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Die große Tonabnehmer-Kaufberatung

Mit den von uns getesteten und empfohlenen Tonabnehmern können Sie den besonderen Klang alter und neuer Schallplatten ganz besonders genießen. Dazu erfahren Sie alles, was Sie über Tonabnehmer allgemein wissen müssen und wie Sie Ihre alten Vinyl-Schätzchen digitalisieren. 

Drei Plattennadeln für moderne Plattenspieler vor weißem Hintergrund
Quelle: Denon/Ortofon/Audio Technica

Sie lieben den Klang von Schallplatten und möchten das volle, charakteristische Vinyl-Erlebnis genießen und vor allem hören? Dann brauchen Sie nicht nur einen geeigneten USB- oder Bluetooth-Plattenspieler, sondern auch eine erstklassige Abtastnadel. Sie haben die Wahl zwischen Moving-Magnet-Systemen (MM) und Moving-Coil-Nadeln (MC) mit unterschiedlichen Schliffarten. In unserer Tonabnehmer-Kaufberatung erhalten Sie umfassende Informationen zu den verschiedenen Schliffen und Systemen. Ferner präsentieren wir Ihnen in einer Vergleichstabelle die besten Abtastnadeln für USB- und Bluetooth-Plattenspieler. Unser Ratgeber gibt Ihnen zusätzlich wertvolle Tipps, worauf Sie beim Kauf eines Tonabnehmers besonders achten sollten.


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Tonabnehmer: die große Kaufberatung

Der Tonabnehmer ist für einen USB- oder Bluetooth-Plattenspieler elementar, denn ohne ihn könnte das Gerät keine Tonträger abspielen und diese hörbar machen. Er besteht aus einer Abtastnadel (Stylus) aus Diamant, dem Nagelträger (Cantilever), einem Wandler und einem kleinen Gehäuse. Er transformiert die Schwingungsbewegungen der Nadel über den Nadelträger in elektrische Signale und erzeugt auf diese Weise den Stereosound

Damit ist der Tonabnehmer maßgeblich verantwortlich für die Klangqualität eines USB- oder Bluetooth-Plattenspielers, weshalb Sie beim Kauf nicht nur auf dessen akustische Güte, sondern auch darauf achten sollten, ob Sie die Abtastnadel noch gegen eine besser klingende austauschen können.

Wie bei den USB/Bluetooth-Plattenspielern ist auch die Preisspanne bei den Tonträgern, respektive den Nadeln sehr breit gefächert. Los geht es bei ca. 30 bis 40 Euro und für High-End-Moving-Coil-Systeme wie das Skyanalog G-2 muss man teils deutlich über 1.000 Euro auf die Ladentheke des Phono-Händlers legen.


Welche Technik steckt hinter einem Tonabnehmer und welche Tonabnehmer-Typen gibt es?

Bei den mit einer Abtastnadel bestückten Tonabnehmer unterscheidet man zwischen zwei Systemen: Moving Magnet (Deutsch: sich bewegender Magnet, Bild links) und Moving Coil (Deutsch: sich bewegende Spule, Bild rechts). (Quelle: Audio Technica)

Technisch betrachtet ist der Tonabnehmer ein elektroakustischer Wandler, der die mechanischen Schwingungen der Nadel (Stylus) in elektrische Spannung umwandelt. Die Tonaufnahmen werden auf der aus Vinyl gefertigten Schallplatte in Rillen codiert, also ähnlich wie Daten auf einer Festplatte „gespeichert“.

Die Nadel erfasst dann die codierten Rillen und leitet diese weiter. Anschließend gibt eine Gabelkonstruktion die dabei entstehenden Schwingungen an einen Wandler weiter. Der Wandler wiederum ist ein elektrisches Bauteil, das die Bewegungen in elektrische Spannung transformiert. Diese Umwandlung führt dann zu akustischen Signalen, die letztlich als verständliche Audio-Aufnahme hörbar sind. Der Tonabnehmer decodiert also Schwingungen, sprich, er übersetzt diese so, dass sie der Rest des Soundsystems (Plattenspieler, Verstärker, Vorverstärker) versteht und für Sie in Form eines Tons als Musik hörbar sind.

