Gaming-Headsets gibt es in der Over-Ear- und In-Ear-Variante. Die Roccat Syn Buds Air beziehungsweise die baugleichen Turtle Beach Scout Air gehören zu letzterer Bauart und stellen sich als kleine Alleskönner heraus. Die In-Ear-Kopfhörern machen einen Wechseln vom Zocken am PC, zum Musikhören übers Smartphone, Sport treiben und sogar dem Spielen an der Nintendo Switch möglich. In unserem Test stellen wir Ihnen die beiden In-Ear-Gaming-Headsets anhand der Roccat Syn Buds Air ausführlich vor.
Roccat Syn Buds Air/Turtle Beach Scout Air: Technische Details & Inbetriebnahme
Technische Details
- Bauweise: geschlossen, In-Ear
- Verbindungsart: Bluetooth 5.1
- Treiber: 6 mm
- Frequenzbereich: 20 Hz – 20 kHz
- Anschluss (Ladecase): USB-C
- Akku: 5 Stunden, bis zu 20 mit Case
- IPX4 Wasserfest
- Sonstiges: Low-Latency Modus für Gaming, kompatibel mit Nintendo Switch
- Lieferumfang: Roccat Syn Buds Air/Turtle Beach Scout Air, Ladeetui, USB-C auf USB-A-Kabel, Ohraufsätze in 3 Größen
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Inbetriebnahme
Bevor Sie die Roccat Syn Buds Air beziehungsweise die Trutle Beach Scout Air nutzen, müssen Sie die In-Ear-Kopfhörer zunächst laden. Das Ladeetui kommt zwar voll geladen an, die beiden Buds sind aber an den Kontakten mit einer Schutzfolie versehen, welche das Laden vor Kauf verhindert. Nehmen Sie also die Syn Buds Air/Scout Air aus dem Ladecase, entfernen Sie die Folien und legen Sie die beiden Kopfhörer dann wieder hinein, um sie aufzuladen.
Verbinden Sie am besten auch gleich das Ladeetui zusätzlich via Kabel und Netzstecker mit dem Stromnetz, da das erste Laden die Kapazität des Etuis nahezu aufbraucht. Sobald die Roccat Syn Buds Air geladen sind und Sie das Ladeetui öffnen, versuchen diese, sich mit Ihrem Smartphone zu koppeln. Dort sollten Sie die Syn Buds Air/Scout Air in der Liste verfügbarer Bluetooth-Geräte finden. Falls nicht, nehmen Sie die Kopfhörer in die Hand und halten Sie das Turtle Beach- oder Roccat-Emblem beider Buds für wenige Sekunden gedrückt, um den Kopplungsmodus zu starten.
Als Nächstes gilt es, die passende App zu laden. Das geht über die in der Bedienungsanleitung direkt auf Seite 1 abgedruckten QR-Codes für iOS und Android blitzschnell. Die App möchte als Erstes ein Firmware-Update durchführen. Da dauert etwa 5 Minuten und ist nur durchführbar, wenn die Kopfhörer über mindestens 50 % Akku verfügen. Im Anschluss an das Update verlangt die App einen Neustart des Handys. Dazu muss tatsächlich das Smartphone aus- und wieder eingeschaltet werden, ein finales Beenden der App reicht nicht aus. Erst nach dem Neustart lassen sich die Syn Buds Air/Scout Air wieder verbinden.
Wenn das alles erledigt ist, können Sie loslegen. In der App finden Sie verschiedene Equalizer-Profile, die Möglichkeit, die Touch-Bedienung der Ohrhörer individuell anzupassen sowie den Gaming-Modus.
Um die Roccat Syn Buds Air mit einem weiteren Gerät, beispielsweise der Nintendo Switch, zu koppeln, halten Sie das Roccat-Emblem 3 Sekunden gedrückt, um den Pairing-Modus zu starten. Oder aber Sie öffnen einfach das Ladeetui mit den darin steckenden Kopfhörern. Wichtig dabei ist, in der Koppelungsphase die bisherige Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät zu kappen, also die Verbindung zu beenden oder Bluetooth auf dem Gerät vorübergehend zu deaktiveren, denn die Syn Buds Air koppeln sich automatisch mit dem zuletzt verbundenen Gerät.
