Der Sound, der zumeist über den Monitor übertragen wird, ist in der Regel eindimensional, bisweilen blechern und definitiv nicht befriedigend. Wer nicht sowieso mit dem Headset am PC sitzt, der braucht PC-Lautsprecher. Wir erklären Wissenswertes zum Thema und stellen Ihnen unsere Favoriten sowie die gefragtesten PC-Lautsprecher vor.
Stereo, 2.1 oder Surround-Sound: Worin besteht der Unterschied?
Stereo-Lautsprecher bestehen nur aus einem linken und einem rechten Lautsprecher, „2.1“ bezieht sich auf ein Lautsprecherpaar, das durch einen Subwoofer ergänzt wird, und Surround-Sound umfasst zwischen fünf und sieben Lautsprecher sowie einen Subwoofer. Die Rolle des Subwoofers besteht darin, tiefe Bassfrequenzen abzudecken, in der Regel unterhalb von 100 Hz. Ein solider Tieftöner mit einer vernünftigen Lautstärke kann bei Filmen und Games den Soundeffekten wie z. B. Explosionen oder natürlich auch der Musik den nötigen Kick verleihen. Einige Stereolautsprecherpaare klingen jedoch auch ohne Subwoofer sehr ansprechend, sofern die integrierten Tieftöner die entsprechende Leistung bringen.
Die überwiegende Mehrheit der PC-Lautsprecher sind Stereo-Paare. Einige kommen mit zusätzlichem Subwoofer, insgesamt haben Sie es also höchstens mit drei Boxen zu tun. Manch enthusiastischer Gamer oder Kinofan mag sich vielleicht nach einem 5.1-Kanal-Surround-Soundsystem (oder auch mehr) umsehen, aber für die meisten Benutzer lohnen sich die zusätzlichen Kosten und die Umstände, die mit der Aufstellung all dieser Lautsprecher im Raum verbunden sind, meistens nicht.
Es gibt auch einteilige Lösungen (oder einteilige Lösungen mit einem Subwoofer wie beispielsweise eine Soundbar), die viel Leistung bieten, aber nicht die Stereoabbildung, die Sie von mehreren Satelliten erhalten. Auch tragbare Bluetooth-Lautsprecher können als einteilige Systeme für Ihren PC herhalten, wenn sie über einen 3,5-mm-Audioeingang verfügen und/oder eine USB-Verbindung unterstützen – oder natürlich, wenn Ihr Computer über Bluetooth verfügt.
Aktiv oder passiv: Welche PC-Lautsprecher sind gut?
Alle PC-Lautsprecher benötigen zum Betrieb Strom. Ohne dass Strom in die Treiber fließt, können Lautsprecher keinen Klang wiedergeben. Die überwiegende Mehrheit der Computerlautsprecher, zusammen mit allen Bluetooth-fähigen Lautsprechern und WLAN-Lautsprechern im Allgemeinen, ist „aktiv“. Das bedeutet, dass im Lautsprecher selbst ein Verstärker eingebaut ist, der das empfangene Signal aufnimmt und genügend Leistung in die Treiber einspeist, um es wiederzugeben. Das ist sehr praktisch, da Sie so keinen separaten Verstärker benötigen, um Ihre Lautsprecher zu betreiben. Sie schließen sie einfach an Ihren Computer an und schon funktionieren sie.
Dann gibt es noch die sogenannten Regallautsprecher. Diese werden in der Regel nicht mit Strom versorgt, daher wird ihre Betriebsweise auch als „passiv“ bezeichnet. Sie sind für den Einsatz mit einem separaten Verstärker vorgesehen. Das bedeutet, dass der Klang durch den Verstärker geleitet werden muss, der an die Lautsprecher angeschlossen ist. Ein solches Setup ist in der Regel teurer und beansprucht auch mehr Platz, dafür werden Sie aber mit einem kraftvolleren Klang belohnt.
