Der Innovn 40C1R präsentiert sich als beeindruckender ultraweiter WQHD-Monitor mit einer imposanten Bildschirmdiagonale von 40 Zoll. Dieser Monitor eignet sich aber nicht nur für Gamer, die von der großzügigen Bildschirmfläche profitieren. Er kann auch für kreative Anwendungen genutzt werden, da Sie die Möglichkeit haben, auf dem nicht gewölbten Panel des Innocn 40C1R mühelos zwei Fenster nebeneinander anzuordnen. Die Gaming-Community will der Hersteller dagegen mit der beeindruckenden Bildwiederholrate von bis zu 144 Hz für den Gaming-Monitor gewinnen. Wir zitieren den Innocn 40C1R ins Testlabor und überprüfen unter anderem mit Helligkeits- und Farbtreuetests die Bildqualität.
Innocn 40C1R: technische Details und Inbetriebnahme
Technische Details
- Panel: IPS, WQHD, 3.440 × 1.440 Pixel, 21:9
- Bilddiagonale: 40 Zoll
- Bildfrequenz: Displayport: 144 Hz, HDMI: 100 Hz, USB-C: 60 Hz
- Maximale Leuchtkraft: laut Hersteller 500 cd/m²/HDR 400 (gemessen 392 cd/m²)
- Reaktionszeit: 3,9 ms
- Input lag: 10,2 ms
- VRR: FreeSync Premium/Adaptive Sync
Inbetriebnahme
Theoretisch ist die Inbetriebnahme binnen weniger Minuten erledigt, denn man muss nur Panel und Standfuß zusammensetzen und den Innocn 40C1R mit einem der beiliegenden Kabel mit dem PC verbinden. Zur Verbindung enthält die Packung ein Displayport- und ein USB-C-auf-USB-C-Kabel. Wir empfehlen, den Aufbau mit einer zweiten Person in Angriff zu nehmen, weil das Panel ziemlich schwer ist und es einfacher geht, wenn einer den Bildschirm hält und eine zweite Person den Standfuß anbringt. Der Gaming-Monitor ist übrigens in der Höhe (12 cm) verstellbar und kann gedreht werden, kann also im Hinblick auf Ergonomie punkten, da er sich auf die Sitz- und Augenhöhe seines Nutzers einstellen lässt.
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Innocn 40C1R: Viel Platz auf 40 Zoll
Innocn gehört zu den eher unbekannten Herstellern und möchte sich mit dem Konzept „viel Monitor für wenig Geld“ seinen Platz auf dem deutschen Gaming-Monitore-Markt erkämpfen. Je nach Coupon-Lage auf Amazon liegt er preislich bei um die 500 Euro, was für einen so großen Monitor ein günstiger Preis ist. Freilich gibt es dann auch Punkte, bei denen gespart wurde – dazu später mehr. Die 40 Zoll sind auf jeden Fall eine Hausnummer und der Bildschirm erlaubt einem, locker zwei größere und ein kleines Fenster nebeneinander offen zu haben.
Dank Picture in Picture (PiP) und Picture by Picture (PbP) finden auf dem 40-Zoll-Display auch Bilder von zwei Systemen geordnet Platz und der Nutzer kann in beiden Fällen wählen, welches Signal als Audioquelle fungieren soll. Im PbP-Modus können Sie außerdem jederzeit die beiden Bildsignale bezüglich ihrer Anordnung (rechts/links) tauschen.
Bei 40 Zoll erwarten viele Nutzer ein gebogenes Panel – das gibt es hier nicht, der Innocn 40C1R hat ein gerades Display – cool also für jene, die viel Platz wollen, sich aber nicht mit Curved Monitoren anfreunden können. Technisch liefert er ein Seitenverhältnis von 21:9 bei einer Auflösung von 3.440 × 1.440 Pixeln, also einer Pixeldichte von 93 ppi. Das ist ein vergleichsweise niedriger Wert, im alltäglichen Gebrauch fiel uns das aber nicht negativ auf. Die Bild- und Farbqualität ist beim einfach nur Hinschauen sehr schön anzusehen.
