Wie der Name erahnen lässt, ist die Razer Viper V3 Pro bereits das dritte Modell der erfolgreichen Viper-Baureihe. Deren Markenzeichen, eine achsensymmetrische Form und ein geringes Gewicht sind auch beim neuesten Spross der Viper-Familie wiederzufinden. Der bringt nur 54 Gramm auf die Wage und gehört damit auch zu einer der leichtesten kabellosen Gaming-Mäuse, die aktuell erhältlich sind. Um dieses Gewicht zu erzielen, verzichtet Razer auf eine bunte Beleuchtung, viele Tasten und andere Extras.
Die Zielgruppe der von Razer als E-Sport-Mouse bezeichneten Viper V2 Pro wird das nicht stören. Wie mit der Razer Viper Ultimate und der Razer Viper V2 Pro, nimmt der Peripherieexperte mit der Razer Viper V3 Pro wieder speziell den E-Sportler ins Visier. Den möchte man mit 8.000 Hz Polling Rate, dem neuen Focus-Pro-35K-Optical-Gen. 2-Sensor und optischen Tastenschaltern der mittlerweile dritten Generation überzeugen. Ob das gelingt und ob auch der Casual-Gamer von den in Zusammenarbeit mit Profi-E-Sportlern entwickelten Technik-Features profitiert, das erfahren Sie in unserem Test.
Razer Viper V3 Pro: Ausstattung und Eigenschaften im Detail
Ausstattung:
- Bauart/Anschluss: Kabellos/2,4 GHz (Hyperpolling Wireless Dongle)/USB-Kabel
- Abtastung/Sensortyp: Optisch (IR-LED)/Razer Focus Pro 35K Optical Gen-2
- Maximale Auflösung: 35.000 Dpi
- Maximale Geschwindigkeit: 750 IPS (70 G)
- Anzahl Tasten/Art Tastenschalter: 5 + Scrollrad (alle programmierbar)
- Schalter Haupttasten/Lebenszeit laut Hersteller: Razer Optical Mouse Switches Gen-3/90 Mio. Betätigungen
- Abtastoptimierungen per ARM-CPU: Ja, mit Software-Optionen für die Lift-Off-Distanz (Smart Tracking, mit Optionen für den asymmetrischen Trennungspunkt und die Lift-Off- sowie Landing-Entfernung), Option für die Tracking-Entfernung, Dpi Sensitivity Matcher
- Kabellänge: Ca. 180 cm (USB-C-auf-USB-A-Ladekabel/Anschlusskabel Hyperpolling Wireless Dongle)
- Interner Speicher: Speicher für 5 Profile und Makros
- Beleuchtung: Keine, nur farblich LED vor dem Mausrad zum Anzeigen der gewählten Dpi-Stufe
- Weitere Ausstattung: Dpi-Umschaltung (5 Stufen, 1 Dpi-Schritte, Schalter auf Unterseite und LED-Anzeige), Hypershift-Tastenverdoppelung, 8.000 Hz Polling Rate (mit Hyperpolling Wireless Dongle, nur 1.000 Hz Polling Rate per Kabel!), Razer Grip-Tape-Set, flexibles Kabel, Hyperpolling Wireless Dongle im Lieferumfang
Die wichtigsten Eigenschaften:
- Empfohlener Spielstil/geeignet für: Low-, Mid- und High-Sense/Rechts- und Linkshänder (keine Daumentasten für Linkshänder vorhanden!)