Kein ANC? Viele In-Ear-Kopfhörer kommen mit aktiver Geräuschunterdrückung, auch Active Noise Cancelling (ANC) genannt. Die Roccat Syn Buds/Turtle Beach Scout Air verzichten auf diese Technologie – das schmälert aber nicht deren Qualität. Zum einen ist die passive Geräuschunterdrückung durch das Sitzen der Ohrhörer im Gehörgang bereits sehr gut. Zum anderen hat bei In-Ear-Kopfhörern das ANC nicht nur Vorteile, denn beispielsweise das eigene Atmen beim Sport wird bei angeschaltetem ANC deutlicher hörbar, während In-Ears ein vollständiges Beseitigen fremder Geräuschquellen aufgrund ihrer Bauart nie ganz bewerkstelligen. Zudem macht ANC die Soundqualität immer ein wenig schlechter. Die Roccat Syn Buds Air verzichten daher auf diverse Mikrofone (außer die zum Telefonieren/zur Nutzung als Gaming-Headset nötigen), nutzen natürliche Geräuschminderung und machen ihren Job dabei außerordentlich gut.
Roccat Syn Buds Air: Soundqualität
Roccat ist ein deutscher Hersteller (Sitz in Hamburg) für Gaming-Peripherie aller Art. Entsprechend laufen die Syn Buds Air auch unter der Rubrik Gaming-Headset. Nach den kabelgebundenen In-Ear-Kopfhörern Syva und Syn Buds Core sind die Syn Buds Air Roccats erste True-Wireless-Version.
Der Sound der Roccat Syn Buds Air richtet sich dabei nach dem, was Gamer im Ohr musikalisch während des Zockens haben könnten, nämlich opulente Soundtracks in orchestraler Besetzung, vielleicht gepaart mit etwas Bass & Drum, oder gar direkt elektronische Töne mit ordentlich Bass dahinter. Also liegt auch im Basis-EQ-Profil „Charakteristischer Sound“ ein gewisser Fokus auf den Bässen und einem opulent und füllig wirkenden Hörerlebnis. Es wird ein Soundgefühl von „mittendrin statt nur dabei“ vermittelt, man könnte es gar immersiv nennen. Der Sound ist dabei durchweg recht klar und definiert, wobei die Instrumentals im Vordergrund stehen und etwas definierter wirken, als die Vocals.
Betrachtet man die weiteren vorhandenen Equalizer-Profile, wird der Fokus noch deutlicher: Bassverstärkung, Bass- und Höhenverstärkung sowie Gesangsverstärkung. Bass ist das Stichwort und der Dreh- und Angelpunkt der Roccat Syn Buds Air. Hört man sich durch die Profile, wird deren jeweiliger Zweck schnell klar: Bassverstärkung haut bei Elektro-Musik noch eine Schippe auf die Bässe drauf, die es schaffen, zugleich wie Honig ins Ohr zu fließen und trotzdem ordentlich Power mitbringen. Bei Soundtracks in orchestraler Besetzung bietet sich die Bass- und Höhenverstärkung an, die unter anderem den Streichinstrumenten zu mehr Gewicht und Klarheit verhilft und durch die kräftigeren Bässe in ihrer Opulenz unterstützt.
Gesangsverstärkung hingegen setzt die Bässe deutlich in den Hintergrund und macht so Platz für die Vocals, die nun im Gegensatz zu den vorgenannten Einstellungen kristallklar hervorgehoben werden – ein Soundprofil, das sich gleichermaßen hervorragend für Akustik-Songs, Folk, Pop und Spiele-Sounds eignet, wo es mehr auf das Hören gegnerischer Aktivitäten denn auf Bässe ankommt.
Tatsächlich lohnt es sich bei den Roccat Syn Buds Air, je nach Musikrichtung das passende EQ-Profil auszuwählen, da die Kopfhörer erst dann ihr volles Potenzial entfalten und für ein sehr schönes Hörerlebnis sorgen, das nicht nur beim Gaming, sondern auch zum reinen Musikhören wirklich Spaß macht.
Das Anlegen eigener Equalizer-Profile ist nicht möglich.
Die Mikrofon-Qualität und damit die Quliatät bei Telefonie oder Voice-Chat ist sehr gut, deutlich und klar.
