Herbst und Winter nahen mit großen Schritten und ein smartes Heizkörperthermostat hilft jetzt dabei, punktgenau zu heizen und damit Strom zu sparen. Aber was genau ist ein smartes Heizkörperthermostat und wie funktioniert es? Auf welche Funktionen sollte ich beim Kauf achten? Wir erklären alles Wissenswerte zum Thema smarte Thermostate.
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Aktuell von uns getestet:
Aqara Heizkörperthermostat E1
Nachdem wir vor einer Weile den Aqara Presence Sensor FP1E und in Kombination damit den Aqara Hub M3 getestet haben, haben uns nun dem Heizkörperthermostat E1 gewidmet. Ganz passend als zum nun nahenden Herbst und Winter. In der Packung des Aqara Heizkörperthermostat E1 befindet sich alles, was man braucht: Thermostat, Adapter für verschiedene Ventile, eine Anleitung und die Batterien (die bereits im Gerät drin sind).
Im Wesentlichen schraubt man das Thermostat auf den vorgesehenen Platz am Heizkörper. Ab jetzt kann man bereits manuell per Drehen des Knaufs die gewünschte Temperatur einstellen. Das und die Kindersicherung sind die zwei Dinge, die man am Gerät selbst einstellen kann. Entsprechend wird das Heizkörperthermostat E1 erst dann wirklich interessant, wenn man einen passenden Zigbee 3.0 Hub besitzt, in unserem Fall den Aqara Hub M3. Noch mehr Sinn kann das Ganze in Kombination mit einem Temperatursensor bekommen, da haben wir den Aqara Sensor genutzt.
Mit Hub und Sensor wird das Aqara Heizkörperthermostat E1 dann auch wirklich smart. In der App können Zeitpläne eingestellt werden, man kann Gruppen bilden (wenn man mehrere Heizungen in einem Raum hat), kann „Wenn – Dann“-Automatisierungen mit dem Wetter oder Geofencing einstellen und so das Heizen effizient und energiesparend gestalten.
Was mir am Aqara E1 gut gefallen hat, ist die sehr einfache Installation und Bedienbarkeit. Nicht so gut ist die Tatsache, dass es keine Möglichkeiten gibt, am Gerät manuell einen Zeitplan einzustellen – das bleibt nur jenen vorbehalten, die Hub und App nutzen.
TP-Link Heizkörperthermostat KE100
Das TP-Link Heizkörperthermostat KE100 inklusive des passenden Samrt Hubs sowie des Hygro-Thermometers T315 stellen wir Ihnen in unserem separaten Testbericht vor!
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Unsere Wertung
Was sind smarte Thermostate und wie funktionieren sie?
Ein smartes Heizkörperthermostat sieht auf den ersten Blick gar nicht so smart aus, denn es zeigt lediglich die Temperatur an und ähnelt vom Aussehen einem herkömmlichen Thermostat. Der Unterschied besteht stattdessen in der integrierten Technik, denn statt lediglich die Temperatur zu erkennen und mechanisch den Heizkörper auf- sowie zuzudrehen, verbindet sich das smarte Thermostat per WLAN mit der App.
In der App kann der Nutzer jegliche Einstellungen selbst vornehmen oder als smartes Thermostat lernt das Gerät jederzeit mit und analysiert das Nutzerverhalten. So passt es wiederkehrende Einstellungen selbst an und erleichtert die Bedienung.
Was sind die Vorteile von einem smarten Heizkörperthermostat? Was bringt mir ein smartes Thermostat?
Smarte Heizkörperthermostate sind als Starterset eine kostenintensive Anschaffung, weshalb sich die berechtigte Frage stellt, welchen Nutzen die Geräte erfüllen und welche Vorteile mit ihnen einhergehen. Dies sind die Folgenden:
Energieersparnis – Wie viel Energie spart ein smartes Heizkörperthermostat?
Hersteller werben mit Versprechen von bis zu 30 Prozent Energieersparnis eines Haushalts, der mit smarten Thermostaten ausgestattet ist. Realistisch sind hingegen bis zu acht Prozent. Der durchschnittliche Nutzer sollte mit circa fünf Prozent Einsparungspotenzial der Gesamtkosten pro Jahr rechnen. Dies scheint auf den ersten Blick nicht so viel, aber in Anbetracht rapide steigender Energiekosten, können fünf Prozent mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen.
Unterstützung für das Smart Home
Das wichtigste Kriterium für ein smartes Thermostat ist seine Unterstützung für das Smart Home. Von Zigbee, über Apple HomeKit und Alexa hin zu Matter – dem zukünftigen Standard. So ist ein smartes Heizkörperthermostat kompatibel zu anderen Geräten im Haus und lässt sich von überall steuern.
