Ihr möchtet in den virtuellen Rennsport einsteigen und bei Rennsimulationen wie Assetto Corsa (Competizione), iRacing oder rFactor 2 gegen andere Sim-Racer antreten? Dann kommt Ihr an einem Gaming-Lenkrad mit Direct-Drive-Technologie und einer Pedaleinheit mit Load-Cell-Bremse nicht vorbei. Diese Eingabegeräte für Racing-Sims hat natürlich auch der Peripheriespezialist Logitech, der schon länger im Markt mitmischt, im Angebot. Aus dem stelle ich mir für meinen Test ein Setup aus dem RS Wheel Hub/RS Track Wheel bestückten Logitech G Pro DD11 Wheel Base und den Pro Racing Pedals zusammen.
Ist diese Zusammenstellung, die nicht als Komplettpaket erhältlich ist, überhaupt Racing-Sim-tauglich? Reichen die Direct-Drive-Technik mit 11 Nm Drehmoment und eine 100-kg-Loadcell-Bremse, um erfolgreich am SIM-Racing-Zirkus teilzunehmen? Um diese Fragen zu klären, begebe ich mich bei der Rennsimulation Assetto Corsa mit einem Mercedes-AMG GT3 auf die Nordschleife. Hier lest Ihr, wie die Kombi aus Logitech G Pro DD11 Wheel Base und Pro Racing Pedals dabei performt.
Logitech G Pro DD11 Wheel Base + Racing Pedals: Ausstattung und Eigenschaften
Logitech G Pro DD11 Wheel Base (Playstation/PC): Eine Basis für alle Plattformen!
Hersteller Logitech bietet nur wenige der für das Sim-Racing entwickelten Peripheriegeräte als Komplettpaket an. Daher müsst Ihr Euch als Käufer, wie ich, im Logitech G Sim Racing Configurator Euer Sim-Racing-Setup selbst zusammenstellen. Meine Wahl fällt auf die folgenden Komponenten:
- Logitech G DD11 Wheel Base (Playstation/PC): 649,99 Euro
- Logitech G Pro Racing Pedals: 389,99 Euro
- Logitech G RS Wheel Hub für Xbox/PC: 159,99 Euro
- Logitech G RS Track Wheel: 79,99 Euro
In der Summe schlägt meine Zusammenstellung, die sich bestens als Grundausstattung für ein Sim-Racing-Debüt eignet, mit 1280 Euro zu Buche. Ein großer Vorteil der Kombination von Logitech G Pro D11 Wheel Base und dem RS Wheel Hub für Xbox/PC: Sie ist gleich mit drei Plattformen kompatibel. Ihr könnt sie also am PC, der Xbox Series X/S/One X und der PS4/PS5 nutzen.
Die Ausstattung (Note: 1,27) des Logitech G Pro DD11 Wheel Base + Racing Pedals im Detail
- Kompatibel mit: PC, PS4, PS5, Xbox
- Durchmesser/Beschichtung Lenkrad: 291 mm/atmungsaktives Gummi (TPE-Griffe), Frontplatte aus Alu, Wheel Hub aus Kunststoff/Eigendesign, alternativ RS Round Wheel (80 Euro)
- Schaltung: Schaltwippen aus Alu, alternativ: Logitech G RS Shifter and Handbrake (160 Euro)
- Anschluss: USB-C-auf-USB-A (Wheel Base und Pedaleinheit)
- Anzahl Tasten und Bedienelemente/Pedale: 4× Aktionstasten (A,B,X,Y), 2× Tasten für rechten/linken Trigger (LT/RT), 2× Schultertasten (LSB/RSB), 3× Menütasten, 1× GL-Knopf, 1× Xbox-Taste, 1× Acht-Wege-Thumbstick, 2× Drehregler mit Taste
- Zusätzliche Elemente Wheel Base: An-/Aus-Schalter, 3× USB-A-Port, einstellbarer Schaltblitz mit 10 LEDs, Mini-Display für Profilwahl, Profileinstellungen (Strenghth/TF Audio/FFB Filter/Dampener/Angle/RPM Mode/RPM Brightness) und Geräteeinstellungen (Home Screen/Compatibility/Platform). Tischklemme, 3× Standard-Schraubenlöcher für Montage am Rennsitz/Racing Rig. RS Wheel Hub/Track Wheel: Lightsync RGB Rev-Beleuchtung, Schnellspannbefestigung, in der Breite anpassbare/entfernbare Schalthebel, kompatibel mit MOMO-×-Logitech-Lenkrädern. Kann mit DD1 Wheel Base für PC/PS am PC, der Xbox und an der PS4/5 genutzt werden
