verzichtet auf großen Schnickschnack. Die meisten Funktionen verfügen über ein Info-i, über welches man eine kurze und gut verständliche Erklärung erhält.
Die Hauptansicht zeigt ein Bild des Eufy X10 Pro Omni und Buttons über die man spezielle Reinigungsmodi schnell anlegen und ab dann ausführen kann. Dazu gehören die tägliche Grundreinigung, gründliche Reinigung oder Reinigung nach dem Essen. Hier kann man, wenn man möchte, jeweils hinterlegen, wie der Saugroboter vorgehen soll.
Klickt man auf „Öffnen“, gelangt man zur aktuellen Karte der Wohnung (es können mehrere Karten für mehrere Etagen angelegt werden). Die Karte kann bearbeitet werden, was übrigens sehr gut funktioniert. Überdies finden sich hier verschiedene, einfache Einstellungen zum Reinigungsmodus und zur Station.
Über das Einstellungen-Symbol rechts oben im Eck gelangt man dann noch zu Dingen wie den Reinigungsprotokollen, weiteren Einstellungen zum Eufy X10 Pro Omni und auch der Möglichkeit, zeitliche Reinigungspläne zu erstellen.
Eufy X10 Pro Omni: Testergebnis
Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Eufy X10 Pro Omni kann sich sehen lassen. Hier bekommt man für einen Mittelklasse-Saugroboter-Preis sehr viel Oberklasse-Leistung. Die Omni Station beispielsweise kann mit den Stationen teurerer Saugroboter problemlos mithalten. Der Eufy wird befüllt, entleert, gewaschen und geföhnt.
Auch die Navigation klappt sehr gut, die App ist übersichtlich und gut zu bedienen. Das Reinigungsergebnis kommt bei stärkeren Verschmutzungen vielleicht an einen Roborock nicht ganz ran, betrachtet man aber das Thema „alltäglicher Schmutz“ trifft man auch hier auf beste Leistung. Besonders das Thema „keine Haarknäuel in der Bürste“ ist gerade für Haustierbesitzer ein wichtiger Pluspunkt.
Die einzigen zwei Abstriche sind die Akkuleistung und das fehlende Zubehör. Die Akkulaufzeit liegt im normalen Reinigungsmodus einfach nicht bei 180 Minuten, sondern eher bei 100. In Wohnungen/auf Etagen bis circa 80 Quadratmetern kein Problem, bei mehr Fläche muss der Eufy X10 Pro Omni zwischendurch mal für circa 1,5 Stunden an die Station. Damit ist er aber auch unter teuren Oberklasse-Saugrobotern nicht alleine, der Ecovacs X2 OMNI schaffte es ähnlich weit. Zubehör wie Ersatzbürsten, Staubbeutel oder zusätzliche Wischaufsätze gibt’s keins.
In der Summe fällt mein Testergebnis absolut positiv aus. Eufy liefert hier echt viel Leistung und Komfort – und das zu einem Preis, der deutlich unter dem anderer Flaggschiffe liegt.