Luna ist Amazons Plattform für Cloud-Gaming und macht aus dem Fire TV eine Spielkonsole. Für Prime-Mitglieder gibt es ein paar Spiele gratis, außerdem kann man mit Luna+ für 9,99 Euro im Monat weitere Gratis-Spiele zocken oder aber Luna mit dem Ubisoft-Account bzw. Ubisoft+ verknüpfen. Dazu passend gibt’s den Luna-Controller, mit dem man sowohl am Fernseher als auch am PC, Handy oder dem Tablet spielen kann. Wir haben Amazon Luna und den Luna-Controller getestet.
Luna & Luna-Controller: Daten und Inbetriebnahme
Daten Controller
- Verbindung: WLAN, Bluetooth
- Stromversorgung: 2x AA-Batterie (liegen bei), USB-C (liegt nicht bei)
- Anschlüsse: USB-C, 3,5mm-Klinke
- Design: Xbox
- Konnektivität: Fire TV, PC, Tablet, Smartphone
Daten Luna
- Art: Cloud-Gaming-Plattform
- Enthalten in Prime: 9 Spiele, darunter Fortnite
- Mögliche Abo-Modelle: Luna+, Ubisoft+ und Jackbox Games
- Kompatibel mit: PC/Mac/Chromebook/Android-Smartphones (über Chrome-Browser oder via App), iPhone/iPad über Safari, alle Amazon-Fire-Geräte
Inbetriebnahme
Um den Luna-Controller in Betrieb zu nehmen, sind tatsächlich nur wenige Schritte nötig. Zunächst muss man sich die Amazon Luna Controller App herunterladen, ein QR-Code hierfür befindet sich in dem beiliegenden Faltkärtchen. Dann legt man die ebenfalls beiliegenden AA-Batterien ein und hält den Luna-Button, also den großen Knopf oben in der Mitte, für 3 Sekunden gedrückt. Ein oranges Licht, das nun um den Luna-Button kreist, zeigt an, dass der Controller das Setup startet. Sobald der LED-Kringel durchgehend Lila leuchtet, ist der Luna-Controller bereit.
Danach gilt es, ihn über die Luna App mit dem WiFi zu verbinden und einzurichten. Das mit der WiFi-Verbindung ist eine sehr praktische Sache, denn der Luna-Controller wird sich nach erfolgreicher Einrichtung ab sofort automatisch mit jedwedem kompatiblen Gerät verbinden, auf welchem man Luna startet.
Für unterwegs, Gaming am Handy oder Zocken am PC ohne Luna gibt es dann natürlich noch die Möglichkeit, den Controller via Bluetooth oder mit dem USB-C-Kabel (liegt nicht bei!) zu verbinden. Die Nutzung des Kabels hat den Vorteil, dass man die Batterien schont. Der Nachteil ist selbstverständlich, dass man am Kabel hängt.
Alles in allem ist der Luna-Controller nach 10 Minuten startklar.
Luna findet man beispielsweise als App auf dem Fire-TV oder einem Fire Tablet. Wir haben im Test den Fire TV Cube genutzt. Im Amazon-Appstore einfach Luna eingeben und schon geht’s los. Weitere Details zu Luna, Luna+ und Gaming mit Luna gibt’s weiter unten.
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Der Luna-Controller im Fokus
Der Luna-Controller entspricht im Aufbau dem Design von Xbox-Controllern. Einziger wesentlicher Unterschied ist der Alexa-Button, der sich direkt unterhalb des Luna-Buttons befindet. Mit einem Gewicht von 283 Gramm inklusive Batterien ist er etwas schwerer als ein Playstation 4 Controller, aber leichter, als ein Xbox Wireless oder Sonys Dualsense für die PS5.
Entsprechend liegt er vom Gewicht her gut in der Hand und ermüdet diese auch nicht so schnell. Auch Kinderhände können den Luna-Controller schon gut halten (wobei wir sagen würden, dass das so ab 6 Jahren richtig gut klappt – je nach Größe der Hände des Kindes). An der Unterseite sind beide Griffhörner mit winzig kleinen Noppen, die ein wenig wie Braille-Schrift anmuten, versehen. Das sorgt für guten Grip, also dafür, dass einem das Gamepad auch bei schwitzigen Händen im Eifer des Gefechts nicht aus den Fingern rutscht.
