Creatives In-Ear-Kopfhörer ZEN Air Pro sowie kleinere Version Zen Air Plus sind dank ihres kleinen Preises Kopfhörer für jedermann. Das Design ist cool und schlicht, der Sound sehr gut und mit LE Audio sind die ZEN Air Pro/Plus für die Zukunft des Bluetooth gewappnet. Wir stellen die Creative ZEN Air Pro vor.
Creative ZEN Air Pro: Technische Details & Inbetriebnahme
Technische Details
- Bauweise: geschlossen, In-Ear
- Verbindungsart: Bluetooth 5.3, LE Audio
- Treiber: 10 mm Neodymium dynamischer Treiber
- Frequenzbereich: 20 Hz – 20 kHz
- Audio-Codecs: LC3+ (ULL), LC3, SBC, AAC
- Impedanz: n.a.
- Mikrofon: 6 MEMS-Mikrofone für Telefonie und ANC
- Anschluss (Ladecase): USB-C
- Akku: bis zu 9 Stunden, bis zu 33 mit Case (ohne ANC) (wireless Charging möglich)
- IPX5 Wasserfest
- Gewicht: 5,33 g (Buds), 41 g (Ladecase)
- Sonstiges: Qualcomm AptX Losless, ANC (Adaptive Hybrid-aktive Geräuschunterdrückung), Umgebungsmodus
- Lieferumfang: ZEN Air Pro, Ladeetui, USB-C auf USB-A-Kabel, Ohraufsätze in 3 Größen
Nahezu identisch aufgestellt sind Creatives ZEN Air Plus. Der etwas günstigere Preis der Kopfhörer-Schwester ergibt sich zum einen aus der etwa 1 Stunde längeren Akkulaufzeit der ZEN Air Pro. Zum anderen sind die ZEN Air Plus nur IPX4 zertifiziert und haben den LC3-Codec statt LC3+.
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Inbetriebnahme
Die Creative ZEN Air Pro kommen mit etwas Akkuladung an, man also theoretisch direkt loslegen oder sie erst mal laden. Den In-Ear-Kopfhörern liegt hierfür ein USB-C auf USB-A-Kabel bei. So können Sie das Ladekabel mit jedem Netzstecker nutzen, den Sie zur Verfügung haben. Um die Kopfhörer zu laden, müssen Sie diese in das Ladeetui legen – beim ersten Laden gilt es, die Plastikstreifen zu entfernen, die für die Lieferung zwischen Ohrhörern und Ladekontakten liegen.
Um die Creative ZEN Air Pro optimal nutzen zu können, sollte man sich die Creative App aufs Smartphone holen. In der kann man die Kopfhörer anlegen und ein paar individuelle Anpassungen vornehmen: Einstellen des Equalizer-Profils, Verteilung der Touch-Gesten und Aktivieren der verschiedenen Umgebungsmodi. Das ist nicht allzu viel, Creative verzichtet hier darauf, dem Musikgenuss langes Tippen in der App voranzustellen. Zudem gibt’s über die App gelegentlich Firmware-Updates (so auch direkt bei der Inbetriebnahme).
Was ist LE Audio?
LE Audio ist der neueste Standard aus dem Hause Bluetooth, der erst seit Kurzem der Technikbranche frei zugänglich gemacht wurde. Klar ist aber schon jetzt, dass LE Audio das Bluetooth der Zukunft ist. Zum einen liefert LE Audio ultra-low Latency, was die Sache natürlich gerade für Gamer ganz hervorragend macht, aber auch beim Schauen von Filmen oder aber an ganz anderer Stelle, nämlich medizinisch, beispielsweise in Hörgeräten zu einer erneuten Verbesserung gegenüber Bluetooth macht. Kein Zeitverlust, kein Qualitätsverlust.
Der zweite extrem interessante Punkt an LE Audio ist, dass es damit möglich sein wird, mehr als ein Audiogerät mit einem Ausgabegerät zu koppeln. Man kennt es ja, man kann immer nur ein paar Kopfhörer über Bluetooth mit dem Tablet verbinden und auf der Rückbank kämpfen die Kinder um das Tablet, weil alle einen Film schauen wollen – oder man ist dazu verdammt, die gesamte Autofahrt lang Feuerwehrmann Sam zu hören. Eltern verstehen das Dilemma. Mit LE Audio verpasst man allen Kindern Kopfhörer und alle werden denselben Film auf demselben Tablet schauen können.
Sie merken vielleicht: Wir schreiben in der Zukunftsform. LE Audio braucht noch ein wenig, um final anzukommen und lässt sich leider nicht per Software-Update auf Ihr aktuelles Smartphone bringen. Die Technologie bedarf hardwareseitig eines kompatiblen Chipsets. Bisweilen lässt sich die Verbindung mittels LE-Audio-Transmitters (USB-C-Dongle) herstellen. Die Creative ZEN Air Pro sowie die ZEN Air Plus sind also schon bereit, wenn es dann richtig losgeht und sind für die Zukunft bestens aufgestellt.
