Muss eine gute Gaming-Tastatur preislich im dreistelligen Bereich liegen? Wir sagen nein! Denn es gibt auch sehr ordentliche Gaming-Keyboards für unter 100 Euro. In unserem Günstige-Gaming-Tastatur-Test stellen wir Ihnen die besten von uns getesteten Modelle vor und erklären, was Sie alles für Ihr Geld bekommen können!
Testsieger: Sharkoon Skiller SGK60
Die bunte, für jede einzelne Taste und die hinten am Gehäuse angebrachte LED-Leiste individuell festlegbare RGB-Beleuchtung ist klar der Ausstattungshöhepunkt der neuen Sharkoon Skiller SGK60*. Einerseits können Sie 10 Effekte oder eine feste Beleuchtungsfarbe für die Lichtleiste sowie 15 Tastenbeleuchtungseffekte mit Tastenkombinationen (Fn + 5 Tasten aus dem Mittelblock) auswählen und deren Frequenz, Richtung und Farbe (RGB/einfarbig) einstellen. Andererseits können Sie fünf eigene Beleuchtungsprofile per Knopfdruck erstellen (Fn + set), speichern und abrufen (Fn + F1 bis F5).
Zur weiteren Ausstattung der ohne Handballenablage, aber mit 14 blauen, im Double-Shot-Verfahren gefertigten Tastenkappen gelieferten Sharkoon Skiller SGK60* gehören 64 kB Speicher für Makros und 20 Profile, sieben Medientasten (Doppelbelegung F6 bis F11), eine Makro- und Mail-Taste (Fn + F12) sowie ein Knopf, um die Funktion der WASD- und Cursortasten zu tauschen. Die neuen Kailh-Box-Switches der günstigen Gaming-Tastatur werden mit drei verschieden Eigenschaften und drei unterschiedlichen Aktivierungskräften (Rot [linear, 45 ±15 cN], Braun [taktil, 60 ±15 cN] und Weiß [taktil, mit Klickgeräusch, 55 ±15 cN]) angeboten. Unabhängig von diesen Faktoren verfügt jeder Kailh-Box-Schaltertyp über einen optimalen Druckpunkt. Durch die Kastenform (Box) des Stempels wird die Tastenkappe optimal fixiert. Sie hat wie die gesamte Schalterkonstruktion kein Spiel, das sorgt für ein sehr gutes Tippgefühl.
Preis-Leistungs-Sieger: Sharkoon Skiller SGK5
Die Sharkoon Skiller SGK5*muss zwar ohne programmierbare Einzeltastenbeleuchtung sowie USB- und Audioanschlüsse auskommen, ansonsten ist der Nachfolger der Sharkoon Skiller SGK4 mit allem ausgestattet, was der PC-Gamer für sein Hobby benötigt. Die sechs Effekte der RGB-Tastenbeleuchtung (sechs Zonen) sowie die Richtung und Frequenz der bunten Lichtspiele können per Tasten eingestellt werden. Wenn Sie einen Effekt einem der drei speicherbaren Profilen zuordnen oder die Win-Taste sowie den ganzen Rechner sperren möchten, erledigen Sie das ebenfalls mit Tastenkombinationen.
Die Software benötigen Sie nur, wenn Sie die Tasten M1 bis M5 der günstigen Gaming-Tastatur mit Makros belegen oder die Tastenreaktions- und Polling-Rate ändern wollen. Weitere sehr nützliche Extras, welche die rutschfeste Sharkoon Skiller SGK5* zu bieten hat, sind je ein Drehregler für die Helligkeit und die Lautstärke, fünf Multimediatasten sowie vier mit Office-Funktionen doppelt belegte F-Tasten. Da die Handballenablage ein wenig zu schmal ausfällt, ist die Ergonomie der Skiller SGK5 nur gut, aber nicht optimal. Dafür fühlen sich die nur 7 mm hohen Tastenkappen angenehm an und die Tastenschalter mit Rubberdome-Mechanik eignen sich dank ihres sehr gut spürbaren Auslösepunkts vor dem knackigen Anschlag nicht nur für lange Gaming-Sessions, sondern auch Schreibarbeiten.
