Der Proscenic M9 ist ein Saug- und Wischroboter aus dem mittleren Preissegment und bringt rotierende Wischplatten, eine Absaugstation mit antibakterieller UV-Licht-Bestrahlung sowie ordentlich Zubehör mit. In unserem Testbericht stellen wir den M9 ausführlich vor.
Proscenic M9: technische Details und Inbetriebnahme
Technische Details
- Saugkraft: 4.500Pa
- Akku: bis zu 250 Minuten Reinigungszeit
- Steuerung: App, Fernbedienung
- Durchmesser/Höhe Saugroboter: 35 cm/ 10,5 cm
- Höhe/Breite/Tiefe Absaugstation: 30 cm/ 35 cm/ 48 cm
- Fassungsvermögen Staubbeutel: 2,5 Liter
- Fassungsvermögen Wassertank: 0,2 Liter
- Smarthome: Alexa, Google Assistant, Siri
- Zubehör: Absaugstation mit UV-Bestrahlung, 4 Wischaufsätze, 2 Seitenbürsten, 2 HEPA-Filter, 3 Staubbeutel
- Besondere Features: Rotierende Wischplatten, 5 Karten speichern für mehrere Etagen
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des Saugroboters ist kinderleicht. Im Grunde müssen Sie nur alles auspacken und den Proscenic M9 ordnungsgemäß aufstellen. Wählen Sie hierzu einen Platz, der für den Roboter gut zugänglich ist, denn bei zu enger Zufahrt tun sich die meisten Saugroboter schwer, ihre Station wiederzufinden und dort einzuparken. Wenn Sie den M9 mit der Fernbedienung steuern möchten, müssen Sie nicht viel mehr tun und können ihn direkt losschicken. Wollen Sie die Funktionen der App nutzen, müssen Sie nun die Proscenic App installieren und den Anweisungen dort folgen. Während der M9 in der Sprachausgabe ausschließlich auf Englisch mit Ihnen kommuniziert, ist die App auf Deutsch und gut verständlich. Mehr zur App erfahren Sie weiter unten im Text.
Der M9 kommt übrigens mit 50 % Akkuladung bei Ihnen an. Wenn Sie also mögen, können Sie direkt einen Testlauf starten, in einmal alles reinigen und ihn die erste Karte von Ihrem Zuhause erstellen lassen. Sie dürfen ihn aber auch erstmal auf die Ladestation schieben und ihn voll aufladen lassen.
Einer der im Lieferumfang enthaltenen Staubsaugerbeutel ist bereits in der Absaugstation angebracht, hier müssen Sie sich also auch für den Anfang keine Gedanken machen.
Proscenic M9: Saugen und Wischen
Der Proscenic M9 kann entweder Saugen und Wischen, nur Saugen oder nur Wischen. Sobald man die beiden rotierenden Wischpads unten am Saugroboter befestigt, ist der Wischmodus aktiv und wählt man nun automatisches Reinigen, wird er eigenständig saugen und wischen. Dank der beiden rotierenden Wischblätter schrubbt der M9 den Boden statt, wie manche Wischroboter, das Wischpad nur hinter sich her zu ziehen. Das sorgt für ein deutlich besseres Reinigungsergebnis. Achten Sie beim Wischvorgang darauf, ob der Wasserdurchfluss aktiviert ist – in unserem Test mussten wir den in der App jedes Mal einschalten (über das kleine Symbol rechts am Rand, das einen Tropfen zeigt).
Damit ist anhaltende Ordnung in den eigenen vier Wänden garantiert. In einem Haus, wo Kinder, Haustiere und das wilde Leben jede Menge Schmutz hinterlassen, empfehlen wir trotzdem der Hygiene halber ab und an beispielweise mit einem Dampfreiniger durchzugehen.
Ohne die Wischplatten saugt der M9 einfach die ganze Wohnung. Im Gegensatz zum Saug-/Wischmodus lässt er nun die Teppiche nicht mehr aus und reinigt auch diese. Die Teppicherkennung sorgt dabei dafür, dass er auf dem Teppich die Saugkraft auf maximale Stufe anhebt. Wer größere Teppichflächen mal gründlich saugen lassen möchte, der kann auch über die Bereichsreinigung und gezielt mit maximaler Saugkraft arbeiten. Die Saugkraft lässt sich über die App manuell einstellen.
Haben Sie einen Reinigungsvorgang gestartet und der M9 schafft den Wohnraum innerhalb einer Akkuladung nicht, kehrt er zur Station zurück und lädt auf, bevor er sich abermals an die Arbeit macht. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass die Wohnung nur zur Hälfte gereinigt wurde, wenn der Saugroboter eine größere Fläche vor sich hat. Jedoch schafft der M9 (im leisen, also sparsamen Modus) bis zu 250 Quadratmeter, im normalen Modus war der Akku bei uns nach 95 Quadratmetern gerade mal zur Hälfte aufgebraucht. Er kommt also ziemlich weit. Übrigens können Sie in der App auch eine „Nicht Stören“-Zeit festlegen, in welcher er nicht selbstständig weitermacht. So verhindern Sie, dass er mitten in der Nacht plötzlich losrödelt.
Am Ende des Reinigungsvorgangs fährt der M9 zur Station zurück, wo der Staub aus dem Behälter automatisch abgesaugt wird. Bis zu 60 Tage lang soll einem die Station das mühselige Ausleeren des Staubfangbehälters ersparen. Zudem wird der Staubbeutel mit UV-Licht bestrahlt, wodurch Keime und Allergene abgetötet werden sollen – eine gute Sache für Allergiker.