Beim Thema Tonabnehmersysteme werden Sie immer den englischen Begriffen „Moving Magnet“ (Deutsch: sich bewegender Magnet) und „Moving Coil“ (Deutsch: sich bewegende Spule) begegnen. Die beiden Fachbegriffe beschreiben die Technik, mit der das mechanisch abgetastete Signal der Schallplatte in ein elektrisches Signal umgewandelt wird. Außerdem bezeichnen die beiden technischen Begriffe die zwei wichtigsten Wandler-Arten in Tonabnehmern für USB- und Bluetooth-Plattenspieler.

Beide Wandlersysteme machen sich das Prinzip der elektromagnetischen Induktion zunutze. Dieses besagt, dass in einer Metallspule eine elektrische Spannung entsteht, wenn sich das Magnetfeld um die Spule herum ändert. Diese Änderung des Magnetfelds kann technisch auf zwei verschiedenen Wegen gelöst werden: Entweder wird ein Magnet in der Nähe einer statischen Spule bewegt oder aber eine Spule bewegt sich in der Nähe eines statischen Magneten.

Tonabnehmer: Moving Magnet

Bei einem Tonabnehmersystem mit Moving-Magnet-Technik (kurz: MM-Tonabnehmer) bewegt sich ein direkt mit der Abtastnadel verbundener Magnet zwischen zwei Spulen im Inneren des Tonabnehmergehäuses. Dabei wird eine relativ hohe Spannung erzeugt, da die beiden Spulen verhältnismäßig groß ausfallen. Das führt dazu, dass MM-Tonabnehmer über ein relativ lautes Ausgangssignal verfügen und deshalb keinen Phono-Vorverstärker benötigen. Im Gegenzug neigen die elektromagnetischen MM-Tonabnehmer gerade im Hochtonbereich auch ein wenig zu Verzerrungen.   

Bei einem MM-Tonabnehmer bewegt sich ein Magnet, der mit der Abtastnadel (Stylus) verbunden ist, zwischen zwei Spulen im Inneren des Tonabnehmers. (Quelle: Audio Technica)

Da der Magnet mit keinem anderen Bauteil außer der Schallplattennadel verbunden ist, können Sie die als Stylus bezeichnete Nadel einfach und schnell austauschen oder gegen ein besser klingende Variante ersetzen. Das ist ein echter Vorteil, denn wenn die Nadel abgenutzt oder defekt ist, lässt sich der Tonabnehmer ihres USB-Plattenspielers sogar preiswert reparieren.

MM-Tonabnehmer sind also nicht nur in der Wartung wesentlich günstiger als die Version mit Moving-Coil-System. Sie kosten auch deutlich weniger, sodass Sie bereits mit dem von uns getesteten Ortofon 2M für ca. 100 Euro respektive dem Reloop Concorde VIBE für ca. 115 Euro einen empfehlenswerten und sehr gut klingenden Tonabnehmer erwerben, bei dem Sie sogar die Nadel austauschen können. Bei der Klangqualität müssen Sie im Vergleich mit den viel teureren MC-Tonabnehmer jedoch gewisse Abstriche in Kauf nehmen. 

Tonabnehmer: Moving-Coil

Bei Tonabnehmersystemen mit Moving-Coil-Technik (kurz MC-Tonabnehmer) wird hingegen eine kleine Spule bewegt, die mit der Schallplattennadel verbunden ist. Dafür ist der Dauermagnet im Inneren des sehr filigran gefertigten Tonabnehmergehäuses fest verbaut. Aufgrund ihres sehr geringen Gewichts kann die bewegte Spule auch subtile Änderung in der Schallplattenrille äußerst präzise wiedergeben. So erzielen Sie einen im Vergleich mit dem MM-Tonabnehmer sehr viel klarerer Sound. Genau dieses besonders detail- und facettenreiche Klang ist das Markenzeichen von MC-Tonabnehmern, auf das alle Vinyl-Enthusiasten schwören.        

