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Recaro Nxt im Test

Mit dem neuen Recaro Nxt, der in der voll ausgestatteten Premiumvariante 840 Euro kosten soll, stellt Recaro den Nachfolger der Rae-Modellreihe vor. Der Gaming-Stuhl macht mit seiner besonderen Lehnenkonstruktion und Vielzahl von Features für Ergonomie-Feineinstellungen auf sich aufmerksam. Kann sich der Recaro Nxt damit gegen die starke Konkurrenz in seiner Preisklasse behaupten? Unser Test hat die Antwort!              

Der Recaro Nxt Gaming-Stuhl auf weißem Hintergrund mit drei verschiedenen Perspektiven.
Quelle: Recaro

Der Recaro Nxt, ist der neuste Gaming-Stuhl des für seine Motorsport- und Flugzeugsitze bekannt gewordene Herstellers. Nachdem Recaro wohl bewusst zuerst den deutlich günstigeren und bereits getesteten Recaro Aer auf den Markt gebracht hat, legt man jetzt mit dem Recaro Nxt nach. Dabei ersetzt der Nxt, den man und in der Preiskategorie zwischen 600 und 800 Euro platziert, die Gaming-Stühle der Rae-Reihe.

Das Besondere am Recaro Nxt und das sehen Sie sofort, ist seine aus drei Einzelsegmenten bestehend Rückenlehne. Dazu kommen je nach Kaufpreis zahlreiche Extras, mit denen Sie den Sitzkomfort, vor allem aber die Ergonomie an Ihre individuelle Körperanatomie anpassen können. Reicht das, um starke Konkurrenten wie den Backforce V Plus oder Gamechanger L (XL) hinter sich zu lassen? Das beantworten wir Ihnen in folgendem Test.

Recaro Nxt: Ausstattung und Eigenschaften in Kurzform

Testsieger

Unsere Wertung

Recaro Nxt Phantom Arctic (Premiummodell)

Vorteile
  • Ausstattung (4-Wege-Lordosenstütze, klappbare 5D-Armlehnen)
  • Sehr gute, beim Premiummodell feinjustierbare Ergonomie
  • Super Sitzkomfort dank Lehnen- und Sitzkonstruktion
Nachteile
  • Drehrad für Lordosenstütze hinter einer umständlich zu öffnenden Abdeckung
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Wichtige Ausstattungsmerkmale des Recaro Nxt

  • Gesamthöhe (mit Basis): Ca. 132,0 cm bis 145,0 cm
  • Breite (auf Schulterhöhe, auf Beckenhöhe)/Höhe Rückenlehne: Ca. 50,5 cm, ca. 50,5 cm/ca. 88,0 cm (ab Sitzfläche)
  • Breite (Außenmaß/Innenmaß)/Tiefe Sitzfläche: Ca. 47,0 cm, 47,0 cm/ca. 45,0 bis 55,0 cm
  • Gesamtgewicht: 17,5 kg
  • Material Fuß/Rollen/Konstruktion Sitz und Lehne/Polsterung/Bezug: Aluminium/Kunststoff/glasfaserverstärkter Kunststoff (Basis für Sitz mit Mechanik und Polsterung) und Kunststoff (Bügel mit Kopfstütze und die drei Lehnensegmente auf der die Polster aufliegen)/langlebiger Polyurethan-Formschaum/Kombination aus Microfaser Dinamica und PU-Leder Skai
  • Maximale Belastung/Gasfederklasse: Bis 150 kg/keine Klassenangabe
  • Mechanik: Synchronmechanik (Verhältnis: 2,7 zu 1), verstellbare Gewichtsregulierung (Drehregler), 4 Neigungsstufen für Lehne (inklusive Sitzneigung 4°, 10 Euro)
  • Weitere Extras: Bezug Microfaser & PU-Leder (80 Euro), 4-Wege-Lordosenstütze (Höhe/Tiefe: 96/15 mm, (40 Euro), freischwingend Lehne, arretierbar in vier Positionen + Sitzneigung 4° (10 Euro), wegklappbare 5D-Armlehnen (40 Euro), Alu-Fußkreuz (40 Euro), Sitztiefenverstellung 60 mm (20 Euro), weiche Rollen (10 Euro)

