Sie wollen gerne eine Grafikkarte von Nvidia, möchten aber nicht zu viel Geld dafür ausgeben? Die Nvidia Geforce RTX 3050 gibt es teilweise ab circa 300 Euro. In unserem Testbericht stellen wir Ihnen die besten von uns getesteten Modelle vor.
Asus ROG RTX 3050 OC
Die ROG-Strix-Reihe findet sich inzwischen bei allen Ampere-Chips und sortiert sich grundsätzlich im sehr hohen Preisbereich ein. Die RTX 3050 Strix macht hier keine Ausnahme. Bekanntlich schwankt der Verkaufspreis, doch im Schnitt ist die RTX 3050 Strix deutlich teurer, als alle anderen Modelle und zugleich nur circa 40 Euro günstiger als die günstigste RTX 3060 Ti. Der hohe Preis lässt sich mit der ausgezeichneten Qualität erklären. Die Karte taktet von allen GPUs im Testfeld ab Werk am höchsten: mit über 2 GHz. Das liegt am 30 cm langen Triple-Slot-Kühler, der mit drei 90-mm-Lüftern ausgestattet ist.
Die GPU wird von satten fünf Heatpipes gekühlt, während Speicher und Spannungswandler jeweils eine eigene Kühlplatte besitzen, die zusätzlich mit Wärmeleitpads mit der Backplate verbunden sind. Das Quiet-BIOS, welches nicht langsamer als das Performance-BIOS rechnet, reduziert die Lautstärke weiter – auf flüsterleise 0,6 Sone unter Last. Die Karte bietet darüber hinaus fünf Monitoranschlüsse davon dreimal Displayport und zweimal HDMI. Wenig verwunderlich zeigt die GPU auch im OC-Test die besten Werte.
„Die Strix OC schneidet in jeder Kategorie am besten ab. Die einzige Kritik ist tatsächlich der Preis: Asus verlangt rund 200 Euro mehr als andere Hersteller für eine RTX 3050.“
MSI RTX 3050 Gaming X
Die RTX 3050 Gaming X von MSI bietet ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als Asus‘ Strix. Für rund 400 Euro erhalten Sie mit 0,7 Sone unter Last eine sehr leise Karte, die ab Werk mit einem Takt von rund 1,95 GHz aufwartet.
Die Gaming X reiht sich damit in die Top 3 der schnellsten RTX 3050 im Test ein. Der Kühler ist mit zwei großen 95-mm-Lüftern ausgestattet. Speicher und Spannungswandler sind mit dem Aluminium-Block verbunden und die Backplate nutzt Wärmeleitpads, um die GPU sowie die VRMs auf Temperatur zu halten. Lediglich in Sachen OC haben wir etwas mehr erwartet, doch bei 2.085 MHz war Schluss (Powerlimit). Das reicht insgesamt trotzdem für einen sehr guten zweiten Platz.
„Sehr viel Karte für einen angemessenen Preis.“
Zotac RTX 3050 TwinEdge OC
Für preisbewusste Vielspieler hat Zotac mit der RTX 3050 Twin Edge eine interessante Karte am Start. Für zuletzt rund 350 Euro erhalten Sie eine kompakte Karte, die mit 1,7 Sone unter Last nicht zu laut, mit 1.920 MHz ab Werk aber relativ flott ist.
Weil der Kühler jedoch nicht so leistungsfähig wie bei den Designs von Asus oder MSI ausfällt, verpufft dieser Vorteil unter Last – die Twin Edge ist knapp die langsamste Karte im gesamten Testfeld. Dagegen überzeugen Effizienz und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Realistisch betrachtet ist die Karte nämlich nur drei bis vier Prozent langsamer als die Testsieger.
„Kleiner Flitzer für kleines Geld.“
Gigabyte RTX 3050 Gaming OC
Von außen betrachtet hält der Käufer mit der Gigabyte RTX 3050 Gaming OC ein ausgewachsenes (Kühl-)Design in den Händen: Drei 80-mm-Lüfter, 26 cm reine Kühlfläche, Heatpipes, die direkt auf dem Chip aufliegen, und Wärmeleitpads auf Speicher und Spannungswandlern. Doch sobald man die Karte fordert, kommt die Überraschung: Wir haben eine Lautheit von deutlich wahrnehmbaren 3,4 Sone gemessen, während die GPU unter Last über 80 °C heiß wurde.