Wir testen vor allem Aktivlautsprecher mit eigenen, eingebauten Verstärkern. Das gilt für die überwiegende Mehrheit der Computerlautsprecher, kabellosen Lautsprecher sowie Heimkino-Lautsprecher und Soundbars.
Studiomonitore als Soundsystem für den PC
Es gibt einige Ausnahmen in Form von aktiven Studiomonitoren. Hier verschwimmt die Grenze zwischen Regal- und PC-Lautsprecher. Grundsätzlich sind einige Aktivlautsprecher für Hi-Fi-Ansprüche wie zum Beispiel das Studio Mastering konzipiert. Solche Boxen benötigen keinen Verstärker, klingen im Allgemeinen besser und sind teurer als Lautsprecher, die für den Einsatz mit einem klassischen PC entwickelt wurden.
Anschluss-Problematik bei Studiomonitoren
Studiolautsprecher können in vielen Fällen nicht wie gewohnt mit dem PC verbunden werden. Zumeist finden sich statt bekannter rot-weißer Cinch- oder 3,5-mm-Klinkenanschlüsse XLR- und/oder 6,3-mm-TRS-Steckverbindungen an der Rückseite der Boxen. Um diese mit dem PC zu verbinden, benötigen Sie im Regelfall zusätzliche Kabel und Adapter. Die nötigen XLR- und TRS-Kabel liegen normalerweise nicht bei und müssen zugekauft werden. Bestenfalls besitzen Sie ein USB-Audiointerface, einen Mixer oder eine
High-End-Soundkarte, um die Lautsprecher so mit dem PC zu verbinden. Ansonsten gibt es beispielsweise auch Adapter von XLR auf Cinch von verschiedenen Herstellern*.
Sind zusätzliche Funktionen wichtig?
Sie denken vielleicht nicht viel über zusätzliche Funktionen nach, wenn es um PC-Lautsprecher geht, aber es gibt einige Dinge zu beachten: Sind die Lautsprecher mit Bass- und Höhenregler ausgestattet, sodass Sie den Klang nach Ihren Wünschen anpassen können? Wie wäre es mit einer Mute-Taste? Oder einer Fernbedienung?
Wie schließe ich PC-Lautsprecher an?
Hochwertiger Klang und praktische Zusatzfunktionen schließen sich nicht unbedingt aus, sondern sind abhängig vom Set. Wenn Ihr PC über eine begrenzte Anzahl von USB-Anschlüssen verfügt, werden Sie wahrscheinlich den Standard-3,5-mm-Audioausgangsanschluss verwenden wollen, obwohl USB-betriebene Lautsprecher manchmal mit zusätzlichen Funktionen oder sogar Software ausgestattet sind, die spezielle Funktionen ermöglicht. In diesem Fall übernehmen solche Lautsprecher die Funktion einer USB-Soundkarte (man spricht hierbei auch von einer externen Soundkarte).
Dabei wird der interne Klangprozessor des Computers deaktiviert und die Lautsprecher sind von nun an Dreh- und Angelpunkt für alles, was an Ihrem Rechner auch nur irgendwie mit Klang zu tun hat. Auch der Anschluss von Zusatzgeräten wie beispielsweise einem Kopfhörer erfolgt dann über die USB-Lautsprecher (sofern diese die entsprechenden Anschlussmöglichkeiten bereitstellen, was sie aber in der Regel tun). Wenn Ihr PC über Bluetooth verfügt, können Sie Musik drahtlos an jeden Lautsprecher streamen, der den Funkstandard unterstützt, was bei nahezu allen tragbaren Lautsprechern heutzutage der Fall ist und mittlerweile auch für immer mehr PC-Lautsprecher gilt.
Was ist mit Lautsprechern für Musikaufnahmen?