Creative ZEN Air Pro: Soundqualität
Die Creative ZEN Air Pro liefern einen durchweg runden, vollen und klaren Klang. Dabei können sie genauso gut detailreiche Mitten wie ordentlich ausbalancierte Bässe und fein abgestimmte Höhen. Ab Werk ist das Equalizer-Profil „Flach“ eingestellt, also die absolut neutrale Ausrichtung. An das Neutrale hält sich Creative dabei auch und drängt den Songs keine eigene Gewichtung auf.
Wer aber bestimmte Wünsche oder Bedürfnisse hat, der kommt ebenfalls auf seine Kosten, denn in der App unter „Equalizer“ finden sich satte 43 Presets für jeden Geschmack und jeden Anwendungszweck. Ob nun verschiedene EQs für verschiedene Musikrichtungen wie Klassik, HipHop, Rock oder Akustic oder solche für Gamer, unterteilt nach Genres/Zweck wie FPS, Fahrsimulation oder MOBA beziehungsweise nach Spielen wie DOTA 2, Fortnite, Call of Duty und viele mehr.
In der Summe sind der Sound und das Angebot an Presets sehr gut, wobei der Sound für In-Ear-Kopfhörer dieser günstigen Preisklasse (UVP 59,99 €) beachtlich sauber ist.
ANC, Umgebungsmodus und Normal
Die Creative ZEN Air Pro bieten dem Nutzer drei Möglichkeiten, Hörerlebnis und Umgebung aufeinander abzustimmen. Zum einen den ganz normalen Modus. Dieser eignet sich bestens für zu Hause oder eine Umgebung, die nicht zu laut ist oder die man zugleich einigermaßen wahrnehmen möchte – also beispielsweise, wenn man draußen zu Fuß unterwegs ist oder Sport macht und das Wichtigste hören möchte/muss.
Das ANC ist sehr zuverlässig und unterdrückt den Großteil potentiell störender Umgebungsgeräusche wie vorbeifahrende Autos, Menschen und sogar die Fahrgeräusche der S-Bahn.
Der einzige Moment, wo das ANC nicht zurechtkam, war der leichte Wind draußen. Der wurde eher verstärkt. Im ANC-aus-Modus hingegen war der Wind nicht mehr zu hören.
Der Umgebungsmodus schaltet die Musik in den Hintergrund und legt einen kristallklaren Fokus auf die Umgebung. So kann man sich mit einer anderen Person unterhalten, ohne die Ohrhörer herausnehmen zu müssen. Eine gute Sache beispielsweise am Arbeitsplatz.
Creative ZEN Air Pro: Tragekomfort
Im Lieferumfang der Creative ZEN Air Pro sind insgesamt drei Paar Ohraufsätze in den Größen S, M und L enthalten. Damit sollten sie in den meisten Gehörgängen guten Halt finden. Die Ohrhörer saßen bei uns sehr gut und machten keine Anstalten, herauszufallen. Auch nach einer Stunde war kein unangenehmes Gefühl im Gehörgang oder ein Drücken – für uns genug, um ihnen das Zertifikat „hoher Tragekomfort“ zu verleihen.
Dank der IPX5 Zertifizierung sind die ZEN Air Pro „strahlwassergeschützt“. Das heißt, dass auch stärkerer Regen, Schweiß sowieso oder sich beim Joggen Wasser über den Kopf schütten, den Kopfhörern nichts anhaben kann. Damit ins Wasser springen sollte man aber nicht.
Creative ZEN Air Pro: Steuerung und Telefonie
Die Creative ZEN Air Pro setzen auf Touch-Control. Das heißt, man muss sich, wenn man die In-Ear-Kopfhörer auch zum Telefonieren und Steuern der Musik nutzen möchte, ein paar Gesten merken. Natürlich man die Musik auch am Smartphone in der Lautstärke einstellen beziehungsweise die Songs vor- oder zurückspulen oder über die Creative App den Umgebungsmodus wechseln.
Alle Gesten sowie die Möglichkeit, diese individuell einzustellen, findet man in der App. Im Test war die Reaktion auf die Gesten nicht immer astrein, aber in der Regel beim zweiten Anlauf dann erfolgreich.
Auch die Telefonie klappt gut mit den ZEN Air Pro, der Gesprächspartner ist gut und deutlich hörbar. Man selbst wird etwas leise übertragen und muss zur Not etwas lauter sprechen.
Testergebnis Creative ZEN Air Pro
Die Creative ZEN Air Pro liefern ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für den UVP von 59,99 € bekommt man leichte, optisch ansprechende In-Ear-Kopfhörer mit gutem Tragekomfort, gutem Klang, einer unkomplizierten App und einer mit bis zu 9 Stunden absolut soliden Akkulaufzeit, die dank IPX5-Wertung auch beim Sport alles mitmachen. Ein Pluspunkt ist die Auswahl an Codecs, insbesondere LE Audio als Übertragungstechnik der Zukunft.