Günstige Gaming-Tastatur-Test: Was bekommt man für unter 100 Euro?
Gaming-Tastaturen können, gerade wenn sie mit speziellen mechanischen Tastenschalter wie opto-mechanischen Switches oder Modellen mit Low-Profile-Bauweise ausgestattet sind, bis zu 200 Euro oder sogar noch mehr kosten. Neben einer besonderen Schalterart oder mechanischen Tastenschalter vom Marktführer Cherry bieten die hochpreisigen Gaming-Keyboards, mit wenigen Ausnahmen auch eine Ausstattung, die keine Wünsche mehr offenlässt. Was aber kann man im Gegenzug von einer günstigen Gaming-Tastatur, die teils für deutlich unter 100 Euro zu haben ist, an Ausstattung, Beleuchtung und Schaltertechnik erwarten?
Beleuchtung: Einfarbig, RGB-Zonen- oder Einzeltastenbeleuchtung?
Auch eine günstige Gaming-Tastatur sollte generell mit einer Beleuchtung ausgestattet sein. PC-Spieler gehen ihrem Hobby eher in abgedunkelten als grell beleuchteten Räumen nach, hier ist Licht, das unter den Tastenkappen hervorscheint oder durch diese hindurchdringt, immer vorteilhaft. Die einfachste Variante ist eine einfarbige Hintergrundbeleuchtung, die nur den Bereich unterhalb der Tastenkappen ausleuchtet, während das Licht nicht durch die Key Caps hindurchscheint.
Letztere sind nur mit den Buchstaben und Symbolen bedruckt während bei einer erweiterten Hintergrundbeleuchtung das Licht durch den transparenten Bereich der Tastenkappe scheint und so Buchstaben, Zahlen und Zeichen sichtbar werden. Ein anschauliches Beispiel für die einfachste Beleuchtungsvariante ist Snakebytes mit 30 Euro sehr günstiger BVB-Gaming-Tastatur mit ihrer gelben Hintergrundbeleuchtung ohne transparente Tastenkappen.
Gehört dagegen eine RGB-Tastenbeleuchtung zur Ausstattung der Gaming-Tastatur, gibt es zwei verschiedene Varianten, die sich deutlich voneinander unterscheiden und von der Art des zum Einsatz kommenden Tastenschalters abhängig sind. Ist die Gaming-Tastatur mit Rubberdome-Tastenschaltern ausgestattet, ist zwar eine bunte Beleuchtung im RGB-Farbspektrum möglich. Die kann jedoch nicht für jede einzelne Taste, sondern nur für jeweils eine der vordefinierten Beleuchtungszonen festgelegt werden.
Die Anzahl dieser Zonen variiert und während eine nicht ganz so günstige Gaming-Tastatur wie die Steelseries Apex 3 für 80 Euro über 10 RGB-Beleuchtungszonen verfügt, bieten preiswerte Modelle mit Rubberdome-Mechanik wie die Sharkoon Skiller SGK5 (40 Euro) der Cooler Master MK110 (50 Euro) nur sechs festgelegt RGB-Beleuchtungsbereiche (vier im Haupttastenfeld und je einen für den Mittel- und Zehnerblock).
Bei mechanischen Tastenschaltern wie bei Cherrys MX RGB Switches oder den beim Testsieger Viper V765 zum Einsatz kommenden Kailh Box Red-Schaltern besitzt dagegen jeder einzelne Taster eine RGB-LED. Diese kann, von der ARM-CPU des Kontrollers angesteuert, mithilfe von Tastenkombinationen oder der Software eine individuelle Beleuchtungsfarbe annehmen. So sorgt die vom Spieler selbst programmierbare Einzeltastenbeleuchtung im RGB-Farbraum nicht nur für die schöneren Effekte. Sie macht auch wie beim Snakebyte Key:Board Ultra eine für bestimmte Spiele oder Anwendungen personalisierbare Beleuchtung möglich.
USB- und Audio-Anschlüsse inklusive?