Beim MC-Tonabnehmer bewegt sich eine kleine, mit der Schallplattennadel verbundene Spule in einem Dauermagnet, der im Inneren des Tonabnehmers fest verbaut ist. (Quelle: PCGH-Ratgeber)

Abseits vom fantastischen Klang mit einem sehr breiten Frequenzspektrum liefern elektrodynamische MC-Tonabnehmer allerdings ein deutlich leiseres Ausgangssignal als MM-Tonabnehmer. So wird für deren Betrieb zwingend ein spezieller MC-Phono-Vorverstärker benötigt. Ein weiterer Nachteil der wesentlich teureren und gleichzeitig fragilen MC-Tonabnehmer: konstruktionsbedingt ist ein Austausch der Nadel nicht ohne Weiteres möglich.  

Neben MM- und MC-Systemen gibt es auch noch andere Tonabnehmersysteme, wie Moving-IronTonabnehmer oder piezoelektrische Keramik-Tonabnehmer. Die spielen auf dem Markt für USB- und Bluetooth-Plattenspieler jedoch nur eine untergeordnete Rolle.


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Die verschiedenen Nadelschliffe: Besserer Sound versus höhere Abnutzung

Tonaufnahmen werden auf der Schallplatte in Rillen codiert. Die Nadel erfasst die codierten Rillen und ihre Schwingungen werden an einen Wandler weitergeleitet. Dieser wandelt die Bewegung in elektrische Spannung und letztlich in ein akustisches Signal um.

Der Schliff der Nadel, genauer gesagt der Schliff des Diamanten an der Spitze der Schallplattenspieler-Nadel ist der zweite wichtige Unterschied zwischen den verschiedenen Tonabnehmersystemen. Die beiden am häufigsten bei USB- und Bluetooth-Plattenspielern zu findenden Typen sind die sphärische Nadel und die elliptische Nadel. Dazu kommen mit der Mikrolinearen Nadel und Shibata Abtastnadel zwei weitere Nadelschliffarten, die bei MM- oder MC-Tonabnehmern aus dem High-End-Segment zu finden sind.

Tonabnehmer: die sphärische oder konische Abtastnadel

Sphärische oder konische Abtastnadeln sind die einfachsten und am häufigsten eingesetzten Nadeltypen, da sie auch in der Produktion günstig sind. Die gerundete Nadelspitze tastet in der Regel die Mitte der Schallplattenrille ab. Daher kommen konische Nadeln meist bei Plattenspielern im unteren bis mittleren Preissegment zum Einsatz.

Sphärischer (konischer) Nadelschliff (Quelle: PCGH-Ratgeber)

Bedingt durch den konischen Nadelschliff werden die Flanken der Plattenrille jedoch kaum abgetastet, sodass das Signal nicht 100 Prozent klangtreu ausfällt. Im Gegenzug lassen sich sphärische Nadeln sehr einfach einstellen und kommen auch mit stärker zerkratzten alten Schallplatten klar.

Darüber hinaus nutzen diese Abtastnadeln die Schallplatten weniger stark ab, was hauptsächlich für DJs wichtig ist, die einzelne kurze Passagen von Songs besonders oft abspielen oder mit Techniken wie Backcueing und Scratching arbeiten.

Tonabnehmr: die elliptische Abtastnadel

Eine elliptische Abtastnadel besitzt eine etwas spitzer zulaufende Form als die sphärische Variante. Sie verfügt über zwei unterschiedliche Radien und ist vorn breiter als an den Seiten. Auf diese Weise folgt die Nadel wie die konische Variante der Rillenmitte, während der kleinere Seitenradius mehr Kontakt zu den Rillenflanken, sprich der Wand der Rille ermöglicht.

