Mit dem HS65 wireless und dem HS55 wireless präsentiert Corsair zwei Gaming-Headsets, die sich in vielen Punkten sehr ähnlich sind. Ganz besonders gilt dies für die technischen Spezifikationen und den generellen Sound- sowie die Mikrofonqualität. Hier liefern beide Kopfhörer eine identische Leistung ab. Das Corsair HS65 jedoch kostet circa 20 Euro mehr und hat dafür für Sound-Enthusiasten Sound-ID im Angebot. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in unserem Testbericht.
Corsair HS65 & HS55 wireless – technische Details & Inbetriebnahme
Unsere Wertung
Unsere Wertung 4
Technische Daten
Bevor wir auf unsere persönlichen Erfahrungen eingehen, geben wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten technischen Angaben, die auf beide Headsets zutreffen, an die Hand:
- Impedanz: 32 Ohm
- Frequenzgang: 20 Hz bis 20 kHz
- Empfindlichkeit: 114 dB
- Treibergröße: 50 mm
- Bauweise: Geschlossen, Over-Ear
- Sound: Dolby Audio 7.1 Surround Sound
- Mikrofon: Omni-directional, Flip-to-mute
- Bedienelemente an den Ohrmuscheln: Lautstärke, Bluetooth, On/Off, Mic-Mute
- Verbindungsart: 2,4-Ghz-Funk, Bluetooth
- Anschlüsse/Kabel: USB-A-Dongle für Funk, USB-A auf USB-C Ladekabel
- Ohrpolster: Memory-Schaumstoff
- Akku: bis zu 24 Stunden
- Kompatibilität: PC, Mac, PS4, PS5
- Erhältlich in den Farben Schwarz und Weiß
Corsair HS65 & HS55 wireless: Inbetriebnahme
Die beiden Gaming-Headsets lassen sich erdenklich einfach in Betrieb nehmen: Akku laden, derweil die Software Corsair iCUE auf dem Rechner installieren (falls noch nicht vorhanden). Funk-Dongle in einen freien USB-A-Slot stecken, Corsair HS65 oder Corsair HS55 einschalten. Es dauert nur wenige Sekunden, bis Ihr neues Headset in iCUE angezeigt wird. Gegebenenfalls müssen Sie ein Firmware-Update auf den Kopfhörer aufspielen. Damit ist die Inbetriebnahme auch schon abgeschlossen.
Corsair HS65 im Test
Das Corsair HS65 kommt mit einem UVP von 139,99 Euro auf den Markt und liegt damit 20 Euro über dem Corsair HS55. Wie bereits weiter oben festgestellt, verfügen beide Gaming-Headsets über dieselben technischen Spezifikationen. Dennoch verfügt das HS65 über ein paar feine Unterschiede, die diese 20 Euro durchaus zu einer lohnenswerten Investition machen.
Das Corsair HS65 liegt mit 275 Gramm Gewicht leicht und angenehm auf dem Kopf, auch wenn die Session mal wieder länger dauert. Damit das Headset zugleich leicht und dennoch stabil und haptisch hochwertig ist, wurde hier mit Aluminium gearbeitet, das sowohl auf den Ohrmuscheln als auch im größenverstellbaren Kopfband verbaut ist. Für einen dauerhaft guten Sitz sorgt Memory Foam sowohl im Kopfband als auch in den Ohrpolstern. Das Kopfband und die Außenseite der Ohrpolster sind mit Kunstleder bezogen, der Part der Ohrpolster, der direkt auf dem Kopf anliegt, besteht aus Stoff – für uns ein klarer Komfort-Pluspunkt.
Sound klar und neutral
Der Sound des Corsair HS65 ist klar und recht neutral, der Fokus liegt auf den Bedürfnissen gerade im E-Sports-Bereich. Schon das neutrale Equalizer-Profil hält aufdringliche Bässe im Zaum, spätestens mit dem Gaming-EQ „FPS-Competition“ liegt die Betonung auf den Frequenzen, die man hören sollte, wenn man sich in einem hitzigen Gefecht befindet. Dolby Audio 7.1 Surround sorgt dafür, dass die Ortung von Geräuschen klappt und Sie den Gegner im Idealfall längst hören, bevor Sie ihn sehen. Auch bei hoher Lautstärke ist der Klang noch gut, da geht auch eine Runde Konzert im Ohr.
Auch auf eine einwandfreie Kommunikation legt Corsair großen Wert und das omni-direktionale Mikrofon, das fest mit dem Corsair HS65 verbaut ist, sorgt dafür, dass Team-Kollegen Sie bestens verstehen. In unseren Tests war für uns persönlich die Grundeinstellung etwas zu leise, weswegen wir den Mikrofon-Verstärker über iCUE hochgedreht haben. Sie können hier das Mikrofon um bis zu 10 dB verstärken, wir hatten mit 5 dB das beste Sound-Ergebnis. Wenn Sie mal nicht gehört werden wollen, können Sie das Mikrofon einfach hochklappen oder mit dem Mute-Button am Außenrand der linken Ohrmuschel stummschalten.