Sind Sie Musiker und möchten Ihre eigene Musik zu Hause aufnehmen und mixen? Dann sollten Sie ein Paar aktive Studiomonitorlautsprecher in Betracht ziehen, da diese eine sehr exakte und detailgetreue Wiedergabe ermöglichen. Nur dadurch stellen Sie sicher, dass etwaige Fehler bei der Aufnahme nicht kaschiert werden, die dann eventuell auf den Lautsprechersystemen anderer Hörer auffallen würden. Und stellen Sie sicher, dass Sie ein hochwertiges Mikrofon verwenden!
Wo hören Sie? Zu Hause oder im Büro?
Die Art und Weise, wie Sie Ihre PC-Lautsprecher einsetzen, sollte bei der Kaufentscheidung ebenfalls eine Rolle spielen. Sie benötigen wahrscheinlich keinen klobigen Subwoofer, wenn Sie Musik am Arbeitsplatz hören wollen. In diesem Fall könnten kleine Lautsprecher mit einem klaren Klang für Youtube-Videos und Radio-Streams die beste Wahl sein. Für zu Hause wünschen Sie sich vielleicht größere oder stilvollere Lautsprecher und die Möglichkeit, verlustfrei Musik über WLAN streamen zu können (besonders dann, wenn Ihr PC Ihre wichtigste Musikquelle ist).
Wenn Sie Lautsprecher für Ihren PC kaufen, haben Sie möglicherweise auch einen weiteren, besonderen Einsatzzweck im Sinn: nämlich die Ausgabe von Spielesound. Gerade für Gamer ist ein optimaler Klang von entscheidender Bedeutung für ein vollendetes Spielerlebnis. Daher haben wir diesem Thema einen eigenen Abschnitt gewidmet, in dem wir Ihnen zeigen, worauf Sie achten müssen, damit Sie zu jeder Zeit das Optimum aus Ihren Boxen herausholen.
Sound in Spielen
Egal, ob Sie zur Wiedergabe des Spielesounds ein Headset oder ein Lautsprechersystem verwenden: Meist ist es sinnvoll, vor dem Klanggenuss einige Einstellungen vorzunehmen. Nutzen Sie ein Lautsprecher-Setup, sollten Sie darauf achten, dass sowohl die Windows-Audio- als auch die Spieleeinstellungen korrekt sind. Haben Sie beispielsweise eine Surroundanlage angeschlossen, stellen Sie im Spiel, falls verfügbar, die entsprechende Option ein (z. B. 5.1-Sound). Wird Ihnen diese Möglichkeit nicht angeboten, nutzt das Spiel meist die unter Windows-Audio gewählten Einstellungen. Allerdings kann es auch sein, dass die angestrebte Mehrkanal-Ausgabe gar nicht unterstützt wird.
Viele neuere Soundsysteme für den PC, beispielsweise die von uns in separaten Tests vorgestellten Razer Nommo V2 Pro oder Leviathan V2 Pro, können über die hauseigene Software (im Falle der beiden Beispiele Razer Synapse), eingestellt und mit unterschiedlichen Profilen versehen werden. Oftmals erkennt die Software sogar, dass und WAS gespielt wird und bietet die Möglichkeit, den Klang automatisch an das jeweilige Spiel angepasst ausgeben zu lassen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man Spiele wie beispielsweise Shooter spielt, bei denen es nicht um den epischen Gaming-Soundtrack geht, sondern darum, dass Geräusche nahende Gegner verraten können.
Bei Verwendung eines Stereo-Headsets (ohne virtuellen Surroundsound) oder eines Stereo-Lautsprechersystems (2.0, 2.1) sollten Sie im Spiel die Einstellung „Stereo“ auswählen. Sollten Sie diese Option hier nicht finden, müssen Sie eventuell die Windows-Audio-Einstellungen aufrufen und dort die entsprechende Option wählen.
Weitere Profitipps zum Thema Spieleklang finden Sie im großen Sound-Tuning-Artikel der PC Games Hardware.
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