- Feedback-Funktion: Ja, Trueforce Feedback mit 4.000 Hz interner Frequenz
- Display am Lenkrad: Nein, aber Mini-Display an der Base
- Lenkrad auswechselbar/Lenkbereich/Gewicht: Ja/1080 Grad/8,37/5,02 kg (Basis mit Lenkrad/Pedaleinheit)
Logitech G Pro DD11 Wheel Base + Racing Pedals: Wichtige Eigenschaften (Note: 1,05)
- Technik Lenkrad (FFB und Vibration)/Pedaleinheit: Motor mit Direktantriebstechnologie und Trueforce Feedback. Konstantes Drehmoment von bis zu 11 Nm, mit berührungslosem Sensor, hoher Frequenz und Motorhalterung aus Stahl/100 kg Loadcell-Bremse, berührungslose Hall-Effekt-Sensoren für Gas/Bremspedal
- Ergonomie (Größe/Dicke/Haptik Lenkrad): Sehr gut
- Verarbeitung: Sehr gut
- Befestigung Lenkradeinheit: Gut bis sehr gut
- Rutschfestigkeit Pedale: Gut bis sehr gut (Gewicht: 5,02 kg), Optimum: Montage im Sim Rig
- Geräteaufbau: Sehr leicht
- Montage am Wheelstand/Cockpit möglich: Ja
- Modifikationsmöglichkeiten Pedale: Ja, anpassbare Pedalreaktion durch austauschbaren Federn (straff/leichtgängig) für Gas- und Kupplungspedal. Austauschbare Elastomere (hart/weich) für das Bremspedal. Pedalplatten auf horizontaler/vertikaler Ebene verschiebbar, Pedalmodule horizontal verschiebbar und entfernbar. Einstellungen per G Hub Software für Empfindlichkeit, Kupplung/Bremse/Gaspedal und Bremskraft in kg
Logitech G Pro DD11 Wheel Base: einfacher Aufbau, fester Halt
Das erste, was beim Aufbau meines Logitech-Racing-Setups ansteht, ist die Bestückung des Logitech G RS Wheel Hub mit einem Lenkrad. Mit dem RS Round Wheel und RS Track Wheel hat Logitech für unterschiedliche Einsatzzwecke konzipierte Volants im Angebot. Da ich meine Testfahrten mit einem modernen GT3-Fahrzeug aus dem Jahr 2020 durchführe, entscheide ich mich für das RS Track Wheel.
Die Montage des Rennlenkrads auf den RS Wheel Hub geht dann zügig und dauert nur ca. 5 Minuten. Das liegt auch daran, dass die Anleitung für den Zusammenbau direkt auf der Innenseite des Deckels gedruckt ist. Noch ein Tipp beim Festziehen der sechs Inbusschrauben: Schraubt diese zuerst locker in die Gewindebohrung des RS Wheel Hub. Zieht anschließend die Schrauben immer über Kreuz fest!
Ist das Lenkrad zusammengebaut, fahre ich mit dem Aufbau der Logitech G Pro DD11 Wheel Base fort. Die kann natürlich auch an einem Gaming-Seat wie dem Playseat Trophy – Logitech G Edition oder einem Simracing-Rig wie dem Nitro Concepts S-Racer montiert werden. Ich entscheide mich dennoch für die Befestigung an der Tischplatte per Schraubmechanismus. Dafür benötigt Ihr lediglich die mitgelieferte Kunststoffklemme. Deren Mechanismus legt Ihr durch das Entfernen des Einsatzes mit Pro-Symbol an der Vorderseite der 7 kg schweren Lenkradbasis frei.
Hält auch bei Höchstbelastung
Zieht die Klemme aber jetzt noch nicht fest, sondern platziert erst die Pedaleinheit am Boden und befestigt noch mögliches Extrazubehör wie den Logitech G RS Shifter & Handbrake an der Tischplatte. Verbindet nun das Kabel der Pedaleinheit und des RS Shifter & Handbrake mit den Abschlüssen an der Hinterseite der Base. Erst dann könnt und müsst Ihr die Klemme richtig festziehen. Der Motor des Geräts entwickelt Force-Feedback-Kräfte von bis zu 11 Nm. Da muss die ganze Konstruktion bombenfest halten – und das tut sie tatsächlich. Bei mir ist die Logitech G Pro Wheel Base mit maximalem Drehmoment von 11 Nm nicht einmal ins Rutschen gekommen.