- Größe (H × B × T)/Gewicht/Volumen (angenäherte Form): 39,9 × 69,9 × 127,1 mm/54 g/85 cm³
- Druckpunkte Haupt-/Sondertasten: Sehr gut/sehr gut
- Druckpunkt/Rasterung Scrollrad: Sehr gut/gut bis sehr gut
- Ergonomie: Sehr gut (Claw und Fingertipp-Griffstil)/Gut bis sehr gut (Palm Grip)
Weihnachtsangebote bei Secretlab
Noch bis 13. Dezember hat der Nikolaus bei Secretlab Weihnachtsangebote mit fröhlichen Rabatten auf Gaming-Stühle und -Tische im Sack. Hierbei gibt es unter anderem die höhenverstellbaren Tische MAGNUS und MAGNUS Pro im Bundle mit einer Magpad-Unterlage, die Gaming-Stühle TITAN Evo und Classic NAPA und Zubehör wie Stuhl-Skins, Rollen, Fußauflagen, coole Lendenkissen und vieles mehr mit Preisnachlässen von bis zu 200 Euro.
Razer Viper V3 Pro: Gewichtsreduktion und Spitzentechnik statt RGB
Beim Blick auf die Ausstattung der Razer Viper V3 Pro wird sofort klar, für welche Zielgruppe sie konzipiert ist. Wer eine bunt beleuchtete, kabellose Gaming-Maus mit besonderem Design, vielen programmierbaren Tasten sowie speziellen Extras sucht, ist hier falsch. Da wäre die Razer Basilisk V3 Pro oder Razer Cobra Pro eine bessere Wahl. Die Ausstattung der E-Sport-Maus, der Razer unter anderem größere Mausfüße spendiert, ist nämlich klar auf eine maximale Gewichtsreduktion ausgelegt.
Bereits der Vorgänger, die Razer Viper V2 Pro, wog nur 58 Gramm. Trotzdem hat es Razer geschafft, das Gewicht der Razer Viper V3 Pro weiter auf 54 Gramm zu verringern. Dafür fehlt eine RGB-Beleuchtung und auf eine Dpi-Umschaltung mit zwei Knöpfen verzichtet man auch. Trotz der achsensymmetrischen Form sind keine Daumentasten für Linkshänder vorhanden. Ebenfalls Fehlanzeige: strukturierte und/oder gummierte Elemente an den Ablagen für den Daumen und den kleinen sowie Ringfinger.
Statt auf Lichttricks, besondere Features sowie Extratasten setzt Razer lieber auf High-End-Technik bei der Abtastung und drahtlosen Datenübertragung. Das technische Herzstück der superleichten, schnurlosen Gaming-Maus ist der neue Razer Focus Pro 35K Optical Gen-2. Der optische Sensor der zweiten Generation tastet mit sehr hohen 35.000 Dpi ab, das macht ihn besonders präzise. Für letzteres sorgen auch die per MCU gesteuerten Abtastoptimierungen Asymmetric Cut-off, Smart Tracking und Motion Sync.
Diese per Synapse-Software ausführbaren Abtastmodifikationen sind zwar nicht neu, Razer hat sie jedoch überarbeitet und verfeinert. So können Sie beispielsweise jetzt die Höheneinstellungen für Lift-Off- und die Landing-Distance in 26 Feinschritten vornehmen. Ebenfalls neu ist das Sensitivity-Matcher-Feature und die Möglichkeit, die Abtastrate in ein-Dpi-Schritten festlegen zu können.
8.000 Hz-Polling-Rate für E-Sportler
Das für professionelle Spieler wohl wichtigste technische Extra der Razer Viper V3 Pro, für das auch Razer kräftig die Werbetrommel rührt, ist die Hyperpolling-Technologie. Letztere ermöglicht es, dass die Maus und der mitgelieferte Hyperpolling Wireless Dongle bei 8.000 Hz Polling Rate pro Sekunde achtmal so viele Daten über die Funkverbindung austauschen, als bei einer Polling-Rate von 1.000 Hz. Dadurch reduziert sich die Verzögerung (Latenz) effektiv von 1 ms auf 0,125 ms. Leider unterstützen bislang nicht alle Spiele diese Technik.