Die wichtigsten Eigenschaften des Recaro Nxt in der Übersicht:

  • Zusammenbau: Sehr einfach (max. 10 Min. Aufbauzeit)
  • Geeignet für Körpergröße (Herstellerempfehlung/PCGH-Einschätzung): bis ca. 205 cm (laut PCGH, keine Herstellerangabe)
  • Verarbeitung Fuß/Höhenverstellung + Mechanik/Sitz/Lehne: Sehr gut/sehr gut/sehr gut/gut bis sehr gut
  • Anpassbarkeit Rückenlehne (Winkel zur Sitzfläche): Gut bis sehr gut (90 bis 113 Grad verstellbar, 4 Positionen arretierbar)
  • Armlehnen verstellbar (Höhe/drehbar/vertikal/horizontal): Ja (achtstufig)/ja/ja/ja (Breitenverstellung von 50 mm, nach hinten klappbare 5D-Armlehnen)
  • Sitzflächenhöhe verstellbar: Ja, stufenlos per Druckluftheber (13 cm Hubhöhe)
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Recaro Nxt: maximal 10 Minuten Aufbauzeit

Wie jeder getestete Gaming-Stuhl wird auch der Recaro Nxt einem großen, stabilen Karton geliefert. Der enthält die Lehne, die Sitzeinheit, das Fußkreuz, die Gasdruckfeder und die Rollen. Diese Teile müssen beim ersten Zusammenbau montiert werden, was kein Werkzeug und trotz der teils leicht verwirrenden Anleitung nur maximal 10 Minuten Zeit erfordert. In dieser Aufbauzeit ist die Anpassung der Breitenverstellung für die Armlehnen übrigens eingeschlossen.

Der Aufbau ist auch deshalb so simpel, weil Sie die Sitzeinheit und die Lehne lediglich mit einer einfachen Steckverbindungen zusammenfügen. Dazu sind keine Schraubvorgänge notwendig, da die beiden Hauptelemente mit einem Klappmechanismus gesichert werden. Sollten Sie übrigens wie wir Probleme aufgrund der ungenauen Beschreibung in der Anleitung damit haben, die Armlehnen nach hinten zu klappen, hilft der folgende, von Recaro auf Instagram veröffentlichte Post

Recaro Nxt Konfigurator: Extras, die ihren Preis haben!

Recaro schickt die teils mit sehr bunten Bezügen bestückten Gaming-Stühle der Rae-Reihe in Rente und ersetzt diese durch die neue Nxt-Modellpalette. Dabei ist der Recaro Nxt ein Nachfolger, bei dem man wie beim Aer bei der Grundkonstruktion, aber auch bei der Ausstattung neue Wege geht. Damit Sie, wie Recaro verspricht, den Nxt perfekt an Ihre Bedürfnisse anpassen können, ist er komplett konfigurierbar. Diese Anpassungen bei der Farbe und dem Material der Bezüge sowie der Funktionalität lässt sich Recaro allerdings anständig bezahlen. Das ist uns sofort bei der Zusammenstellung unseres individuelles Recaro-Nxt-Modell im Recaro Nxt-Konfigurator aufgefallen.

Quelle: Recaro

Für das Grundmodell, das bereits über eine Synchronmechanik mit drei arretierbaren Lehnenpositionen verfügt und dessen schwarze Bezüge aus Stoff sind, werden 600 Euro fällig. Sollen die Bezüge jedoch farbig akzentuiert und aus einem anderen Material sein, erhöht sich der Gesamtpreis um 50 Euro, wenn Sie die Mischung aus Mikrofaser Dinamica und Stoff (Typ Shadow) auswählen. Bevorzugen Sie jedoch einen Mix aus Microfaser Dinamica und PU-Leder Skai (Typ Phantom) erhöht sich der Preis um 80 Euro.

