Intel hat in diesem Sommer die NUC-Serie eingestampft. Darunter fasste der Chip-Hersteller Mini-PCs, die etwa Entwickler, aber auch interessierte PC-Nutzer gerne gekauft haben. Das Management setzt jedoch den Rotstift bei der Abteilung an, sodass künftig nur noch von Hardware-Partnern wie Asus oder Geekom kleine PCs auf den Markt kommen. Grund genug für den PCGH-Ratgeber sich mal das aktuelle Portfolio rund um den Geekom Mini-PC anzusehen und zu testen.
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Was steckt in einem Geekom Mini-PC?
Die im Jahr 2003 gegründete Firma Geekom aus Taiwan offeriert verschiedene Mini-PCs mit unterschiedlicher Hardware. In einem 112 breiten, 117 tiefen und 45 mm hohen (Breite x Tiefe x Höhe) großen Klavierlack-schwarzen Gehäuse kommt das Einstiegsmodell Mini IT8 daher. Statt auf schwarze staubempfindliche Oberflächen, steckt der mindestens 500 Euro teure Geekom Mini IT 11 in einem dunkelgrauen Gehäuse. So ist die Heimat der PC-Komponenten weniger empfindlich für Fingerabdrücke, als beim Mini IT 8. Von den Abmessungen her, kommt der Mini IT 11 auf 117 mm in der Breite, 45,6 mm in der Höhe und 112 mm in der Tiefe.
Um die Komponenten mit Strom zu versorgen, liegt dem Geekom Mini-PC ein 90-Watt-Netzteil bei (bzw. beim AS 6 ein 120-Watt-Netzteil). Die Taiwaner setzen auf Prozessoren, die normalerweise in Laptops ihren Dienst verrichten und in tragbaren PCs fest verlötet auf dem Mainboard sitzen. Um die Abwärme im Zaun zu halten, wird auf ein externes Netzteil sowie einen Lüfter im PC-Gehäuse gesetzt. Im Vergleich zu einem Notebook kann das Gehäuse vergleichsweise einfach geöffnet und der Speicher erweitert werden. Leider verzichtet Geekom darauf, auch 3,5 Zoll große Festplatten direkt in die Mini-PCs einbauen zu können, maximal lassen sich 2,5 Zoll große HDDs oder SSDs mit einer Speicherkapazität von zwei Terabyte einbauen. Die größeren Festplatten hingegen gibt es bereits mit 16 Terabyte; diese müssen jedoch via USB an den Geekom Mini PC angeschlossen werden.
Wie schnell ist ein Geekom Mini-PC?
Auf einem kleinen Raum versprechen Mini-PCs vergleichsweise viel Leistung. Doch was kommt davon im Alltag an? Wofür eignen sich die kleinen Computer, die sich via VESA-Halterung hinter dem Monitor verstecken lassen? PCGH-Ratgeber hat den Alltagstest gemacht. Der Geekom Mini IT11 setzt auf eine Intel-CPU aus der 11. Generation. Konkret wird entweder ein Core i5 oder ein Core i7 verbaut. Im knapp 650 Euro teuren Testgerät verrichtet ein Core i7-1195G7 seinen Dienst, der von 32 Gigabyte RAM unterstützt wird. In Benchmarks zeigt sich der erzielbare Fortschritt der letzten Jahre. So sammelt der Prozessor der 11. Iteration über 1.000 Punkte mehr im 3D Mark Time Spy ein, als der Geekom Mini IT 8 mit dem Intel Core i5-8279U aus der 8. Generation.
