In Silent Hill 2 haben Sie es mit einem Psycho-Horrorspiel zu tun, das am 07. Oktober 2024 erschienen ist und vom polnischen Studio Bloober Team als Remake wieder zum Leben erweckt wurde. Die Entwickler sind unter anderem für Werke wie Layers of Fear, The Medium oder Observer bekannt. Sie haben bewiesen, dass Sie psychologischen Horror auf exzellente Weise rüberbringen können. Silent Hill 2 geht durch Bein und Markt – vor allem die Soundtracks verstärken die Immersion. Überzeugen Sie sich selbst im Test. Bei der Handlung gehe ich nur auf die ersten Stunden ein und verrate weder das Ende noch andere wichtige Dinge. Aber noch eines vorweg: Die Spielzeit beträgt in etwa 17 bis 20 Stunden – das Original lag laut meiner Recherche nur bei 8 Stunden. Wenn Sie also genug von riesigen Open-World-Spielen haben, ist Silent Hill 2 genau das Richtige für Sie – ein kurzer und denkwürdiger Horrorausflug.
Die Handlung von Silent Hill 2 – nichts für schwache Nerven
Sie übernehmen die Kontrolle des Protagonisten James Sunderland. Aufgrund eines Briefs seiner verstorbenen Frau führt es ihn nach Silent Hill. Sie haben richtig gelesen – seiner verstorbenen Frau. Wie kann das sein? Lebt sie doch noch oder ist sie ein Geist? Alles nur Wahnvorstellung? Die Handlung wirft also bereits in den ersten Spielminuten viele Fragen auf. Ich selbst habe das Original aus 2001 nicht gespielt und ging blind in die Geschichte. Zwar habe ich mal einen Film gesehen, aber dies ist auch schon eine Weile her und außerdem geht es nach meiner Erinnerung um eine völlig andere Handlung.
Ich machte mich also auf den Weg zur Stadt und als Erstes traf ich Angela auf einem Friedhof, eine nicht unwichtige Person im Spiel. Sie treffen übrigens mehrere Personen im Spiel, die alle ihre eigenen Geschichten verkörpern. Kein Charakter wirkte deplatziert oder unglaubwürdig. Mehr gehe ich darauf aber nicht ein. Jedenfalls offenbart sich ein so dichter Nebel, dass man kaum etwas vor sich sieht und nicht viel später erreichen Sie die Stadt Silent Hill. Schnell wird klar, dass dies kein normaler Ort ist. Als ich die ersten grausigen Geräusche wahrnahm, wusste ich, dass ich garantiert keinen freudigen Empfang haben werde. Bis zum Ende entfaltet sich das Horrorspiel zu einem absoluten Finale, das ich noch lange in Erinnerung behalten werde. Kommen wir als Nächstes zum Kampfsystem und Gameplay.
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Das Gameplay Silent Hill 2 – intensive Kämpfe und reichlich Rätsel
Zuallererst ist die Befürchtung von einem Freund von mir völlig falsch gewesen, dass Silent Hill 2 nur ein Abklatsch vom Resident Evil 4 Remake werden könnte – das ist nicht so. Insbesondere von Anfang bis kurz vor dem Ende konzentriert sich das Spiel hauptsächlich auf die Atmosphäre. Zwar ist auch viel Action dabei, aber diese wirkt nie, als wäre sie im Vordergrund.
Sie können übrigens nicht jederzeit speichern. Es gibt rote Quadrate, bei denen Sie Ihren Spielstand festhalten können. Zwar speichert das Spiel stellenweise automatisch, aber es empfiehlt sich trotzdem, diese Spots immer zu nutzen, wenn Sie diese sehen. Es wäre ärgerlich, wenn Sie sterben und eine halbe Stunde oder mehr an Spielzeit wiederholen müssten.
Das Kämpfen erinnert mich ein wenig an The Last of Us Part II, wobei Sie im richtigen Moment ausweichen und dann wieder zuschlagen können. Sie bekommen es nämlich mit gesichtslosen oder kopflosen Gestalten zu tun. Ein kleiner Tipp vorweg: Lassen Sie das Radio eingeschaltet, wenn Sie wissen wollen, ob Monster in der Nähe sind. Natürlich können Sie es auch ausschalten, um für sich selbst die Immersion zu erhöhen.
Die Gegner sind unberechenbar, denn manche stehen wieder auf, also hauen Sie lieber abermals drauf. Im Laufe des Spiels tauchen mehr Gegnertypen auf, aber in dieser Hinsicht hätte ich mir noch ein bisschen Abwechslung gewünscht. Trotzdem ist das Design hervorragend gelungen und versprüht die brutale Atmosphäre auf hohem Niveau.
Auch das Gun-Gameplay überzeugt mich, denn James wackelt ein wenig beim Zielen, was ebenfalls an The Last of Us erinnert. Wenn Sie nicht wie ein Irrer immer das halbe Magazin heraus ballern, werden Sie das gesamte Abenteuer immer mit reichlich Munition versorgt sein. Ich habe das Spiel aber auf Standard abgeschlossen, wobei kaum Knappheit vorhanden war. Liegt aber auch daran, dass ich viele Gegner im Nahkampf erledigte. Zwar können manche Monster unberechenbar neben einem Schrank auftauchen, aber selbst damit wurde ich fertig. Ich starb sogar kein einziges Mal und hätte es vermutlich gleich auf Schwer spielen sollen. Dennoch gab es einige Situationen, bei denen ich fast draufgegangen wäre: insbesondere bei den „liebreizenden Schwestern“ im Krankenhaus.