Weiterer Posten, die den Gesamtpreis wie in unserem Falle auf stolze 840 Euro treiben sind: die einstellbare 4-Wege-Lordosenstütze (40 Euro), vier einstellbare Positionen für die Lehne inklusive Sitzneigung von 4° (10 Euro), die Sitztiefenverstellung (20 Euro), die 5D Armlehne mit Wegklappfunktion (40 Euro), Aluminium Fußkreuz mit Plakette (40 Euro) und weiche Rollen (10 Euro). 

Recaro Nxt: geänderte Grundkonstruktion

Die hohe, kostenintensive Konfigurierbarkeit ist aber nicht die einzige Besonderheit des Recaro Nxt. Sein Grundaufbau weicht auch sichtbar von dem eines klassischen, für Büro und das Zocken gleichermaßen geeigneten Stuhls ab. Obwohl die Polster von Sitz und Lehne noch auf einer glasfaserverstärkten Kunststoffplatte anstatt auf einer Holzplatte aufliegen, entspricht dieser Aufbau noch dem Standard.

Bei der Konstruktion der Lehne geht Recaro allerdings eigene, neue Wege und wählt eine außergewöhnliche Form. An einem ca. 80 cm langen, 19 cm breiten Kunststoffbügel befinden sich drei separate Elemente. Die sind wie der Sitz aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt sowie einzeln bezogen und gepolstert. Laut Recaro ermöglicht diese spezielle Konstruktion die ideale Konturierung für perfektes Sitzen. Das bestätigt auch unserer ausführlichen Sitzprobe. Dazu kommt, dass die gesamte Lehnenkonstruktion nicht starr und anders als eine Holzplatte oder ein Stahlrohrrahmen flexibel ist.

Auch das hilft bei der perfekten Anpassung an die Rückenform, ist allerdings anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig. Im Gegenzug muss sich Recaro die Kritik gefallen lassen, dass der Recaro Nxt gerade wegen der speziellen Konstruktion der Lehen aus sehr vielen Kunststoffelementen besteht. Dazu müssen wir anmerken, dass daher die Fertigungsqualität geringer ausfällt als beim Recaro Exo und Recaro Rae. Das gilt hauptsächlich für die Rückseite der Lehne und die dort angebrachten Fächer mit Ihren nur schwer zu öffnenden und schon recht billig konstruierten Abdeckungen.

Recaro Nxt: gewohnt hoher Sitzkomfort

Alle Gaming-Stühle aus dem Hause Recaro, die wir bisher getestet haben überzeugten mit ihrem Sitzkomfort. Da macht der Recaro Nxt keine Ausnahme, obwohl der einen klassischen Sitzaufbau und eine spezielle Lehnenkonstruktion miteinander verbindet.

Quelle: Recaro

Die Sitzpolsterung des Recaro Nxt ist zwar hart, dies macht den Gaming-Stuhl aber keinesfalls unbequem. Ganz im Gegenteil empfinden wir es als angenehm, dass das Polster bei unserem ca. 80 kg leichten Testperson kaum einsank. Im Gegenzug hängt die Polsterung wegen der hohen Härte auch bei Schwergewichten ab 120 kg noch nicht auf der glasfaserverstärkten Kunststoffplatte durch. Unabhängig von der Gewichtsbelastung fällt die Druckverteilung auf jeden Fall sehr gut aus, da gilt auch für den Sitzkomfort. Weiterhin positiv ist, dass Recaro beim Nxt auf Seitenwangen verzichtet und die Kontaktfläche nur eine leichte Wölbung besitzt. 

Die Polsterung der speziellen in drei Segmente aufgeteilten Rückenlehne besitzt dieselbe Härte wir die des Sitzes. Damit bietet die Lehne dem Rücken einen harten Widerstand. Auch das empfinden wir nicht als unangenehm, zumal unser Rücken durch die Kombination aus Lehne und in der Höhe und Tiefe verstellbaren Lendenwirbelstütze wirklich sehr gut gestützt wird. Letzteres liegt auch daran, dass die Druckverteilung des dreiteiligen Lehnenpolsters unabhängig vom Gewicht des Gamers optimal ist.