Elliptischer Nadelschliff (Quelle: PCGH-Ratgeber)

Dadurch geben elliptische Nadeln Musik detailreicher und authentischer wieder, nutzen aber im Gegenzug die Schallplatte stärker ab, wenn DJs typische Techniken und wie Scratching und Backcueing beim Plattenauflegen oder bei der Musikproduktion einsetzen. Außerdem müssen elliptische Nadeln in einem spezifischen Winkel zur Schallplatte ausgerichtet werden. Daher ist die Einstellung nach einem Nadeltausch oder Upgrade mit Feinarbeit verbunden. 

Neben Abtastnadeln mit elliptischem oder sphärischem Schliff führt der für seine Plattenspieler und Tonabnehmer der Mittel- und Oberklasse bekannte Hersteller Audio-Technica auch noch High-End-Tonabnehmer im Portfolio, deren Nadeln mit den folgenden speziellen und weniger verbreiteten Schliffarten versehen sind.       

Tonabnehmer: Microlinear-Abtastnadeln

Microlinear-Abtastnadeln entsprechen fast exakt der Form eines Schneidstichels, mit dem die ursprüngliche als Master-Schallplatte bezeichnete Pressvorlage für die Vinyl-Platte geschnitten wird. Diese Form ermöglicht es, auch Bereiche der Tonrille abzutasten, die andere Nadeln nicht mehr erreichen.

Microlinear Nadelschliff (Quelle: PCGH-Ratgeber)

Das Ergebnis ist ein äußerst präzises Abtastverhalten, insbesondere im Hochtonspektrum sowie ein linearer Frequenzgang über den gesamten Hörbereich. Durch den einzigartigen, mehrstufigen Schliff ist außerdem die Abnutzung gleichmäßiger, was die Lebensdauer der Abtastnadel und Schallplatten maßgeblich verlängert.

Tonabnehmer: Shibata-Abtastnadel

Shibata-Abtastnadeln entwickelte man ursprünglich für die Wiedergabe vierkanaliger Vinyl-Schallplatten (Quadrophonie). Sie weisen, ähnlich wie bei einer elliptischen Nadel, zwei unterschiedliche Radien auf.

Shibata Nadelschliff (Quelle: PCGH-Ratgeber)

Der typische Shibata-Schliff ermöglicht allerdings einen noch besseren Kontakt zur Schallplattenrille (mehr Auflagefläche) und damit eine effektivere Abtastung sowie Übertragung sehr hoher Frequenzen mit weniger Belastung der Schallplattenrille und geringeren Verzerrungen. Ein Beispiel für einen Tonabnehmer, dessen Nadel über einen Shibata-Schliff verfügt, ist der hier getestete Audio-Technica AT-VM 95 SH für ca. 175 Euro.


Klangqualität: Beeinflusst der Frequenzbereich den guten Ton?

Die obere Grenzfrequenz des Denon DL 103 (Testsieger) liegt bei sehr hohen 45.000 Hz. Damit bietet der MC-Tonabnehmer einen sehr breiten Frequenzbereich und somit ein sehr gutes Klangbild. (Quelle: Denon)

Will man den Klang eines Tonabnehmers bewerten, kann man dies schlecht in Zahlen und Werten ausdrücken. Man kann lediglich den persönlichen Höreindruck vermitteln und Features wie das Klangbild, die Wiedergabelautstärke oder die Dynamik beschreiben. Haben Sie jedoch keine Möglichkeit, ihren zukünftigen Tonabnehmer beim Händler Probe zu hören, dürfte Ihnen zumindest der Frequenzbereich auf dem Datenblatt einen Hinweis liefern, wie gut der Tonabnehmer klingt.  

Der Frequenzbereich eines Tonabnehmers gibt an, welche Frequenzen er abspielt, genauer beschrieben, bis zu welchen Frequenzen die Wiedergabelautstärke nur um einen relativ geringen Wert von 3 dB (Dezibel) von der eigentlichen gewünschten Lautstärke abweicht. Die untere Grenzfrequenz liegt bei allen getestete Tonabnehmern, unabhängig von System (MM oder MC) oder Preisklasse bei 20 Hz. Grund dafür: die Wiedergabe von Frequenzen unterhalb der 20-Hz-Grenze bei Schallplatten technisch nicht möglich ist.  