Unser Verdacht fiel auf einen Produktionsfehler, beispielsweise unsauber aufgetragene Wärmeleitpaste, daher demontierten wir den Kühler. Mit frischer Paste trat die Gaming OC erneut zum Kampf an – ohne Besserung. Die GPU blieb heiß, die Lüfter laut. Das ist schade, denn ab Werk ist die Gaming OC ziemlich flott und mit einem maximalen Powerlimit von satten 164 Watt prädestiniert für OC. Bei 2.060 MHz war bei uns Schluss, das Kühldesign verhindert höhere Taktraten und mit OC ist die Karte noch viel lauter. Somit können wir keine Empfehlung aussprechen – zumindest dann nicht, wenn Sie vorhaben, die Gaming OC zu fordern.
„Schnell, aber viel zu laut und zu heiß.“
Inno3D RTX 3050 Twin X2 OC
Die Twin X2 OC gehört zu den günstigsten RTX-3050-Designs. Das bedeutet, dass sich der Hersteller auf das Wesentliche konzentrieren muss. Das ist bei der vorliegenden Karte der Kühler: Zwei 90-mm-Lüfter versorgen den großen Lamellenblock mit Frischluft, Speicher und Spannungswandler sind ordentlich mit Wärmeleitpads versehen und die Backplate ist sogar aus Metall, jedoch nicht über Pads mit dem Rest der Karte verbunden.
Mit 2,1 Sone landet die Karte, was die Lautstärke betrifft, im Mittelfeld und damit zwar hörbar, jedoch nicht störend laut. Mit ausgereiztem Takt im OC-Test landet die Karte in den Benchmark-Top-3. Das ist beachtlich, da das maximale Powerlimit mit 130 Watt an der Nvidia-Vorgabe klebt. Auf Schnickschnack wie beleuchtete Lüfter verzichtet die Karte. Da sich die Twin X2 OC keine groben Schnitzer leistet und ziemlich flott für den Kaufpreis ist, vergeben wir den Preis-Leistungs-Award.
„Die Karte eignet sich für all jene, die nach dem Einbau nichts mehr von der GPU wissen und einfach zufrieden spielen möchten.“
Weihnachtsangebote bei Secretlab
Noch bis 13. Dezember hat der Nikolaus bei Secretlab Weihnachtsangebote mit fröhlichen Rabatten auf Gaming-Stühle und -Tische im Sack. Hierbei gibt es unter anderem die höhenverstellbaren Tische MAGNUS und MAGNUS Pro im Bundle mit einer Magpad-Unterlage, die Gaming-Stühle TITAN Evo und Classic NAPA und Zubehör wie Stuhl-Skins, Rollen, Fußauflagen, coole Lendenkissen und vieles mehr mit Preisnachlässen von bis zu 200 Euro.
Nvidia Geforce RTX 3050
Darauf müssen Sie beim Grafikkarten-Kauf achten:
Bevor Sie zu einer Nvidia RTX 3050 oder einer anderen Grafikkarte greifen, sollten Sie ein paar grundsätzliche Dinge beachten.
Wichtig ist zunächst: Ganz gleich, wie gut die neue Grafikkarte ist – wenn die CPU alt und schwach ist, hilft einem das alles nichts. Eine Grafikkarte, wie die RTX 3050, sollte mit einer neueren und einigermaßen flotten CPU kombiniert werden, sonst sendet der Prozessor die von der Grafikkarte benötigten Informationen zu langsam weiter, als dass die Grafikkarte ihr volles Potential entfalten könnte. Andersherum wird die RTX 3050 nicht schneller, als sie eben kann, wenn Sie viel Geld in einen Highend-Prozessor investieren.
