Der SCUF Nomad ist speziell für iPhone-Nutzer ausgelegt und soll das Gaming mit den Apple-Smartphones deutlich verbessern. Wie das funktioniert, dass mit dem Mobil-Controller das iPhone zur Konsole wird und ob das Ganze Spaß macht, habe ich für euch getestet.
SCUF Nomad: technische Details und Inbetriebnahme
Technische Details
- Geeignet für: iPhone (Android geht nicht!)
- Kompatible Größe: alle iPhones (Adapter für iPhone 14/15 liegt bei)
- Anschlüsse: USB-C für Ladevorgang (Kabel liegt bei), Bluetooth
- Vibrations-Effekte
- Stromversorgung über Akku, USB-C-Kabel liegt bei
Inbetriebnahme
Der Start ist ziemlich einfach. Das macht den SCUF Nomad schon mal sympathisch. Zunächst sollte man den Mobile-Controller laden. Dazu liegt ein passendes Kabel bei, den Netzstecker muss man selbst organisieren. Es ist aber zu empfehlen, den Controller nicht direkt ans Netz zu hängen, sondern über einen PC oder einen Hub schonend zu laden. Das Gute am eigenen Akku im Controller ist, dass der nicht den Smartphone-Saft zapft. Gerade bei iPhones und deren nicht gerade üppiger Akkulaufzeit ist das eine durchdachte Angelegenheit. Der Akku hält bis zu 16 Stunden, ein paar Runden mobiles Zocken sind also kein Problem.
Auf das iPhone muss man sich die SCUF Nomad Companion App runterladen. Ein QR-Code in der Packung lotst einen zu einer Bedienungsanleitung inklusive Link zum Apple Appstore. Wenn dann Mobile-Controller und Handy via Bluetooth verbunden sind und die App läuft, kann man auch schon loslegen.
Gaming mit dem SCUF Nomad
Um mit dem SCUF Nomad ordnungsgemäß zocken zu können, habe ich mir das Probe-Abo von Apple Arcade geholt. Über die Companion App kann man unter „Spieleverwaltung“ (Raketen-Symbol) auf Apple Arcade oder PS Remote Play zugreifen und dort direkt stöbern. Zusätzlich findet man unter „Empfohlene Spiele“ (Stern-Symbol) Interessantes und Neues jenseits der bezahlpflichtigen Abos.
Egal, mit welchem Game ich mich in der Testphase beschäftigt habe: Der SCUF Nomad hat das Spielen wirklich verbessert. Kein Getapse auf dem Bildschirm, eine übersichtliche Steuerung (an die man als Konsolen-Spieler ja eh gewohnt ist), eine gut sortierte und unkomplizierte App. Das Ganze lief einfach reibungslos und lud mich, als Mobile-Gaming-Muffel zum Ausprobieren und Verweilen ein. Für jene, die sowieso gern mit dem Smartphone zocken, ist der SCUF Nomad also eine richtig coole Sache.
SCUF Nomad auch für kleine Hände geeignet
Die Größe der beiden Gamepad-Hälften, die sich links und rechts an das mobile Gerät schmiegen, ist so gewählt, dass auch kleinere Hände alle Knöpfe gut erreichen. Die Griffhörner liegen dabei bequem in der Hand. An der Unterseite sind die Griffhörner angeraut, was für guten Grip sorgt, auch wenn man mal ins Schwitzen kommt.
Unten finden sich links und rechts außerdem mit den Paddles M1 und M2 zwei zusätzliche Schalter, die individuell belegt werden können. Auch das macht es kleinen Händen leicht, auf alle Funktionen bestens zugreifen zu können, ohne bei Spielen lang nachdenken zu müssen.
Der SCUF Nomad bringt trotz Akku ein noch angenehmes Eigengewicht von 228 Gramm mit. Je nachdem, welches iPhone man damit verwendet, beträgt das letztliche Gewicht 449 Gramm (mit iPhone 15 Pro Max, dem aktuell schwersten Apple-Handy). Zum Vergleich: Eine Nintendo Switch OLED wiegt 425 Gramm. Man kann den Mobile-Controller inklusive Smartphone also eine Weile in Händen halten, ohne, dass die Arme ermüden.
Ergonomisch ist das Gamepad also einwandfrei.
Haptik der Schalter gut
Je nachdem, welche Art von Games man spielt, lohnt es sich, genauere Kalibrierungen über die SCUF Nomad Companion App vorzunehmen. Ab Werk fühlen sich die Schalter auf jeden Fall sehr gut an. Die Reaktionszeit ist so, wie man es von einem normalen, guten Gamepad kennt.
Die Anti-Drift-Thumbsticks mit Hall-Effekt bieten in der Standard-Einstellung angenehmen Widerstand, sodass auch kleinste Bewegungen präzise vorgenommen werden können. Die Anordnung entspricht der von Playstation Dualshock Controllern bekannten Anordnung. Das heißt, die Sticks stehen auf derselben Höhe. L3 und R3 lassen sich gut und mit kurzem Auslöseweg aktivieren und gut halten. Die Gummierung sowie der aufgeraute Rand der Analogsticks sorgen dafür, dass man nicht so schnell abrutscht. Übrigens liegt ein paar Ersatz-Thumbstick-Aufsätze bei und sie können gegen alle SCUF-Aufsätze ausgetauscht werden.