Die Rätsel machen jeden einzelnen Abschnitt aus. Bei den Woodside Appartments habe ich zuerst nicht aufgepasst und nach mehr Gegenständen gesucht, obwohl ich bereits alles beisammen hatte. Seien Sie also stets aufmerksam bei Wandbildern, Zeitungsausschnitten oder Buchseiten. Überall können sich wichtige Hinweise verbergen. Manchmal finden Sie sogar wichtige Objekte an Orten, wo ich selbst niemals meine Hand hineinstecken würde. Silent Hill 2 könnte manche Menschen an ihre Grenzen bringen.
Pure Atmosphäre und gruselige Soundtracks
Sie sollten das Silent Hill 2 Remake definitiv mit Kopfhörern spielen. Dadurch schotten Sie sich komplett ab und tauchen tiefer in dieser düsteren Horrorwelt ein. Wenn Sie gute Kopfhörer haben, werden Sie jedes Knarren oder Knistern hören.
Vorwiegend, wenn eine schreckliche Melodie losgeht oder ein schrillender Sound die Bedrohung kundtut, geht dies ins Mark. Auch wenn ich mich selbst als recht abgehärtet bezeichne, finde ich sowohl die Musik als auch mörderische Zeitungsausschnitte durchaus verstörend.
Kein Spiel im Horrorgenre gab mir jemals eine tiefere Atmosphäre als Silent Hill 2 und es wundert mich nicht, dass dieses Spiel bei Steam als äußerst positiv bewertet wurde und bei Metacritic einen Userscore von 9,3 erzielt hat.
Fantastische Grafik und Performanceprobleme
Das Silent Hill 2 Remake sieht schick aus. Ich spielte es in 4K mit Raytracing und DLSS auf Leistung. Sowohl die Oberflächen bei der Spiegelung wirkten authentisch als auch die Spielumgebungen. Vor allem die Gesichtsanimationen haben mir zugesagt – man spürte regelrecht die Emotionen der einzelnen Charaktere.
Was ich allerdings etwas bemängeln muss, ist die starke Schwankung der Frames. In den meisten Fällen hatte ich zwischen 50 und 60 Bilder pro Sekunde, aber manchmal stürzten diese abrupt auf unter 40 ab, wodurch es manchmal ganz leicht ruckelte. Dann waren die Frames mal wieder zwischen 70 und 80.
Ich weiß, dass meine RTX 3090 langsam zum alten Eisen gehört, obwohl sie in der letzten Generation die beste Grafikkarte war, dennoch habe ich wenig Verständnis für diese Performanceprobleme. Immerhin handelt es sich um kein Open-World-Spiel mit vielen Details und unzähligen Charaktermodellen auf den Straßen, sondern um ein lineares Horrorspiel.
In der Hinsicht wünsche ich mir, dass Bloober Team ein wenig an der Performance arbeitet. Ansonsten stieß ich zum Glück auf keine großen Bugs. Einmal steckte ein Gegner tot in einer Kommode fest, aber das war es auch schon.
Das gefiel mir besonders an Silent Hill 2
- Die starke Interaktion mit der Welt. Überall gibt es wichtige Hinweise und auch nützliche Items, die sich hinter Autoscheiben verbergen können. Wenn Sie fleißig Ausschau halten, sollten Sie fast immer bestens versorgt sein. Außerdem beansprucht Silent Hill 2 ein wenig das Gehirn, denn Aufmerksamkeit lohnt sich, um Rätsel einfacher zu lösen. Ich bin zwar kein riesiger Rätselfan, empfand diese aber nie als zu schwer oder zu leicht – es hat mir wirklich gefallen.
- Das Kampfsystem ist packend und insbesondere, wenn Sie mit einem DualSense Controller via PS5 oder PC spielen, spüren Sie die authentischen Vibrationen. Das haptische Feedback hat für mich die Immersion erhöht.
- Vor allem die Handlung ist mitreißend und geht tief unter die Haut. Zwar trat beim Ende etwas ein, was ich bereits vermutet hatte, aber wie es dann insgesamt transportiert wurde, hat mich umso mehr mitgerissen. Es sollen übrigens acht verschiedene Enden vorhanden sein – zusätzliche Enden werden erst beim New Game Plus freigeschaltet.
- Am stärksten punkten für mich die Soundtracks. Obendrein ist die Atmosphäre auf einem abnormalen hohen Niveau und lässt Sie in dieser schrecklichen Welt hinabtauchen.
Was definitiv besser sein könnte
- Wie ich bereits erwähnt habe, hatte ich einige Performanceprobleme. Zwar hatte ich zum Glück selten Ruckler, aber trotzdem wünsche ich mir eine Optimierung. Momentan beschleicht mich das Gefühl, dass sich viele Entwickler zu sehr auf die Upscaling-Technologien wie DLSS oder FSR verlassen.
- Ein wenig mehr Gegnervielfalt hätte dem Spiel gutgetan. Zu oft stieß ich auf dieselben Kreaturen und irgendwann kannte ich deren Angriffsmuster aus dem Steckreif. Klar, es ist kein Dark-Fantasy-Spiel oder Soulslike, wo man sich auf unendliche Kreaturen freut – allerdings hätte ich mir trotzdem zumindest ein oder zwei mehr Gegnerarten gewünscht.
Fazit
Das Silent Hill 2 Remake ist ein verstörendes und atmosphärische Abenteuer. Die Soundtracks und die Geschichten der einzelnen Charaktere haben mich gepackt. Auch beim Kämpfen hatte ich Spaß, denn sowohl das Gun-Gameplay als auch die Ausweichmöglichkeiten finde ich gelungen. Natürlich schwächelt das Spiel ein wenig bei der Performance, aber sonst konnte ich bei mir keine gravierenden Bugs feststellen. Ich selbst habe noch nie solch ein immersives Horrorspiel erlebt, deshalb komme ich zu einem eindeutigen Ergebnis. Das Spiel bekommt von mir 9/10 Sternen.