Innocn 40C1R: bis zu 144 Hz – aber nur mit Displayport
144 Hz Bildwiederholfrequenz sind quasi das Minimum, das ein Gamer gerne hätte – und da muss er beim Innocn 40C1R aufpassen, womit er seinen neuen Monitor anschließt. Zwar bietet der Gaming-Monitor die Möglichkeit, sowohl über Displayport als auch HDMI (2× vorhanden) oder USB-C angeschlossen zu werden, die volle Leistung gibt es aber nur über den Displayport. Bei HDMI kommen noch 100 Hz Bildwiederholrate rüber, mit USB-C sind es nur noch 60 Hz. Hier sollten Sie vor dem Kauf unbedingt darauf achten, über welche Anschlüsse Ihr PC verfügt. Gerade Laptops sind häufig zwar mit USB-C und HDMI ausgestattet, nicht aber mit einem Displayport.
Wichtig ist dabei, dass man leider auch nicht mittels Kabel oder Adapter tricksen kann. Es ist zwar möglich, einen Displayport-Ausgang am PC auf einen HDMI-Eingang am Monitor zu adaptieren, nicht aber andersherum, wie es in unserem Fall nötig wäre. Sämtliche erhältliche Adapter oder Kabel zielen genau darauf ab, das per HDMI am Monitor hängende Kabel mit einem Displayport am Computer zu verbinden und bedauerlicherweise funktionieren diese Produkte nur in eine Richtung. Um jeden Zweifel auszuschließen, haben wir einen auf Amazon erhältlichen Adapter ausprobiert, ihn in den DP-Eingang am Monitor gesteckt und mit dem HDMI-Ausgang am PC verbunden. Das Ergebnis war „No Signal“.
Es gibt zwar die Möglichkeit, das HDMI-Signal des PCs in ein DP-Signal zu konvertieren, das benötigt aber einen speziellen Converter, der um die 150 € kostet – das lohnt nicht.
Die Bildwiederholfrequenz wurde in unserem Fall übrigens vom PC automatisch erst einmal auf 60 Hz eingestellt. Wer sich da vielleicht noch nicht so auskennt: Die Anpassung auf 100 oder 144 Hz nehmen Sie per Rechtsklick auf Ihren Desktop, dort „Anzeigeeinstellungen“ und dann recht weit unten (bei Bildschirm) unter „erweiterte Anzeigeeinstellungen“ vor. Dort können Sie die Bildwiederholrate auswählen.
Kein USB-A am Monitor
Neben 2 HDMI-2.0-Anschlüssen, dem Display-Port und der USB-C-Schnittstelle, die auch für das Laden von Geräten genutzt werden kann (90 Watt), befindet sich am Innocn 40C1R nur noch ein 3,5mm-Klinke-Anschluss für Kopfhörer. Das ist eine der Sparmaßnahmen rund um den Monitor. Ein Anschließen von Maus oder Tastatur über den Bildschirm via USB-A ist insofern nicht möglich. Das müssen gerade jene bedenken, die einen Laptop an den Monitor anschließen möchten und vielleicht darauf hoffen, die üblicherweise recht wenigen USB-Anschlüsse mittels Monitor zu erweitern. Peripherie muss hier am PC angeschlossen werden, der Innocn 40C1R bietet dafür keine Möglichkeiten.
Innocn 40C1R: Helligkeit und Farbtreue
Innocn gibt für den 40C1R bis zu 500 cd/m² an, zertifiziert (DisplayHDR-400) ist er auf eine potenzielle Mindesthelligkeit von 400 cd/m². Letztere konnte in mehreren Messungen mit verschiedenen Bildmodi bei maximal aufgedrehter Helligkeit mit 392 cd/m² knapp erreicht werden, 500 cd/m² konnten wir dem Monitor nicht entlocken. Aber seien wir mal ehrlich, dieser Wert liegt absolut im Rahmen der Norm bei guten bis sehr guten Bildschirmen und reicht im üblichen Gebrauch auf gut Deutsch bis ins Kraut.