USB-Anschlüsse für die Gaming-Maus, den USB-Stick und die externe Festplatte sowie Audio-Anschlüsse für den Kopfhörer oder das Gaming-Headset sind für den Spieler definitiv ein nützliches Ausstattungsmerkmal. Bei Gaming-Tastaturen im Preisbereich unter 100 Euro fehlen diese Extras jedoch weitestgehend, da sie in der Produktion deutlich teurer sind, als beispielsweise separate Makro– oder Profilwahltasten mit Gummidom-Mechanik. Logitechs G403, eine mechanische günstige Gaming-Tastatur, kann hier als Ausnahme betrachtet werden.
Zu ihrer Ausstattung gehört ein USB 2.0-Port, dafür fehlt Logitechs Gaming-Tastatur eine effektvolle RGB-Einzeltastenbeleuchtung, die mit den mechanischen Romer-G-Taktile-Switches möglich wäre. Bei Gaming-Tastaturen weit jenseits der 100 Euro-Grenze findet man dagegen oft sogar gleich zwei USB-2.0- oder USB-3.0-Anschlüsse und der Audioanschluss gehört hier auf jeden Fall zur Pflichtausstattung.
Gibt es Makros, Profilspeicher und Multimediatasten auch zum Sparpreis?
Ein Keyboard ist erst dann auch eine empfehlenswerte günstige Gaming-Tastatur, wenn es eine vorwiegend auf den PC-Spieler zugeschnittene Ausstattung bietet. Dazu gehören eine Makrofunktion mit oder ohne Direktaufzeichnung und separaten Makrotasten, Knöpfe für die Profilwahl und ein Speicher für eine bestimmte Anzahl an Profilen und längeren Tastenmakros. Auf diese Features brauchen Sie als Käufer einer Gaming-Tastatur unter 100 Euro nicht verzichten. Ein Speicher für die Profile, die mal mit separaten Knöpfen (Sharkoon Skiller SKG5), mal per Fn-Umschalter und doppelt belegten Tasten (Cooler Master MK550) aufgerufen werden, ist auch hier vorhanden. Makros können entweder direkt (Hama uRage Exodus 700) oder per Software aufgezeichnet und dann mit Extraknöpfen (Sharkoon Skiller SGK5) oder per Tastendoppelbelegung (Steelseries Apex 3) abgespielt werden. Unterschiede zu den deutlich teureren Modellen gibt es hier primär bei der Größe des Speichers, die für die Zahl der speicherbaren Profile, aber auch die Länge der Makros verantwortlich ist.
Auch die Software der mechanischen Gaming-Tastaturen in der Preisklasse ab 100 Euro aufwärts fällt gerade bei der Makroprogrammierung und Profilverwaltung umfangreicher aus und lässt sich oft auch einfacher bedienen. Dazu kommt, dass die hochpreisigen Gaming-Tastaturen teils noch mechanische Schalter für die Profilwahl- und Makrotasten sowie eine Makrodirektaufzeichnung bieten, die Verzögerungen bei der Eingabe registriert und die Makros mit letzterer auch wieder abspielt.
Bei den Extratasten mit Multimedia- oder Office-Funktionen gibt es, von der Qualität der Knöpfe abgesehen, keine Unterschiede zwischen teuren und günstigen Gaming-Tastaturen. Beide setzen entweder auf die Doppelbelegung der F-Tasten oder separate Knöpfe zur Steuerung des Media-Players oder zum Aufrufen von Office-Anwendungen.
Bei der Steelseries Apex 3 ist sogar ein Drehregler aus Metall zum Regulieren der Lautstärke zu finden, bei Sharkoons Skiller SGK5 wird beispielsweise die Lautstärke und die Helligkeit der Beleuchtung mit je einem kleinen Drehknopf geregelt. Lediglich sehr spezielle Extras wie ein Mini-Display (Steelseries Apex Pro), mechanische Tasten mit analoger Funktion (Aimpad Technology, Cooler Master MK850) oder sechs mechanische Makrotasten (Corsair K95 Platinum RGB) kann man bei Gaming-Tastaturen der Preisklasse unter 100 Euro nicht erwarten.
Schaltertechnik: Mechanische Tastenschalter oder nur Rubberdome-Mechanik?