Für eine Einschätzung der Klangqualität mithilfe des Frequenzspektrums ist die obere Grenzfrequenz viel interessanter. Diese liegt bei allen getesteten Tonabnehmern bei mindestens 18.000 Hz (Reloop Concorde Black). Viele MM-Tonabnehmer schaffen auch 22.000 Hz (Numark CC-1) oder 25.000 Hz (Ortofon 2M Red). Bei den beiden Spitzenmodellen mit MC-Tonabnehmer liegt die obere Grenzfrequenz des Frequenzspektrums sogar bei 30.000 (Audio-Technica AT-OC9).

Frequenzbereich als Indiz für Klangqualität

Das menschliche Ohr kann Frequenzen von 20 bis 20.000 Hz hören. Das Gehör für hohe Frequenzen lässt allerdings mit dem Älter werden nach, sodass bereits mit etwa 20 Jahren viele Menschen Frequenzen über 17.000 Hz nur schwach wahrnehmen. Doch selbst wenn Sie hohe Frequenzen von 18.000 Hz bis 25.000 Hz oder 45.000 Hz beim High-End-Tonabnehmer nicht mehr hören, haben diese trotzdem einen großen Einfluss auf den Klang. Die Angabe des Frequenzbereichs kann als ein Indiz für die Klangqualität gesehen werden. Es gilt: Je höher die spezifizierte Grenzfrequenz liegt, je linearer fällt auch die Tonwiedergabe im hörbaren Bereich aus. Deswegen bieten Tonabnehmer mit einem breiteren Frequenzbereich auch ein besseres Klangbild.


Wie beeinflusst die Ausgangsspannung die Lautstärke eines Tonabnehmers?

Die Ausgangsspannung, die im Datenblatt des Tonabnehmers sowie in der Testtabelle in Millivolt (mV) angegeben wird, ist weiterer wichtiger Wert, der bei der Einschätzung der Klangqualität hilft. Gleiche Verstärkereinstellungen vorausgesetzt, können Sie an der Ausgangsspannung die Wiedergabelautstärke des Tonabnehmersystems ablesen, die sich wiederum auch auf die Klangqualität auswirkt.

Denn jeder Verstärker fügt dem Tonsignal auch eine gewisse Menge Hintergrundrauschen hinzu. Und je mehr das Signal verstärkt wird, desto lauter fällt auch dieses Rauschen aus. Bei modernen Verstärkern und Vorverstärkern ist der Rauschabstand allerdings so groß, dass diese Unterschiede kaum ins Gewicht fallen.

DJs sollten dagegen aus einem anderen Grund zu einem Tonabnehmersystem mit einer höheren Ausgangsspannung wie dem Reloop Concorde Vibe (8,0 mV), dem Reloop Concorde Blue (6,0 mV) oder dem Numark CC-1 (6,0 mV) greifen. Da das Signal des Plattenspielers hier weniger kräftig verstärkt werden muss, sind diese lauten Tonabnehmersysteme weniger anfällig für Rückkopplungen, wie sie bei großen Soundsystemen im Club oder der Großraumdisko immer wieder auftreten können.

Sie möchten Ihren PC mit einem USB-Plattenspieler zur HiFi-Anlage umrüsten und sind noch auf der Suche nach den passenden Lautsprechern? Dann könnte Ihnen unser PC-Lautsprecher Test – Soundsysteme & Studiomonitore im Vergleich weiterhelfen.


Bedeutet eine höhere Auflagekraft gleichzeitig auch eine höhere Abnutzung?

Obwohl sich Vinyl-Fans hier längst nicht einig sind, ist die Auflagekraft, auf die ein Tonabnehmer ausgerichtet ist, weder ein Qualitätsmerkmal noch ein absoluter Hinweis darauf, wie stark der Tonabnehmer die Schallplatten beim Abspielen abnutzt.