Die vier Actionbuttons haben beispielsweise im Vergleich zu den Joycons einer Switch einen etwas längeren Auslöseweg. Das heißt, man muss etwas fester draufdrücken, damit was passiert. Für den normalen Gaming-Alltag ist er aber völlig ausreichend, ein möglichst kurzer Auslöseweg ist dann von Relevanz, wenn man ambitioniert Games mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit zockt.
Analogsticks und Bumper einwandfrei
Die beiden Analogsticks lassen sich bestens steuern und bieten nach außen hin einen leichten haptischen Widerstand, sodass man bei Bedarf gezielt weiß, wann der Stick aufs Äußerste umgelegt ist. Das D-Pad, also die vier Pfeiltasten, fühlt sich etwas schwammig an, reagiert aber ordentlich auf alle Eingaben.
Dann wären da noch die je zwei Bumper- und Trigger-Tasten, die auf der Stirnseite des Controllers liegen. Die beiden Bumper-Tasten haben uns sehr gut gefallen. Der Auslöseweg war kurz und knackig, die haptische mechanische Resonanz ebenfalls sehr angenehm. Die Trigger haben keinerlei mechanische Klick-Resonanz und lassen sich weich und mit minimalem Widerstand betätigen. Die fehlende Resonanz ist Geschmackssache, wir persönlich bevorzugen Trigger mit Klick. Abgesehen davon haben diese aber einen recht kurzen Auslöseweg, was sie angenehm und schnell zu bedienen macht.
Außerdem verfügt das Gamepad über eine Vibrationsfunktion. Die ist gut eingestellt und vibriert entsprechend in einer angenehmen Intensität, die auch für Kinderhände nicht auf Dauer anstrengend wird.
Bei längerem Halten der Analogsticks in eine Richtung hatten wir das Problem, dass die Daumen abrutschen, da die Daumenauflagen zwar einen angerauten Rand haben, oben aber recht glatt sind. Hier sollte man sich vielleicht zusätzliche Silikonaufsätze kaufen.
Der Controller hat ansonsten eine einwandfreie Leistung abgeliefert und es gab keinen „Boah der Controller reagiert zu langsam“-Moment bei unseren jungen Mit-Testern (15 und 10 Jahre alt).
Verbindung über WiFi
Der große Vorteil des Luna-Controllers ist, dass er sich über WiFi verbinden lässt – vermutlich auch der Grund, dass wir keinerlei Probleme mit Input Lag hatten, die in der Kombination aus Cloud-Gaming und Bluetooth-Gamepads öfter mal genannt werden. Das Gamepad verbindet sich direkt über das Internet mit den Amazon-Spieleservern, sodass eine möglichst niedrige Latenz gewährleistet wird.
Durch die WiFi-Verbindung ist auch der Wechsel zwischen unterschiedlichen Geräten weitestgehend nahtlos: Luna öffnen, zack, verbunden. Keine Lust mehr am Fernseher zu spielen? Fernseher aus, Luna am Tablet an, zack, verbunden und das Spiel geht weiter, weil es in der Cloud pausiert hat. Kein Drücken von Knöpfen zum Wechsel oder dem Aufbau einer neuen Verbindung – das ist cool. Solange man im WLAN hängt natürlich.
Der Luna-Controller ist also qualitativ bestens aufgestellt, bietet mit der WiFi-Verbindung ein sehr praktisches Feature und liegt gut in der Hand. Einziger Nachteil in unseren Augen sind die für den drahtlosen Betrieb nötigen AA-Batterien – damit unterscheidet sich das Gamepad aber nicht von den Xbox Wireless Controllern. Da es sich um ein Amazon-Produkt handelt, können interessierte Kunden außerdem damit rechnen, dass der Controller regelmäßig zu reduzierten Preisen zu haben ist.
Optional: die Smartphone-Halterung
Damit man den Luna-Controller mit dem Smartphone nutzen kann, hat Amazon zudem eine Halterung im Angebot. Diese wird an das Gamepad geklipst und bietet oben eine Haltefläche für Handys. Diese wiederum ist im Inneren mit einer Art Gummizug versehen, durch welche die Halterung an verschiedene Handygrößen anpassbar ist und das Smartphone fest im Griff behält.