Tastenschalter mit Rubberdome-Mechanik sind nach wie vor der bei günstigen Gaming-Tastaturen am häufigsten zu findende Schaltertyp. Vor allem im Preissegment bis 50 Euro gibt es, von stark reduzierten älteren, meist nur einfarbig beleuchteten Modellen abgesehen, keine günstige Gaming-Tastatur, die mit mechanischen Tastenschaltern aufwarten kann.
Wer dagegen bereit ist, zwischen 80 Euro und 100 Euro auszugeben, der findet einige Angebote, zu denen auch die von uns getestete Viper Gaming V765, das Snakebyte Key:Board Ultra, die Cooler Master CK550 sowie die Logitech G413 gehören.
Eine Alternative zu den mechanischen Tastschaltern sind die halbmechanischen Rubberdome-Schalter der Hama uRage Exodus 700 und der Cooler Master MK110.
Die bieten ein fühlbares (haptisches) Feedback und geben im Falle von Hamas Gaming-Keyboard auch eine akustische Rückmeldung am Auslösepunkt in Form eines Klick-Geräusches. Im Prinzip sind die Schalter ein Hybrid aus beiden Techniken, der das Schreibgefühl von mechanischen Tastaturen mit dem Aufbau von Rubberdome-Schaltern verbindet.
„Echte“ mechanische Schalterspezialisten wie Cherrys MX RGB Silent und MX Low Profile RGB, Qpads Two in One Taster oder Steelseries‘ Omnipoint Switch findet man dagegen lediglich bei hochpreisigen Gaming-Keyboards ab 150 Euro aufwärts.
Mechanische Gaming-Tastatur versus Gaming-Keyboard mit Rubberdome-Mechanik: Welche Unterschiede gibt es?
Genau genommen sind Gummidom- oder Rubberdome-Tastenschalter natürlich auch mechanisch. Trotzdem unterscheiden sie sich bei der Technik und Funktionsweise deutlich von den „echten“ mechanischen Tastenschaltern. Beim Rubberdome-Tastenschalter (siehe Bild rechts) ist der Stößel, der auf den eigentlichen Rubberdome trifft, mit wenigen Ausnahmen mit der Tastenkappe verbunden und bewegt sich in seiner Führung um einen vom Hersteller nicht genau angegebenen aber mit einer Schieblehre messebaren Weg nach unten (gesamter Hubweg).
Dabei drückt er auf ein leitendes Gummistück, das den Kontakt mit der Platine schließt und so die Taste auslöst. Beim Loslassen der Taste kehrt der Rubberdome dann zu seiner ursprünglichen Kuppelform zurück und drückt damit den mit der Tastenkappe verbundenen Stöße wieder nach oben. Das kostet den Schreiber oder Spieler letztlich Kraft, die er rein dafür einsetzt, um ein Stück Plastik herunterzudrücken – letzten Endes wird dabei also relativ viel Energie verschwendet.
Zwei Sonderformen bei Gaming-Tastaturen mit Rubberdome-Schaltern sind die Scherenmechanik und die halbmechanischen Hybrid-Taster. Bei den Tastenschaltern mit Scherenmechanik, die wegen ihres kurzen Auslösewegs, ihrer geringen Betätigungskraft und ihrer leisen Arbeitsweise bei Vielschreibern und Spielern beliebt sind, drückt die Tastenkappe (Key Cap) direkt ohne oder mit einem kleinen Mini-Stößel auf den Rubberdome (Gummidom). Für die Führung der flachen (Chiclet-)Tastenkappe sorgt eine Konstruktion, die einer Hebebühne gleicht oder an eine Schere erinnert. Diese Ähnlichkeit bei der Funktionsweise ist verantwortlich für die Namensgebung des Schalters.
Bei den halbmechanischen Rubberdome-Schaltern handelt es sich, wie bereits erwähnt, um Hybriden, die versuchen, den eher weichen und leisen Anschlag der Rubberdome-Technik mit dem Tippgefühl und der Haptik von mechanischen Tastenschaltern zu verbinden. So ist bei diesem linearen Schaltertyp der Auslösepunkt gut zu spüren und wird, wie bei den Tastenschaltern der Hama uRage Exodus 700, zusätzlich akustisch mit einem Klickgeräusch signalisiert. Ein weiterer Vorteil der halbmechanischen Rubberdome-Hybriden: die meist schwarzen Tastenkappen können vom Stempel getrennt und beispielsweise gegen bunte, optisch wesentlich auffälligere Varianten mit Kreuzaufnahme getauscht werden.