Mehr als 15 Minuten nimmt der gesamte Aufbau nicht in Anspruch. Verbindet zum Schluss noch die Logitech DD11 Wheel Base per USB-Kabel mit dem PC – wie empfehlen USB-3.X-Ports. Installiert anschließend noch die Logitech G-Hub-Software. Befindet sich diese schon auf Eurem PC, wird das Update eigenständig ausgeführt.
Logitech G Pro DD11 Wheel Base: sehr kräftiges Force Feedback
Ein großes Plus der Kombination aus der Logitech G Pro DD11 Wheel Base für Playstation und PC sowie dem RS Wheel Hub für Xbox/PC ist die Kompatibilität mit drei Plattformen. Doch das Gespann hat noch weitere Vorzüge, mit denen es bei mir punktet. Zu den Ausstattungs-Highlights der Basis gehört neben dem ikonischen Start/Stop-Knopf und Schaltblitz mit 10 Dioden klar die Technik im Inneren. Dort sorgt ein Motor mit Direktantriebstechnologie und einem berührungslosen Sensor für ein einstellbares konstantes Drehmoment von bis zu 11 Nm.
Dieser starke Direkt-Drive-Elektromotor, der in einer robusten Stahlhalterung gelagert ist, arbeitet mit einer hohen Frequenz. Zusätzlich ist die Antriebseinheit der platzsparend konstruierten Pro DD11 Wheel Base verantwortlich für die Force-Feedback-Effekte der Logitech TRUEFORCE-Feedback-Technologie. Die führte Logitech mit dem G923 ein und die Technik liefert, wie ich später selbst bei meinen Nordschleifenrunden feststelle, ein direkt gerendertes kinästhetisches und taktiles Force-Feedback ab. Das wird intern übrigens mit bis zu 4000 Hz berechnet. Dabei baut die TRUEFORCE-Technologie eine direkte Verbindung zu den Simulations-Engines und der Physik im Spiel auf. Damit sorgt sie für realitätsgetreue Reaktionen in Echtzeit.
Ein weiteres besonders nützliches Extra der Wheel Base: Viele Einstellungen kann ich direkt an der Base ohne die Software durchführen. Das geht ganz einfach und ich muss nur den Knopf an der oberen rechten Seite der Base betätigen. Anschließend kann ich mithilfe des Mini-Bildschirms und einem der Drehregler mit Knopf durch das Menü scrollen und die Optionen aufrufen. Zur Verfügung stehen: Profilwahl und Profileinstellungen (Strenghth/TF Audio/FFB Filter/Dampener/Angle/RPM Mode/RPM Brightness). Dazu kommen die Geräteeinstellungen Home Screen, Compatibility und Platform.
Logitech G RS Wheel Hub & Track Wheel: modulare Basis, wertiges Volant
Mit den beiden Drehregler im unteren Bereich verfügt der Logitech G RS Wheel Hub
über zwei für Racing-Sims nützliche Bedienelemente. Die restlichen Knöpfe und Elemente, wie die beiden Schultertasten (LSB/RSB) und Trigger (LT/RT) sowie die Umsetzung des Steuerkreuzes als Thumbstick entsprechen weitestgehend dem Standard eines Xbox-Gamepads. Dafür überzeugt die mit hoher Qualität gefertigte Haltekonstruktion für die Logitech-G-RS- oder Logitech-x-MOMO-Lenkräder mit anderen Features.
Eines davon ist das Schnellspannbefestigungssystem. Mit dem verbindet Ihr den mit einem der vier möglichen Volants bestückten Wheel Hub mit der Nabe der Wheel Base. Dieses System gefällt mir genauso gut wie Logitechs modulare Konstruktion aus Halterung (Hub) und verschiedenen Lenkrädern, die dort festgeschraubt werden. Das hält etwa die Kosten bei einem Wechsel vom RS Track Wheel auf das runde RS Round Wheel relativ niedrig.
