Das Nothing Phone (2a) ist die günstige Variante des Nothing Phone 2. Mit einem UVP vunter 400 Euro, oft reduziert auf 299 bzw. 359 Euro, liegt es im Bereich der günstigeren Smartphones. Trotzdem ist es beileibe kein Billigheimer und liefert viel Handy fürs Geld. Wir haben uns das Nothing Phone (2a) angeschaut und für Sie getestet.
Nothing Phone (2a): technische Details
- Display: 6,7 Zoll, AMOLED, 120 Hz
- CPU: MediaTek Dimensity 7200 Pro (8 Kerne)
- RAM: 8 bzw. 12 GB
- Speicher: 128 bzw. 256 GB (nicht erweiterbar)
- Betriebssystem: Nothing OS 2.5 (Android 14)
- SIM: Dual-SIM (kein eSIM)
- Kamera: 50 MP + Weitwinkel hinten, 32 MP vorne, 4K Videos
- Sicherheit: PIN, Fingerprint
- Akku: 5.000 mAh
- Gewicht: 190 g
- Wasserschutz: IP54
- Sonstiges: NFC, 5G, Glyphen, Ladekabel
Ebenfalls von uns getestet: das CMF by Nothing Phone 1
Nothing Phone (2a): Display und Glyphs
Gerade bei Smartphones im unteren dreistelligen Preisbereich kann sich oft ein Gefühl von Plastikfon einstellen. Das Nothing Phone (2a) straft dieses Vorurteil lügen – obwohl die Rückseite tatsächlich aus Kunststoff besteht. Doch die Kombination aus dem Aluminium-Rahmen, dem AMOLED-Display und dem aufwendig gestalteten Backpiece sieht nicht nur gut aus, sie fühlt sich auch wertig an.
Die durchsichtig gestaltete Rückseite erinnert an einen Roboter, der einen neugierig anschaut. Noch stärker wird das Gefühl von „kleiner Robo“ bei der Special Edition des Nothing Phone (2a). Der Farbmix aus Weiß, Grau, Rot, Blau und Gelb erinnert an R2D2, kombiniert mit Wassily Kandinsky.
Das 6,7 Zoll große AMOLED-Display sorgt für intensive Farben. Mit einer Spitzenhelligkeit von 1.300 Nits kann man das Nothing Phone (2a) auch bei hellem Sonnenschein draußen nutzen. Wer mag, findet in den Einstellungen die Möglichkeit zu adaptiver Helligkeit. Das können wir wärmstens empfehlen, denn so hat das Handy stets die passenden Displayhellligkeit am Start. Mit 120 Hz Bildwiederholrate eignet sich das Nothing Phone (2a) auch bestens fürs Zocken.
Jedoch muss man hier der Fariness halber sagen, dass die Kamera dazu ein bisschen schlecht positioniert ist. Die liegt nämlich mittig in der oberen Hälfte der Rückseite. Dadurch liegen beim Gaming die Finger stets auf den beiden, leicht erhabenen Linsen. Im Zock-Test störte das ein wenig und die Linsen waren dann auch mit Fingerabdrücken versehen.
Außerdem zehren die 120 Hz mehr am Akku, als die 60 Hz. Einstellen kann man das nach Bedarf im Einstellungs-Menü. Wer nur surfen möchte, der kann auf die 120 Hz verzichten, wer zocken oder Filme schauen will, für den sind die 120 Hz quasi Pflicht.
Drei Glyphen
Hinten finden sich die für Nothing typischen Glyphen. Die können leuchten und damit verschiedenes anzeigen. Beispielsweise einen Anruf, einen ablaufenden Timer oder dass eine Nachricht eingegangen ist. Dank der Glyphen kann man das Smartphone auch einfach mal ablegen und sich auf andere Dinge konzentrieren, denn: Man kann einstellen, für welche (wichtigen) Personen die Lichtsignale erstrahlen. So wird man an Wichtiges erinnert und nicht ganz so wichtige Nachrichten können einfach mal eine Weile liegen bleiben.
Man kann die Glyphen auch passend zur gerade laufenden Musik blinken lassen.
Im Gegensatz zum Nothing Phone 2, das über zehn Glyphen auf der Rückseite verfügt, hat das Nothing Phone (2a) nur drei Stück. Das ist einer der Punkte, wo dann auch mal gespart werden musste, um die gut 300 Euro Preisunterschied zum Flaggschiff rauszuholen.
Das erste Bild ist die Aufnahme ohne Filter, danach folgen alle in der Kamera verfügbaren Filter für das Standard-Foto.
Akku, Performance und Fotografie
Der 5.000-mAh-Akku hält bei normaler Nutzung für Surfen, Social Media und das eine oder andere Video schauen bzw. Nachrichten schreiben locker zwei Tage. Wer sein Smartphone nur wenig nutzt, der kann damit sogar noch länger auskommen. Zudem kann der Akku dank 45-W-Schnellladung in etwas mehr als einer Stunde wieder voll geladen werden. Voraussetzung dafür ist, dass man ein passendes Netzteil hat, denn das liegt dem Gerät nicht bei.
Kabelloses Laden ist mit dem Nothing Phone (2a) nicht möglich.