Mechanische Tastaturen bieten genauere Werte und ein individuelleres Tippgefühl
Bei den mechanischen Tastenschaltern einer Gaming-Tastatur kommt ebenfalls ein Stößel zum Einsatz. Anders als beim Rubberdome-Schaltern ist dieser allerdings nicht fest mit der Tastenkappe verbunden und dessen festgelegter Auslösedruck (Federwiderstand) und Rücklauf wird mithilfe einer Feder an der Unterseite erzielt.
Wird der Stößel bis zum Anschlag heruntergedrückt (gesamter Hubweg) schließt er nach einer genau definierten Strecke (Auslöseweg) einen Kontakt zwischen zwei Leitern und sorgt so für das Auslösen der Taste. Cherry nutzt bei den MX-RGB- und MX-RGB-Low-Profile-Tastenschaltern beispielsweise die patentierte Gold-Crosspoint-Kontakt-Mechanik. Andere Hersteller wie Kailh oder Gateron setzen hier auf fast identische Techniken aber oft nicht auf ein so hochwertiges Material wie Gold.
Ein optischer Taster wie Razers oder Tesoros Optical Switch ist dagegen eine Tastenschaltervariante, die ohne die Prellzeit auskommt, die bei Kontaktschluss durch einen Stempel normalerweise auftritt.
Die Prellzeit ist eine Messgröße aus der Elektrotechnik und gibt die Dauer in Milli- oder Nanosekunden an, die ein (Tasten-)Schalter oder ein Relais zum vollständigen Wechsel zwischen „Kontakt geöffnet“ und „Kontakt geschlossen“ – sowie umgekehrt – benötigt.
Sowohl bei Razers als auch Tesoros opto-mechanischer Schalterkonstruktion befindet sich im unteren Teil des Stößels eine Aussparung, durch die nach dem festgelegten Auslöseweg ein Infrarotlichtstrahl dringt. Der trifft auf dann auf einen Sensor, der wiederum den Auslösevorgang erkennt und dann das Auslösen der Taste veranlasst, indem per USB-Anschlusskabel ein Signal zu PC sendet.
Der größte Vorteil einer mechanischen Gaming-Tastatur sind ihre Tastenschalter, die auch nach den von den Herstellern garantierten Betätigungszahlen im zweistelligen Millionenbereich noch ihre genau definierten Eigenschaften besitzen: Die zum Auslösen der Taste notwendige Kraft (Aktivierungsdruck), die in Messeinheiten wie Gram-force (gf) oder Centi-Newton (cN) angegeben wird, ist klar definiert und bleibt konstant.
Der Auslöseweg, also der Weg bis zum Auslösepunkt sowie der Hubweg bis zum Anschlag, sind ebenfalls genau in Millimetern, vorgeschrieben. Diese Werte variieren je nach Schaltertyp, der oft durch eine spezielle Farbcodierung der Stößel angezeigt wird. Dazu kommen genau festgelegte Schaltereigenschaften wie linear oder taktil, wobei taktile Tastenschalter genau am Auslösepunkt eine spürbares und teils zusätzlich noch hörbares Feedback geben.
Jeder Tastenschalter, der in den von uns getesteten günstigen Gaming-Tastaturen unter 100 Euro verbaut ist, hat seine individuellen Eigenschaften. Im Gegensatz zu Rubberdome-Schaltern, bei welchen sich das Anschlagsverhalten nach längerem Gebrauch ändert und schwerer oder ungenauer werden kann, bleibt dieses bei mechanischen Tastaturen konstant. Auf diese Weise kann der Nutzer seine Feinmotorik auf die Tastatur einstellen und hat diese dann optimal im Gefühl. In der Praxis bedeutet das, dass der Auslösepunkt spürbar ist und die Taste respektive der Tastenschalter nur noch bis zum Auslösepunkt betätigt, jedoch nicht mehr zum Anschlagspunkt durchgedrückt werden muss (Bottom Out). Gummidom-Taster sind dagegen gar nicht oder nur mäßig taktil und müssen deshalb stets durchgedrückt werden. Dazu kommt, dass sich der Aktivierungsdruck bei Langzeitbenutzung ändert.