Vorheizen
Die wohl wichtigste Funktion ist das Vorheizen, denn dies ist der häufigste Kaufgrund. So kann der Nutzer im Urlaub die Heizung abstellen und auf der Rückreise die Thermostate einschalten, sodass ihn ein warmes Haus erwartet, während er trotzdem im Urlaub Energie gespart hat.
Sprachsteuerung
Alexa, Siri und der Google Assistant waren vor einigen Jahren noch nette Features in Smartphones, heutzutage sind sie nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Das Licht per Sprachbefehl eingeschaltet, die Wetteransage des Tages angehört oder die Nachrichten vorgelesen – Sprachsteuerung macht’s möglich. Auch ein smartes Heizkörperthermostat ist per Sprachsteuerung bedienbar, denn sagt der Nutzer: „Temperatur um ein Grad erhöhen“, macht dies ein smartes Thermostat. So entfällt der Griff an den Heizkörper.
Wetterdaten einbeziehen
Im Winter ist es kalt und die Heizung läuft dauerhaft. Im Frühling und Herbst kann es stattdessen morgens zwar kalt sein, während tagsüber die Sonne scheint und das Heizen nicht notwendig ist. Hierzu haben smarte Thermostate entweder einen Temperatursensor im Außenbereich installiert und/oder können auf die Wetterdaten zurückgreifen. Dadurch reduzieren sie selbstständig die Wärmezufuhr, während das Haus weiterhin warm bleibt.
Personenabhängig heizen
Es ist das typische Bild – Mann schwitzt, Frau friert. Diese stereotypische Darstellung muss nicht zwingend zutreffen, aber jede Person hat ein eigenes Wärmeempfinden. Lebt etwa eine Familie mit zwei Jugendlichen im Haus und die Eltern sind im Urlaub, während die Kinder auf das Haus aufpassen, erkennt ein smartes Thermostat die Personen im Haushalt. Im Anschluss wärmt es das Haus auf die Wohlfühltemperatur des Nutzerprofils auf. Sind die Kinder stattdessen aus dem Haus und den Eltern ist die Wohlfühltemperatur der Kinder zu warm, reduziert sich die Temperatur automatisch. So erlauben die Geräte spezielle Nutzerprofile/Heizprofile, die sich auf die An- oder Abwesenheit der Nutzer anpassen.
Komfortfunktionen
Der letzte Vorteil, den ein smartes Heizkörperthermostat mit sich bringt, ist der Komfort in Form von zahlreichen Funktionen. Dies sind:
- Heizpläne an Wochentagen oder am Wochenende
- Selbstlernfunktionen
- Anwesenheitserkennung mithilfe von Geofencing
- Frostschutz-Automatik
- Boost-Funktion
- Fenster-offen-Erkennung
All diese smarten Zusatzfunktionen machen ein smartes Heizkörperthermostat einem herkömmlichen Thermostat immer überlegen.
Gibt es unterschiedliche Arten von smarten Thermostaten?
Im ersten Moment ist ein smartes Thermostat lediglich ein smartes Heizkörperthermostat am Heizkörper. Es sind jedoch zwei weitere Arten erhältlich. Diese sind nicht zu verwechseln mit smarten Heizkörperthermostaten und sehen wie folgt aus:
Smartes Thermostat als Raumthermostat
Ein smartes Thermostat als Raumthermostat stellt ein smartes Raumthermostat dar. Statt direkt am Heizkörper einzeln die Raumtemperatur zu regeln, steuert es zentral alle Heizkörper und gibt die notwendige Energie frei.
Diese Art der smarten Thermostate lohnt sich für Personen, die in einem Loft, einer kleinen Wohnung oder einem Haushalt mit einem zentralen Wandthermostat leben.
In diesen Haushalten lohnt sich die Installation, denn das Raumthermostat greift lediglich die Ist-Temperatur an seinem Einbauort ab und vergleicht diesen Wert mit dem Soll-Wert. Stimmen beide nicht überein, gibt das smarte Raumthermostat den Befehl an die Heizkörper weiter.
Nun kann es in Häusern hingegen passieren, dass ein smartes Thermostat als Raumthermostat im Wohnzimmer zwar einen geringeren Wert misst, es hingegen im Dachgeschoss warm genug ist. So müsste der Nutzer dennoch selbstständig die Heizkörper weiterhin zu- oder aufdrehen. Dafür ist ausschließlich ein smartes Thermostat notwendig, statt ein smartes Heizkörperthermostat für jeden Heizkörper.