Wenn man genau darauf achtet, stellt man fest, dass die Helligkeit zum Bildrand abnimmt und gerade einfarbige Flächen an den Bildschirmrändern dunkler wirken. Am ehesten fällt das bei der typischen weißen Arbeitsfläche auf und das ist letztlich ein „Problem“, das ultrawide Monitore öfter aufweisen. Beeinträchtigt mich das wirklich in der Nutzung? Nein. Die Bildränder sind naturgemäß genau die Stellen am Bildschirm, die nicht mehr im scharfen Sichtbereich liegen und dem normalen User würde der Helligkeitsverlust zum Rand hin niemals auffallen, wenn man ihn nicht direkt darauf hinweist.
Farbtreue gut
Den Farbraum entnehmen wir zum einem dem mitgelieferten Kalibrierungsbericht, der verspricht, dass die durchschnittliche Farbabweichung die 2 dE nicht überschreitet. Delta-E ist der sogenannte Farbabstand und ein Wert, der beschreibt, wie groß der Unterschied zwischen Soll und Ist einer Farbe ist. Sie müssen sich das so vorstellen, wie beim Kauf von Kleidungsstücken bei besonders günstigen Online-Shops. Wenn Sie das Shirt auspacken und sich denken, dass das auf dem Bild aber hellgrün aussah und Ihre Lieferung jedoch türkis ist, dann unterscheiden sich Soll und Ist merklich. Bei der Farbwiedergabe am Monitor misst man daher verschiedene Farbwerte und gleich sie ab. Liegt der Delta-E-Wert unter 1, ist er gar nicht oder nur bei genauem Hinsehen sichtbar. Ab 2 dE wird er sichtbar und ab 5 dE nimmt das menschliche Auge schlicht eine andere Farbe als die gewollte wahr.
Dem Messbericht von Innocn können Sie entnehmen, dass einzelne Farbtöne leichter Ausreißer sind, in der Summe bleibt der durchschnittliche Wert aber tatsächlich unterhalb der 2 dE.
Zum anderen hängt die Farbtreue selbstverständlich vom jeweils eingestellten Bildmodus ab. Je nach Modus sind die Farben sichtbar unterschiedlich ausgeprägt – die höchste Farbtreue weist übrigens der Bildmodus sRGB auf.
OSD: Einstellungen per Knopfdruck
Der Innocn 40C1R ist nicht mit einem Joystick zur Menü-Bedienung ausgestattet, sondern setzt auf vier Knöpfe, die sich vorne rechts an der Unterseite des Panels befinden. Die Knöpfe erfüllen dabei jeweils zwei Funktionen. So dient die Menütaste ganz links einerseits zum Aufrufen der Untermenüs, andererseits zum schnellen Aufrufen des Hauptmenüs. Die Aufwärts- und Abwärtstasten sind für die Navigation innerhalb des Menüs und zugleich kann sich mit der Abwärtstaste die Helligkeit im Shortcut einstellen lassen, mit der Aufwärtstaste die Lautstärke der verbauten Lautsprecher. Mit der Beenden-Taste kommt man aus dem Menü heraus oder kann zwischen Eingangssignalen switchen.
Im Menü finden Sie verschiedene voreingestellte Bildmodi, Modi fürs Gaming, Freesync und vieles mehr. Damit Sie nicht ziellos durch das Menü klicken müssen, um bestimmte Einstellungen vorzunehmen, enthält die Bedienungsanleitung eine übersichtliche Liste der Haupt- und Untermenüpunkte. Bei den Bildmodi unter Professionell finden sich zum Beispiel die Werkseinstellung „Standard“, „sRGB“ und „Adobe“, die tatsächlich sehr unterschiedliche Farbausrichtungen liefern. Während beispielsweise sRGB eine natürliche Farbgebung mit Hang zur Kühle produziert, liefert „Adobe“ eine hohe Farbintensität. Der Nutzer kann sich hier ein wenig spielen und mit einer Kombination aus den Bildmodi und verschiedenen Einstellungen zur Sättigung seine persönliche optimale Einstellung zusammenbauen.