Die Ergonomie: top, trotz besonderer Lehnenkonstruktion

Bei unserer ausgiebigen Sitzprobe überzeugt uns der Recaro Nxt jedoch nicht nur mit seinem Sitzkomfort. Er bietet auch eine ausgezeichnete Ergonomie. Die drei gepolsterten Elemente der leicht flexiblen Lehne sind so geformt, dass sie sich gut an die Form des gesamten Rückens anpassen. Dadurch wird jeder Bereich, egal ob Wirbelsäule, Schulterblätter oder die 5 Lendenwirbel, optimal und auch ergonomisch gestützt. Zusätzlich können Sie die Stütze für Lendenwirbelsäule verfeinern, wenn Sie sich für die optional erhältliche 4-Wege-Lordosenstütze entscheiden. Hier stellen Sie dann die horizontale Position (Höhe) und die Ausprägung (Tiefe) der Lendenwirbelstütze per Drehradkombi ein. Nervig ist, dass Recaro diese hinter einer umständlich zu öffnenden Abdeckung in der Lehne versteckt.

Für die mit „sehr gut“ benotete Ergonomie sind weitere Faktoren verantwortlich. Einer davon ist die Synchronmechanik, die das dynamische Sitzen ermöglicht und viele Positionswechsel beim Sitzen erlaubt. Weitere Ergonomiepunkte sammelt der Recaro Nxt mit seinen vielen Anpassungsmöglichkeiten. Die Sitztiefenverstellung garantiert eine ergonomische Sitzposition bei längeren Beinen oder größeren Gesäßen. Mit der Breitenverstellung der Armlehne (460 mm bis 530 mm) beugen Sie Verkrampfungen im Schulterbereich vor. Die entstehen vorwiegend dann, wenn Sie Ihre Unterarme nicht locker auf die gepolsterten Armablagen legen können.

Die nach hinten wegklappbaren 5D-Armlehnen sind nicht nur eine Hilfe für alle, die gern im Schneidersitz auf dem Recaro Nxt platznehmen oder im Musikstudio auf dem Stuhl sitzend Gitarre spielen wollen. Sie erweisen sich auch beim Zocken in der Gamer-Haltung als sehr nützlich. Haben Sie die Armlehnen nach hinten geklappt, können Sie näher an Ihren Schreibtisch und somit Ihren Monitor heranrücken. Ebenfalls näher ans Spielgeschehen bringt Sie auch Sitzneigungsfunktion. Neigt sich der Gaming-Stuhl um 4 Grad nach vorn kippen auch ihre Beine und der Oberköper automatisch nach vorn in Richtung Monitor.  

Fazit Razer Recaro Nxt

Bereits das Basismodell des Recaro Nxt für 600 Euro bietet einen hohen Sitzkomfort und eine dank Synchronmechanik und besonderer Lehnenform eine sehr gute Ergonomie. Wer jedoch auf Feintuning beim Komfort und der Stütze für den Rücken nicht verzichten kann oder Extras wie die nach hinten wegklappbaren Armlehnen oder Kunstlederbezüge möchte, musss tiefer in die Tasche greifen.

Doch auch das Premiummodell für stolze 840 Euro ist sein Geld wert und empfehlenswert. Es sind die funktionalen Features der Vollausstattung, die Lordosenstütze, die Sitztiefenverstellung und die Sitzneigungsfunktion, die eine nahezug perfekt Anpassung der Ergonomie an Ihre Körperanatomie möglich machen. Ein Preis-Leistungs-Tipp ist der Recaro Nxt zwar nicht, aber er hat im Test gezeigt, dass er sich auf einem Niveau mit der Gaming-Stuhl-Konkurrenz (Backforce V Plus, Asus ROG Destrier Ergo, Gamechanger L/XL, Razer Fujin) befindet.

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