OC-BIOS, Silent-BIOS – je nachdem, auf welche weiteren Eigenschaften Sie Wert legen, sollten Sie auf diese Angabe achten. Das BIOS ist quasi die Firmware, das Grundprogramm, das alle wichtigen Funktionen der Grafikkarte steuert, darunter die Taktung in verschiedenen Einsatz-Momenten und die Lüftersteuerung. Sie wollen übertakten? Sie möchten einen möglichst leisen PC? Dann sollten Sie darauf achten, ob die Grafikkarte über ein OC- bzw- ein Silent-BIOS verfügt.
In unserer Tabelle finden Sie auch passende Sone-Angaben, also die Ergebnisse einer Lautheitsmessung. Unterhalb von 1 Sone ist etwas kaum hörbar, bis zu 2 Sone werden als angenehm empfunden. Darüber hinaus wird es laut, im Fall einer Grafikkarte ist das Surren der Lüfter deutlich hörbar.
Ebenfalls wichtig sind Länge und Breite der Grafikkarte. Messen Sie im Zweifelsfall vorher den zur Verfügung stehenden Platz in Ihrem PC-Gehäuse aus – und achten Sie auch darauf, dass ausreichend Steckplätze vorhanden/frei sind. Gerade in Mini-ATX-Gehäuse passen viele potente Grafikkarten nicht, weil sie schlichtweg zu groß sind.
Auch der angeschlossene Monitor ist ein Faktor, wenn die neue Grafikkarte für schönere, schärfere, schnellere Bilder – möglicherweise mit Raytracing – sorgen soll. Es hilft nämlich nichts, wenn der Monitor aus den Daten, die er von der Grafikkarte bekommt, nichts machen kann, weil die Bildrate des Bildschirms nur einen Bruchteil der Bilder abruft. Der Office-Monitor mit 60 Hz wird dabei sichtbar weniger aus den von der teuren Grafikkarte gelieferten Daten machen, als ein 240 Hz Gaming-Monitor.
Fakten rund um die Nvidia RTX 3050
Nutzer, welche sich mit Nvidia und den Grafikkarten-Kennziffern auskennen, scheuen die 50er-Reihen zumeist, weil diese nicht unbedingt für massive Leistung bekannt sind. Die RTX 3050 ist im Vergleich zu ihren 60er-, 70er- oder 80er-Kollegen definitiv nicht so schwach auf der Brust, wie es beispielsweise eine 1050 war. Trotzdem ist natürlich klar: Es ist die schwächste Grafikkarten-Serie aus dem Hause Nvidia.
Für jene, die gemütlich zocken oder schlichtweg keine Unsummen in eine Grafikkarte investieren wollen, ist sie trotzdem eine gute Sache. Die RTX 3050 packt auch neue Spiele und dort sogar Raytracing – zumindest im Full-HD-Modus. Spielen auf höchstem grafischen Niveau und in UHD klappt mit einer RTX 3050 freilich nicht.
Auch, wenn die oben vorgestellten Grafikkarten größtenteils Overclocking können, müssen wir findige Over-Clocker, die hoffen, sich eine RTX 3060 „her-takten“ zu können, enttäuschen. In Full HD rechnet eine 3060 laut unseren Textergebnissen um circa 37 Prozent schneller, als eine RTX 3050. Übertakten Sie letztere, können Sie ihre Geschwindigkeit aber nur um gut 10 Prozent erhöhen. Dazu kommt natürlich außerdem, dass die RTX 3060 über 12 GiByte Grafikspeicher verfügt, die RTX 3050 nur über 8 GiByte.
Wer aktuell an einem neueren und letztlich leistungsstarken Hardware-Setup bastelt und zugleich aufs Budget achten möchte, der sollte momentan eher in eine gute CPU investieren und eine günstige RTX 3050 sozusagen als vorübergehende Lösung nutzen – um dann, wenn möglicherweise die Preise wieder auf einem nicht ganz so argen Niveau angekommen sind, zu einer 3080 oder gar 3090 greifen. Wer noch 200 Euro mehr übrig hat, der greift vielleicht doch lieber zu einer RTX 3060.
Weitere Informationen rund um das Thema Grafikkarte, Raytracing, Nvidia G-Sync und vieles mehr finden Sie in unserem großen Test und Ratgeber Grafikkarten.
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