Wenn Sie stets ein Auflagegewicht im vom Hersteller angegebenen spezifizierten Bereich (siehe Testtabelle Punkt „Auflagekraft-Bereich/Auflagekraft empfohlen“) verwenden, klingen auch Ihre häufig gehörte Platten für lange Zeit optimal – unabhängig davon, ob Sie exakt die empfohlene Auflagekraft einstellen oder eine erhöhtes respektive verringertes Auflagegewicht verwenden.

Für den Musikgenuss zu Hause sollten Sie allerdings generell ein geringeres Auflagegewicht einem höherem vorziehen. Anders sieht die Sache bei DJs aus, welche die Schallplatten beim Auflegen immer wieder mit der Hand berühren und manipulieren. Damit die Plattennadel dabei nicht springt, benötigen DJs Abtastsysteme mit höherer Auflagekraft.

Achten Sie auch unbedingt darauf, dass Sie niemals ein Auflagegewicht einstellen, das niedriger ausfällt als der spezifizierte Bereich des jeweiligen Tonabnehmers. Obwohl das im ersten Moment nicht logisch erscheint, führt ein zu niedriges Auflagegewicht zu einer stärkeren Abnutzung der Schallplatten als ein zu hohes Auflagegewicht.


Welche verschiedenen Befestigungssysteme für Tonabnehmer gibt es und wo liegen die jeweiligen Vor- und Nachteile?

Es gibt drei verschiedene Befestigungsweise für Tonabnehmer: Das Headshell-, Concorde- und P-Mount-System. Für das Ortofon-Headshell-System im Bild gibt es sogar einen Adapter, mit dessen Hilfe Sie dort einen P-Mount-Tonabnehmer montieren können. (Quelle: Ortofon)

Bei einem empfehlenswerten USB- oder Bluetooth-Plattenspieler ist der Tonabnehmer mit einer Halterung am Tonarm befestigt, sodass die Einheit mit der Plattennadel gewechselt oder gegen ein noch besser klingendes Modell ausgetauscht werden kann. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Befestigungssystem, mit denen ein Tonabnehmer am Tonarm montiert wird.

Einerseits kann er mithilfe eines separaten Trägersystems, der sogenannten „Headshell“ am Tonarm angebracht werden. Andererseits wird er über das von der Firma Ortofon entwickelte Concorde-System oder die ältere P-Mount-Befestigung (T4P) direkt am Tonarm befestigt. Diese drei Befestigungsweisen haben die folgenden Vor- und Nachteile:

Das Headshell-System

Ein Headshell-System ist besonders flexibel und Sie können es sowohl an geraden als auch an S-förmigen Tonarmen nutzen. Für diese Befestigungsweise steht die größte Auswahl an Tonabnehmern bereit und Hersteller wie Ortofon bieten sogar Adapter an mit denen Sie einen Tonabnehmer mit P-Mount-Befestigung an der 0,5-Zoll-Headshell anbringen können.

Audio-Technica AT-VMN 95 SH: Headshell-System (0,5 Zoll) (Quelle: Audio Technica)

Ebenfalls von Vorteil ist, dass Headshell-Systeme mit USB- und Bluetooth-Plattenspielern ohne SME-Bajonettanschluss kompatibel sind. Der größte Nachteil dieses Befestigungssystems: Sie müssen den Tonabnehmer immer mithilfe einer Schablone aufwendig ausrichten.

Das Concorde-System

Dank ihres SME-Bajonettverschlusses sind Concord-Systeme, die gerade DJs bevorzugen, sehr einfach zu installieren. Bei der Verwendung an einem S-Tonarm ist die Nadel nämlich schon korrekt ausgerichtet.

Reloop Concord Black: Concord-System

Der Nadelwechsel fällt ebenfalls leicht, weil Sie diese nur auf das Ende des Nadelträgers stecken. Mit geraden Tonarmen sind Concorde-Systeme allerdings nicht kompatibel. Kommen Sie nicht an einem bei DJ-Plattenspielern generell zu findenden S-Tonarm zu Einsatz, leidet die Klangqualität hörbar.   