Bei Titeln, die bei 8.000 Hz Polling Rate weder ruckeln noch Probleme bereiten, spüren die Profis sicher den Unterschied zwischen 8.000 Hz und 1.000 Hz. Der Gelegenheits-Gamer nimmt die geänderte Polling-Rate dagegen wohl nur durch drastisch sinkenden Akkulaufzeiten wahr. Dazu muss Razer Kritik dafür einstecken, dass eine 8.000-Hz-Polling-Rate nicht zur Verfügung steht, wenn die Maus am Kabel hängt. Hier sind maximal 1.000 Hz möglich. Den Amateuren wird’s wahrscheinlich reichen, den Profi-Spielern wohl nicht. Wir verstehen nicht, warum Razer hier eigene Wege geht.
Positiv ist dagegen die Tatsache, dass Sie die Frequenz der Datenaktualisierungen pro Sekunde für Spiele separat einstellen und auch verringern können. Das beugt Problemen vor, die aktuell beispielsweise bei den Titeln Battle Bit Remastered oder GTA Online mit einer Polling Rate von 8.000 Hz auftreten. Einen weiteren Pluspunkt gibt es von uns für die neuen optischen Schalter der dritten Generation. Der verfügt über einen knackigen, sehr direkten und absolut Shooter/E-Sport-tauglichen Druckpunkt.
Razer Viper V3 Pro: Akkulaufzeiten – die Polling Rate entscheidet
Bei einer Gaming-Maus, die mit dem Gaming-PC per 2,4 GHz Funk Kontakt aufnimmt, ist die Akkuleistung ein entscheidendes Kaufargument. Sollte diese wie die Razer Viper V3 Pro auch noch ein Fliegengewicht und für den E-Sport optimiert sein, muss der Akku lange durchhalten und darf kaum etwas wiegen. Eine Angabe zum Gewicht der Batterie macht Razer nicht, im Test bestätigen sich allerdings die vom Hersteller kommunizierten Akkulaufzeiten.
Anders als bei kabellosen Gaming-Mäusen mit RGB-Beleuchtung bestimmt bei Razers kabelloser E-Sport-Maus, die Höhe der Polling Rate den Stromverbrauch. Lassen Sie die Polling-Rate auf 1.000 Hz beträgt die Akkulaufzeit laut Razer hohe 95 Stunden. Schon eine Verdopplung der Polling Rate reduziert die Kapazität des Stromspenders um gut 30 Prozent auf 62 Stunden (Werksangabe). Spielen Sie mit 4.000 Hz Abtastrate, muss die Razer Viper V3 Pro nach 40 Stunden wieder ans USB-C-auf-USB-A-Ladekabel. Am drastischsten jedoch wirkt sich der Wechsel von 1.000 Hz auf 8.000 Hz aus. Hier schrumpft die Akkulaufzeit von 95 Stunden auf 17 Stunden.
Griffig, für Linkshänder geeignet und ergonomisch!
Wie alle vorherigen Viper-Modelle besitzt auch die Razer Viper V3 Pro wieder eine achsensymmetrische Form. Die hat Razer zusammen mit E-Sport-Profis entwickelt und getestet und sie eignet sich grundsätzlich auch für Linkshänder. Die müssen jedoch damit leben, dass die Daumentasten an der rechten Seite des Gehäuses fehlen. Letzteres ist zwar mit einer Soft-Touch-Schicht für guten Grip überzogen. Für eine optimale Griffigkeit sollten Sie jedoch das mitgelieferte Razer Maus Grip Tape auf die beiden Seitenpartien und bei Bedarf auch auf die Haupttasten kleben.
Der von Razer und den kooperierenden Profis-Gamern gewählte Formfaktor sorgt zusätzlich für eine fast perfekte Ergonomie. Einerseits liegt die kabellose E-Sport-Maus optimal in einer mittelgroßen bis/großen Hand und lässt sich auch mit einer kleinen Hand sehr gut führen. Andererseits manövrieren Sie die Razer Viper V3 Pro optimal mit dem Claw- und Fingertip-Grip (siehe Der große Gaming-Maus-Test) über das Mauspad. Allerdings störte es uns auch als Palm-Grip-Spieler überhaupt nicht, dass Razer das Gehäuse im Vergleich zum Vorgänger leicht erhöht und den Buckel für die Handinnenfläche ein paar Millimeter nach hinten geschoben hat.