Geräuschempfindliche Gamer greifen zur Rubberdome-Tastatur!
Geht es um die Geräuschentwicklung beim Spielen oder Schreiben, dann ist eine günstige Gaming-Tastatur mit Gummidom-Schaltern mit wenigen Ausnahmen leiser als eine mechanische Gaming-Tastatur. Das zeigt auch die Lautheitsmessungen rechts, bei der von der Asus TUF Gaming K5 und Cooler Master MK110 abgesehen, alle Gaming-Tastaturen mit Rubberdome-Schalter teils deutlich leiser sind als die mechanischen Keyboards.
Eine löbliche Ausnahme bei den mechanischen Gaming-Tastaturen ist die Logitech G413. Deren Romer G Taktile Switches sind mit 7,8 Sone fast so leise wie die regulären Rubberdome-Tastenschalter der Sharkoon Skiller SGK5 (7,2 Sone).
Es ist nicht nur das Klick-Geräusch akustisch taktiler Tastenschaltern, wie die halbmechanischen Rubberdome-Schalter der Hama uRage Exodus 700, was eine hohe Lautheit ausmacht. Beim kräftigen Tastendruck ist auch das Auftreffen des Stößels am Anschlagspunkt klar zu hören. Dazu kommen nervige, durch das Schwingen der Platine im Inneren der mechanischen Gaming-Tastatur verursachte Ping-Töne, die vorwiegend beim Herunterdrücken der Tasten auf der unteren Reihe des Hauptfeldes entstehen.
Typberatung: Für wen sind günstige Gaming-Tastaturen geeignet?
Die Zielgruppe der Hersteller von günstigen Gaming-Tastaturen ist der PC-Spielertyp, der gelegentlich und nicht jeden Tag einige Stunden am PC spielt und deshalb nicht bereit ist, für sein Hobby 100 Euro und mehr auszugeben. Wenn die Rubberdome-Tastenschalter wie bei der Asus TUF Gaming 5 oder Steelseries Apex 3 über einen sehr guten Druckpunkt und definierten Anschlag verfügen, eignet sich eine Gummidom-Tastatur nicht nur sehr gut für das gelegentliche Spielen. Sie ist auch ein sehr ordentliches Schreibgerät für die alltägliche Büroarbeit und alle anderen Dinge, die Sie mit ihrem Computer erledigen. Selbst an einem Multimedia-PC macht eine solche Tastatur dank Extratasten für die Mediensteuerung eine gute Figur. Dazu kommt, dass Sie auch bei günstigen Gaming-Tastaturen auf eine auf den Spieler zugeschnittene Ausstattung, zu der Makros, Makrotasten, ein Speicher, Profilwahlknöpfe und eine RGB-Tastenbeleuchtung mit Zonen gehören, nicht verzichten müssen. Das beste Beispiel hierfür ist Sharkoon Skiller SGK5 für 40 Euro.
Wer jedoch mit echten mechanischen Tastenschaltern zocken möchten und trotzdem nur ein geringes Budget für sein Hobby zur Verfügung hat, wird bei Gaming-Keyboards im Preisbereich unter 100 Euro ebenfalls fündig. In unserem Test befinden sich vier mechanische Gaming-Keyboards, die sich bestens für das Spielen am PC eignen und deren Taster gerade beim Schreiben ein noch besseres Tippgefühl vermitteln als gute Rubberdome-Tastenschalter.
Vielschreiber sollten also zum mechanischen Keyboard greifen, zumal es auch hier viele Gaming-Features bei der Ausstattung gibt und die RGB-Einzeltastenbeleuchtung sogar noch individuell programmierbar ist. Preisbewusste Gelegenheitsspieler und Gamer, die auf den Komfort mechanischer Tastenschalter nicht verzichten und die bestmögliche Ausstattung für ihr Geld herausschlagen wollen, suchen im Preissegment unter 100 Euro definitiv genau richtig.