Das 8-Wege-Steuerkreuz des SCUF Nomad zeigt die jeweilige Klick-Richtung durch haptische Resonanz an. Es bietet recht viel Widerstand, bisweilen mit einem leichten Gefühl von Reibung. Die akustische Resonanz fast aller Elemente ist recht gedämpft. Das heißt, der Nomad ist eher ein Leisetreter. Auch die beiden Trigger klicken nur ganz leise, wenn sie den Auslösepunkt überschreiten. Die Bumper hingegen sind nahezu tonlos und bieten einen guten Widerstand für präzise Betätigung.
Hörbar „clicky“ sind L3 und R3 sowie M1 und M2.
Handy als Handheld
Der Trend, dass das Smartphone immer mehr auch zum ernsthaften Gaming-Gerät wird, wird stetig stärker. Viele zocken auf dem Handy längst nicht mehr nur irgendwelche Puzzler, sondern nutzen es für Games wie Brawlstars, Fortnite oder Genshin Impact. Wenngleich die Steuerung über das Handy an sich schon irgendwie geht und Gaming-Smartphones sogar mit speziellen Sensoren, die Bumper simulieren, kommen, so ganz perfekt ist’s halt nicht.
Da sind Mobile-Gaming-Controller wieder der SCUF Nomad eine interessante Ergänzung. Handy eingespannt und schon hat man die passenden Sticks und Schalter sowie mehr Präzision. Überdies kann einem damit das Smartphone nicht einfach aus der Hand rutschen. Das Handy wird zum Handheld und damit zu einem absolut multifunktionalen Gerät.
Und die Auswahl an Games, die diese Steuerung unterstützen, wächst ebenfalls. Im Fall des Nomad und der Bindung an Apple bietet sich natürlich das Abo von Apple Arcade (6,99€ im Monat) an. Hier bekommt man jede Menge geeignete Spiele angetragen. Zusätzlich hilft einem die SCUF-App, passende Spiele zu finden.
Ich selbst merke, dass ich bei jedem Mobile-Controller-Test mehr Spaß an Mobile-Gaming habe, als sonst. Nach jedem Test gibt’s dann doch ein Spiel mehr oder ein Abo, das ich eine Weile nutze, weil durch das Gamepad die Steuerung um vieles besser ist. Für mich geht das Konzept des Smartphones als Handheld auch absolut auf – zumal da Handys heutzutage sowieso extrem leistungsstark sind, insbesondere natürlich iPhones.
Die SCUF Nomad App
Die SCUF Nomad Companion App ist die Schaltzentrale. Hier können einerseits die Einstellungen des Nomad vorgenommen sowie die eigene Spiele-Sammlung verwaltet werden. Die App dient also dazu, alles an einem Ort im Smartphone zu vereinen. So muss man nicht zwischen mehreren verschiedenen Apps herumwechseln.
Wie weiter oben bereits erwähnt, findet man hier schnell und einfach die eigenen aktuellen Games, stets neue Vorschläge zu potentiellen Spielen und den direkten Zugang zu Apple Arcade und PS Remote Play. Es gibt keine Möglichkeit, weitere Spieleplattformen hinzuzufügen. Das liegt aber an Apple, die Wert darauf legen, ihre hauseigene Plattform zu fördern.
Das Interface der Companion App macht einem das Leben auf jeden Fall leicht und ist bestens bedienbar.
Einstellungen für den SCUF Nomad
Für alle ambitionierten Mobile-Gamer ist es natürlich besonders wichtig, das Gamepad passend einstellen zu können. Damit das gewährleistet ist, bietet die Companion App verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Dazu gehören beispielsweise die Reaktionszeiten und Totzonen von Analogsticks und Triggern. Aber auch generell können alle Tasten individuell angepasst werden. Und weil natürlich verschiedene Spiele verschiedene Anforderungen haben, kann man sich entsprechende Profile anlegen. So kann man für die wichtigsten Spiele oder Genres die perfekten Gamepad-Einstellungen auf einen Klick aufrufen. Sehr praktisch!
SCUF Nomad: Fazit
Wer sein iPhone gern für Gaming jenseits von Candy Crush Saga nutzt, der sollte sich diesen Mobile-Controller überlegen. Der SCUF Nomad lässt sich schnell und unkompliziert in Betrieb nehmen und ist dank Akku ein treuer Begleiter auch bei längeren Sessions. Also tatsächlich wird der iPhone-Akku früher schlapp machen, als der Nomad-Akku. Die Ergonomie ist top, auch kleinere Hände können den SCUF Nomad gut halten. Das Gewicht ist trotz Akku vergleichsweise gering, sodass die Hände und Unterarme nicht zu schnell ermüden.
Für den UVP von 109€ erhält man einen Controller, der sich hochwertig anfühlt und das auch ist. Die Bedienelemente haben eine sehr gute Haptik sowie eine lagfreie Reaktionszeit und lassen sich in der sehr übersichtlichen App einstellen und teilweise auch kalibrieren.