Hardwareseitig arbeiten ein MediaTek Dimensity 7200 Pro und je nach Modell 8 bzw. 12 GB Arbeitsspeicher zusammen. Der MediaTek Dimensity 7200 Pro (im Nothing Phone 2 kommt der deutlich schnellere Snapdragon 8+ Gen1 zum Einsatz) verfügt über 8 Kerne (4 nm Fertigungsprozess). Die Leistung ist solide, aber natürlich nicht High Class. Das ist für den Chip in einem Smartphone der vorliegenden Preisklasse total ok. Ein normaler Nutzer, der mit seinem Handy alltägliche Handy-Dinge tut, wird keinerlei Momente haben, in denen ihm die Performance zu gering vorkommt.
Egal was man mit dem Nothing Phone (2a) macht, es bleibt kühl. Dafür sorgt Nothing mit einer im Inneren liegenden Dampfkammer sowie einer Kühlfläche aus Graphit.
Ohne Zoom, Stufe 5 und Stufe 10
Fotografie macht Spaß
In Sachen Kamera merkt man ebenfalls, dass es sich um ein günstiges Alltags-Fon handelt. Hinten sitzt eine Dual-50-MP-Kamera (Haupt- und Ultraweitwinkel), vorne die 32-MP-Selfie-Cam. Sämtliche Kameras liefern gute, scharfe Bilder. Es gibt verschiedene Modi, darunter auch den Profi-Modus, mit welchem Belichtungszeit und Co. manuell einstellt werden können. Letzteres ist eine Funktion, die aktuell bei immer mehr Smartphones Einzug hält.
Die ansonsten vorhandenen Funktionen der Kameras entsprechen dem Standard. Selbstverständlich gibt es verschiedene Filter, mit denen man das Bild direkt beim Fotografieren beeinflussen kann. Besonders interessant ist die Retusche-Funktion beim Selfie. Hier hat man die Wahl zwischen keine Retusche, Leicht und Stark. Die Unterschiede sind dabei deutlich sichtbar und man weiß direkt, warum Menschen auf Fotos in Social Media so makellose Haut haben.
Zack, 10 Jahre jünger. Die Retusche-Filter beseitigen jeglichen Hautmakel. Das erste Bild ist ohne Filter, danach folgt die leichte Retusche und dann die starke.
Der rein digitale Zoom lässt sich auf bis zu 10-fach hochdrehen und ermöglicht sogar das eine oder andere „Makro“-Bild. Die Farben der Bilder sind grundsätzlich sehr intensiv und bisweilen ein wenig intensiver, als die Realität das hergäbe.
In der Summe bieten die Kameras des Nothing Phone (2a) genau das, was man im Alltag braucht. Einfache, aber schöne Knipserei mit gutem Ergebnis, ein paar Spielereien wie den 10-fach-Zoom oder die Filter, schöne Selfies dank Retusche und gute 4K-Video-Aufnahmen.
Generelles Handling und der Nothing-Style
Bei der Inbetriebnahme wird man gefragt, ob man den Standard-Android-Style oder aber das Nothing-Interface nutzen möchte. Für das volle Nothing-Feeling empfehle ich, den hauseigenen Stil einfach mal auszuprobieren. Der Schwarz-Weiß-Look ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber halt doch ziemlich cool. Man muss sich nur erstmal dran gewöhnen, die meisten Apps anhand ihres Symbols zu erkennen.
Grundsätzlich ist die Bedienung des Nothing Phone (2a) exakt so einfach, wie es die Firmenphilosophie des Herstellers verspricht. Selbst im Einstellungen-Menü hat jeder Punkt noch drei „Unterpunkte“, damit man weiß, wo man hin muss. Man kennt das ja, dass bei Handys die einzelnen Positionen im Menü einigermaßen kryptisch sind und man sich durch diverse Punkte klicken muss, um das richtige zu finden. Nothing geht einen anderen Weg, der viel Stress und Frust aus der Bedienung nimmt.
Wischgesten funktionieren wie gewünscht und wer schon mal ein iPhone in der Hand hatte, der wird feststellen, dass die Gesten dieselben sind.
Das Betriebssystem ist übrigens nicht einfach Android 14, sondern das hauseigene Nothing OS 2.5. Damit ist das Betriebssystem besser auf die Hardware abgestimmt. Wichtiger ist aber der Support in Hinblick auf Updates vonseiten Nothing. Die kommen dann nämlich direkt aus dem Haus und sollen sogar bis 2027 für das Nothing Phone (2a) ausgespielt werden.
Passend zum Nothing Phone (2a): die In-Ear-Kopfhörer Nothing ear und Nothing ear (a)
Nothing Phone (2a): Testergebnis
Das Nothing Phone (2a) ist kein High-End-Handy und will so eines auch gar nicht sein. Es liefert eine solide Leistung im Alltag und beim Zocken. Es bietet ein sehr schönes Display und wertige Materialien. Man bekommt den coolen Londonder Nothing-Style, Glyphen, einfache Bedienung. Die Fotos und die Funktionen der Kameras reichen für den Normalo, der den Ausflug an den See, die Party mit Freunden oder sich selbst mit neuer Fönfrisur fotografieren will, völlig aus. Das alles, vereint mit dem schmalen Preis, summiert sich zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis für stilbewusste Handynutzer, die einfach mal was Neues wagen wollen.