Smartes Thermostat für Fußbodenheizungen
Ein smartes Thermostat für Fußbodenheizungen unterscheidet sich beinahe nicht von smarten Raumthermostaten, denn auch es ist zentral installiert und mit einem Wandthermostat versehen. Der Vorteil an der Fußbodenheizung ist, dass die Temperatur auch in größeren Wohnungen oder Häusern weitreichend gleich bleibt, denn sie ist zentral gesteuert und verändert sich nicht in einzelnen Räumen.
Der einzige Nachteil ist der Einbau, denn während ein smartes Wandthermostat und ein smartes Heizkörperthermostat auch von Laien installierbar ist, ist beim Einbau eines smarten Thermostats für Fußbodenheizungen ein Fachbetrieb vonnöten.
Smartes Heizkörperthermostat: Welche Marke ist empfehlenswert?
Der Markt der smarten Thermostate nimmt jedes Jahr zu und inzwischen sind die wenigsten Geräte nicht mehr smart. Während früher ein smartes Heizkörperthermostat bereits smart war, wenn es selbstständig die Temperatur regelte, muss es heutzutage per App bedienbar sein. Dies können, neben der oben vorgestellten neuen Marke Aqara, folgende Marken besonders gut:
Tado
Tado ist der beliebteste und bekannteste Hersteller, denn er vereint Minimalismus mit Einfachheit. Bereits die dritte Version ist mit dem Tado V3+ erhältlich und hat weder Knöpfe noch ein riesiges und störendes Display. Lediglich kleine Punkte leuchten auf dem Display auf, wenn der Nutzer es betätigt. Die Simplizität setzt sich auch in der App fort, denn sie ist einfach zu bedienen, bietet aber weiterhin alle Komfortfunktionen anderer Hersteller. So ist es als smartes Heizkörperthermostat mit mehreren Sprachassistenten kompatibel, bietet die Geofencing-Funktion und lernt automatisch dazu.
Dank des simplen Bajonettverschlusses können selbst Laien das smarte Heizkörperthermostat aufsetzen. Dies ist sogar einmal jährlich notwendig, wenn der Nutzer die Batterie im Gerät wechseln muss.
Der einzige Nachteil an Tado ist der Preis. Bereits der Anschaffungspreis ist gewaltig, aber der Hersteller verlangt zusätzlich ein jährliches Abo, damit der Nutzer alle Funktionen freischalten kann.
Netatmo
Ein neuerer Hersteller der smarten Heizkörperthermostate, aber ein alter Bekannter des Smarthomes ist – Netatmo. Der Hersteller versucht, ähnlich wie Tado, ein möglichst hochwertig aussehendes smartes Heizkörperthermostat zu produzieren. Dies funktioniert sogar noch besser als bei Tado, denn statt ausschließlich Kunststoff, verwendet Netatmo sogar milchiges Acrylglas. Dieses ist mit einem Glasfaserkabel aus selbst wählbaren Farben umschlossen und leuchtet in einem sanften Licht.
Auch Netatmo ist besonders hochpreisig, mit allen drei Sprachassistenten kompatibel und hat ein Display. Letzteres ist aber weder beleuchtet noch ist die Batterie leicht zugänglich.
Eve
Eve wirkt etwas auffälliger und klobiger als Netatmo und Tado. Ein smartes Heizkörperthermostat von Eve profitiert dafür von weiteren Eve-Smarthome-Artikeln. Steckdosen von Eve erweitern die Reichweite der Thermostate, denn statt auf Funk oder WLAN zu setzen, greift dieser Hersteller zu Bluetooth. Zwar ist der Datenschutz dadurch höher, aber die Reichweite kann in Häusern zu kurz sein, sodass der Nutzer sogar zwingend entweder Steckdosen oder einen Extender erwerben muss.
Ein smartes Heizkörperthermostat dieser Marke lohnt sich für Personen mit kleineren Wohnungen, die ausschließlich Apple-Geräte verwenden.
Homematic
Homematic steht für Smarthome-Geräte, die günstig sind, einen hohen Funktionsumfang bieten, aber dafür beim Design sparen. Diese Beschreibung trifft fast auf das Homematic IP Evo zu, ein smartes Heizkörperthermostat, das leider nicht ganz so günstig ist. Dafür ist es schmaler als andere Marken, verfügt über einen Wippregler, um die Temperatur in 0,5-Schritten einzustellen und eine kleine LED-Anzeige. Letztere ist sogar drehbar, sodass der Nutzer die Temperatur in jeglichen Installationspositionen ablesen kann.