In ähnlichen Gefilden sind die beiden AMD-powered Mini-PCs Geekom AS5 und AS6 unterwegs. Hierbei ist der AS5 vergleichbar mit dem Mini IT 11, während der AS6 mit einem Ryzen der 6000-Generation deutlich schneller arbeitet. Im 3D Mark Time Spy sammelt der Ryzen 9 6900HX über 2.500 Punkte ein und damit fast 1.000 Punkte mehr, als die Intel-basierten Mini-PCs und der Geekom AS5. Gegen einen Desktop-PC mit Intel Core i5 aus der 9. Generation und einer Nvidia Geforce RTX 2070, haben jedoch alle Geekom-Mini-PCs keine Chance, da der Tower-PC auf über 8.000 Punkte im 3D Mark Time Spy kommt. Für Office-Arbeiten genügt jedoch die Leistungsfähigkeit der getesteten Mini-PCs. Im Gegenzug verbraucht ein Desktop-PC aber mehr Strom und mehr Platz als ein Mini-PC.
So genügt die gebotene Leistung der vorgestellten Mini-PCs für Office-Anwendungen, zum Websurfen, für Youtube und einfache Bildbearbeitung. Gerade beim Bearbeiten von Fotos mittels Adobe Photoshop Elements wird deutlich, dass die kleinen PCs stark ausgelastet sind und die Lüfter hörbar aufdrehen, zumindest bei den AMD-Versionen Geekom AS5 und AS6. Für Videospiele reicht die gebotene Performance oftmals nicht.
Es fehlt einfach eine dedizierte Grafikkarte à la Nvidia Geforce RTX 4060 und Co. So ist nicht an Hogwarts Legacy, Baldur’s Gate 3 und andere Blockbuster zu denken. Lediglich für ältere PC-Spiele wie Fortnite oder für genügsame Titel wie Monster Energy Supercross 5 – The Official Videogame, reicht die Leistung der iGPUs von Intel oder AMD. Laut Steam wird beim Motocross-Spiel von Milestone neben einem Core i5-8250U oder Ryzen 5 3400G eine Nvidia Geforce MX150 oder eine Radeon Vega 11 mindestens vorausgesetzt.
Anschlussausstattung verrät “Alter” der verwendeten Plattform
Löblich ist, dass Geekom – wieder einmal – alle Anschlüsse beschriftet hat. Wer einmal etwa ein aktuelles Macbook in der Hand hatte, dass mehrere unterschiedlich beschaltende USB-C-Buchsen hat, weiß das zu schätzen. Dank der 11. Generation der Core-CPUs von Intel verfügt der Mini IT 11 über eine moderne Anschlussausstattung, die zwei USB-4-20-Gbps-Anschlüsse inklusive Displayport-Modus umfasst. So lassen sich beispielsweise kompatible externe SSDs mit bis zu 20 Gigabyte pro Sekunde beschreiben. Ergänzend stehen noch mehrere USB-A-Ports parat, die jeweils über USB 3.1, genauer USB 10 Gbps, verfügen. Zudem komplettiert HDMI 2.0, ein MiniDisplayport, ein Netzteil-Anschluss und ein Klinkenanschluss die Port-Bestückung. Wer möchte, kann via SD-Kartenleser Speicherkarten einlesen und via Kensington-Schloss den PC vor physischem Zugriff absichern. Bei den verfügbaren Anschlüssen macht sich das Alter vom Mini IT8 bemerkbar. Schließlich setzt dieser Mini-PC auf einen Core i5-8279U aus der 8. Generation aus dem Jahr 2019, während der Chipsatz vom Mini IT11 aus der 11. Generation Core-i-Chips aus dem Jahr 2021 stammt.
Mini-PCs mit AMD: Geekom und Asus arbeiten zusammen
Ebenfalls aus dem Kalenderjahr 2021 stammt der Zen-3-Chipsatz aus dem Geekom AS5. Hierbei vertrauen die Taiwaner auf einen Ryzen 7 5700H oder einen Ryzen 9 5900HX. Beide AMD-Prozessoren basieren auf der Zen-3-Architektur und sind vornehmlich in Gaming-Laptops anzutreffen. Gemeinsam mit Asus hat Geekom diese Cezanne-Kerne in den AS5 verbaut, während im teureren AS 6 die schnelleren und moderneren Rembrandt-Kerne auf der Zen 3+-Architektur ihren Dienst verrichten. Der Hersteller bietet wahlweise Ryzen 7 6800H oder den schnelleren den Ryzen 9 6900HX an.