Razer Viper V3 Pro: Spitzen-Sensortechnik nicht nur für Profis
Eine kabellose Gaming-Maus, die den Ansprüchen von Profi-Gamern gerecht werden will, sollte mit einem Hochleistungssensor der neuesten Generation bestückt sein. Mit dem Focus Pro 35K Optical Sensor Gen-2 steckt eine solche Abtasteinheit in der Razer Viper V3 Pro. Der Sensor, der mit dem ROG Aimpoint Pro von Asus (42.000 Dpi, ROG Keris II Ace) und dem HERO 2 von Logitech (32.000 Dpi, G Pro X Superlight 2) konkurriert, leistet sich bei der Abtastung keine Fehler. Selbst bei 35.000 Dpi reagiert die Abtasteinheit noch absolut präzise, mit minimaler Latenz und einer fantastisch niedrigen Hubhöhe von nur 0,8 mm.
Dazu muss jedoch ergänzt werde werden, dass Razers kabellose Gaming-Maus bei einer Abtastrate vom 35.000 Dpi in Kombination mit 8.000 Hz hyperempfindlich reagiert. Sie ist dann nur noch mit Mikrobewegungen zu kontrollieren, da der Sensor jede auch noch so kleine Bewegung der Maus umsetzt. Letzteres macht der Focus Pro 35K Optical Sensor Gen-2 mit Bravour, denn er reagiert nicht nervös, zappelt nicht und wird auch nicht so wie manch Konkurrent unkontrollierbar.
An so einen empfindlichen Sensor müssen Sie sich auf jeden Fall gewöhnen. Das geht aber recht schnell, zudem die per ARM MCU gesteuerten Abtastoptimierungen mit Synapse-Optionen dabei sehr hilfreich sind. Für den Spielbetrieb sind hohe Dpi-Zahlen und ein dadurch hypersensibel reagierender Sensor nichts. Ein Großteil der Gamer zockt mit Dpi-Raten sehr weit unterhalb der 35.000-Dpi-Marke, viele Profis spielen gar nur mit 800 bis 1.000 Dpi.
Testfazit Razer Viper V3 Pro
Die Razer Viper V3 Pro ist ein zusammen mit Pro-Gamern für Profi-Spieler entwickeltes Präzisionswerkzeug. Von dessen geringem Gewicht, Hochleistungssensor und der drahtlosen Hyperpolling-Technik profitieren natürlich auch Durchschnittsspieler und Gelegenheits-Gamer. Es fragt sich allerdings, ob diese eine Polling-Rate von 8.000 Hz – das auch von Razer propagierte Alleinstellungsmerkmal – überhaupt benötigen, oder lieber zugunsten von 95 Stunden Akkulaufzeit einfach darauf verzichten.
Dazu müssen Sie in Kauf nehmen, dass Sie für die starke Sensorleistung mit minimaler Hubhöhe von 0,8 mm und einer beeindruckenden Performance im 35.000 Dpi-Grenzbereich auf Extras wie RGB-Licht oder viele Zusatztasten verzichten müssen. Im Gegenzug wirbt die auch für Linkshänder geeignete Razer Viper V3 Pro mit einer nahezu perfekten Ergonomie für alle Griffstile und einer optimalen Griffigkeit bei Einsatz des Razer Maus Grip Tapes für sich. Wenn Ihnen also die professionelle Ausrichtung der E-Sport-Maus gefällt, obwohl Sie eher Casual-Gamer sind, dann ist die Razer Viper V3 Pro genau die richtige Maus für Sie!