Bei den Gaming-Modi ist der Farbmodus mit Einstellungen zur Reaktionszeit verknüpft, die da „normal“, „schnell“ oder „ultraschnell“ sein kann. So verwundert es nicht, dass beim FPS-Modus die Reaktionszeit automatisch auf „ultraschnell“ eingestellt wird. Selbstverständlich ist die Reaktionszeit separat wählbar und nicht unveränderlich an die Modi geknüpft.
Innocn 40C1R: der Monitor in der Praxis
Technische Details sind eine Sache, die Praxis eine andere. Viele Nutzer kaufen sich einen Monitor nach Kriterien wie „ist er cool für Spiele?“ oder „bietet er ausreichend Platz zum Arbeiten?“ beziehungsweise „sieht das Bild cool aus?“. Tatsächlich können wir alle drei Fragen mit „Ja“ beantworten. Der Innocn 40 C1R bietet jede Menge Platz, liefert ein schönes Bild, hat ausreichend Bildwiederholrate zum Zocken, lässt sich leicht einstellen und liefert damit für einen Preis von ca. 600 € (oft gibt es auf Amazon Coupons, mit denen er sogar bei nur 500 € liegt) eine absolut solide Leistung für jeden, der einfach einen coolen und dabei ziemlich großen Monitor möchte.
Der Innocn 40C1R ist sicherlich kein Highend-Profi-Bildschirm für ambitionierte E-Sportler oder liefert die Perfektion, die berufliche Creatives benötigen. Aber der „normale User“, der schlichtweg keinen vierstelligen Betrag für einen Monitor übrig hat, aber auch gern was Besonderes dastehen haben will, worüber er sich freut, wenn er den PC anschmeißt, wird mit dem Innocn 40C1R unseres Erachtens ziemlich glücklich sein.
Keine zusätzlichen USB-Anschlüsse
Wir waren auf jeden Fall vollkommen happy mit diesem Gaming-Monitor und haben es sehr genossen, auf satten 40 Zoll zu zocken. Dass manche Games das Ultrawide-Format nicht unterstützen und es deswegen Links und Rechts schwarze Ränder hat, hat uns persönlich nicht weiter gestört. Die Sache mit den fehlenden zusätzlichen USB-Anschlüssen am Bildschirm ist ebenfalls Geschmackssache. Bei uns hängen Tastatur, Maus, Streaming-Mikrofon, die Govee-Beleuchtung sowie die Soundbar ohnehin an einem USB-Hub – grundsätzlich ein praktisches Gerät, wenn man mit einem Laptop ausgestattet ist oder den ganzen Kabelsalat irgendwo jenseits des sichtbaren Bereichs unterbringen möchte.
Reaktionszeit und Input-Lag sind ebenfalls in einem Bereich, den der geneigte Gamer nicht sieht oder spürt. Das hat unser Test-Jugendlicher bei ausgedehnten, reaktionsschnellen Shooter-Sessions für Sie ausprobiert. Gerade junge Gamer gehören garantiert zur passenden Zielgruppe für den Monitor, mit dessen Größe man durchaus auch mal ein bisschen angeben kann.
Innocn 40C1R: Fazit
Viel Monitor für wenig Geld – das ist unser Fazit zum Innocn 40C1R. 40 Zoll, bis zu 144 Hz, ein schönes Bild und das alles für höchstens 600 € sind ein wirklich schönes Preis-Leistungs-Verhältnis. Technische Eckdaten wie Farbtreue und Reaktionszeit sind gut, er bietet verschiedene Bildmodi, PiP und PbP und ist höhenverstellbar. Wichtig zu wissen ist, dass 144 Hz nur über Display-Port erzielt werden, USB-C liefert hingegen nur 60 Hz, HDMI immerhin 100 Hz. Abstriche muss man beim Thema USB-Anschlüsse am Monitor machen, da gibt es nämlich keine. In der Summe ein guter Monitor für alle, die einen großen Bildschirm wollen und dabei auf den Geldbeutel achten wollen.