Das ist praktisch, aber auch recht schwer. Unser zehnjähriges Testkind hat da relativ schnell ein Kissen als Unterlage benötigt, auf welches es den Controller auflegen musste.
Amazon Luna: das bietet der Service
Luna ist Amazons Cloud-Gaming-Plattform. Cloud-Gaming heißt, dass die Spiele nicht auf dem eigenen Rechner, dem Handy oder auf der Konsole abgespeichert werden, sondern auf den Servern eines Rechenzentrums liegen und dort laufen. Von dort wird das jeweilige Spiel in Echtzeit zum Gamer übertragen. Das setzt (und das ist einer der Nachteile des Cloud-Gamings) eine stabile Internetleitung mit hoher Bandbreite voraus. Zocken auf mobiles Datenvolumen ist da nicht ratsam, sofern man nicht eine Daten-Flatrate auf 5G hat. Der große Vorteil des Cloud-Gamings ist, dass man hier, wie in unserem Fall, über Abo-Modelle wie Luna+ oder Ubisoft+ für einen monatlichen Preis Zugriff auf eine enorme Zahl an Spielen hat.
Luna bringt das Cloud-Gaming – und das ist das besondere – nicht nur auf den PC, das Tablet oder Smartphone, sondern auch auf den Fernseher. Und zwar ganz ohne den Kauf einer Konsole, es reicht ein Fire TV Stick.
9 Spiele kostenlos, über 100 Games im Abo
Für Prime-Mitglieder sind insgesamt neun Spiele kostenlos dabei, darunter Fortnite, das Rennspiel Trackmania oder das entspannende Suchbildspiel Tiny Lands. Es gilt für Luna und Cloud-Spiele generell: Die enthaltenen Spiele können sich ändern, es können neue hinzukommen oder andere verschwinden.
Für 9,99€ im Monat (Gratis-Testzeitraum von 7 Tagen für Neukunden) kann man Luna+ abonnieren und schon hat man über 100 Spiele in der Bibliothek. Was findet man da? Es sind ganz klar keine brandneuen Spiele oder Blockbuster des laufenden Jahres dabei. Die, laut Amazon stetig wachsende Auswahl, umfasst Spiele wie Devil May Cry 5, das 2019 zu den wichtigeren Spielen gehörte, Control oder Resident EVil 2 Remake (ebenfalls von 2019). Auch mit dabei sind diverse Spiele für Kinder wie Sonic Mania, Garfield Kart, Worms Crazy Golf oder Mail Mole und entspannende Rätsel-, Adventure- und Simulator-Spiele wie der Bienen Simulator, Time on Frog Island oder Qube2.
Wir haben im Testzeitraum diverse Spiele angezockt und hatten dabei ganz viel Spaß. Tatsächlich überlegen wir bereits, das Abo noch eine Weile zu behalten, denn die Möglichkeit, einfach mal verschiedene Games anzuspielen, ohne den vollen Kaufpreis dafür bezahlt zu haben, macht echt Laune. Ob die Auswahl den eigenen Geschmack trifft, ist selbstverständlich individuell, man kann sich aber alle aktuell enthaltenen Spiele bequem auf der Website von Amazon Luna anschauen.
Jackbox Games und Ubisoft+
Weil Amazon aber weiß, dass mehr Auswahl auch mehr Kunden lockt, ist Luna+ nur eine von 3 Abo-Möglichkeiten. Ebenfalls im Abo möglich (4,99€/Monat) sind die Rätsel-/Puzzle-/Party-Spiele von Jackbox Games (eine eher kleine Auswahl, aber für launige Spieleabende nett). Ein richtig großes Portfolio an Spielen bietet Ubisoft+, das, wenn es auch mit Luna kompatibel sein soll, 17,99€/Monat kostet. Da ist fast alles mit drin, was man an Ubisoft-Spielen kennt und mag, Assassin’s Creed, Far Cry, The Division, Ghost Recon und vieles mehr. Ubisoft+ ermöglicht den Abonnenten auch, brandneu erschienene Spiele zu spielen, direkt ab Tag 1. Aber: In der Ubisoft+ Bibliothek befinden sich zwar über 150 Spiele, jedoch sind aktuell nur etwa 45 Stück mit Luna kompatibel. Wenn man sein Ubisoft+ Abo komplett ausschöpfen möchte, benötigt man dann doch einen PC.