Roccat Syn Buds: Tragekomfort & Sport
Die Roccat Syn Buds Air kommen mit drei Paar Silikon-Ohraufsätzen in den handelsüblichen Größen S, M und L. Welche Aufsätze für Sie die passenden sind, wissen Sie vielleicht von Ihren bisherigen In-Ear-Kopfhörern – oder Sie probieren einfach durch. Der Sitz sollte grundsätzlich so sein, dass die Kopfhörer weder ins Ohr „gestopft“ werden müssen, noch einfach herausfallen können. Nur bei einem optimalen Sitz ist die beste Soundqualität gewährleistet. Was uns direkt nach dem Einsetzen der Syn Buds Air auffiel, war der auffällig angenehme Sitz. Tatsächlich spürt man die Syn Buds Air nur minimal – hoher Tragekomfort, der bei der maßgeblichen Zielgruppe Gamer sehr wichtig ist, denn so ist gewährleistet, dass der Spieler sich auch bei einer längeren Zock-Session nicht durch die Kopfhörer gestört oder beeinträchtigt fühlt.
Auch beim Sport machen die Roccat Syn Buds Air eine gute Figur und bleiben sicher an Ort und Stelle. Getestet haben wir auf mehrere Kilometer Offroad-Laufen, wo der Sitz der In-Ear-Kopfhörer ordentlich strapaziert wurde.
Dank der IPX4 Zertifizierung macht den Roccat Syn Buds Air auch Schweiß oder Regen nichts aus. IPX4 steht für „spritzwassergeschützt“. Das bedeutet, die oben genannten Formen von Nässe stellen kein Problem dar. Schwimmen mit den Kopfhörern ist aber nicht möglich.
Übrigens können Sie auch nur einen der Ohrhörer nutzen beziehungsweise einen einfach herausnehmen, ohne dass der Sound unterbrochen wird.
Roccat Syn Buds Air: Gaming-Modus und Steuerung
Wie bereits erwähnt, laufen die Syn Buds Air unter dem Stichwort Gaming-Headset. Um sich also zu Hifi-Kopfhörern abzugrenzen, verfügen sie über einen sogenannten Gaming-Modus. Was aber bedeutet das? Die Übertragungsgeschwindigkeit des Sounds wird hier auf ein Maximum gejagt, die Latenz also minimiert (Stichwort „Low-Latency Mode„). So landet das Geräusch (wie beispielsweise gegnerische Schritte) dann im Ohr, wenn es passiert und nicht erst kurz darauf.
Das ist etwas, was bei reinen Hifi-Kopfhörern nicht inbegriffen, weil nicht nötig ist, denn beim reinen Musikhören fällt es nicht auf, dass der Ton um Millisekunden verzögert ist. Im Gaming aber gilt: Geräusche rechtzeitig wahrzunehmen, kann über Pixel-Tod oder -Leben entscheiden. Diese Latenz-Verschiebung fällt übrigens auch bei ganz gemütlichen Spielen wie etwa Animal Crossing hörbar auf. Wenn man ganz genau hinsieht und -hört, merkt man, dass jeder Action-Sound minimal versetzt nach der Handklung ertönt.
Die Steuerung erfolgt wie bei vielen In-Ear-Kopfhörern über Touch-Bedienung. Dazu sind standardmäßig Befehle hinterlegt, die Sie über ein ein- oder mehrmaliges Antippen des Roccat-Logos auf der Außenseite der Ohrhörer aktivieren können. Dazu gehört zum Beispiel das Annehmen oder Auflegen eines Anrufes beziehungsweise das Pausieren/Weiterspielen eines Songs mittels einmaligem Tippen. In der App können Sie zwar die Belegung der Touch-Control ändern, jedoch sind die Auswahlmöglichkeiten eher eingeschränkt. Sie können hier nämlich nur die Häufigkeit des Tippens zu den festgelegten Befehlen Pause/Play, Vorwärts und Rückwärts verändern.
Testergebnis Roccat Syn Buds Air
Die Roccat Syn Buds Air sind wie die baugleichen Turtle Beach Scout Air ein qualitativ sehr gutes In-Ear-Gaming-Headset und brauchen sich auch beim reinen Musikhören oder als Kopfhörer beim Sport nicht zu verstecken. Die Soundqualität ist sehr gut, der Sitzkomfort großartig. Der Sound-Fokus liegt eher im Tiefton-Bereich, vier Equalizer-Presets geben leichte Änderungsmöglichkeiten. Der Gaming-Modus sorgt überdies für eine hörbar schnellere Übertragung des Spiele-Sounds ohne Qualitätsverlust. Einziger Haken: Der Akku des Ladeetuis ist recht schnell leer und lässt man die Kopfhörer ein paar Tage ungenutzt im Case, ist beides leer und muss erstmal geladen werden.
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