Als Grafikeinheit kommt beim AS 6 die Radeon 680M zum Einsatz, die auf der RDNA-2-Architektur basiert und für mehr Grafik-Leistung als bei den Intel-basierten Modellen sorgt. Für aktuelle Triple-A-Videospiele vom Schlage eines Baldur’s Gate 3 genügt die gebotene Leistung jedoch auch bei den AMD-angetriebenen Mini-PCs nicht. Für ältere PC-Spiele jedoch reicht die Performance. Neben GTA 5 lässt sich beim AS 6 etwa auch The Witcher 3 und F1 2021 flüssig mit mehr als 60 fps spielen. Die Intel-Versionen werden teilweise um 50 Prozent überboten.
Geekom setzt hierzu auf den Barebone Asus PN 52-G (beim AS5) bzw. PN-53 (beim AS6), den Geekom mit einem eigenen Branding vermarktet. Gefertigt werden beide Mini-PCs auf der gleichen Montagelinie. Im Gegensatz zum Asus-Pendant offeriert Geekom jedoch nur zwei verschiedene Konfigurationen, während Asus auch noch weitere Ausstattungsoptionen anbietet.
Mehr Speicheroptionen bei AMD-Versionen
Im Vergleich zu den Intel-angetriebenen Mini-PCs von Geekom fällt auf, dass der AS5 und der AS6 in einem eigenständig entwickelten Gehäuse daherkommen. Die AMD-Plattform differenziert sich zudem durch die Anschlussvielfalt. So stehen an der Vorderseite gleich drei statt nur zwei USB-Ports parat. Zudem entsprechen die Ports dem aktuellen Stand der Technik, sodass etwa die USB-C-Anschlüsse auf USB-C mit 20 Gigabit pro Sekunde unterstützen. USB-C mit Thunderbolt fehlt hingegen, da dies ein Intel-Standard ist, doch selbst die Intel angetriebenen Geekoms verfügen leider nicht über Thunderbolt.
Im Inneren vom AS 5 und AS 6 lässt sich nicht nur eine 2,5 Zoll große HDD oder SSD mit max. 2 Terabyte Speicherkapazität verbauen, sondern die Besitzer können zudem zwei M.2-SSDs einbauen. In Sachen Arbeitsspeicher wird beim AS5 auf zwei DDR4-RAM-Riegel gesetzt, während der AS6 bereits den schnelleren DDR5-Standard unterstützt. Mehr als 32 Gigabyte Arbeitsspeicher sind jedoch nicht verfügbar. Verzichten müssen Kunden eines Geekom AS 5 oder AS 6 auf einen SD-Speicherkartenleser, diesen gibt es nur bei den Intel-Mini-PCs.
Geekom Mini-PC: Fazit
Wer fürs Home-Office oder für E-Mails, leichte Fotobearbeitung oder zum Web surfen einen PC sucht, der sollte sich mal Geekom Mini-PCs näher ansehen. Durch das Ende der Intel NUC-Serie springen Partner wie Asus und Geekom ein. Auf vergleichsweise kleinem Raum werden hier Laptop-Prozessoren verbaut, die sich durch eine ausgeklügelte Kühlung auszeichnen. Die Leistung genügt durch die fehlende dedizierte Grafikkarte nicht für aufwendige Spiele à la Baldur’s Gate 3, Hogwarts Legacy oder Forza Horizon 5. Ältere PC-Spiele wie Fortnite können mit reduzierten Grafikdetails gespielt werden. Für alltägliche Office-Arbeiten reicht die Performance der Mini-PCs jedoch. Zugleich spart man mit ihnen Strom und Platz.
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