Ein weiteres modulares Element des Logitech G RS Wheel Hub sind die beiden Schaltwippen aus Alu mit Magnetschaltern. Je nach Länge Deiner Finger kannst Du die beiden Hebel in der Breite anpassen. Das garantiert, dass Du die Schalthebel auch bei hektischen Schaltvorgängen, ohne hinzuschauen, sofort erreichst. Die Schaltwippen, deren Magnettaster direkt reagieren und deren hoher Widerstand ein ungewolltes Auslösen verhindert, haben einen weiteren Vorteil. Solltest Du eine sequenzielle Gangschaltung mit Schaltknüppel wie den Logitech G RS Shifter and Handbrake den Schaltwippen vorziehen, kannst Du diese demontieren.
Lenkrad für Langstreckenrennen mit tollem Grip
Das für die Steuerung von modernen GT-Rennwagen und virtuellen Langstreckenrennen entwickelte RS Track Wheel punktet mit hoher Materialqualität. Es ist aus kohlenstoffarmem Aluminium gefertigt und der Griffbereich inklusive Daumenmulden besteht aus Hochleistungs-TPE-Material. Für eine optimale Griffigkeit auch bei 11 Nm Drehmoment besitzen die Kunststoffpartien am RS Track Wheel ein Griffmuster. Auch das vermittelt eine sehr wertige Haptik und ein angenehmes, kontrolliertes Fahrgefühl. Dazu sorgt das atmungsaktive Gummi auch bei verschwitzten Händen noch für ausgezeichneten Grip.
Für maximale Griffigkeit solltet Ihr allerdings Rennhandschuhe tragen. Erst dann liegt die Kombi aus Logitech G RS Wheel Hub und RS Track Wheel wirklich perfekt und ergonomisch in der Hand, und das Bediengefühl ist professionell – das gilt sowohl für die Bedienelemente als auch Schaltwippen. Dazu dämpfen die Handschuhe gerade bei 11 Nm Drehmoment und sehr starken Force-Feedback-Effekten die Vibrationen und Schläge in der Lenkung bei Streckenunebenheiten, dem Überfahren von Curbs und Kollisionen. Entscheidet Ihr Euch gegen Rennhandschuhe, können die Kunststoffgriffe des Lenkrads auf Dauer unbequem anfühlen und nach einer Weile klebrig werden.
Logitech G Pro Racing Pedals: voll modular und mit 100-Kg-Loadcell-Bremse
Was bei den Logitech G Pro Racing Pedals sofort auffällt, ist, dass der Hersteller auf wertiges Material setzt. Die Platte, auf der meine Hacken aufliegen und in welche die modularen Pedalelemente eingesetzt und befestigt sind, besteht zwar aus Kunststoff. Die Module für das Gas-, Brems- und Kupplungspedal, der Pedalarm selbst und die Pedalplatte bestehen allerdings aus Metall. Der technische Höhepunkt, der Logitechs Pedaleinheit definitiv Sim-Racing-tauglich macht, ist die Load-Cell-Bremse mit bis zu 100 kg Druckkraft. Hier erfasst ein Wägzellen Sensor per Druckerkennung präzise die mit dem Fuß ausgeübte Bremskraft. Das verbessert das Muskelgedächtnis und vermittelt ein erstklassiges Fahrgefühl.
Die Bewegungen des Gas- und Bremspedals ermittelt ein berührungsloser Halleffekt-Sensor. Das verlängert einerseits die Lebensdauer der Pedale, andererseits sind diese Sensoren sehr präzise, sodass sie schon kleinste Pedalbewegungen registrieren. Was mir hier besonders gut gefällt, ist, dass ich die Reaktion aller drei Pedale mit wenigen Handgriffen ganz ohne Software anpassen kann.
Mit austauschbaren Federn sorge ich dafür, dass Kupplung und Gas straffer oder leichtgängiger reagieren. Für die Bremse sind austauschbare Elastomere vorhanden. Je nachdem, welches Elastomer-Element ich einsetze, spricht die Bremse meines Mercedes-AMG GT3 leichter oder straffer an. Neben diesen Modifikationen der Hardware kann ich natürlich auch mithilfe der Logitech-G-Hub-Software die Empfindlichkeit von Gas, Bremse und Kupplung bestimmen. Zusätzlich habe ich die Möglichkeit, die Bremskraft kg und damit die Druckempfindlichkeit des Load-Cell-Sensors manuell festzulegen.