Das Zuckerle für Liebhaber schönen Klanges ist auch das wichtigste Unterscheidungsmerkmal des Corsair HS65 zum HS55: SonarWorks Sound-ID. Hierfür führt Sie iCUE durch einen kleinen Sound-Test, der mittels A-/B-Testverfahren Ihre persönlichen Präferenzen bei der Gewichtung der verschiedenen Frequenzbereiche ermittelt. Am Ende erhalten Sie ein ganz persönliches Sound-ID-EQ, das Ihre Vorlieben ziemlich gut spiegelt. Beim Hörtest zwischen neutralem EQ, „Movie-Theater“ (für voluminösen Sound) und Sound-ID war für uns klar: Musikhören wollen wir am liebsten mit Sound-ID. Dieses EQ-Profil hat uns dermaßen gut gefallen, dass wir gleich noch ein paar Stunden Spotify an unseren Test drangehängt haben.
Im Sound-ID-Profil waren dann auch die Bässe noch etwas definierter, während diese im Movie-Theater-EQ bisweilen ein bisschen „schwummerig“ klangen. Das Bass-Profil war selbst uns als erklärtem Bass-Liebhaber zu bassig. Das sollte man sich lieber selbst einstellen.
Corsair HS65 Fazit
Das Corsair HS65 ist ein tolles Gaming-Headset, das gute Soundqualität, haptische Wertigkeit und Sound-ID mit einem wirklich angenehmen UVP zu einem absolut empfehlenswerten Gesamtpaket verbindet. Man erhält hier für vergleichsweise kleines Geld ein Gaming-Headset, das optimalen Sound in Games und zugleich schönen Klang beim Musikhören bietet und damit ein Allrounder ist.
Corsair HS55 im Test
Das Corsair HS55 ist die kleine Schwester des HS65 – wobei das Gaming-Headset nicht wirklich „kleiner“ ist. Die technischen Spezifikationen rund um Treiber, Impedanz, Empfindlichkeit und Co. sind, wie weiter oben bereits dargestellt, dieselben.
Entsprechend ist auch die Sound- und Mikrofon-Qualität beim Corsair HS55 ganz und gar genauso gut, wie beim HS65. Detailreicher Klang und ein ganz klares Augenmerk auf die mittleren bis oberen Frequenzbereich machen das HS55 zu einem Headset für Gamer, denen es wichtig ist, zu hören, wenn sich ein Gegner nähert und woher das entsprechende Geräusch kommt. Verschiedene Equalizer-Profile, die Corsair bereits in iCUE hinterlegt hat, passen die Gewichtung der Frequenzen je nach Bedarf an – so wird beim FPS-EQ alles an Bässen und Tieftönen soweit runtergedreht, dass es einem nicht den Fokus auf Schritte und andere Feindes-Geräusche verhagelt. Mit Movie-Theater wird der Sound voluminöser, hier kann man epische Gaming-Soundtracks oder Filme genießen. Wer es ganz neutral mag, der findet ebenfall das passende EQ-Profil. Sie können aber auch Ihr ganz eigenes anlegen, ein Slot hierfür ist in iCUE frei.
Auch beim HS55 fällt auf, dass Bässe und Tieftöne einfach nicht das ist, worauf Corsair den meisten Wert legt, sie sind ein wenig verwaschen und das Bass-Equalizer-Profil ist schlichtweg zu viel des Guten.
Das Mikrofon liefert guten Klang und lässt sich in iCUE noch in Hinblick auf Mikrofon-Verstärkung anpassen, sodass man auch zartere Stimmen bestens vernimmt.
Die kleinen Unterschiede, welche das Corsair HS55 im Vergleich zum HS65 laut UVP (119,99 Euro) um 20 Euro günstiger machen, liegen im Fehlen von Sound-ID, der Tatsache, dass kein Aluminium zur Verstärkung des Kopfbandes verwendet wurde und dass der am Kopf aufliegende Part der Ohrpolster mit Kunstleder bezogen ist. Der Tragekomfort des mit 266 Gramm etwas leichteren Modells ist dennoch sehr gut und das fehlende Aluminium im Kopfband fällt in Hinblick auf die Wertigkeit der Haptik kaum auf. Natürlich ist das Corsair HS65 mit Aluminium etwas stabiler (was vor allem wütenden, ihr Headset werfenden Spielern entgegenkommt).
Corsair HS55 Fazit
Das Corsair HS55 hat uns sehr gut gefallen. Wer sich die circa 20 Euro mehr, die das HS65 kostet, sparen möchte, der bekommt hier dennoch denselben guten Gaming-Sound und ein komfortables Headset für viele Stunden Spielspaß. Zum Musikhören taugt das HS55 ebenfalls bestens, wenngleich hier der schicke personalisierte Sound-ID-Klang fehlt.