Muss ich dafür den Luna-Controller kaufen?
Nein. Über die Luna App kann man zum einen andere bereits vorhandene Bluetooth-fähige oder per USB-Kabel anschließbare und mit dem eigenen Smartphone kompatible Controller verbinden und für den Service nutzbar machen. Jedoch kann es bei Gamepads, die keine WLAN-Unterstützung haben, sondern ausschließlich mit Bluetooth arbeiten, zum Input Lag kommen. Außerdem kann man auch den virtuellen Controller in der App nutzen. Hierfür wird das Smartphone zum Gamepad.
Warum wir Luna cool finden
Klar. Cloud-Gaming mit dem heimischen Fernseher liefert nicht die Grafik, die eine PS5 serviert und die Geschwindigkeit und Rechenleistung eines Gaming-PCs kann über die Cloud auch nicht immer simuliert werden. Aber nicht jeder kann oder möchte mal eben 500€ für die Playstation oder einen vierstelligen Betrag für den Gaming-PC auf den Tisch legen und dann hat er noch keine Spiele. Oder der Nachwuchs möchte unbedingt Fortnite am Fernseher spielen und nur dafür gleich die Konsole kaufen lohnt nun wirklich nicht.
Luna ist für Prime-Mitglieder (89,90€/Jahr) kostenlos und der Fire TV Stick 4K kostet regelmäßig nur knapp 30€ (Amazon reduziert seine Devices bei jeder Gelegenheit, wir raten davon ab, den Stick zum Normalpreis zu kaufen). Wenn dann die Internetleitung noch stabil ist, kann Fortnite schon mal am großen Bildschirm gezockt werden, ohne dass dafür horrende Kosten entstehen.
Je nachdem, welche Art von Spielen man sich ansonsten wünscht, bietet dann das Luna+ Abo für 9,99€ im Monat immerhin über 100 Spiele, wo jeder in der Familie mal hineinschauen kann. Oder man holt sich Ubisoft+ für 17,99€ im Monat und kann sich durch Assassin’s Creed, Far Cry und Ghost Recon von Ubisoft durchdaddeln (45 Spiele sind Luna-kompatibel, über 100 weitere + jede Neuerscheinung kann man zocken, wenn man noch einen PC besitzt). Ja, nicht auf dem Grafik-Niveau eines Gaming-PCs. Aber für einen Preis, der fast jedem die Chance gibt, auch mitzuzocken und in der Freizeit beim Gaming am Fernseher und nicht nur am Smartphone abzuschalten, ohne, dass dafür das Konto leer geräumt werden muss – ein Vorteil, den man in Zeiten von Inflation und vielen anderen wirtschaftlichen Problemen, durchaus hervorheben sollte.
Fazit: Luna-Controller und Amazon Luna
Der Luna-Controller hat uns qualitativ überzeugt und gefiel uns besonders aufgrund der WLAN-Kompatibilität. Letztere sorgte dafür, dass es keine spürbaren Input Lag gab. Die Tatsache, dass sich das Gamepad direkt mit den Spieleservern von Amazon verbindet, ist cool und für ein reibungsloses Cloud-Gaming auch extrem praktisch. Damit ist der Luna-Controller empfehlenswert, wenn man mit Amazon Luna zocken möchte.
Luna und Luna+ wiederum haben uns auch sehr beeindruckt. Die Auswahl der Spiele ist umfangreich, aber freilich etwas älter und entsprechend Geschmackssache. Die Möglichkeit, über Luna auch Ubisoft+ zu nutzen, ist ziemlich cool und liefert eine große Menge Spiele. Was uns besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass Amazon Luna den Fernseher mithilfe von Fire TV in Handumdrehen Gaming-fähig macht – und zwar ganz ohne Konsole oder PC. Das macht die Sache zu einer kostengünstigen Alternative. Dafür, dass man sehr günstig zocken kann, nimmt man Einbußen bei der Grafik vielleicht ganz gerne hin.
Wichtig bei alledem ist, dass man eine stabile und einigermaßen potente Internetverbindung benötigt. Ohne ordentliches WLAN laufen weder der Controller noch Luna sinnvoll.