Mit einer externen SSD lässt sich der Speicherplatz des PCs in Handumdrehen erweitern – oder aber mobil machen. Sie wollen wichtige Daten schnell und zugleich sicher ablegen? Oder sogar ganze Anwendungen auf der SSD abspeichern und von dort aus auch starten? Mit einer guten externen SSD oder einem besonders leistungsstarken USB-Stick ist das möglich! In unserem Externe-SSD-Test stellen wir Ihnen die besten von uns getesteten externen Speichermedien vor.
Gigabyte Vision Drive
Nach WesternDigital und Seagate ist nun auch Gigabyte mit einer externen SSD auf dem Markt, welche USB 3.2, also 20 GBit/s unterstützt. Mit der neuen Intel-Generation und dem Z590-Chip hielt USB 3.2 Einzug in den Mainstream. Der Gigabyte Vision Drive hebt sich damit von der großen Masse ab, die bestenfalls USB 3.1 (USB 3.2 Gen2, 10 Gbit/s) bieten. Im Vision Drive werkeln NVME-SSDs, die per vier Lanes mit PCI Express 3.0 angebunden sind.
Der große Nachteil ist, dass Thunderbolt 3 auf Desktop-Mainboards bisher noch selten zum Einsatz kommt. Wir haben in unserem Test aber festgestellt, dass die schnelleren SSDs auch an USB-3.1-Buchsen mehr rausholen als die Modelle mit nativem 3.1, so auch die Gigabyte-SSD. So sind die externen SSDs mehr als etwas schnellere USB-Sticks, sie eignen sich durchaus auch für ausgelagerte Programme oder Spiele. Die Gigabyte Vision Drive ist die derzeit schnellste von uns getestete externe SSD.
Corsair Flash Voyager GTX
Die wuchtigen Maße des USB-Sticks könnten problematisch sein: Mit einer Breite von über 26 Millimetern kann er benachbarte USB-Buchsen verdecken. Mit einem Metallgehäuse dürfte er aber auch der stabilste Stick unserer Testcharge sein. In der Leistung liegt der Corsair-Koloss klar vorne. Die Leistung kommt der einer SATA-SSD (ohne Cache) nahe und reicht sogar dafür aus, den Stick als externes Anwendungslaufwerk zu verwenden – also etwa Spiele von dort direkt zu starten. In großen Datenmengen, seien es ganze Spieleordner über 100 GB oder ein gesamter SD-Karten-Inhalt, schreibt der Stick auf seinen Speicher langsamer als eine externe SSD. Den 120 GB großen Spieleordner von Assassin’s Creed: Origins dupliziert der Stick in fast 25 Minuten. Zum Vergleich: eine WD Black P50 in nur fünf und eine interne NVME-SSD in circa zwei Minuten. Wer oft große Mengen schaufelt, sollte eher in eine nicht viel teurere externe SSD investieren. Dennoch: Von den USB-Sticks, die wir bislang getestet haben, ist der Corsair Flash Voyager GTX der schnellste.
Externe SSD & USB-Stick vs. portable HDD
Externe SSDs und USB-Sticks, sogenannte Flash-Speichermedien, werden immer schneller und leistungsfähiger. Sie laufen den externen HDD-Festplatten immer weiter den Rang ab. Gute USB-Sticks können mittlerweile eine so hohe Kapazität und Geschwindigkeit aufweisen, dass sie eine ähnliche Leistung wie eine interne SATA-SSD liefern – und man ein darauf gespeichertes Spiel sogar direkt vom USB-Stick starten kann.
Ein weiterer Vorteil ist, dass externe SSDs und USB-Sticks robuster sind, als Festplatten. Heißt: Auch, wenn die externe SSD unterwegs ein wenig durchgeschüttelt wird, nehmen weder Technik noch Daten Schaden. Bei Magnetfestplattten können Stöße – insbesondere in eingeschaltetem Zustand – fatale Folgen haben. Entsprechend eigenen sich externe HDDs eher für den ruhigen Betrieb zu Hause.
Die gute alte Magnetfestplatte hat damit ihre Daseinsbereichtigung freilich noch nicht verloren. Wenn es darum geht, möglichst viel Speicherplatz für vergleichsweise wenig Geld zu bekommen, dann haben sie noch immer die Nase vorn. 10 TB und mehr sind hier keine sündhaft teure Investition – da können die portablen SSDs noch nicht mithalten.
Die wichtigsten Infos zur Technik hinter externen SSDs und USB-Sticks sowie Wissenswertes zu USB-Schnittstellen haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.
Wie funktionieren SSD und USB-Stick?
Wie auch auf der altbekannten Festplatte werden auf einer SSD (Solid State Drive) Daten dauerhaft gespeichert. Im Gegensatz zur HDD (Hard Disk Drive) kommen bei einer SSD weder Feinmechanik noch rotierende Platten zum Einsatz. Das ist der Grund weshalb SSDs stabiler sind, denn hier kann durch etwaige Stöße keine fragile Technik beschädigt werden. Die Technik, die eine SSD zur Speicherung der Daten nutzt, ähnelt der eines USB-Sticks, welcher aus Milliarden von Flash-Speicherzellen besteht.