Das P-Mount-System (T4P)

Das auch als T4P bezeichnete P-Mount-System ist ein japanischer Standard, dessen Spezifikationen sehr klar definiert sind. Die T4P-Befestigungsweise bietet die einfachste Installation, da Sie hier den Tonabnehmer einfach auf den Tonarm stecken.

Audio-Technica AT-V95 E: P-Mount-System (Quelle: Audio Technica)

Außerdem ist nach dem Tonabnehmerwechsel keine Neujustierung des Auflagegewichts erforderlich. Dieser Anschluss ist allerdings gerade in Europa nicht sehr weit verbreitet. Daher gibt es auf dem Markt einige Adapter, mit denen Sie einen T4P-Tonabnehmer auch am europäischen SME-Bajonett-Anschluss nutzen können.     


Wie und mit welchen Geräten digitalisiere ich meine Schallplatten und welche Software ist dafür empfehlenswert?

Audacity ist eine Software zum Digitalisieren von Schallplatten, die kostenlos ist, sich leicht bedienen lässt und viele nützliche Optionen bereithält.

Nachdem wir Ihnen alles Wissenswerte über Tonabnehmer vorgestellt haben, wollen wir Ihnen abschließend zeigen, wie Sie Ihre Vinylschätzchen vom analogen in das digitale Format bringen, um diese zu archivieren oder mit verbesserter Qualität auf dem Smartphone oder der Stereoanlage zu hören.

Um das Audio-Signal (Ton) des Plattenspielers in das digitale Format zu bringen, benötigen Sie zum einen ein Gerät mit einem Analog-/Digital-Wandler (A/D-Wandler), der das digitale Signal (Bits) über eine USB-Verbindung an den PC weitergibt. Zum anderen ist ein Rechner oder Notebook zur Digitalisierung und zur anschließenden Bearbeitung Ihrer Aufnahme sowie eine Audio-Software zwingend erforderlich.

Letztere sollte nicht nur leicht verständlich und einfach zu bedienen seinSie sollte auch Optionen bereithalten, um Aufnahmen zu splitten oder zusammenzufügen, Kratzer und Störungen auszubessern sowie Metadaten hinzuladen zu können.

Wir empfehlen Ihnen Audacity, einen kostenlosen Open Source Audio Editor bzw. Rekorder, den Sie sich hier herunterladen können. Kostenlose Alternativen sind Free Audio EditorOcenaudio oder Vinylstudio von Alpinesoft. Die per Audacity aufgenommen Tracks können Sie dann in Formaten wie WAV, AIFF oder OGG abspeichern, für den Export in ein anderes Format, beispielsweise MP3 benötigt das Programm allerdings einen zusätzlichen Encoder wie den Lame MP3 Encoder.

Für das wirklich leicht verständliche Tool, das schon eine Weile verfügbar ist, gibt es im Netz bereits einige Tutorials, die demonstrieren, wie Sie Vinyl damit optimal digitalisieren. Wir zeigen Ihnen hier die verschiedenen Plattenspieler-Hardware-Kombinationen (Setup), mit denen die Digitalisierung mittels Audacity möglich ist.

Digitalisierung direkt vom Plattenspieler (Plattenspieler mit USB oder Bluetooth)

Bei dieser Variante wird das Audio-Signal direkt in dem mit einem A/D-Wandler ausgestatteten Plattenspieler digitalisiert und anschließend via USB-Verbindung an den PC/Laptop übertragen. Die Signalkette läuft dann vom Plattenspieler mit USB-Schnittstelle über die USB-Verbindung zum PC oder Laptop, an dem dann die digitale Verarbeitung erfolgt.

Die einfachste Art ist die Digitalisierung mithilfe eines USB-Kabels, das zum PC führt. Dazu muss der Plattenspieler allerdings zwingend mit einem A/D-Wandler ausgestattet sein. (Quelle: PCGH-Ratgeber)

Bei Plattenspieler mit Bluetooth-Verbindung fällt die Signalkette fast identisch aus. Allerdings wird hier das vom A/D-Wandler des Plattenspielers bereitgestellte Signal drahtlos an den Bluetooth-Empfänger des Rechners übertragen. Dieses ist klar die einfachste und am wenigsten aufwendige Digitalisierungsvariante.