Proscenic M9: Das kann die App
In der App finden Sie alles, was Sie für den Alltag mit dem Proscenic M9 brauchen, wenn Sie weitergehende Einstellungen als die auf der Fernbedienung verfügbaren vornehmen wollen. Hier sehen Sie die Karte Ihrer Wohnung, beziehungsweise die Karten, denn die Proscenic-App kann bis zu 5 Karten (beispielsweise verschiedener Etagen) abspeichern. So können Sie den M9 auch in ein anderes Stockwerk tragen und ihn dort für Ordnung sorgen lassen.
Ansonsten gibt es hier einige weitere sinnvolle Einstellungs-Möglichkeiten, die dabei meist selbsterklärend sind. So können Sie hier auch die Sprachausgabe abschalten – eine gute Sache für alle, die es stört, wenn der Saugroboter sich ständig mitteilen möchte. Wer das standardmäßig dauerhaft aktivierte LED-Lämpchen auf der Oberseite deaktivieren möchte, kann dies in den Einstellungen unter „Lichtschalter“ tun, eine der wenigen Funktionen, die nicht auf Anhieb selbsterklärend sind.
Ansonsten besteht selbstverständlich die Möglichkeit, Reinigungspläne festzulegen, die Karte zu beschriften, No-Go-Bereiche zu definieren und die Saugkraft sowie weitere Einstellungen anzupassen. Die App bietet im Wesentlichen alles, was benötigt wird, und ist dabei äußerst benutzerfreundlich gestaltet. Auch wenn die Darstellung der Wohnungskarte etwas weniger modern ist als in anderen Saugroboter-Apps, hat dies unserer Meinung nach keinen Einfluss auf die letztliche gute Qualität der App.
Die Karte ist nämlich trotzdem ziemlich genau und kann auch bearbeitet werden. So kann man Bereiche, die der M9 für separate Räume hält, zusammenfügen oder jene, die geteilt werden sollen, teilen. Sie können hier auch die Reihenfolge der Räume bei der Reinigung festlegen. Bei uns haben M9 und App übrigens in einem offenen Wohnbereich sehr gut erkannt, dass dieser sich in einen großen (Wohnzimmer) und zwei kleine (Küche und Esszimmer) aufteilen lässt.
Wenn Sie einen bestimmten Ort ansteuern wollen, gibt es in der App sogar eine Fernsteuerung. Diese erfordert ein klein wenig Übung, aber letztlich können Sie den M9 damit manuell an einen Zielort schicken.
Keine Lust auf App? Kein Problem!
Wer keine Lust auf App, Proscenic-Account oder Smarthome hat, für den hat Proscenic eine Fernbedienung inklusive Batterien beigelegt. Mit dieser lassen sich die wesentlichen Funktionen aktivieren, darunter automatische Reinigung, Fernsteuerung, Stummschalten und zurück zur Station. Wir finden das richtig gut, denn nicht jeder kann oder möchte mit Apps arbeiten, der eine, weil ihm das schlicht und ergreifend unsympathisch ist, der andere, weil es zu kompliziert ist. Damit ist der Proscenic M9 wirklich für jeden gut geeignet.
M9: Orientierung mit 5.0 LiDAR
Der Proscenic M9 bedient sich zur Orientierung der LiDAR-Technologie. LiDAR steht für Light Detecting Ranging und gehört zu den Laser-Technologien. Mittels Laserstrahlen werden Entfernungen zu Objekten – bewegten wie unbeweglichen – gemessen und ein dreidimensionales Bild der Umgebung erstellt. In Bezug auf Saugroboter ist LiDAR aktuell die bestmögliche Navigationstechnik, die dafür sorgen soll, dass der Roboter die bestmögliche Route im jeweiligen Raum abfährt, um so möglichst effizient zu arbeiten. Das klappt auch beim M9 ganz hervorragend.
Darüber hinaus ist der Proscenic M9 mit – laut Hersteller – 27 nicht näher beschriebenen Sensoren ausgestattet, die verhindern sollen, dass er Treppen hinabstürzt oder gegen Hindernisse stößt. In unserem Test war der M9 sehr Möbel-schonend unterwegs, sprich, er stieß tatsächlich nicht wild gegen die Einrichtung, sondern tastete sich gezielt heran. Ein Buch, das wir ihm vor die Nase gelegt haben, hat er aber einfach vor sich her geschoben. Dasselbe galt für einen Lippenpflegestift. Lego wird eingesaugt. Die Sensorik ist oft einer der Punkte, bei denen Saugroboter im mittleren Preissegment zugunsten von Laser-Kartierung, Absaugstation oder anderen Komfort-Funktionen Abstriche machen.
Proscenic M9: Fazit
Der Proscenic M9 ist ein guter Saug- und Wischroboter, der dank zweier rotierender Wischplatten für solide Sauberkeit sorgt. Darüber hinaus überzeugt der M9 mit umfangreichem Ersatz-Zubehör, UV-Licht bestrahltem Staubbeutel gegen Keime und einer leicht zu bedienenden App. Was wir grundsätzlich an Saugrobotern von Proscenic toll finden, ist die Möglichkeit, sie mit der ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen Fernbedienung zu steuern – das erspart jene, die sich mit der Nutzung von Apps nicht wohl fühlen, einiges an Stress. Für Smart-Home-Freunde ist der M9 mit Alex, Google Home und Siri kompatibel, lässt sich also in alle gängigen Systeme einbinden. In der Summe ist der Proscenic M9 viel Saugroboter für einen guten Preis.
Ebenfalls von uns getestet: der Proscenic Floobot X1 mit vibrierender Wischplatte.
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