Pedalplatten und -module: wunderbar modular
Bei den Logitech G Pro Racing Pedals kann ich aber nicht nur die Pedalreaktion an meine persönlichen Vorlieben beim Sim-Racing anpassen. Logitechs Pedaleinheit ist auch erfreulich modular und erlaubt Anpassungen an meine Fußanatomie und Fußhaltung beim Pilotieren eines Rennboliden. Jedes der drei Pedalmodule lässt sich auf der horizontalen Ebene verschieben.
So passe ich den Abstand zwischen den Pedalen so an, dass ich nicht Gas und Bremse oder Bremse und Kupplung gleichzeitig betätige. Ferner sind auch alle Pedalplatten modular. Das heißt, ich kann zusätzlich deren Position auf der horizontalen und vertikalen Ebene verändern. Die einzige Modifikationsmöglichkeit, die noch fehlt, und das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, ist eine nachrüstbare hydraulische Dämpfung für das Gas- und Bremspedal.
Logitech G Pro DD11 Wheel Base + Racing Pedals im Leistungscheck: für den virtuellen Rennsport gemacht!
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Mehr InformationenNach den vielen Informationen zu den einzelnen Komponenten kommt nun der Leistungstest. Was hier zählt, ist allein die Performance auf dem virtuellen Asphalt. Dazu fahre ich in Assetto Corsa (PC) mit einem Mercedes-Benz AMG GT3 auf der Nordschleife des Nürburgrings (siehe Video unten). Dabei liefert das Paket aus der Logitech G Pro DD11 Wheel Base, den Pro Racing Pedals und dem RS Wheel Hub + RS Track Wheel eine echt begeisternde Leistung ab.
Die Nuancen der Trueforce-Feedback-Details werden gerade bei maximalem Drehmoment mit einer beeindruckenden Klarheit und sehr hohen und somit realistischen Kraftentwicklung übertragen. Die beim Pilotieren eines GT3-Boliden auftretenden Kräfte wie die Fliehkraft, die Traktionskraft, die Gewichtsverlagerung beim Bremsen oder das Aufschaukeln bei Problemen mit der Radaufhängung und den Stoßdämpfern werden äußerst wirklichkeitsgetreu simuliert. Dank meines selbst zusammengestellten Logitech-G-Racing-Setups habe bei meinen Nordschleifenrunden stets das immersive Gefühl, in einem echten Rennwagen zu sitzen.
Es fehlt zwar das bei Sim-Racing nur in kostspieligen, hydraulischen Sim-Rigs vorhandene „Popometer“. Trotzdem spüre ich dank Logitechs voll Sim-Racing-tauglicher Peripherie den Punkt, an dem mein GT3-Fahrzeug die Traktion verliert. Außerdem nehme ich das Ausbrechen in Kurven voll wahr und kann dies durch ein noch rechtzeitiges kurzes Antippen der Bremse und die daraus resultierende Gewichtsverlagerung verhindern.
Weitere Höhepunkte sind die realistische Abbildung der Pistenbeschaffenheit, des Reifenhaftungsverlusts bei Aquaplaning, der Reifenreibung/-verformung sowie die Fliehkraftsimulation. Hier leistet Trueforce Feedback dank interner Frequenz von 4.000 Hz ganze, sehr präzise Arbeit, die sogar das Fahren im Grenzbereich ermöglicht. Auch die Vorzüge der Direct-Drive-Technologie sind bei der Logitech G Pro DD11 Wheel Base direkt spürbar, und das maximale Drehmoment von 11 Nm fordert vom virtuellen Rennfahrer viel Kraft. Ein Unterschied zum Konkurrenten Fanatec CSL DD Boost Kit 180, der 3 Nm weniger am Volant reißt, merke ich sofort.
Das Lenkrad liegt gut in der Hand
Die beiden Schaltwippen mit Magnettechnologie und ihrem harten, direkten Druckpunkt und hohen Widerstand eignen sich optimal für schnelle und dabei kontrollierte Schaltvorgänge. Da Ihre Position auf der horizontalen Ebene geändert werden kann, sind sie stets optimal erreichbar. Die sehr griffige, atmungsaktive Gummierung des RS Tracks Wheels schmiegt sich gut in die Handinnenflächen. Griffpartien für die Daumen und Ablageflächen für die Ringfinger sowie kleinen Finger sorgen dazu für einen sehr festen Halt.