Digitalisierung mithilfe eines Phono PreAmp (Plattenspieler ohne USB oder Bluetooth)

Bei dieser Konfiguration wird das Audio-Signal nicht direkt im Plattenspieler digitalisiert, da diesem der interne A/D-Wandler fehlt. Um den Plattenspieler trotzdem mit dem Rechner/Notebook digital verbinden zu können, müssen Sie diesen an einen separaten Entzerrvorstärker (Phono PreAmp with USB )oder eine externe Soundkarte mit Phono-Input anschließen, die mit einem integriertem A/D-Wandler ausgestattet ist.

Verfügt Ihr Plattenspieler über keinen internen A/D-Wandler müssen Sie ihn mit einem Entzerrvorstärker verbinden, der über dieses Computerbauteil verfügt. Wir empfehlen den Art USB Phono Plus PS für ca. 100 Euro.

Diese Phono-Vorverstärker mit USB-Anschluss kosten zwischen 60 Euro und 300 Euro, wobei schon ein Einsteigermodell wie der Art USB Phono Plus PS für ca. 100 Euro ein ordentliches Ergebnis mit 16 bit und 48 kHz Sample-Rate liefert. Die Signalkette läuft hier vom Plattenspieler über den Phono-Vorverstärker mit USB-Anschluss und die USB-Verbindung zum PC/Laptop, wo die digitale Verarbeitung durchgeführt wird.

Digitalisierung per PC oder Laptop mit integrierter Soundkarte

Diese Art der Digitalisierung eignet sich optimal, wenn Ihr Plattenspieler etwas älter ist und über keinen internen A/D-Wandler und USB-Anschluss verfügt oder Sie nicht bereit sind, sich einen neuen USB-Plattenspieler oder einen Phono-Vorverstärker zu kaufen. Sie können nämlich auch die interne oder externe Soundkarte Ihres PCs/Laptops für die Digitalisierung einspannen, falls dort sowohl Line In- als auch Line Out-Anschlüsse vorhanden sind.

Da die Soundqualität der Onboard-Soundchips meist nur mäßig ist, empfehlen wir eine leistungsfähige Soundkarte mit einem sehr guten A/D-Wandler wie die Creative Sound Blaster AE-7 mit dem ESS-Sabre-9018-A/D-Wandler (32 Bit/384 kHz im Direct-Mode) für ca. 190 Euro. Creatives interne Soundkarte ist das Top-Produkt unseres Ratgebers Soundkarte Test: Interne und externe Soundkarten im Vergleich.

Die Creative Sound Blaster AE-7 ist mit einem – auch im gehobenen Hi-Fi-Segment Anwendung findenden – Sabre 9018 DAC von ESS ausgestattet. Dessen maximale Bit- und Abtastrate liegt bei stolzen 32 Bit/384 KHz im Direct-Mode. (Quelle: Creative)

Bei dieser Konfiguration, die eindeutig die günstigste Variante ist, wird der Plattenspieler üblicherweise mit einem Verstärker, sei es der Verstärker der Stereo-Anlage oder ein Phono-Vorverstärker, verbunden. Danach wird das analoge Ausgangssignal des Kopfhörer-Anschlusses (!) zur digitalen Verarbeitung an den Line-In-Anschluss der Soundkarte des Rechners/Notebooks angeschlossen.

Zu diesem Zweck benötigen Sie ein Anschlusskabel mit Klinkensteckern an beiden Seiten (2 × 3,5 mm oder 1 × 3,5 mm und 1 × 6,3 mm je nach Anschluss). Die Signalkette läuft dann vom Plattenspieler über den Kopfhörerausgang ihres Verstärkers oder Phono PreAmps zum Line-In-Anschluss der Soundkarte Ihres Rechners/Notebooks und wird dort verarbeitet.


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