Ein smartes Türschloss bietet viel Komfort und verhindert Momente, in denen man sich aus Versehen aussperrt und andere Dilemmas. Yale ist in diesem Sektor einer der bekannteren Namen und ich wollte natürlich wissen, wie gut deren Smart Lock wirklich ist. Im Test hatte ich das Yales Linus L2 inklusive des Yale Smart Keypad 2 mit Fingerprint.
Unikat zum Valentinstag
Zum Valentinstag kann man das Yale Linus L2 in einer ganz besonderen Special-Edition kaufen. Zusätzlich zum Schloss erhält man hier ein elegantes Armband von Unison. Jedes dieser Armbänder ist ein Unikat und besteht aus eingeschmolzenen Schlüsseln. Was es damit auf sich hat? Wo man früher einem geliebten Menschen den Schlüssel zur eigenen Wohnung überreicht hat, um einen weiteren Schritt in eine intensive Beziehung zu gehen oder zusammenzuziehen, fehlt bei einem smarten Türschloss diese Möglichkeit. Dafür, so Yale, ist das Leben dank Smartlock deutlich stressfreier. Damit es auch an der Romantik nicht mangelt, gibt es nun die Sonderedition mit dem Armband, das man anstelle des Schlüssels symbolisch verschenken kann.

Yale Linus L2: Aufbau theoretisch super-leicht
Vor allem dann, wenn man ein herkömmliches Euro-Schloss hat und der Zylinder auf der Tür-Innenseite 3 Millimeter oder mehr herausragt, ist die Installation wirklich sehr einfach und dauert eigentlich nur wenige Minuten. Warum schreibe ich also „theoretisch“ in meiner Einleitung? Die Aufbau-Anleitung in der App ist zum einen völlig durcheinander und zum anderen gibt die Anleitung auch auf der Website nicht komplett Aufschluss darüber, was man zu tun hat. Durcheinander heißt: Die Kurzvideos und der Text passen nicht zueinander. Und an keiner Stelle wird das Klebepad erwähnt.
Ich baue solche Produkte öfter auf, deswegen ist das für mich kein Problem. Wer zum ersten Mal ein Smartlock in der Hand hält, der könnte davon aber leidlich irritiert sein. Laut der Anleitung soll man zunächst den Akku laden, was natürlich zutrifft. Dann soll man die Montageplatte (Rückseite des Apparates) auf den Zylinder setzen und mittels der kleinen Stellschraube festzurren. Je nachdem, wie weit der Zylinder heraussteht, reicht das sogar und hält dann in Kombination mit dem Aufsetzen auf den Schlüssel auch. Steht der Zylinder aber gerade so die 3 Millimeter heraus, könnte der eine oder andere Nutzer verunsichert sein.
Winter Sale bei Secretlab
Ab sofort ist bei Secretlab der Winter Sale am Start.Dabei gibt es unter anderem die höhenverstellbaren Tische MAGNUS und MAGNUS Pro im Bundle mit einer Magpad-Unterlage, die Gaming-Stühle TITAN Evo, TITAN Lite und Classic NAPA und Zubehör wie Stuhl-Skins, Rollen, Fußauflagen, coole Lendenkissen und vieles mehr mit Preisnachlässen von bis zu 200 Euro.
Wohin mit dem Klebepad?
Prinzipiell schadet es sowieso nicht, erst das Klebepad aufs Schloss zu setzen und darauf dann die Montageplatte zu setzen und diese noch zusätzlich mittels besagter Stellschraube festzuziehen. Aber! Durch das Klebepad kann es passieren, dass der Schlüssel am Ende auf der Montageplatte aufsitzt und dadurch nicht mehr gedreht werden kann. Ich weiß das, weil das bei meinem Schlüssel exakt der Fall war und ich entsprechend das Pad wieder entfernen musste.
Die Montageplatte misst an der Stelle, wo der Schlüssel stecken und drehbar sein soll, 7 mm Tiefe. Das Pad misst ca 1,5 mm. Das heißt, die Strecke Tür oder Türschloss (je nachdem, wo die Montageplatte aufsitzt) bis zur Wölbung des steckenden Schlüssels muss mindestens 8 mm bzw. mit Klebepad 9,5 mm (oder besser noch 9 bzw. 10 mm) betragen. Sonst blockiert die Platte den Schlüssel.
Also theoretisch ist die Montage sehr einfach, denn man setzt die Platte einfach ohne Schrauben oder andere Probleme auf das Schloss auf, steckt den Schlüssel rein, befestigt mit zwei Handgriffen das Smartlock, setzt den Akku ein und kann dann gemütlich die Kalibrierung starten. Die Kalibrierung läuft dann problemlos über die App.
Wer übrigens einen Zylinder hat, der weniger als 3 mm heraussteht, der kann über Yale einen Erweiterungszylinder kaufen. Bitte prüft aber vorher, ob euer Türschloss so aufgebaut ist, dass ihr den aktuellen Zylinder komplett herausziehen könnt.
Auch wichtig: Überprüft bitte vorher, ob sich euer Schloss auch dann noch von außen mit dem Schlüssel aufschließen lässt, wenn von innen ein Schlüssel steckt. Die meisten Türschlösser sind mittlerweile so, aber es gibt noch alte, besonders in Altbauwohnungen, wo das nicht der Fall ist.