Die generelle Arbeitsweise ist bei fast allen SSDs – intern wie extern – gleich: Der Controller regelt die Verteilung der Daten und diese wiederum lagern auf den sogenannten Flash– oder auch NAND-Chips. Derartige Chips behalten ihren Dateninhalt auch, wenn gerade kein Strom anliegt – in der Fachsprache nennt sich das „nichtflüchtig“ oder englisch „non-volatile“. Das erlaubt im Unterschied zu einer herkömmlichen Festplatte höhere Transferraten beim Lesen und Schreiben von Daten sowie kürzere Zugriffszeiten.
Der USB-Stick ist schlicht und ergreifend die etwas langsamere Ausführung von allem, was eine SSD ausmacht.
USB 3.0, USB 3.1. & Co. – das Schnittstellen-Problem
Bei externen SSDs und USB-Sticks finden sich stets Angaben zur USB-Schnittstelle – also USB 3.0, 3.1 oder 3.2 und dazu meist weitere Verfeinerungen wie „Gen 1“, „Gen 2“ oder ähnliches. Theoretisch ließe sich daraus schließen, dass das Speichermedium umso schneller arbeitet, je höher die Bezifferung der Schnittstelle ist. Hier gibt es aber verschiedene Dinge zu beachten.
Oft wird davon gesprochen, die USB-Schnittstelle sei ein Nadelöhr und damit daran schuld, dass externe SSDs generell nur die Lese- und Schreibgeschwindigkeit einer SATA-SSD erreichen. Das Nadelöhr sind aber tatsächlich eher die verbauten Controller, die bisher meist nicht viel mehr Bandbreite als die einer USB 3.0 Schnittstelle nutzen. Wie schnell die einzelnen externen SSDs wirklich sind, können Sie unseren Testergebnissen in der Rangliste entnehmen.
Zwar lassen sich aktuelle USB-SSDs problemlos auch an Geräten mit älteren USB-Schnittstellen betreiben, doch leidet hierbei die Geschwindigkeit: Eine externe SSD mit dem 10-GBit/s-Datendurchsatz von USB 3.1 (siehe Tabelle „USB-Schnittstellen im Vergleich“) arbeitet auch nur mit der Rate, welche die Buchse an PC, Konsole oder Notebook zulässt.
Deshalb sollte man vor dem Kauf überprüfen, wo die externe SSD genutzt werden soll und welche USB-Schnittstellen dort vorhanden sind.
Nur bei USB-Sticks, die noch auf USB 2.0 laufen, ist deren USB-Schnittstelle definitiv der Flaschenhals. Die von uns vorgestellten USB-Sticks mit USB 3.0 oder 3.1 gehören jedoch zu den aktuell schnellsten Sticks und erreichen fast die Geschwindigkeit einer SSD.
Mittlerweile gibt es auch wenige Thunderbolt-3-SSDs, etwa eine Samsung X5. Sie sind extern an entsprechender TB-Buchse so schnell wie eine interne NVME-SSD, die ebenfalls mit vier PCIe-Lanes angebunden sind. Davon abgesehen, dass solche Modelle sehr teuer sind, ist ihr größter Nachteil, dass sie nicht zu USB-Buchsen abwärtskompatibel sind. Thunderbolt ist zwar bei Notebooks, aber kaum bei Desktop-Mainboards vorhanden. Auch USB 3.2 (Gen 2×2) ist bisher nur in teuren Mainboards mit TRX40-Chipsatz und vereinzelt bei X299-Chipsätzen zu finden.
Wie Sie unserem Schaubild entnehmen können, gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für letztlich denselben Datendurchsatz. Wir verwenden, um Klarheit zu schaffen, stets die einfache Bezeichnung.
Portable SSD, USB-Stick oder HDD – was brauche ich?
Man sollte sich vor der Investition in besonders leistungsstarke Technik überlegen, ob sich diese für einen lohnt. Wichtig ist ja vor allem, dass die Technik genau die Zwecke erfüllt, für die man sie vorgesehen hat. Deshalb listen wir hier für Sie nochmal die wichtigsten Kaufkriterien auf.
Kaufen Sie eine externe SSD, wenn…
- Ihnen bis zu 2 TB Speicherkapazität genügen
- Sie Ihre Daten häufig von A nach B transportieren
- Sie möglichst schnelle portable Leistung wollen
- Sie Spiele/Anwendungen direkt vom portablen Speichermedium aus starten wollen
Kaufen Sie einen leistungsstarken USB-Stick, wenn…
- Ihnen bis zu 1 TB Speicherkapazität genügt
- Sie ihre Daten häufig von A nach B transportieren
- Sie ein möglichst kleines Speichermedium quasi für die Hosentasche möchten
- Sie schnelle portable Leistung brauchen
Wenn Sie Ihr externes Speichermedium maßgeblich stationär betreiben oder deutlich mehr Kapazität (bis zu 10 TB) wollen, dann empfehlen wir Ihnen, zu einer externen Festplatte (HDD) zu greifen. Wir haben Ihnen hierfür eine Liste der meistverkauften externen Festplatten zusammengestellt.
USB-Sticks – die meistgekauften Modelle
Wenn Sie eigentlich nur Dokumente oder Bilder hin- und herschieben wollen – also der Normalgebrauch eines standardmäßigen USB-Sticks, dann wird Ihnen ein guter „normaler“ USB-Stick mit einer Kapazität von bis zu 512 GB vermutlich völlig ausreichen. Wir haben hier die besten Angebote zu USB-Sticks für Sie auf einen Blick.
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