Sind bereits weitere Komponenten eines e-Q3-Smarthomes installiert, lohnt sich die Anschaffung, denn andernfalls muss der Nutzer ein Gateway ebenfalls erwerben. Dieses kostet zusätzlich bis zu 150 €.
Hama
Die letzte Marke ist der Preis-Leistungs-Sieger, denn Hama bietet ein smartes Heizkörperthermostat für den geringsten Preis an und integriert im Starterset sogar ein WLAN-Gateway. Das Design ähnelt Tado, hat aber stattdessen einen äußeren Kunststoffring an der Front, mit dem der Nutzer die Temperatur regeln kann. Sieht zwar nicht schön aus, funktioniert aber schnell und präzise.
Der einzige Nachteil an der Marke ist die App, denn diese ist im Vergleich zu allen anderen Marken weder intuitiv zu bedienen noch besonders ansprechend. Wer jedoch über Alexa oder den Google Assistent sein smartes Heizkörperthermostat steuert, der wird davon in Betrieb nichts bemerken.
Smartes Heizkörperthermostat: Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Zwar sind die beliebten Marken ein Anhaltspunkt zur Kaufentscheidung, aber mit diesen Kauffaktoren kann jeder für sich bewerten, ob das gewünschte Gerät den Vorstellungen entspricht oder ob es doch eine andere Marke in den Haushalt schafft. Folgende Faktoren sind beim Kauf zu berücksichtigen:
Stand-alone-Lösungen
Stand-alone-Lösungen sind smarte Thermostate, die auf ein Gateway verzichten und direkt einsatzfähig sind. Heißt, der Nutzer kauft das Produkt, schließt es an und es interagiert mit den anderen Thermostaten sowie dem Smarthome des Haushalts. Diese Lösungen sind zu bevorzugen, denn es macht ein smartes Heizkörperthermostat nicht nur kompatibel mit anderen Geräten, sondern vereinfacht auch die Installation.
App
Die App sollte so übersichtlich, intuitiv und simpel wie möglich sind. Sie sollte den Nutzer an der Hand führen, bei der Installation der Geräte und auch in Betrieb Kosten einsparen oder dem Nutzer erklären, wie sein Verhalten Kosten einsparen kann. Zudem sollte die App kostenlos sein und alle Funktionen abdecken. Muss der Nutzer einen jährlichen Betrag für Zusatzkosten sparen, verpufft der Einspareffekt der smarten Thermostate.
Fenster-offen-Erkennung
Die Fenster-offen-Erkennung ist eine Funktion, die unglaublich simpel Heizkosten einsparen kann. Dabei handelt es sich entweder um eine Softwarefunktion oder die Kompatibilität mit Fenstersensoren, die direkt am Fenster platziert sind. Ist ein Fenster dauerhaft gekippt, geöffnet oder der Nutzer hat ein Fenster vergessen zu schließen, drosselt ein smartes Thermostat mit Fenster-offen-Erkennung die Wärmezufuhr und sendet eine Benachrichtigung an das Smartphone.
Boost-Funktion
Die Boost-Funktion ist das Gegenteil zur Fenster-offen-Erkennung, denn diese Funktion soll möglichst schnell den Raum erwärmen. Ein smartes Thermostat hat hierzu entweder direkt am Thermostat einen Knopf oder der Nutzer aktiviert über die App die Boost-Funktion. So ist garantiert, dass sich der Haushalt gleichmäßig und besonders schnell aufwärmt.
Frostschutz-Automatik
Die Frostschutz-Automatik ist nicht nur eine Komfortfunktion, sondern bietet auch Schutz. Sie verhindert, dass die Raumtemperatur unter einen kritischen Wert fällt. Dies kann vom Nutzer eine festgelegte Temperatur sein oder der Hersteller hat eine Temperatur selbst festgelegt. Die voreingestellte Mindesttemperatur beträgt fünf Grad und verhindert, dass Rohre einfrieren. Diese Funktion ist speziell für Deutschland und den Winter ideal, falls der Nutzer in den Urlaub fährt und vor der Abreise vergisst, die Heizkörper aufzudrehen.
Sprachsteuerung
Die Sprachsteuerung ist nicht für jeden Haushalt entscheidend, denn ist ein smartes Thermostat einmal installiert, sind alle Funktionen in der App zugänglich. Wer jedoch das Smarthome per Sprachsteuerung steuert, sollte darauf achten, dass das gewünschte Gerät mit dem Assistenten kompatibel ist. Obwohl ein smartes Thermostat mit dem Google Assistenten kompatibel ist, bedeutet dies nicht, dass der Nutzer es mit Siri oder Alexa steuern kann.