Der ist gerade bei 11 Nm Drehmoment und hektischen Lenkbewegungen sowie kräftigen Korrekturen beim Aufschaukeln oder Ausbrechen der Pixelkarosse von großem Vorteil. Dazu liegt das Lenkrad auch ausgezeichnet in der Hand und ist ergonomisch. Will man jedoch die funktionalen und nützlichen Drehschalter mit Knopf im unteren Bereich des RS Wheel Hubs bedienen, muss man diese Handhaltung aufgeben.
Auch die Logitech G Pro Racing Pedals liefern auf der virtuellen Piste ab, sodass ich ihnen uneingeschränkte Sim-Racing-Tauglichkeit bescheinige. Das Gaspedal ermöglicht ein gefühlvolles und wohldosiertes Gas geben. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Position der Pedalplatte und die des Pedalmoduls verändert werden können. So werden auch die verschiedenen Arten, das Pedal auszulösen, sowie die Fuß- respektive Schuhgröße berücksichtigt. Dazu kommt ein nicht zu weicher Pedalwiderstand, sodass wir unseren Mercedes-AMG GT3 mit viel Feingefühl beschleunigen können.
Realistisches Bremsverhalten!
Das Bremspedal mit seinem Load-Cell-Sensor reagiert genauso präzise und feinfühlig wie das Gaspedal. Dazu kommt, dass Sie Ihr auch hier die Position der Platte und ganzen Moduls verstellen und den Druckwiderstand mithilfe der drei Elastomer-Elemente und der Option „Bremskraft in kg“ sehr genau an Eure bevorzugte Settings anpassen können. Darüber freuen sich besonders Sim-Racer, die wie ich eine sehr direkt reagierende, harte Bremse ohne Bremskraftverstärkung bevorzugen.
Insgesamt vermittelt das Load-Cell-Bremspedal einen realistischen Eindruck des Bremsverhaltens eines GT3-Rennwagens sowie eine optimale Kontrolle über unser Fahrzeug. Rennfahrer, die das Maximum wollen und somit eine Pedalerie bei denen statt Elastomer oder Federn eine hydraulische Dämmung zum Einsatz kommt, schlage ich die folgenden, deutlich kostspieligeren Pedalsets vor: Heusinkveld Ultimate+ 3 Pedal Set, Asetek SimSports Invicta S Sim Racing Gas- und Bremspedal oder Simucube ActivePedal (Force Feedback Pedale)
Die Pedalerie des Pakets kommt übrigens nicht zuletzt dank ihres Gewichts von rund 5 kg bei Nutzung am Boden nur selten in Rutschen. Absolut rutschfest ist sie aber nur bei der Montage im Sim-Rig. Ein Tipp zum Fixieren der Pedaleinheit am Boden: platziert diese vor einer Kiste oder Box, die direkt an einer Wand steht.
Logitech G Pro DD11 Wheel Base + Racing Pedals: Das Testfazit
Mein Logitech G Pro Sim-Racing-Setup, das ich mir mit dem Logitech G Sim Racing Configurator zusammengestellt habe, ist nicht nur für Einsteiger im virtuellen Rennsport interessant. Es ist auch ein empfehlenswertes Eingabegerät für jemanden wie mich, der schon aktiv am Sim-Racing-Zirkus teilnimmt. Die Ausstattung des Pakets, sowohl die der mit dem Wheel Hub bestückten Pro DD11 Wheel Base als auch der Pro Racing Pedals ist klasse. Dazu überzeugen die Materialqualität sowie die Haptik von Lenkrad und Pedale.
Der Direct-Drive-Motor und Logitechs Trueforce Feedback agieren sehr kräftig und dazu noch äußerst präzise. Dazu stellen sich 11 Nm Drehmoment als optimal heraus, um alle beim Rennsport auftretenden Kräfte perfekt und zu vermitteln. Man kann zu Recht von einer realistischen Simulation sprechen, die uns das Gefühl gibt, wirklich einen 700-PS-Boliden zu steuern. Dazu kann mein Setup mit der Konkurrenz von Fanatec, MOZA oder Asetek mithalten und das auch preislich. Rund 1.300 Euro sind für ein Set aus Wheel Base, Racing-Lenkrad und Pedalerie auch nicht zu teuer, zumal hier das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Daher lautet mein Fazit: voll tauglich für den virtuellen Rennsport!