Linus L2: viel Komfort im Alltag
Ist das Yale Linus L2 einmal angebracht, leistet es bereits von sich aus viel Komfort. Hervorzuheben ist zunächst, dass das Linus L2 selbst die WiFi-Anbindung gewährleistet und keine separate Bridge erforderlich ist. Dadurch ist eine Steuerung auch auf Entfernung von vornherein möglich und man kann zum Beispiel wartende Gäste oder Familienmitglieder schon mal rein lassen, während man selbst vielleicht gerade noch beim Einkaufen ist.
Selbst, wenn man nicht mit dem Keypad, das wir weiter unten noch vorstellen, arbeitet, kommt man mit dem beiliegenden Yale Dot über NFC schnell und einfach zur Tür rein. Dazu muss man nur das Smartphone an den Dot halten, den man dazu außen bei der Tür angebracht hat. Wer möchte, kann zusätzliche Yale Dots kaufen und bis zu fünf Stück mit einem Schloss koppeln. Eine Idee wäre beispielsweise im Auto, sodass man quasi vorfährt und direkt die Tür aufmacht.
Auch über die Applewatch und die dortige Integration kann man das Schloss öffnen.
Öffnen wie von Zauberhand mit GPS
Man kann aber auch mit GPS und Automatik arbeiten. Dank GPS erkennt das Yale Linus L2, wenn sich das hinterlegte Smartphone nähert und sperrt direkt auf. Das ist auf jeden Fall sehr angenehm und gerade bei einer Tür, die wie meine Wohnungstür, ganz aufspringt, eine super Sache, wenn man mit den Einkäufen beladen oder dem Kind auf dem Arm ankommt.
Über die Automatik kann man dem Schloss außerdem Zeiten für das Auf- und Abschließen vorgeben. So kann zum Beispiel eingestellt werden, dass immer um 22 Uhr alles abgeschlossen wird. Dadurch ist ein „Sag mal, hab ich eigentlich die Haustür abgeschlossen“, gefolgt von missmutigem aus dem Bett Kriechen und zur Tür Schlurfen ab sofort Geschichte.
Selbstverständlich kann man all das nicht nur für einen selbst, sondern für alle Personen des Haushalts oder Menschen, die öfter Zutritt benötigen, einrichten.
Und natürlich hat das Yale Linus L2 auch einen Sensor dabei, der erkennt, wenn die Tür unverschlossen offensteht und einen warnt bzw. eine zugezogene, aber nicht abgeschlossene Tür dann auch selbstständig wieder verschließt.
Leise und mit Akku
Neben den angenehmen Funktionen in Sachen Öffnen und Schließen möchte ich noch auf zwei Dinge kurz eingehen, die ich ebenfalls gut finde: den Akku und die Lautstärke. Der beiliegende Akku, der bequem und schnell via USB-C-Kabel (nicht im Lieferumfang enthalten, aber USB-C-Ladekabel hat man ja eh wie Sand am Meer) aufgeladen wird, hält bis zu 6 Monate. Neigt sich seine Ladung dem Ende zu, wird man von der App entsprechend benachrichtigt. Außerdem arbeitet das Linus L2 angenehm leise. So kann man auch mal nachts heimkommen, ohne alle aus dem Schlaf zu reißen.
Das Yale Smart Keypad 2
Wer gerne noch weitere physische Lösungen möchte, für den bietet sich das Yale Smart Keypad 2 an. Das wird einfach außen neben oder auf der Tür befestigt (geschraubt oder geklebt) und mit dem Schloss und der App gekoppelt. Das Keypad bietet nun die Möglichkeit verschiedener Codes sowie Fingerabdrücke als Zugang.
Verschiedene Codes bedeutet: Ihr könnt zum einen die allgemeine PIN eingeben, zum anderen Einmal-Codes oder Zahlenkombinationen, die für eine bestimmte Phase gelten. Damit kann man zum Beispiel dem Handwerker einen Code geben, damit er ins Haus kann, obwohl man selbst nicht da ist. Oder den Freunden, die während eures Urlaubs auf die Wohnung aufpassen, eine passende PIN für diese Phase.
Fingerabdrücke kann das Keypad bis zu 10 Stück abspeichern. Damit ist der Zugang für die ganze Familie gewährleistet.
Damit man das Keypad auch bei Dunkelheit findet, beginnen die Tasten zu leuchten, sobald man sich nähert. Für den nötigen Saft sorgen 4 AAA-Batterien und wenn sich die Ladung dem Ende zuneigt, wird man über die App entsprechend benachrichtigt.
Yale Linus L2 & Smart Keypad 2 Testergebnis
Sieht man mal von der etwas unglücklich gestalteten Aufbauanleitung ab, ist das Yale Linus L2 ein perfektes smartes Türschloss. Leicht aufzubauen, leicht in Betrieb zu nehmen, viele Möglichkeiten es zu nutzen und die direkte Anbindung ans Wifi ohne Hub. Obendrein ist es leise. Man muss nur darauf achten, dass der Zylinder wirklich mindestens 3 mm aus dem Schloss steht.
Zur flotten Öffnung liegt ein Yale Dot für die Bedienung mit NFC bei, insgesamt könnten bis zu fünf Stück mit einem Schloss kombiniert werden. Wem Dot, Smartwatch, GPS und Öffnen per Smartphone nicht genug sind, der kann sich noch zusätzlich das Yale Smart Keypad 2 zulegen. Mit dem hat man dann auch noch PINs und Fingerabdrücke – so ist absolut sicher, dass man nie wieder vor der Tür steht und nicht weiß, wie man reinkommen soll, weil man den Schlüssel nicht dabeihat.