Geofencing
Die letzte Funktion ist ebenso eine Komfortfunktion – das Geofencing. Beim Geofencing greift ein smartes Thermostat auf die GPS-Daten des Smartphones zurück und merkt, wann das Gerät mit dem Nutzer das Haus verlässt. Im Anschluss fährt es automatisch die Heizzufuhr herunter und spart Kosten ein. Dies ist wesentlich praktischer als eine Zeitschaltung, denn erst wenn der letzte Hausbewohner das Haus verlassen hat, drosselt das Thermostat die Wärmezufuhr.
Ist die Installation kompliziert? Benötige ich dafür einen Fachbetrieb?
Ein smartes Thermostat soll nicht nur smart in der Anwendung, sondern auch smart installierbar sein. Für die Installation ist kein Fachbetrieb oder Techniker vonnöten, denn mit folgender Anleitung können selbst Laien ein smartes Thermostat installieren:
- das alte Thermostat auf den Maximalwert stellen
- das alte Thermostat analysieren, ob es mit einer Schraube an einer Schelle oder durch eine Überwurfmutter gesichert ist
- je nach Verschluss, entweder die Schraube mit einem Schraubendreher lösen oder die Überwurfmutter mit einer Zange drehen
- falls vorhanden, smartes Thermostat mit einer Batterie bestücken
- den mitgelieferten Adapter, falls nötig, aufschrauben
- smartes Thermostat einschalten und die App des Herstellers herunterladen
- den Anweisungen direkt in der App folgen
- nach den Anweisungen das Thermostat installieren und die Installation in der App abschließen
Passen die smarten Thermostate auf jeden Heizkörper?
Nicht jedes Thermostat ist mit jedem Heizkörper kompatibel, doch Adapter machen es möglich. Jeder Hersteller liefert Adapter im Lieferumfang mit, die mit den typischen Heizkörperanschlüssen kompatibel sind und daher die Montage vereinfachen.
Ist im Lieferumfang immer ein Fensterkontakt enthalten?
Der Fensterkontakt ist nicht immer im Lieferumfang enthalten, sondern fehlt entweder vollständig oder ist per Software im smarten Thermostat integriert. Letzteres ist etwas fehleranfälliger als ein tatsächlicher Fensterkontakt, aber simpler in der Installation.
Darf ich als Mieter ein smartes Heizkörperthermostat installieren?
Mieter, die in einem Haus wohnen, haben den Zugang auf die gesamte Heizanlage und können diese, in Absprache mit dem Vermieter, nach ihrem Belieben verändern. Bei smarten Heizkörperthermostaten ist eine Absprache nicht notwendig, denn egal, ob in einem Haus oder einer Wohnung, die Geräte kann der Käufer in der Mietzeit installieren und zum Auszug simpel deinstallieren.
Problematisch ist einzig das Wandthermostat, denn kann es nicht einfach ersetzt werden, muss die Unterputz-Verkabelung verändert werden. Hier lohnt sich die Absprache mit dem Vermieter, um eventuelle Kostenübernahmen auszuhandeln.
Ist ein smartes Heizkörperthermostat förderfähig? Wer übernimmt die Kosten?
Auch Vermieter haben ein Interesse an Fördermaßnahmen und einem geringeren Energieverbrauch des Mieters. Daher lohnt sich die Absprache mit diesem, ob er nicht für einen Teil der Kosten aufkommt oder die Kosten sogar vollständig übernimmt. Sollte Letzteres der Fall sein, sind die smarten Thermostate in seinem Besitz und der Mieter darf sie beim Auszug nicht mitnehmen.
Möchte der Mieter stattdessen selbstständig smarte Thermostate erwerben, kann er diese mit dem Steuerbonus zur Sanierung absetzen. Bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten sind über drei Jahre abzugsfähig, insofern ein Handwerker die Geräte installiert hat und ein hydraulischer Abgleich erfolgte. Zwar werden auch diese Kosten bezuschusst, aber sie übersteigen die Kosten für ein Set an smarten Heizkörperthermostaten. Daher lohnt sich eher die Absprache mit dem Vermieter oder der Eigenkauf, denn langfristig amortisieren sich die Geräte.
Fazit
Smarte Thermostate sind zu Beginn vorrangig eines – teuer. In einem Haus ist auf mehreren Etagen mit Kosten in Höhe von bis zu 1500 € zu rechnen. Dies ist zuerst eine Investition in die Zukunft, die sich erst nach mehreren Jahren auszahlt. Sollten die Energiepreise jedoch weiterhin steigen, macht jeder gesparte Euro Spaß und die Geräte heben den Komfort in Haushalten erheblich.